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Thema dieser kultur- und bildwissenschaftlichen Arbeit ist es, den ´nahen Osten´ ebenso wie das ´ferne Europa´ anhand mittelalterlicher kaukasischer Steinmetz- und Edelmetallarbeiten aufzuspüren. Kreuzstein und Reliquienschrein weisen eine Form- und Symbolsprache auf, die als kulturelles Archiv nicht nur des Kaukasus´ sondern auch Europas gelesen werden kann. Der armenischen Kreuzstein, auf armenisch Khatschkar genannt, ist eine flach skulptierte Steinplatte, in die ein Kreuz mit Lebensbaum eingraviert wurde. Die am unteren Ende des Kreuzes befindlichen vegetabilen oder zoomorphen Auswüchse, die ich untere Endungsgestaltung genannt habe, sind in den freistehenden Khatschkaren seit dem 9. Jh. nachweisbar. Diese Untersuchung fokussiert geographisch auf den Kaukasus und auf den Zeitraum vom 5. bis 12. Jh.. Meine Analyse ergab, dass das Kreuz mit unterer Endungsgestaltung als Subjekt verstehbar ist, das als Körper oder vernichtende Waffe agiert. Damit eignet er sich zur Abwehr von Gefahren und als Grenzmarkierung. Les Vichaps (1931) von Nikolai Marr und Jakob Smirnov ist die erste Monographie zum favorisierten bronzezeitlichen Vorläufermodell der Khatschkare. Marrs sprachtheoretische Deutung erwies sich als Abgrenzungsstrategie gegen westliche Theorien, als auch als dadaistisch beeinflusstes Sprachmodell. Smirnov stellte anhand bildwissenschaftlicher Analysen die Stelen in Bezug zu skythischen Funden. Eine Neubewertung erfolgte 2012 durch Alessandra Gilibert, die die Vischaps erstmals systematisch dokumentierte und als prähistorische Sakralplätze im Hochgebirge deutete. Svetlana Pletneva kommt in ihrer Untersuchung zu Polovzische Steinskulpturen (1974) zu dem Ergebnis, dass Körperteile - wie eine ausgeprägte Brust oder ein großer Bauch - als Statussymbole unabhängig von Geschlechtlichkeit verstehbar sind. Körperaspekte dieser Skulpturen sind im Khatschkar wieder zu erkennen. Die Einführung des neuen Kruzifixtyps des leidenden Christus im 9. Jh. fand zeitgleich mit dem Aufkommen der ersten Khatschkare statt, die bis zum 12. Jh. keine Körperdarstellung kannten. Die menschliche Natur Christi wurde über eine Vitalisierung des Kreuzes vermittelt, die ein verdecktes Körperbild mit einschloss. Gerade die metamorphotischen Auswüchse konnten vielfältige Formen assimilieren und wurden zum christlichen Symbol deklariert. Körperlich ausgelegte Interpretationen fokussieren auf die Schnittstelle vom Kreuz zur unteren Endungsgestaltung, die Geschlechtlichkeit mit einschließt, aber nicht darauf reduziert werden kann. Reliquienkult und Reliquiarpolitik um das Wahre Kreuz waren von zentraler Bedeutung für das mittelalterlich-christliche Selbstverständnis. Die Entwicklung des kastenförmigen Reliquiars mit Schiebedeckel in Konstantinopel erfolgte zeitgleich mit den ersten Aufstellungen von Khatschkaren. Kastenförmige Reliquiare wurden als Nachbildungen der Gräber von Heiligen verstanden und auch Kirchengebäude waren als Reliquiare in Großformat gedeutet worden. Die Khatschkare sind als rechteckige Steingebilde ebenfalls als heilige Gräber verstehbar, die in ihren Ausmaßen zwischen Reliquiar und Architektur stehen. Alois Riegls Theorie (1893) zur Verdoppelung und symmetrischen Gegenüberstellung von Figuren zu beiden Seiten eines trennenden Mittels (Wappenstil), wurde von Karl Clausberg (1994) als Verzeitlichungsmoment mit fraktaler Dimensionalität weiterentwickelt. Überlegungen zur umgekehrten Perspektive machen die Khatschkare in dieser Hinsicht anschlussfähig an die Vischaps, da sich beide Gestaltungen als split representations entpuppen.
