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Problembeschreibung: Wissen gilt zu Recht als wichtiger Produktionsfaktor. Sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmer sind darauf angewiesen, wenn sie sich in der „Wissensgesellschaft“ behaupten wollen, „Humankapital“ zu bilden, sich also Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen und diese ständig auf dem Laufenden zu halten. Eine besondere interessante, aber wenig untersuchte Gruppe bilden die Unternehmer und hier insbesondere die sogenannten Alleinunternehmer. Letztere sind in besonderem Maße auf die Sicherung ihrer Qualifikationen angewiesen, weil sie einerseits als Unternehmer besondere Kreativität und Flexibilität entfalten müssen und weil sie andererseits -ähnlich wie Arbeitnehmer- nur in beschränktem Maße auf Kapitalgüter zurückgreifen können, sich also bei der Entfaltung ihrer Unternehmertätigkeit im Wesentlichen auf ihre Qualifikationen stützen müssen. Entsprechendes Interesse verdient die Frage, ob sich diese Vermutung auch in der Realität bestätigt, ob Alleinunternehmer also in besonderem Maße ihre Qualifikationen pflegen und ausbauen.
Zusammenfassung Die Ergebnisse über die wir im Folgenden berichten, wurden im Rahmen einer Studie über die Wettbewerbssituation der Arbeitnehmer ermittelt, die im April 2009 durchgeführt wurde. In dem hier vorliegenden Kurzbericht befassen wir uns mit der etwas spezielleren Frage, wie die Arbeitnehmer die augenblickliche Krisenlage beurteilen. Insgesamt zeigt sich eine nicht unbeträchtliche Verunsicherung. Optimismus ist eher selten, viele Arbeitnehmer berichten über eine Verschlechterung des Betriebsklimas, fast jeder zweite der Befragten ist nicht sicher, ob er seinen Arbeitsplatz behalten kann, etwa jeder achte geht sogar fest davon aus, ihn zu verlieren. Die Kommunikationspolitik der Arbeitgeber wird vielfach als unbefriedigend wahrgenommen und fast die Hälfte der Befragten hat den Eindruck, dass ihr Arbeitgeber bei Maßnahmen der Krisenbewältigung wenig Rücksicht auf die Interessen seiner Arbeitnehmer nimmt. Zu einem vollständigen Bild gehört allerdings auch die Feststellung, dass die Arbeitnehmer – was ihre persönliche berufliche Zukunft angeht - insgesamt durchaus zuversichtlich bleiben.
Auch wenn das Entflechtungsmodell des Independent Transmission Operators vorsieht, dass die Muttergesellschaft durch Anteile Eigentum an dem Übertragungs- bzw. Fernleitungsnetzbetreiber behält, bestehen organisationsrechtliche Vorgaben, um die Unabhängigkeit zu gewährleisten. Allein durch den Aufsichtsrat kann die Muttergesellschaft ihre Interessen mittelbar vertreten. Doch über die Auslegung der Zusammensetzung gemäß § 10d Abs. 3 EnWG besteht Unklarheit. Vor allem bei Anwendung des DrittelbG besteht eine Inkompatibilität zwischen energie- und mitbestimmungsrechtlichen Vorgaben, die sich in der uneinheitlichen Zusammensetzung in der Praxis niederschlägt. Diese Arbeit beschäftigt sich daher mit Auslegungsmöglichkeiten und Vorschläge hinsichtlich der Zusammensetzung.
This paper uses data from the German Socio-Economic Panel for the years 2000 to 2005 to study the earnings differential between self- and dependent employed German men. Constructing a counterfactual earnings distribution for the self-employed in dependent employment and using quantile regression decompositions we find that the earnings differential over the distribution cannot be explained by differences in endowments. Furthermore, low-earning self-employed could earn more in dependent employment. Finally, the observed earnings advantage for the self-employed at the top of the earnings distribution is not associated with higher returns to observable variables.
Die vorliegende Studie befasst sich mit der Entwicklung eines Instruments zur Einschätzung sozialer Fähigkeiten. Der Instrumentenentwicklung liegt das Modell der gelingenden Interaktion zugrunde. Das Modell unterscheidet 4 Grundfähigkeiten: Kommunikation, Empathie, Visionsfähigkeit und Koordinationsfähigkeit. Als Datengrundlage dient eine umfangreiche Internetstudie an der sich mehrere Tausend Personen beteiligt haben. Es stellte sich heraus, dass sich die Gesamtskala sinnvoll in die vier angeführten Grundfähigkeiten unterteilen lässt. Außerdem konnte eine Kurzskala entwickelt werden, die hinreichend gute Reliabilitätswerte aufweist.
Do exporters really pay higher wages? First evidence from German linked employer-employee data
(2006)
Many plant-level studies find that average wages in exporting firms are higher than in non-exporting firms from the same industry and region. This paper uses a large set of linked employer-employee data from Germany to analyze this exporter wage premium. We show that the wage differential becomes smaller but does not completely vanish when observable and unobservable characteristics of the employees and of the work place are controlled for. For example, blue-collar (white-collar) employees working in a plant with an export-sales ratio of 60 percent earn about 1.8 (0.9) percent more than similar employees in otherwise identical non-exporting plants.
The paper demonstrates how the E–stability principle introduced by Evans and Honkapohja can be applied to models with heterogeneous and private information in order to assess the stability of rational expectations equilibria under learning. The paper extends already known stability results for the Grossman and Stiglitz model to a more general case with many differentially informed agents and to the case where information is endogenously acquired by optimizing agents. In both cases it turns out that the rational expectations equilibrium of the model is inherently E-stable and thus locally stable under recursive least squares learning.
Strong sustainability, according to the common definition, requires that different natural and economic capital stocks have to be maintained as physical quantities separately. Yet, in a world of uncertainty this cannot be guaranteed. To therefore define strong sustainability under uncertainty in an operational manner, we propose to use the concept of viability. Viability means that the different components and functions of a dynamic, stochastic system at any time remain in a domain where the future existence of these components and functions is guaranteed with sufficiently high probability. We develop a unifying and general ecological-economic concept of viability that encompasses the traditional ecological and economic notions of viability as special cases. It provides an operational criterion of strong sustainability under conditions of uncertainty. We illustrate this concept and demonstrate its usefulness by applying it to livestock grazing management in semi-arid rangelands.
In the course of railway reforms at the end of the last century, European national governments, as well the EU Commission, decided to open markets and to separate railway networks from train operations. Vertically integrated railway companies argue that such a separation of infrastructure and operations would diminish the advantages of vertical integration and would therefore not be suitable to raise economic welfare. In this paper, we conduct a pan-European analysis to investigate the performance of European railways with a particular focus on economies of scope associated with vertical integration. We test the hypothesis that integrated railways realize economies of joint production and, thus, produce railway services on a higher level of e±ciency. To determine whether joint or separate production is more e±cient we apply an innovative Data Envelopment Analysis super-e±ciency bootstrapping model which relates the e±ciency for integrated production to a virtual reference set consisting of the separated production technology and which is applicable to other network industries as energy and telecommunication as well. Our ¯ndings are that for a majority of European Railway companies economies of scope exist.