Neben optischen und akustischen Reizen werden verschiedenste Chemikalien für den Austausch von Informationen zwischen Lebewesen benutzt. Sie signalisieren Nahrungsquellen, Geschlechtspartner, Konkurrenten, Feinde und vieles mehr. Chemikalien, die für den Austausch von Informationen benutzt werden, wer- den als Botenstoffe, englisch Infochemicals, bezeichnet. Die Eigenschaft einer Substanz, als Botenstoff zu wirken, wird als ”Infochemical Effect“ bezeichnet. Zu diesen Botenstoffen gehören auch viele Substanzen, die als Duftstoffe in Produkten des täglichen Bedarfs eingesetzt werden. Viele Produkte zur Des- infektion, Reinigung und Körperpflege enthalten Duftstoffe, um unangenehme Gerüche zu maskieren und das Ergebnis zu unterstreichen. Der überwiegende Teil dieser Stoffe gelangt, wenn sie bestimmungsgemäß angewendet werden, ins Abwasser. Wenn sie nicht durch die Abwasserbehandlung mineralisiert werden, können sie in die aquatische Umwelt gelangen, als Botenstoffe Organismen er- reichen und diese zu falschen Reaktionen veranlassen. Diese Störung wird als ”anthropogenic Infochemical Effect“ bezeichnet. Über einen Zeitraum von drei Jahren wurde für das Universitätsklinikum Freiburg (UKF) und die Friedrich-Husemann-Klinik (FHK) der Einkauf von Duftstoffen aus Wasch-, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln bilanziert. Aus- gewählte, am UKF verwendete Produkte wurden mit Festphasen-Mikroextraktion (Solid Phase Micro Extraction) (SPME), Gaschromatographie gekoppelt mit Flammenionisationsdetektor (GC-FID) und Gaschromatograph gekoppelt mit Massenspektrometer (GC-MS) auf die in ihnen enthaltenen Duftstoffe unter- sucht. Die gefundenen Duftstoffe wurden auf ihre biologische Abbaubarkeit und ihr Verhalten bei UV-Bestrahlung untersucht. Zusätzlich wurden die be- rechnete regionale Umweltkonzentration (Predicted Environmental Concentra- tion) (PECregional) und, soweit Daten zur Toxizität vorlagen, auch der Risiko- quotient (Risk Characterization Ratio) (RCR) berechnet. Für das UKF war der Verbrauch pro Bett und Tag und die Abwasserkonzentration höher als an der FHK. Die Duftstoffe wurden bei beiden Kliniken über dieselben Produktgruppen eingetragen. Die Daten aus der Bilanzierung mit EUSES dagegen ergab für die meisten untersuchten Substanzen eine wesentlich geringere Umweltkonzentration. Keiner der Duftstoffe erreichte einen RCR über eins. In den Abbautests nach Norm 301D und 301F der Gemeinschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Developement) (OECD) erwiesen sich einige Duftstoffe als nicht leicht biologisch abbaubar. Für den Duftstoff 2-(- 4-tert-Butylbenzyl)propionaldehyd konnten verschiedene Transformationsprodukte gefunden werden. Zwei dieser Transformationsprodukte konnten identifiziert und entsprechende Standards synthetisiert werden. Die Modellierung toxischer Effekte durch Programme, die quantitative Struktur-Wirkungs-Beziehung (Quantitative Structure-Activity Relationship) (QSAR) Berechnungen verwenden ergab, dass die Transformationsprodukte höhere Aktivitäten als die Ursprungssubstanz besitzen. Für einige der untersuchten Substanzen wurden Wirk- schwellen für einen Infochemical Effect ermittelt. Keiner der Duftstoffe erreichte mit seinem PECregional diese Wirkschwelle. Ein anthropogener Infochemical Ef- fect kann aber nicht ausgeschlossen werden, da Daten zu Wirkschwellen nur für einzelne Organismen gefunden werden konnten.
Audit quality is of crucial importance because it underpins the integrity of financial markets and thus enables complex international transactions. However, despite extensive research on audit quality, the interaction between structures, practices, and behaviors within accounting firms still remains a ´black box´. To open up the ´black box´ I draw on insights from the field of error management which has been highlighted to be central to gain a better understanding of audit quality. In this dissertation, I develop my arguments in three articles that build on each other. In the first paper, I systematically review the literature on the antecedents of audit quality and I suggest future research directions. In the second paper, I take an inductive case study approach to gain an in-depth understanding of error management in accounting firms. The resulting socio-cognitive model of error management informs both the field of error management, as well as the field of audit quality. In the third paper, I examine a crucial component of the socio-cognitive model: the individual. In a two-phase mixed methods study I investigate individual differences in error management and their implications for learning and performance. Taken together, the three articles of this dissertation contribute by providing an innovative approach to our understanding of both error management and audit quality.
Die Innovationsfähigkeit von Unternehmen ist von zentraler Bedeutung für deren Wettbewerbsfähigkeit. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bedürfen aufgrund ihrer in der Regel vergleichsweise geringen Ressourcennausstattungen und der marktmächtigen Konkurrenz von Großunternehmen einer besonderen Innovationsfähigkeit, um sich am Markt behaupten zu können. Wie mittelständische Unternehmen diese Fähigkeiten jedoch zur Generierung von Innovationen einsetzen, gilt in der Forschung weiterhin als ‚Black Box‘, über die viel zu wenig geforscht wird. Gerade dieser Prozess der Innovationsgenerierung muss jedoch verstanden werden, um Unterschiede in der Innovativität mittelständischer Unternehmen zu erklären. Auf Grundlage einer empirischen Analyse von 41 mittelständischen Innovationssystemen werden in dieser Studie Erfolgsfaktoren der Innovation identifiziert. Anhand von Fallstudien wird erörtert, wie diese Erfolgsfaktoren zusammenwirken und wie diese Faktoren gezielt durch das Management zur Verbesserung der Innovationsfähigkeiten beeinflusst werden können. Mit dieser Dissertation wird nicht nur ein umfassendes Bild von der Entstehung und Konfiguration der Innovationsfähigkeit in mittelständischen Unternehmen gezeichnet, sondern auch die Herausforderungen erörtert, die sich für das Management aus der Steuerung von Innovationsprozessen ergibt. Durch praxisnahe Handlungsempfehlungen bietet diese Dissertation konkrete Lösungsansätze die Innovationsfähigkeit durch eine zielgerichtete Konfiguration nachhaltig zu verbessern und somit einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu erzielen.
Ausgehend von theoretischen Überlegungen zum sozialen Problem der Überschuldung und Verbraucherinsolvenz sowie der zugrunde liegenden Annahme eines Ressourcenmangels von Schuldnern wird in dieser Arbeit einerseits empirisch untersucht, wie sich deren Sozialkapital angesichts einer mehrfachen Exklusion darstellt und andererseits, welches Inklusionspotenzial aus diesem Sozialkapital resultiert. Mit der Fokussierung auf das Sozialkapital als aktivierbare Ressource werden den unterschiedlichen Handlungsstrategien und dem Bemühen um ein erfolgreiches Passieren der Verbraucherinsolvenz besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Durch die weitere Verknüpfung des ressourcenbasierten Sozialkapitalansatzes mit Konzepten sozialer Unterstützung lassen sich zudem die unterschiedlichen Formen von Beziehungsleistungen konzeptuell einbinden. Insbesondere zeigt sich, dass sich unter den beschriebenen Exklusionsbedingungen informelle Unterstützungsleistungen als Sozialkapital neu konstituieren. Neben den positiven Unterstützungs- und Inklusionseffekten können sich jedoch auch negative, exklusionsverstärkende Effekte beobachtet werden, die sich u.a. in einer Tendenz zur sozialen Schließung äußern.
This PhD dissertation thesis aims to analyse and discuss how a company can interact with its supply chain stakeholders to facilitate the development of sustainable supply chains. The research is based on empirical and conceptual work and contributes to the field of corporate sustainability, supply chain management and its intersection. The thesis develops a conceptual framework to analyse four organisational spheres of interaction (inter, intra, supra and sub) in sustainable supply chain management (SSCM). Thereby, further insights into risk and opportunityoriented approaches of companies to SSCM are provided.
This dissertation concerns the question of how economics can contribute to the analysis of trade-offs between values (or normative objectives). The analysis is illustrated for the case of policies that pursue the goal of sustainability. Methodologically, this is done by reflecting economic concepts in light of philosophical theories and using generic models to analyze trade-offs between particular values. In sum, the work shows how economics can help in analyzing the factual relationships between values by clarifying the set of feasible acts and outcomes. The first paper of this cumulative dissertation concerns the question what a general definition of efficiency with respect to normative objective implies about relationships between two values. In order to conceptualize relationships between values carefully, the analysis distinguishes instrumental from intrinsic values and discusses the question whether there is one intrinsic value (value monism) or many intrinsic values (value pluralism). Next, a small economic model is used to show that there can be different relationships between values such as win-win relationships and trade-offs in value-efficient states if there are three or more values. Further, the distinction between Pareto-efficiency (based on individual preferences) and value-efficiency (which can also include non-preference values) is used to study relationships between values. The second paper uses the definition of sustainability as inter- and intragenerational justice to discuss the relationship between these two objectives. The general aim of this paper is to discuss what economic concepts can contribute to the discussion of tradeoffs between justices. For this, a syntax of the concept of justice is employed, different relationships between justices are defined and economic concepts such as scarcity, efficiency and opportunity costs are transferred to the justice context. One result from this analysis is that there must be a trade-off between these two justices in such respective efficient outcomes. The third paper concerns an intertemporal mechanism leading to the well-known equity-efficiency trade-off in an intergenerational setting. For this, two central characteristics of intergenerational policy making are taken into account: irreversibility and ignorance (or unawareness). A pertinent example is the irreversible use of fossil fuels before and after the discovery of the effect of CO2 emissions on climate change. The trade-off between Pareto-efficiency and intergenerational equity that results from these two characteristics is shown in a model with two non-overlapping generations which use a non-renewable resource. In the model there is initial unawareness about an intergenerational externality from resource use that is only discovered after the irreversible use of the resource. A central result of the paper is the trade-off between intergenerational equity and efficiency that emerges if initially unknown sustainability problems arise after irreversible policies have been enacted. The fourth paper concerns the question what the concept of merit goods can contribute to discussions of sustainability. For this, the history of the concept is discussed, then merit goods are defined and connected to the philosophical literature on different conceptions of well-being. In the next step different challenges and opportunities of merit good arguments are discussed for the sustainability context. For example, it becomes clear that merit good arguments concern conceptions of well-being and do not directly concern the aspect of intergenerational distribution in sustainability problems.