Ein allgemeines Modell zur Erklärung des Organisationsverhaltens. Ergebnisse von Simulationsstudien
(2022)
Der vorliegende Beitrag präsentiert ein (Simulations-) Modell zur Erklärung des Verhaltens von Organisationen. Der Modellentwurf basiert auf einem funktionalistischen Ansatz. Danach kann eine Organisation nur überleben, wenn es ihr gelingt, den Systemanforderungen, die sich auf Or-ganisationen richten, zu genügen. Veränderungen von Systemanforderungen bewirken daher An-passungsreaktionen, die allerdings nicht reibungslos ablaufen. Das Modell beschreibt den Verhal-tensprozess, der durch ein gestörtes Systemgleichgewicht ausgelöst wird. Als Modellvariable fun-gieren die Systemanforderungen und das zu seiner Bewältigung implementierte Institutionelle Ar-rangement sowie außerdem Sensitivität, Handlungsbereitschaft, Beharrung, Realismus, Identifika-tion, Handlungsdruck, Unsicherheit, Dysfunktion und Dissonanz. Die Simulationsrechnungen zei-gen, wie sich aus den jeweiligen Variablenkonstellationen bestimmte Verhaltensmuster herausbil-den und welche Mechanismen dafür verantwortlich sind.
Im Jahr 1991 fand in Lueneburg im dortigen Museum ein Ausstellungsprojekt statt, geplant und realisiert von Lehrenden und Studierenden unserer Universitaet. Anna Oppermann war eine der eingeladenen Kuenstlerinnen und steuerte ihr "Friduttchen"-Ensemble bei. Aus diesem Treffen entstand die Idee, den Versuch zu wagen, ihre hoch komplexe, fragile, vergaengliche Arbeit mit den informatischen und kunstwissenschaftlichen Methoden zu dokumentieren, die wir Gelegenheit hatten, ihr vorzustellen. Im folgenden Jahr entstanden dann in enger Absprache mit der Kuenstlerin erste Versionen eines digitalen Archivs ihres Ensembles "Umarmungen, Unerklaerliches und eine Gedichtzeile von R.M.R." Der Beitrag berichtet ueber das Projekt und die Dokumentation der Arbeit Anna Oppermanns mit dem XML-Standard PeTAL.
Die Einkommen von Selbstständigen als Unternehmern und Freien Berufen unterliegen im Zeitverlauf besonderen Schwankungen. Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, die individuelle Dynamik der Einkommen von Erwerbstätigen in Deutschland mit einem dynamischen Paneldatenschätzer zu untersuchen. Das besondere Interesse liegt dabei auf den Freien Berufen und Unternehmern und wie sich diese hinsichtlich der Einkommensdynamik von abhängig Beschäftigten unterscheiden. Um die Dynamik zu modellieren, wurde eine verzögerte endogene Variable in eine klassische Mincer-Gleichung aufgenommen. Das daraus resultierende Problem der Endogenität wird durch einen dynamischen Paneldatenschätzer nach Blundell und Bond gelöst. Mit Hilfe dieser Methode wird anhand von Daten des Sozio-oekonomischen Panels des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus den Jahren von 2000 bis 2012 der Koeffizient der Anpassungsgeschwindigkeit der Einkommen im Zeitverlauf bestimmt. Der Koeffizient für die Anpassungsgeschwindigkeit ist sowohl bei Selbstständigen als auch bei abhängig Beschäftigten signifikant von Null verschieden, d.h. die verzögerte endogene Variable übt einen signifikanten Einfluss aus. Insgesamt fällt auf, dass Unternehmer und Freie Berufe sehr ähnliche Ergebnisse aufweisen und eine fast doppelt so hohe Anpassungsgeschwindigkeit wie abhängig Beschäftigte haben.
This paper discusses the emergence of endogenous redistributive cycles in a stochastic growth model with incomplete asset markets and heterogeneous agents, where agents vote on the degree of progressivity in the taxñtransferñscheme. The model draws from BÈnabou (1996) and ties the bias in the distribution of political power to the degree of inequality in the society, thereby triggering redistributive cycles which then give rise to a nonlinear, cyclical pattern of savings rates, growth and inequality over time.
Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenmangel oder steigende Energiepreisen erfordern eine höhere Energieeffizienz. Der Gebäudesektor ist für hohe Energieverbräuche verantwortlich. Ein Instrument zur Steigerung
der Gebäudeenergieeffizienz ist das Energiespar-Contracting (ESC). Ein externer Contractor verpflichtet sich vertraglich zur Durchführung effizienzsteigernder Maßnahmen eines Gebäudes. Die Aufwendungen werden refinanziert durch realisierte Energiekosteneinsparungen. Obwohl das ESC Vorteile bietet wird es selten angewandt. Die
Arbeit fokussiert sich besonders auf Möglichkeiten und Probleme des ESC als Geschäftsmodell für Stadtwerke. Die Arbeit verknüpft wissenschaftliche Erkenntnisse und Praxiswissen und konzentriert sich auf rechtliche Aspekte.
Entrepreneurs and Freelancers: Are They Time and Income Multidimensional Poor? - The German Case
(2016)
Entrepreneurs and freelancers, the self-employed, commonly are characterized as not only to be relatively rich in income but also as to be rich in time because of their time-sovereignty in principle. Our introducing study scrutinises these results and notions about the well-being situation of self-employed persons not only by asking about traditional single income poverty but also by considering time poverty within the framework of a new interdependent multidimensional (IMD) poverty concept. The German Socio-economic panel with satisfaction data serves as the data base for the population wide evaluation of the substitution/compensation between genuine, personal leisure time and income. The available detailed Time Use Surveys of 1991/92 and 2001/2 of the Federal Statistics Office provide the data to quantify the multidimensional poverty in all the IMD poverty regimes. Important result: self-employed with regard to single income poverty, single time poverty and interdependent multidimensional time and income poverty in both years are much more affected by time and income poverty than all other active persons defining the working poor. A significant proportion of non-income-poor but time poor of the active population are not able to compensate their time deficit even by an above poverty income. These people are neglected so far within the poverty and well-being discussion, the discussion about the ´working poor´ and in the discussion about time squeeze and time pressure in general and in particular for the self-employed as entrepreneurs and freelancers.
Using panel data from Spain Farinas and Ruano (IJIO 2005) test three hypotheses from a model by Hopenhayn (Econometrica 1992): (H1) Firms that exit in year t were in t-1 less productive than firms that continue to produce in t. (H2) Firms that enter in year t are less productive than incumbent firms in year t. (H3) Surviving firms from an entry cohort were more productive than non-surviving firms from this cohort in the start year. Results for Spain support all three hypotheses. This paper replicates the study using a unique newly available panel data sets for all manufacturing plants from Germany (1995 – 2002). Again, all three hypotheses are supported empirically.
Eskalierendes Commitment
(2005)
Begriff Mit dem Begriff eskalierendes Commitment beschreibt man ein Phänomen, wonach sich Menschen oft von einem einmal eingeschlagenen Kurs (d.h. einer konkreten Verhaltensweise, einer Verhaltensstrategie, einem Handlungsmuster) nicht abbringen lassen und zwar selbst dann nicht, wenn sich immer deutlicher abzeichnet, dass der eingeschlagene Kurs in die Irre führt. Unter Commitment versteht man die Festlegung auf ein bestimmtes Verhalten. Sich auf ein Verhalten festzulegen ist unumgänglich. Wenn es denn überhaupt möglich wäre, sich auf gar nichts festzulegen (also keinerlei Commitment aufzubringen), könnte man nicht ein einziges Ziel erreichen, ohne Commitment gibt es kein Handeln und damit auch kein Überleben. Commitment ist also ein „normales“ Phänomen. Problematisch wird Commitment allerdings dann, wenn man es nicht auch wieder aufgeben kann, wenn es also gewissermaßen eingefroren ist und sich gegen bessere Einsichten verschließt – oder sich vielleicht sogar verstärkt, also eskaliert, gerade dann, wenn es eigentlich geboten ist, sich von seinem Commitment wieder zu lösen.
Many public goods are characterized by rivalry and/or excludability. This paper introduces both non-excludable and excludable public inputs into a simple endogenous growth model. We derive the equilibrium growth rate and design the optimal tax and user-cost structure. Our results emphasize the role of congestion in determining this optimal financing structure and the consequences this has in turn for the government’s budget. The latter consists of fee and tax revenues that are used to finance the entire public production input and that may or may not suffice to finance the entire public input, depending upon the degree of congestion. We extend the model to allow for monopoly pricing of the user fee by the government. Most of the analysis is conducted for general production functions consistent with endogenous growth, although the case of CES technology is also considered.
This paper contributes to the flourishing literature on exports and productivity by using a unique newly available panel of exporting establishments from the manufacturing sector of Germany from 1995 to 2004 to test three hypotheses derived from a theoretical model by Hopenhayn (Econometrica 1992): (H1) Firms that stop exporting in year t were in t-1 less productive than firms that continue to export in t. (H2) Firms that start to export in year t are less productive than firms that export both in year t-1 and in year t. (H3) Firms from a cohort of export starters that still export in the last year of the panel were more productive in the start year than firms from the same cohort that stopped to export in between. While results for West Germany support all three hypotheses, this is only the case for (H1) and (H2) in East Germany.
Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass die exportierenden Firmen den nur für den Inlandsmarkt produzierenden Firmen in vieler Hinsicht überlegen sind – sie sind im Durchschnitt größer, produktiver und innovativer, und sie waren dies schon, bevor sie mit dem Export begonnen haben. Eine offene Frage ist, wie und in welchem Maße die Firmen dann vom Export profitieren. Ökonometrische Auswertungen auch der Basis von Längsschnittdaten von Firmen zeigen nur selten positive Auswirkungen der Exportaktivitäten. Dies kann auch an den hierbei verwendeten Methoden liegen, denn ein Vergleich der exportierenden Firmen mit sich selbst in einer Situation ohne Export ist ja nicht möglich. Eine direkte Befragung von Exporteuren kann hier neue Erkenntnisse bringen. Eine Befragung von exportierenden Firmen aus den IHK-Bezirken Lüneburg- Wolfsburg und Stade zeigt, dass die Firmen sehr heterogen sind – nicht alle profitieren in gleicher Weise und in gleichem Maße vom Export. Große positive Effekte finden sich bei mehr als der Hälfte der Firmen bezogen auf Wachstum, Kapazitätsauslastung und Erträge sowie bei rund 40 Prozent mit Bezug auf den Ausgleich inländischer Konjunkturschwankungen. Umgekehrt sieht es bei den „Lerneffekten“ (Anregungen von Auslandskunden zur Verbesserung der Produkte; Steigerung der Produktivität als Reaktion auf höheren Wettbewerbsdruck auf Auslandsmärkten; bessere Einschätzung der eigenen Konkurrenzfähigkeit aufgrund von Kontakten mit Konkurrenten auf Auslandsmärkten und daraus folgende entsprechende Reaktionen) aus – hier überwiegen deutlich die Angaben wonach keine oder allenfalls geringe Effekte vorliegen. Was erklärt die in der Befragung festgestellten Unterschiede zwischen den Firmen in Bezug auf die Auswirkungen der Exporttätigkeit? Als zentrales Ergebnis können wir festhalten, dass bis auf den Exportanteil am Umsatz keine der anderen betrachteten Firmeneigenschaften wie Größe, Dauer der Exporterfahrung, Forschungs- und Entwicklungstätigkeit oder Auslandsniederlassungen ausschlaggebend dafür sind, ob eine Firma vom Export in verschiedener Hinsicht positiv beeinflusst wird oder nicht. Vom Export können also sehr unterschiedliche Firmen gleichermaßen profitieren, wobei tendenziell die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein starker positiver Effekt zu beobachten ist, mit zunehmendem Anteil des Auslandsumsatzes am Umsatz ansteigt. Simulationsrechnungen mit den geschätzten Modellen zeigen hierbei: Wenn es Effekte des Exports gibt, dann werden diese in der Regel erst ab einem Exportanteil am Umsatz von mindestens 25 Prozent deutlich.
Empirische Befunde zeigen, dass exportierende niedersächsische Industriebetriebe produktiver als vergleichbare nicht exportierende Betriebe sind, wobei diese Unterschiede bereits vor dem Exportstart bestehen (also eine Selbstselektion der produktiveren Betriebe auf Exportmärkte stattfindet), während es für Lerneffekte im Zusammenhang mit Exportaktivitäten und daraus folgendem höherem Produktivitätswachstum in exportierenden Betrieben keine Evidenz gibt. Mit neu verfügbaren Paneldaten für deutsche Industriebetriebe und auf der Grundlage der Ergebnisse einer neuen international vergleichenden Studie zeigt dieser Beitrag, dass die Produktivitätsprämie in Niedersachsen so hoch wie im Durchschnitt für den Rest von Westdeutschland, aber höher als für Ostdeutschland ist. Niedersachsen nimmt im internationalen Vergleich damit einen Mittelplatz unter den hier betrachteten Ländern ein. Ein interregionaler bzw. internationaler Vergleich der Größenordnungen der Selektions- und Lerneffekte ist hier allerdings nicht möglich. Zwar zeigt eine Gegenüberstellung der Ergebnisse für Niedersachsen mit denen für das übrige West- bzw. für Ostdeutschland und mit den übrigen EU-Ländern in den meisten Fällen ein Bild ähnlich wie für Niedersachsen, aber die Gruppen der Starter umfassen dabei in der Regel nur wenige Firmen, und die geschätzten Koeffizienten sind sehr häufig statistisch insignifikant, so dass ein quantitativer Vergleich nicht möglich ist.