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Identitätskonstruktion im/am Europäischen Film. Dabei liegt ihr nicht nur ein neuer Ansatz des Genres "Europäischer Film" zu Grunde, der die außerfilmischen Konstruktionsmechanismen von Identität thematisch implementiert. Darüber hinaus ermöglicht sie mit einer semiotisch-handlungstheoretischen Erweiterung der äußerst dichten und komplexen Analyse weiterführende Fragen zu beantworten, wie die identitätsbezogenen Interaktionsprozesse grundlegend zu fassen sind. Eine Darstellung, die die Mehrzahl filmwissenschaftlicher Arbeiten, die sich mit dem Thema Identität auseinandersetzen, schuldig bleiben. Damit schließt die Arbeit ein film- und kulturwissenschaftliches Forschungsdesiderat, indem sie einen dezidiert interdisziplinär ausgerichteten Ansatz verfolgt.
Research in work and organizational psychology frequently conducts studies based on self-report questionnaires. Evidence of the reliability and validity of these measures has to be provided based on thorough research in order to be certain that meaningful conclusions can be reached. Recently, latent variable approaches have been introduced that provide new opportunities to examine the instruments and determine if they are suitable to obtain meaningful results. They also offer new approaches to investigate the relationships between constructs, particularly when assessed over time. The research conducted in this PhD thesis and reported in three papers aims at utilizing these opportunities to examine the measurement properties of a selection of self-report questionnaires and to address conceptual questions regarding the validity of these instruments. In the first paper, the structure of two five-factor personality inventories was examined using Confirmatory Factor Analyses (CFA) and Exploratory Structural Equation Modeling (ESEM). Both methods were applied to construct better-fitting, though more complex models based on data from two questionnaires (NEO PI-R and 16PF) completed by 620 respondents. The impact on the construct validity of the inventories was assessed. Generally, scores derived from either method did not differ substantially. When applying ESEM, convergent validity declined but discriminant validity improved. When applying CFA, convergent and discriminant validity decreased. We conclude that using current personality questionnaires that utilize a simple structure is appropriate. In the second paper, the nature of and reason for the relationship between a presence of a calling and three aspects of career preparation (career planning, decidedness, and self-efficacy) were investigated. Data were collected in three waves of a diverse sample of German university students (N = 846) over one year. Latent growth analyses revealed that calling was positively related with all career preparation measures. The slope of calling was positively related to those of decidedness and self-efficacy but not to planning. Cross-lagged analyses showed that calling predicted a subsequent increase in planning and self-efficacy. Planning and decidedness predicted an increase in the presence of a calling. In the third paper, the measurement properties of an adapted protean career orientation scale were examined. We present a series of studies that (1) establish the scale’s unidimensionality and measurement invariance across gender within separate samples of students and working professionals as well as measurement invariance between both samples; (2) demonstrate measurement invariance and differential stability over six months among students and professionals; (3) show that a protean career orientation partially mediates the relationship between personality dispositions (i.e., proactive personality, core self-evaluations) and proactive career behaviors and career satisfaction among students and employees; (4) demonstrate that a protean career orientation possesses incremental predictive validity regarding proactive career behaviors and career satisfaction beyond personality dispositions among students and employees; and (5) based on a cross-lagged study among employees, we show that career satisfaction predicts a protean career orientation but not vice versa. In summary, the research presented here provides researchers in the field of work and organizational psychology with a thorough assessment of the measurement properties and aspects of validity of these self-report questionnaires. The findings demonstrate their suitability for future research studies conducted in work and organizational psychology as well as for practical applications.