Mikroökonometrische Studien mit Firmendaten aus vielen Ländern zeigen, dass exportierende Firmen eine höhere Produktivität aufweisen als Firmen, die lediglich den jeweiligen Binnenmarkt ihres Sitzlandes beliefern, und dass es einen Selbstselektionsprozess der produktiveren Firmen auf Auslandsmärkte gibt, während anderseits Exporttätigkeit nicht unbedingt die Produktivität verbessert. Der vorliegende Beitrag präsentiert empirische Befunde hierzu mit Daten für niedersächsische Industriebetriebe aus den Jahren 1995 bis 2004. Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt: Wie unterscheiden sich Produktivität und Produktivitätswachstum zwischen exportierenden und nicht-exportierenden mittelständischen Betrieben? Gehen die produktiveren Betriebe den Schritt auf den Weltmarkt? Führen Exporte zu höherer Produktivität? Die Implikationen der Ergebnisse werden dann vor dem Hintergrund der internationalen Evidenz zum Zusammenhang zwischen Exporttätigkeit und Produktivität diskutiert.
We use comparable micro level panel data for 14 countries and a set of identically specified empirical models to investigate the relationship between exports and productivity. Our overall results are in line with the big picture that is by now familiar from the literature: Exporters are more productive than non-exporters when observed and unobserved heterogeneity are controlled for, and these exporter productivity premia tend to increase with the share of exports in total sales; there is strong evidence in favour of self-selection of more productive firms into export markets, but nearly no evidence in favour of the learning-by-exporting hypothesis. We document that the exporter premia differ considerably across countries in identically specified empirical models. In a meta-analysis of our results we find that countries that are more open and have more effective government report higher productivity premia. However, the level of development per se does not appear to be an explanation for the observed cross-country differences.
Abstract: A recent survey of 54 micro-econometric studies reveals that exporting firms are more productive than non-exporters. On the other hand, previous empirical studies show that exporting does not necessarily improve productivity. One possible reason for this result is that most previous studies are restricted to analysing the relationship between a firm’s export status and the growth of its labour productivity, using the firms’ export status as a binary treatment variable and comparing the performance of exporting and non-exporting firms. In this paper, we apply the newly developed generalised propensity score (GPS) methodology that allows for continuous treatment, that is, different levels of the firms’ export activities. Using the GPS method and a large panel data set for German manufacturing firms, we estimate the relationship between a firm’s export-sales ratio and its labour productivity growth rate. We find that there is a causal effect of firms’ export activities on labour productivity growth. However, exporting improves labour productivity growth only within a sub-interval of the range of firms’ export-sales ratios.
Using unique recently released nationally representative high-quality longitudinal data at the plant level, this paper presents the first comprehensive evidence on the relationship between exports and productivity for Germany, a leading actor on the world market for manufactured goods. It applies and extends the now standard approach from the international literature to document that the positive productivity differential of exporters compared to non-exporters is statistically significant, and substantial, even when observed firm characteristics and unobserved firm specific effects are controlled for. For West German plants (but not for East German plants) some empirical evidence for self-selection of more productive firms into export markets is found. There is no evidence for the hypothesis that plants which start to export perform better in the three years after the start than their counterparts which do not start to sell their products on the world market. Results for West Germany support the hypothesis that the productivity differential between exporters and nonexporters is at least in part the result of a market driven selection process in which those export starters that have low productivity at starting time fail as a successful exporter in the years after the start, and only those that were more productive at starting time continue to export.
While the role of exports in promoting growth in general, and productivity in particular, has been investigated empirically using aggregate data for countries and industries for a long time, only recently have comprehensive longitudinal data at the firm level been used to look at the extent and causes of productivity differentials between exporters and their counterparts which sell on the domestic market only. This papers surveys the empirical strategies applied, and the results produced, in 45 microeconometric studies with data from 33 countries that were published between 1995 and 2004. Details aside, exporters are found to be more productive than non-exporters, and the more productive firms self-select into export markets, while exporting does not necessarily improve productivity.
This paper presents the first empirical test with German establishment level data of a hypothesis derived by Helpman, Melitz and Yeaple in a model that explains the decision of heterogeneous firms to serve foreign markets either trough exports or foreign direct investment: only the more productive firms choose to serve the foreign markets, and the most productive among this group will further choose to serve these markets via foreign direct investments. Using a non-parametric test for first order stochastic dominance it is shown that, in line with this hypothesis, the productivity distribution of foreign direct investors dominates that of exporters, which in turn dominates that of national market suppliers.
Wie in vielen Hochschulen, so erfolgt auch in der Universität Lüneburg derzeit die Einführung in die Grundlagen der Programmierung (PROG) für Informatiker und Wirtschaftsinformatiker primär auf Basis der Programmiersprache Java. Ziel ist es, programmieren als einen systematischen Konstruktionsvorgang zu vermitteln.
Nach zweijährigem Bestehen wurde am 16. Dezember 1991 das Forschungsinstitut Freie Berufe im Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Lüneburg als europaweit erstes universitäres Institut seiner Art feierlich im Rathaus zu Lüneburg eingeweiht. Zum Wintersemester 1991 wurde zudem die neue Professur ´Statistik und Freie Berufe´ durch Prof. Dr. Joachim Merz besetzt.Wir freuen uns, Ihnen anläßlich dieser offiziellen und feierlichen Einweihung unseres For-schungsinstituts Freie Berufe und der Besetzung der neuen Professur, die dort gehaltenen Reden vor-legen zu können. Sie geben Aufschluß über die Gründungsphase, die Förderung und Einbindung in das universitäre und öffentliche Leben und beschreiben die bisherigen Arbeiten sowie zukünftigen Forschungsschwerpunkte.
Weder junge noch alte Firmen sind jeweils homogen. Die wichtigste Entdeckung in mikroökonometrischen Studien ist und bleibt – mit den Worten von James Heckman in seiner Nobelpreis-Rede – „the evidence on the pervasiveness of heterogeneity and diversity in economic life.“ Brown, Hamilton und Medoff beendeten ihr Buch zu großen und kleinen Firmen mit der Bemerkung: „Sentiment aside, the results of our research suggest a clear message for policies affecting large and small firms: do not judge employers by their size alone.“ Dies gilt hier entsprechend für junge und alte Firmen – auch die dürfen nicht allein nach ihrem Alter beurteilt werden.
Das vorliegende Heft berichtet über die Ergebnisse mehrerer empirischer Erhebungen, die sich mit dem Urteil von Arbeitnehmern über ihr Arbeitsverhältnis befassen. Befragt wurden Arbeitnehmer in sehr unterschiedlichen Beschäftigungsverhältnissen. Die Studie befasst sich mit der folgenden Frage: Verändert sich der Charakter der sozialen Beziehung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern innerhalb alternativer Beschäftigungsverhältnisse? Außerdem wird untersucht, wie sich diese Unterschiede in den Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen auf die Arbeitszufriedenheit, genauer: auf die Bewertung der Arbeit durch die Arbeitnehmer, auswirken. In den ersten Abschnitten werden die theoretischen Grundlagen der Studie erläutert. Anschließend werden die wichtigsten Ergebnisse der Studie präsentiert, und es werden theoretische Schlussfolgerungen gezogen.
Forschungsbericht 2007
(2008)
Das Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Lüneburg legt hiermit seinen zweiten eigenständigen Forschungsbericht vor. Seit 1999 erschien unser Bericht als Teil des Forschungsberichts des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften; dieser Bericht wurde nach dem Berichtsjahr 2005 eingestellt, da der Fachbereich seit 2006 Teil der neuen Fakultät II ist. Für die Fakultät II ist bisher kein solcher ausführlich informierender Forschungsbericht vorgesehen. Wir möchten mit unserem Bericht alle Interessenten an unserer wissenschaftlichen Arbeit in kompakter Form über die von uns bearbeiteten Forschungsthemen und die dabei erarbeiteten Publikationen sowie unsere weiteren Leistungen unterrichten. Viele Ergebnisse finden sich – zumeist in vorläufiger Form und als Pre-Print-Fassung vor der eigentlichen Publikation – in unserer seit 2005 erscheinenden Reihe University of Lüneburg Working Paper Series in Economics (download unter www.leuphana.de/vwl/papers); Informationen hierzu finden Sie am Ende dieses Berichts.
In dieser Studie wird die Ungleichheit und Polarisierung der Einkommen in Deutschland in den letzten 30 Jahren untersucht. Neben der reinen eindimensionalen Einkommensbetrachtung wird dafür auch erstmals die Entwicklung der multidimensionalen Ungleichheit und Polarisierung von Einkommen und Zeit mit einem neuen Ansatz zur Polarisierungsintensität (2DGAP) für vollzeitbeschäftigte Arme und Reiche betrachtet. Im Fokus steht die Entwicklung der Einkommen der Selbständigen mit ihren Freiberuflern und Sonstigen Selbständigen im Vergleich zu den abhängig Beschäftigten. Datenbasis sind das Sozio-ökonomische Panel (SOEP) 1984 bis 2012 und die Zeitbudgetstudien des Statistischen Bundesamtes (GTUS) der Jahre 1991/92, 2001/02 und aktuell 2012/13. Prominente Ergebnisse: Die Einkommen der Freiberufler sind besonders ungleich verteilt mit einer relativ hohen Konzentration bei den hohen Einkommen. Besonders ausgeprägt ist die Zunahme der Einkommenspolarisierung der Freien Berufe in den letzten 30 Jahren (SOEP). Die multidimensionale Zeit und Einkommens-Polarisierungsintensität der abhängig Beschäftigten ist zwar über die 20 Jahre (GTUS) von 1991/92 bis 2012/13 am stärksten gestiegen, das Ausmaß der multidimensionalen Polarisierungslücke, der Abstand zu den Polenden (Polarisierungsintensität) ist dagegen in den betrachteten Jahren bei den Selbständigen am höchsten.
Gemäß Betriebsverfassungsgesetz müssen in Deutschland Betriebe ab einer bestimmten Größe Betriebsräte von ihrer beruflichen Tätigkeit freistellen. Anhand einer Vollerhebung aller betroffenen Betriebe wird in dieser Arbeit der Frage nachgegangen, ob die (mit Kosten verbundene) Freistellung des ersten Betriebsratsmitglieds eine bremsende Wirkung auf die Beschäftigungsdynamik von Betrieben hat. Weiterhin wird untersucht, ob die im Juli 2001 erfolgte Herabsetzung des Schwellenwerts von 300 auf 200 Arbeitnehmer zu einer Veränderung des Beschäftigungswachstums von Betrieben an diesen Schwellen geführt hat. Sowohl deskriptive als auch die ökonometrische Analysen deuten darauf hin, dass weder die alte noch die neue Freistellungsschwelle einen Einfluss auf das Beschäftigungswachstum von Betrieben hatte. Gleiches gilt für die gesetzliche Änderung des Schwellenwerts.
Führungsbeziehungen
(2009)
Zusammenfassung Der Grund dafür, eine neue Stelle in einem Unternehmen zu suchen und anzunehmen, ist selten darin zu finden, dass man sich über seinen zukünftigen Vorgesetzten Gedanken gemacht hat, häufig ist es allerdings dann der im Arbeitsalltag erlebte Vorgesetzte, der den Grund dafür liefert, das Unternehmen wieder zu verlassen. Unsere Studie befasst sich mit der Qualität der Vorgesetzten-Mitarbeiter-Beziehung. Eine gute Vorgesetzten-Mitarbeiter-Beziehung lebt davon, dass sich die Beteiligten gegenseitig unterstützen, dass sie fair miteinander umgehen und davon, dass sie sich um das zwischenmenschliche Klima bemühen. Eine schlechte Führungsbeziehung beeinträchtigt nachhaltig die Stimmung bei der Arbeit, erzeugt Stress und beschädigt vor allem auch die Beziehung des Arbeitnehmers zu seinem Arbeitgeber. Die Beurteilung der Führungsqualität bestimmt sich aber nicht nur am unmittelbaren Verhalten des Vorgesetzten gegenüber seinen Mitarbeitern, große Bedeutung für die Wertschätzung der Führungskraft durch die Mitarbeiter hat die Frage, ob der Vorgesetzte als fachlich kompetent erlebt wird. Dabei ist zu beachten, dass die Beurteilung des Vorgesetzten nicht in jeder Hinsicht objektiv ist, sie ist nicht selten Ergebnis einer „Projektion“, die dazu dient, einer konkreten Person (berechtigt oder nicht) die Verantwortung für eine unbefriedigende Arbeitssituation zuzuweisen.