Business Models for Sustainability Innovation: Conceptual Foundations and the Case of Solar Energy
(2013)
This dissertation deals with the relationships between the increasingly discussed business model notion, sustainability innovation, and the business case for sustainability concept. The main purpose of this research is to identify and define the so far insufficiently studied theoretical interrelations between these concepts. To this end, according theoretical foundations are developed and combined with empirical studies on selected aspects of the solar photovoltaic industry. This industry is particularly suitable for research on sustainability innovation and business models because of its increasing maturity paired with public policy and market dynamics that lead to a variety of business model-related managerial and entrepreneurial business case challenges. The overarching research question is: How can business models support the commercialisation of sustainability innovations and thus contribute to business cases for sustainability? A theoretical and conceptual foundation is developed based on a systematic literature review on the role of business models in the context of technological, organisational, and social sustainability innovation. Further, the importance of business model innovation is discussed and linked to sustainability strategies and the business case for sustainability concept. These theoretical foundations are applied in an in-depth case study on BP Solar, the former solar photovoltaic subsidiary of British Petroleum. Moreover, because supportive public policies and the availability of financial capital are known to be the most important preconditions for commercial success with innovations such as solar photovoltaic technologies, the solar studies include a comparative multiple-case study on the public policies of China, Germany, and the USA as well as a conjoint experiment to explore debt capital investors’ preferences for different types of photovoltaic projects and business models. As a result, the main contribution of this work is the business models for sustainability innovation (BMfSI) framework. This framework is based on the idea that the business model is an artificial and social construct that fulfils different functions resulting from social interaction and their deliberate construction. The BMfSI framework emphasises the so-called mediating function, i.e. the iterative alignment of business model elements with company-internal and external requirements as well as with the specific characteristics of environmentally and socially beneficial innovations. Against this backdrop, it becomes clear that practically-oriented knowledge based on BMfSI research might provide new and effective ways to support the achievement of corporate sustainability.
Herbizide, die durch Spray-Drift, Volatilisation oder Winderosion aus landwirtschaftlichen Flächen ausgetragen werden können wiederum auf Nichtzielpflanzen gelangen. Es wird angenommen, dass Wälder eine Senke für luftgetragene Pestizide darstellen. Wirkungen von luftgetragenen Herbiziden auf Nichtzielpflanzen können nicht ausgeschlossen werden. An Blättern von Nichtzielpflanzen haftende Herbizide können wiederum durch Regenereignisse aus der Laubschicht ausgewaschen werden und in den Boden gelangen. Welche Stoffe nach deren Deposition ausgewaschen werden oder aber in der Laubschicht verbleiben hängt vom Verteilungsverhalten an der Blattoberfläche ab. In der vorliegenden Dissertation wurde das Verteilungsverhalten von current-use Herbiziden und einiger ihrer Abbauprodukte an der Oberfläche von Nichtzielpflanzen bestimmt. Als Modellorganismus diente die Waldkiefer Pinus Sylvestris L. mit deren Nadeln Versuche zur Charakterisierung des Adsorptions- und Desorptionsverhaltens von 55 Herbiziden aus wässrigen Lösungen durchgeführt wurden. Es wurden Verteilungsversuche sowohl mit rekonstituiertem epikutikulärem Wachs als auch mit intakten Kiefernnadeln durchgeführt. Für den Stoff Terbuthylazin konnte bei Versuchen mit rekonstituierten epikutikulären Wachsen eine Aufnahme aus der wässrigen Lösung in das Wachs festgestellt werden. Der Verteilungskoeffizient zwischen Wachs und Wasser betrug für die Adsorption log KWachsW = 3, 0. Für die Desorption wurde ein höherer Verteilungskoeffizient von log KWachsW = 3, 3 ermittelt und auf Grund der Differenz eine teilweise irreversible Bindung des Terbuthylazins an das epikutikuläre Wachs angenommen. Sorptionsversuche mit wässrigen Lösungen und intakten Kiefernnadeln zeigten für 19 weitere Herbizide mit einem log KOW > 3,8 eine schnelle Adsorption aus der wässrigen Phase an die Nadeloberfläche mit einer mittleren Lebensdauer für die Adsorption von 12 Minuten (Aclonifen, Bifenox, Bromoxynil-octanoat, Diflufenican, Fenoxaprop-p-ethyl, Fluazifop-p-butyl, Fluroxypyrmeptyl, Haloxyfop-ethoxyethyl, Haloxyfop-methyl, Mefenpyr-diethyl, PCP, Pendimethalin, Picolinafen, Propaquizafop, Prosulfocarb, Pyridate, Quizalofop-ethyl, Triallate und Trifluralin). Die