Die ökonomischen Implikationen einer verstärkten Migration deutscher Unternehmen nach Osteuropa und Asien werden derzeit intensiv diskutiert. Wichtige wirtschaftliche Akteure sind KMU des verarbeitenden Gewerbes, die zum einen Elemente komplexer Wertschöpfungsketten bilden, zum anderen häufig durch Produktdifferenzierung die Märkte jeder Lieferstufe gestalten. Das vorliegende Papier soll in dieser Diskussion einen Beitrag aus Sicht der Neuen Ökonomischen Geographie leisten. In einem partialanalytischen Modell wird untersucht, welchen Einfluss das Spannungsfeld von Produktions- und Transportkosten auf die Standortwahl der Unternehmen ausübt und welche Parameterkonstellationen industrielle Agglomeration fördern bzw. behindern. In diesem Zuge wird das Modell von Venables (1996) um standortdifferenzierte Technologien erweitert und im Rahmen einer Simulation auf Unternehmen des metallerzeugenden und -verarbeitenden Gewerbes übertragen.
This paper presents the first nonparametric test whether German works councils go hand in hand with higher labor productivity or not. It distinguishes between establishments that are covered by collective bargaining or not. Results from a Kolmogorov-Smirnov test for first order stochastic dominance tend to indicate that pro-productive effects are found in firms with collective bargaining only. However, the significance level of the test statistic is higher than a usually applied critical level. This somewhat weak evidence casts doubts on the validity of results from recent parametric approaches using a regression framework that point to high positive effects of works councils on productivity.
Es scheint ein lohnendes Unterfangen , das Bildungsideal des abendländischen, westlichen Kulturkreises aus einer Perspektive der Globalisierung zu beleuchten. Kritik will hier nicht der bloßen Kritik wegen einem absoluten Werte-Relativismus das Wort reden. Die Entwicklung der Allgemeinen Menschenrechte stellt eine kulturelle Leistung des Westens zur Förderung der Humanisierung der Menschheit dar. Aber es fragt sich, ob angesichts der Globalität der Postmoderne mit Recht von einem hegemonialen Bildungsmonopol gesprochen werden darf, ob der Vorwurf einer kulturellen Invasion gerechtfertigt erscheint und inwieweit ein Neudenken des Bildungsbegriffes durch die Vielfalt der Kulturen im globalen Ausmaß eine Bereicherung erfahren könnte.
Im Kontext einer Sexualpädagogik der Gegenwart stellt sich die Frage, wie sich globale Strömungen und Veränderungen auf individuelles Denken, Erleben und Verhalten – bis hin zum sexuellen Sektor der menschlichen Lebensäußerungen – auswirken mögen und wo die Sexualpädagogik Orientierungspunkte findet.
This paper analyzes, within a regional growth model, the impact of productive governmental policy and integration on the spatial distribution of economic activity. Integration is understood as enhancing territorial cooperation between the regions, and it describes the extent to which one region may benefit from the other region’s public input, e.g. the extent to which regional road networks are connected. Both integration and the characteristics of the public input crucially affect whether agglomeration arises and if so to which extent economic activity is concentrated: As a consequence of enhanced integration, agglomeration is less likely to arise and concentration will be lower. Relative congestion reinforces agglomeration, thereby increasing equilibrium concentration. Due to the congestion externalities, the market outcome ends up in suboptimally high concentration.
Grünstrukturen und Ausgleichsflächen im Geltungsbereich von Bebauungsplänen (B-Plänen) tragen zu einer ökologischen Aufwertung von Siedlungsflächen sowie zur Steigerung der Lebensqualität für Bewohnerinnen bei. Entscheidend dafür ist die Qualität der Umsetzung. Vor diesem Hintergrund wurden 29 B-Pläne der Hansestadt Lüneburg, die der Eingriffsregelung nach § 1a Abs. 3 BauGB unterliegen, einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen. Ergebnis der Erhebung ist, dass Maßnahmen auf öffentlichen Flächen i.d.R. implementiert sind, wobei die Ausdehnung von Privatgär
ten in öffentliche Flächen hinein und z.T. die Pflege problematisch sind. Tendenziell zeigte sich auch, dass Maßnahmen auf Privatflächen weniger oft umgesetzt werden oder nur zufällig vorhanden zu sein scheinen. Hier wird zum
einen die Notwendigkeit eines konsequenteren Vollzugs deutlich; zum anderen sollte im Planungsprozess neben dem ökologischen Mehrwert der Planung die realistische Durchführbarkeit fokussiert werden.
Handwerksreform 2004 - Rückwirkungen auf das Ausbildungsverhalten Lüneburger Handwerksbetriebe?
(2006)
Die Befragung Lüneburger Handwerksbetriebe, die im Rahmen eines Projektes zur Regulierung auf dem deutschen Handwerksmarkt in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft Lüneburg durchgeführt wurde, soll Auswirkungen der Anfang 2004 erfolgten Handwerksreform erfassen. Dabei liegt der Schwerpunkt dieses Artikels auf der Ausbildungsleistung des Handwerks. Die theoretischen Ansätze zur Erklärung betrieblicher Lehrstellenangebote sollen mit den Ergebnissen der ersten Befragungsrunde über die Determinanten der Ausbildungsentscheidung im Lüneburger Handwerk konfrontiert werden.
Hegels "Antigone-Deutung"
(2001)
While it is a stylized fact that exporting firms pay higher wages than nonexporting firms, the direction of the link between exporting and wages is less clear. Using a rich set of German linked employer-employee panel data we follow over time plants that start to export. We show that the exporter wage premium does already exist in the years before firms start to export, and that it does not increase in the following years. Higher wages in exporting firms are thus due to self-selection of more productive, better paying firms into export markets; they are not caused by export activities.
In theory we pursue a sustainable development, but in reality we do not. An economy based on continuous growth, which evidently is not sustainable, is however the priority model almost everywhere. If we really aim at implementing sustainability, then we must radically change our economic model. Sufficiency - which calls for individuals mainly from so-called “developed countries” not to consume more than is really needed - may offer a useful alternative. We can still find some - last - examples of indigenous peoples living in a sufficient manner, all of them nowadays in those “developing countries”. We could learn at least from them that it is possible to live differently, i.e., in harmony with ourselves and our environment. This would pave the way for their - and for our all - protection, as well as the manner in which we understand at present development politics.
Ziel der Studie Die vorliegende Folgestudie knüpft an die Untersuchung zur Wettbewerbssituation der Arbeitnehmer an, die letztes Jahr ebenfalls im Frühjahr durchgeführt wurde (Martin 2008). Sie befasst sich mit der Frage, welchem Wettbewerbsdruck Arbeitnehmer ausgesetzt sind, wie sie diesen empfinden und wie sie damit umgehen. Außerdem wird untersucht, in welchem Ausmaß die Arbeitnehmer betriebliche Positionen besetzen können, die ihrem Qualifikationsniveau entsprechen. Der Schwerpunkt der folgenden Ausführungen liegt auf der Frage, ob sich im Vergleich zum letzten Jahr deutliche Veränderungen erkennen lassen.
Zielsetzung Der vorliegende Aufsatz beschäftigt sich mit der Frage, ob das Entscheidungsverhalten und der Erfolg von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) davon abhängen, ob ein Unternehmen von einer Einzelperson oder aber von einem Führungsteam geleitet wird und wie sich die Größe des Führungsteams auf Wahrnehmung und Handeln des Unternehmens auswirkt. Als Grundlage unserer Ausführungen dienen die Ergebnisse einer Befragung kleiner und mittlerer Industrieunternehmen.
Information technology and administrative reform : will the time after E-Government be different?
(2003)
Dieser Aufsatz wurde anlässlich eines Symposiums in einer Festschrift zu Ehren von Prof. Dr. Heinrich Reichmann veröffentlicht. Es geht um seine Verdienste im Bereich Electronic Government (E-Government) und Verwaltungsreform.
Die wachsende Komplexität technischer Systeme und deren immer weiter gehende Vernetzung machen einen rechnergestützten Entwurf unabdingbar. In dem Aufsatz wird mit mit VISTA ein Entwurfsprozess verteilter, eingebetteter Systeme vorgestellt, welcher unterschiedliche Konzepte (wie Systementwurf durch UML, Softwarebeschreibung und -generierung durch SDL, Multidomänenmodellierung und -simulation sowie Echtzeitsimulation) nahtlos miteinander kombiniert und damit einen inkrementellen Entwurf ermöglicht.
Das Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Lüneburg legt hiermit seinen ersten eigenständigen Forschungsbericht vor. Seit 1999 erschien unser Bericht als Teil des Forschungsberichts des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften; dieser Bericht wurde nach dem Berichtsjahr 2005 eingestellt, da der Fachbereich seit 2006 Teil der neuen Fakultät II ist. Für die Fakultät II ist bisher kein solcher ausführlich informierender Forschungsbericht vorgesehen.
Internationale Entsendungen : Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie an der Universität Lüneburg
(2006)
Der Bericht stellt die Kernergebnisse einer Befragung zum Expatriate-Management von 31 deutschen Unternehmen vor. Behandelt werden die Themen Auswahl von Expatriates, Vorbereitung, Training und Begleitung, Fluktuation im Kontext der Entsendung und zukünftig erwartete Entwicklungen im Expatriate-Management.
Economic theory suggests both positive and negative relationships between intra-firm wage inequality and productivity. This paper contributes to the growing empirical literature on this subject. We combine German employer-employee-data for the years 1995-2005 with inequality measures using the whole wage distribution of a firm and rely on dynamic panel-data estimators to control for unobserved heterogeneity, simultaneity problems and possible state dependence. Our results indicate a relative minor influence of intra-firm wage inequality on firm productivity. If anything, they provide some support for a view suggesting that some inequality may be beneficial, while too much leads to a detrimental effect on productivity.
This paper studies the empirical effect of risk classification in the mandatory third-party motor insurance (TPMI) of Germany. We find evidence that inefficient risk categories had been selected in this market while potentially efficient information may have been dismissed. Risk classification did generally not improve the efficiency of contracting or the composition of insureds in this market. These findings can be partly explained by the existence of compulsory fixed coverage and other institutional restraints such as unitary owner insurance in this market.
This paper examines whether the labor market prospects of Arab men in England are influenced by recent Islamistic terrorist attacks and the war on Iraq. We use data from the British Labour Force Survey from Spring 2001 to Winter 2006 and treat the terrorist attacks on the USA on September 11th, 2001, the Madrid train bombings on March 11th, 2004 and the London bombings on July 7th, 2005, as well as the beginning of the war on Iraq on March 20th, 2003, as natural experiments possibly having led to a change in attitudes toward Arab or Muslim men. Using treatment group definitions based on ethnicity, country of birth, current nationality, and religion, evidence from regression-adjusted di_erence-in-di_erences-estimators indicates that the real wages, hours worked and employment probabilities of Arab men were unchanged by the attacks. This finding is in line with prior evidence from Europe.
In der öffentlichen Diskussion gilt als allgemein akzeptiert, dass in Deutschland ein Zusammenhang zwischen Firmengröße und Arbeitsplatzdynamik besteht, der sich durch den stilisierten Fakt beschreiben lässt, dass kleine und mittlere Firmen vorwiegend Arbeitsplätze schaffen, während in großen Firmen vor allem Arbeitsplätze abgebaut werden. Der Mittelstand gilt als Jobmotor. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass eine Auswertung von Längsschnittdaten für Betriebe Zweifel an dieser einfachen Sichtweise begründen kann. In mittelständischen Betrieben entstehen viele Arbeitsplätze, aber es werden auch viele abgebaut, und dasselbe gilt für Großbetriebe. Wachsende und schrumpfende, neu gegründete und geschlossene Betriebe sind in jeweils erheblichem Umfang in jedem Jahr in allen Größenklassen anzutreffen. Wirtschaftspolitische Maßnahmen mit einer spezifischen Ausrichtung auf bestimmte Firmengrößenklassen lassen sich daher nicht mit einem besonders ausgeprägten Beitrag dieser Firmen zur Beschäftigungsdynamik rechtfertigen.
Bei den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder und im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit werden zahlreiche Daten für Unternehmen bzw. Betriebe gesammelt und aufbereitet. Durch das Unternehmensregister ist bei den Statistischen Ämtern eine "Masterdatei" entstanden, die es technisch möglich macht, Unternehmensdaten aus den Beständen der genannten und weiteren Institutionen zusammenzuführen. Das Projekt KombiFiD – Kombinierte Firmendaten für Deutschland soll zeigen, dass ausgewählte Datenbestände tatsächlich über die Grenzen der jeweiligen Datenproduzenten zusammengeführt und der Wissenschaft zur Verfügung gestellt werden können, und es soll gleichzeitig demonstrieren, dass das Analysepotenzial dieser kombinierten Datensätze sehr viel höher ist als das der einzelnen Bestandteile. Der vorliegende Beitrag stellt die Konzeption dieses Projekts und das geplante Vorgehen vor.
Jedes Jahr landen weltweit rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel auf dem Müll. Deren Produktion verbraucht knapp ein Drittel des globalen Ackerlandes sowie 250 Kubikkilometer Wasser und entlässt dabei mehr als drei Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre. Gleichzeitig leidet mehr als ein Zehntel der
Weltbevölkerung an Hunger und Unterernährung. Deshalb ist es erklärtes Ziel der Europäischen Kommission, die Zahl der entsorgten Lebensmittel bis 2020 in der EU zu halbieren. Dieses Vorhaben ist für Bäckereien besonders ehrgeizig, da Brot und Backwaren meist nur einen Tag lang verkauft werden können. Diese Arbeit beschäftigt sich mit innerbetrieblichen Potentialen an der Schnittstelle von Produktion und Verkauf zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Außerdem liefert sie einen konkreten Konzeptvorschlag zur Optimierung des innerbetrieblichen Bestellprozesses.