für diese Stoffe ermittelten Kutikula/Wasser-Verteilungskoeffizienten liegen im Bereich log KCW = 3,3 bis 4,8. Für 7 Stoffe war nach einer schnellen Verringerung der Konzentration in der wässrigen Phase eine weitere stetige Abnahme der Herbizidkonzentration mit einer Lebensdauer unter 2000 Minuten zu beobachten (Fluroxypyr-meptyl, Fenoxaprop-p-ethyl, Propaquizafop, Quizalofop-ethyl, Trifluralin, Fluazifop-p-butyl und Haloxyfop-methyl), was durch eine Aufnahme der Stoffe über die epikutikuläre Wachsschicht in das innere Gewebe der Kiefernnadeln erklärt werden kann. Die Stoffe Bromoxynil-octanoat, Fluroxypyr-meptyl, Propaquizafop, Quizalofop-ethyl und Trifluralin zeigten eine irreversible Aufnahme aus wässrigen Lösungen in Kiefernnadeln. In einem Laborversuch wurde die Deposition von Herbiziden auf intakten Kiefernnadeln simuliert. Die Verteilung zwischen der epikutikulären Wachsschicht, Niederschlagswasser und den nach Extraktion mit Dichlormethan verbleibenden Nadeln wurde für das Herbizid Isoproturon und seine Abbauprodukte ermittelt. Das hierfür entwickelte Versuchsdesign erlaubte die Messung der Verteilungsvorgänge an intakten, noch am Zweig befindlichen Kiefernnadeln. Die Translokation, Volatilisation und die Bildung von Abbauprodukten konnten quantifiziert werden. Die Laborversuche ergaben, dass Isoproturon bei Kontakt mit wässrigen Lösungen sofort (Lebensdauer unter 1 Minute) von der Oberfläche der Kiefernnadeln desorbiert und nicht in das innere Gewebe der Kiefernnadel aufgenommen wird. Darüber hinaus treten bei Driftrückständen kleiner Stoffmenge und Schichtdicke (1 ng/mm²) für Isoproturon hohe Verluste (zwischen 47 und 88 % der ursprünglich applizierten Menge) durch Volatilisation und abiotischen Abbau auf. Aus den Ergebnissen der Laborversuche können Rückschlüsse zum Verbleib des Herbizids Isoproturon im Waldökosystem getroffen werden. Sie zeigen, dass Driftrückstände von polaren Herbiziden durch Regenereignisse aus der Vegetationsoberfläche von Nichtzielpflanzen ausgetragen werden und in andere Umweltkompartimente gelangen können.
In spite of growing interest in companies’ contribution to sustainable development, the implementation of corporate sustainability, i.e. the integration of environmental, social, and economic issues, is not well understood. This cumulative PhD thesis aims to answer the research question whether sustainability management is only a transitory management fashion, or whether an effective implementation is actually taking place. The thesis consists of five papers, which are either published in refereed academic journals, accepted to be published, or planned to be resubmitted. The papers analyze three important elements of the implementation of corporate sustainability: motivation (why?), organizational units (who?) and management tools (how?). Combining these three elements supplies a framework for discussing the implementation of corporate sustainability management. The results, which are mostly based on surveys of large German companies, reveal that companies predominantly manage corporate sustainability because they seek legitimacy, rather than a competitive advantage, and because they follow acknowledged standards, guidelines, or ratings (institutional isomorphism) – possibly out of uncertainty on how to best handle a concept so complex and novel. Public relations is the organizational unit engaging in sustainability management most strongly, whereas accounting, finance, and management control engage the least. Hence, corporate sustainability is currently not implemented as a crossfunctional approach. Yet, there is indication of a growing strategic relevance of corporate sustainability. This is also reflected in the awareness and application of sustainability management tools, which have been increasing continuously between 2002 and 2010 – especially in terms of integrative tools serving to balance environmental, social, and economic issues. Furthermore, market incentives are gaining in importance over time. The thesis relates these results to management fashion theory. Although there is some indication that sustainability management might in fact be a transitory fashion, an analysis over time reveals an ongoing development of the elements analyzed. Thereby, the thesis demonstrates that corporate sustainability management can be considered more than a management fashion. One implication of the analysis is that both companies and researchers are called upon to foster the implementation of corporate sustainability, with positive incentives, e.g. by markets and consumers, turning out to be promising starting points. As opposed to pressure and expectations by stakeholders, focusing on opportunities might be more suitable to induce actual change of processes, products, services, or even business models in companies. In conclusion, the author hopes to make a significant contribution to the discussion on the implementation of corporate sustainability and to stimulate the development of new theoretical approaches.
Ziel der vorliegenden Studie ist eine Evaluation des universellen Präventionsprogrammes Kindergarten plus, das konzipiert wurde, um Vorschulkinder bei der Entwicklung ihrer sozialen und emotionalen Kompetenzen zu fördern. Verglichen werden 228 drei- bis sechsjährige Kinder aus 24 Interventionskindergärten mit 196 Kindern einer Kontrollgruppe aus 13 Kindergärten aus Niedersachsen. Zu drei Messzeitpunkten (vorher, nachher, Follow-up) wurde während eines Jahres die Entwicklung der Kinder mit dem "Fragebogen zu Stärken und Schwächen" (SDQ-deu Erzieherauskunft), mit Fragen zum positiven Konfliktverhalten (Erzieherauskunft) und der "Skala zur Erfassung des Emotionswissens" (SEW- Kinderinterview) erhoben. Mittels Varianzanalysen mit Messwiederholung und der Berechnung von differenziellen Effektstärken (Cohen’s d) werden die kurz- und langfristigen Effekte analysiert. Direkt nach der Durchführung von Kindergarten plus zeigen sich bei den Kindern der Interventionsgruppe durchgängig eine Abnahme der psychischen Auffälligkeiten und eine Zunahme der Kompetenzen auf allen Skalen im Sinne kurzfristiger positiver Effekte, die bei den Kindern der Kontrollgruppe nicht zu beobachten sind (mit Ausnahme des Emotionswissens, das in beiden Gruppen zunimmt). Langfristig, d.h. nach acht Monaten, lassen sich diese vorteilhaften Effekte des Programmes allerdings nicht verstetigen, was vor allem in einer besonders positiven Entwicklung der Kinder in der Kontrollgruppe begründet liegt. Die zusätzlich durchgeführten Analysen der Risikogruppen der Kinder (unauffällig, grenzwertig, auffällig) erbrachten eine kurz- und langfristige Verbesserung der Probleme mit Gleichaltrigen bei den grenzwertig eingeschätzten Kindern. Bei den auffälligen Kindern können kurzfristig positive Effekte bei den externalisierenden Verhaltensauffälligkeiten, bei der Hyperaktivität/ Aufmerksamkeitsproblemen, dem prosozialen und positiven Konfliktverhalten nachgewiesen werden. Langfristig holen die auffälligen Kinder der Interventionsgruppe die Kinder der Kontrollgruppe hinsichtlich des Emotionswissens auf, sodass sie zum dritten Messzeitpunkt das gleiche Niveau aufweisen. Auf mögliche methodische Einschränkungen der Studie und Begrenzungen der Interpretierbarkeit der Ergebnisse wird ausführlich eingegangen. Im Unterschied zu den sich ergebenden Schwierigkeiten, die Frage nach einer längerfristigen Wirksamkeit von Kindergarten plus durch die Fragebogeneinschätzungen der Alltagserzieherinnen der Kinder eindeutig zu beantworten, ergibt die formative Befragung der durchführenden Trainerinnen (N = 28) zu ihren Erfahrungen mit dem Programm ein unzweifelhaft positives Bild. Ungefähr zwei Drittel von ihnen beurteilen alle neun Module des Programmes als geeignet zur Förderung der sozialen und emotionalen Kompetenzen der Kinder. Bei ungefähr einem Drittel der Kinder hätten sie kurz- und langfristige Verbesserungen der Kompetenzen wahrgenommen. Drei Viertel der Trainerinnen würde Kindergarten plus uneingeschränkt weiterempfehlen und bei knapp der Hälfte der Trainerinnen wurde das Programm in der Einrichtung anschließend noch einmal durchgeführt. Darüber hinaus erweist sich eine nachhaltige Verwendung von Materialien und Methoden von Kindergarten plus als erfolgversprechend hinsichtlich eines besser ausgebildeten prosozialen Verhaltens und Emotionswissens der Kinder. Zusätzlich erfolgt eine Gegenüberstellung der vorliegenden Evaluationserkenntnisse mit den Befunden aus den Evaluationen der Programme "Papilio" und "Faustlos".
Familienunternehmen und Akquisitionen – ein Erfolgsmodell? Dieser Frage widmet sich die vorliegende Arbeit und untersucht die langfristige Akquisitionsperformance privater deutscher Familienunternehmen sowohl im Selbst-; als auch im Branchenvergleich anhand ausgewählter jahresabschlussbezogener Kennzahlen. Anhand 53 Transaktionen, in der Zeit von 1997 bis 2008, bei denen Familienunternehmen als Käufer auftreten, wird die Performanceveränderung auf Basis einer ex ante/ ex post&-Analyse sowie einer komparativen Objektanalyse betrachtet. Neben einer Kombination jahresabschlussorientierter, betriebswirtschaftlicher Indikatoren, die die Merkmale Wachstum, Profitabilität und Effizienz abbilden, werden erstmalig auch Informationen wie Kapitalflussrechnung und das Umlaufvermögen in der Analyse berücksichtigt. Im Ergebnis zeigt sich, dass Akquisitionen auf Familienunternehmen positiv und stabilisierend einwirken. Familienunternehmen dokumentieren bereits vor dem Zusammenschluss eine überdurchschnittliche Performance gegenüber ihren jeweiligen Branchenunternehmen und können durch Akquisition und trotz Rezession im Untersuchungszeitraum ihre vorteilhafte Position durch profitables Wachstum weiter ausbauen.
Emotionen sind keineswegs immer hilfreich! Nahezu durchgehend müssen sie reguliert werden (vgl. Werner & Gross, 2010). Die Emotion „Ärger“ ist allgegenwärtig und von großer Bedeutung im Leben der Menschen. Jugendliche empfinden bei der Lösung ihrer Entwicklungsaufgaben häufig starke Emotionen, vor allem negativer Art (vgl. Seiffge-Krenke, 2004). In ihren Freundschaften haben sie die Möglichkeit, Unterstützung beim Absolvieren dieser Aufgaben zu erhalten (vgl. von Salisch, 2008). Dabei ist es wichtig, dass sie sich ihrem jeweiligen Partner gegenüber emotional und sozial kompetent verhalten, um die Freundschaft nicht zu gefährden. Die Forschung konnte zeigen, dass eine adaptive Emotionsregulierung beim Erleben negativer Emotionen mit wesentlichen positiven outcomes verknüpft ist und sich positiv auf die Freundschaften von Jugendlichen auswirkt (z.B. Grob & Smolenski, 2005). Welche langfristigen Folgen eine maladaptive Emotionsregulierung in Bezug auf problematische Verhaltensweisen im Jugendalter haben kann ist dem gegenüber noch unzureichend erforscht. Vor dem Hintergrund einer adaptiven und maladaptiven Regulation der Emotion „Ärger“ in Freundschaften werden die Zusammenhänge mit den Problemverhaltensweisen „Depression, depressive Symptome und depressive Stimmungen“, „hoher Alkoholkonsum und Einstellung zu Alkohol“ und „pathologischer Internetgebrauch“ untersucht. In der hier vorliegenden Studie wurden Jugendliche aus sieben Oberschulen des Bundeslandes Brandenburg (14 - 17 Jahre, Querschnitt - N = 380, Längsschnitt - N = 299) im Selbst- und Fremdbericht zu emotionsregulativen Strategien im Umgang mit Ärger auf ihre beste Freundin/ ihren besten Freund befragt. Weiter berichten die Jugendlichen in dem genutzten Fragebogen über ihre Einstellung zu Alkohol und ihre Nutzungsgewohnheiten, Formen ihres Internetgebrauchs und ihre emotionale Lage. Es wird angenommen, dass die Nutzung maladaptiver Ärgerregulationsstrategien (in Form von relational und direkt-aggressiven Verhaltensweisen) mit höheren Ausprägungen auf den Problemverhaltensskalen einhergeht. Die Ergebnisse weisen auf spezifische Formen und Funktionen ärgerregulativer Strategien bei Jugendlichen hin. Sie lassen weiter vermuten, dass die Art der Regulierung der Emotion Ärger im Umgang mit dem besten Freund einen Einfluss auf die Ausprägung problematischer Verhaltensweisen haben kann.
The objective of the work described in this thesis is to improve our understanding of factors that affect the depletion of gaseous elemental mercury (GEM) from the atmosphere during the Arctic springtime. This was accomplished through research undertaken and described in three publications. Atmospheric mercury depletion events (AMDEs) are now an established phenomenon in the high Arctic whereby the long-lived GEM is oxidized in the air through a series of photochemically-initiated reactions involving halogens and ozone. This chemistry produces reactive gaseous mercury (RGM) and particulate bound mercury (PHg) which both have shorter atmospheric residence times than GEM and deposit more readily to the snow and ice surfaces. This is a means by which mercury can be transferred from the atmosphere to the Arctic environment that was unknown prior to 1995 when AMDEs were discovered. An extensive review paper was completed that summarizes mercury work in the high Arctic in the ten years following the discovery of AMDEs. This review was followed by two papers investigating the processes around atmospheric mercury in the Arctic springtime