Der Mensch lernt aus Fehlern. Sagt man. Das stimmt aber nur bedingt. Dennwir lernen eigentlich nur aus reflektierten Fehlern. Aus diesem Grund kommt derKritik eine kaum zu überschätzende Bedeutung zu. Kritik zwingt uns zur Ausein-andersetzung mit unserem Verhalten und Denken und damit auch zu dessenWeiterentwicklung. Aber Kritik ist eine heikle Angelegenheit. Sozialpsychologischgesehen handelt es sich bei Kritik schlicht um eine spezifische Form der Aggression. Daher fällt es auch vielen Menschen schwer, angemessen mit Kritik umzugehen. Was kann man aber tun, um die positiven Erträge der Kritik zu ernten und die negativen Folgen zu vermeiden? Dies ist das Thema des vorliegenden Beitrags. Wir betrachten hierzu ein spezielles Führungsinstrument, das sich ganz bewußt der Kritik am Verhalten der Mitarbeiter widmet: das Kritikgespräch.
Kultur.Informatik WS 0304
(2000)
Zweifellos gibt es fruchtbare Blickwinkel, unter denen Computermedien im Prozeß einer Sinnproduktion zu betrachten sind. Gerade wegen ihrer semantischen Enthaltsamkeit nämlich – zu der noch mehr und Weiteres zu sagen sein wird – wegen ihrer semantischen Abstinenz also sind Computer überaus wirksam bei der Errichtung symbolischer Ordnungen, treten sie als Apparate und Medien bei der Errichtung von Wissensordnungen in Erscheinung, die ohne sie nicht existieren würden.
Leere und Zen
(2003)
Aus den Forschungen zur Berufszufriedenheit ist bekannt, dass Zufriedenheit auch als Differenz zwischen tatsächlichen und gewünschten Arbeitsverhältnissen verstanden werden kann. An dieser Stelle verknüpft sich die Berufszufriedenheitsforschung mit der Erforschung der Lernumwelt. An einem empirischen Beispiel mit Lehrern aus 7. Hauptschulklassen wird aufgezeigt, dass große Diskrepanzen zwischen der realen und der idealen Lernumwelt bestehen. Diese Diskrepanz erlaubt Rückschlüsse auf die Zufriedenheit von Lehrern. Der Vorteil diese Vorgehens ist es, dass man inhaltlich differenziert vorgehen kann und nicht darauf angewiesen ist, Zufriedenheit als globales Konstrukt verwenden zu müssen.
Managing increasing environmental risks through agro-biodiversity and agri-environmental policies
(2008)
Agro-biodiversity can provide natural insurance to risk-averse farmers by reducing the variance of crop yield, and to society at large by reducing the uncertainty in the provision of public-good ecosystem services such as e.g. CO2 storage. We analyze the choice of agro-biodiversity by risk-averse farmers who have access to financial insurance, and study the implications for agri-environmental policy design when on-farm agro-biodiversity generates a positive risk externality. While increasing environmental risk leads private farmers to increase their level of on-farm agro-biodiversity, the level of agro-biodiversity in the laissez-faire equilibrium remains inefficiently low. We show how either one of two agri-environmental policy instruments can cure this risk-related market failure: an ex-ante Pigouvian subsidy on on-farm agro-biodiversity and an ex-post compensation payment for the actual provision of public environmental benefits. In the absence of regulation, welfare may increase rather than decrease with increasing environmental risk, if the agroecosystems is characterized by a high natural insurance function, low costs and large external benefits of agro-biodiversity.
Markteintritte, Marktaustritte und Produktivität - Empirische Befunde zur Dynamik in der Industrie
(2006)
Mechanismen der Veränderung personalpolitischer Konstellationen : Ergebnisse von Simulationsstudien
(2020)
Die vorliegende Simulationsstudie befasst sich mit der Etablierung und Veränderung der Personal-politik von Organisationen. Das den Simulationsrechnungen zugrunde liegende Modell beschreibt und erklärt den Einfluss personalpolitischer Kraftfelder auf die personalpolitischen Orientierungen von Organisationen. Berücksichtigt werden dabei die Rückwirkungen, die von der Personalpolitik auf die sie bestimmenden Kräfte ausgehen sowie die Beharrungskräfte, die einer einmal etablier-ten personalpolitischen Konstellation innewohnen. Und schließlich wird den Zufallsprozessen, die das personalpolitische Geschehen wesentlich mitbestimmen, die ihnen gebührende Beachtung ge-schenkt.
Als theoretische Grundlage dient eine erweiterte und auf die Erklärung der Personalpolitik hin aus-gerichtete Version der Anreiz-Beitrags-Theorie, wonach sich, je nach den gegebenen Feldkraft-konstellationen, angepasste Sozialordnungen herausbilden. Die Elemente und Strukturen dieser Sozialordnungen sind aufeinander abgestimmt und stützen sich gegenseitig. Daraus entwickeln sich interne „Bindungskräfte“, die den verschiedenen Sozialordnungen ihre je eigene Stabilität ver-leihen. Die in dieser Theorie thematisierten Zusammenhänge werden in dem Simulationsmodell konkretisiert und in entsprechende Rechenvorschriften transformiert. Damit wird es möglich, den Ablauf und die Wirkung der von der Theorie unterstellten Mechanismen anhand von konkret be-nennbaren Vorgängen zu analysieren.
Zusammenfassung Die vorliegende Schrift beschäftigt sich mit „Mechanismen“, die das Organisationsgeschehen prägen. Exemplarisch geht es dabei um Mechanismen, die für einen tiefgreifenden Wandel von Organisationen verantwortlich sind. Zunächst geht es um eine Klärung des Mechanismusbegriffs und darum, inwiefern die Betrachtung von Mechanismen dazu beitragen kann, soziale Prozesse besser zu verstehen. Anschließend werden 36 Mechanismen vorgestellt. Die Beschreibung dieser Mechanismen stützt sich auf theoretische Ansätze, die sich explizit oder implizit mit Fragen des organisationalen Wandels befassen. Abschließend erfolgt eine kurze Erörterung der Frage nach einer Forschungsstrategie, die geeignet ist, die Mechanismenbetrachtung für die theoretische Forschung nutzbar zu machen.
Medienwechsel
(2000)
Die Paechsche "Figuration der Aufloesung" beschreibt den subkutanen Medienwechsel eines mittelalterlichen Manuskripts von 1239, verdraengt vom Satz mit den beweglichen Lettern eines Johann Gensfleisch zum Gutenberg um 1440 in die Turing-Galaxis der digitalen Medien des zwanzigsten Jahrhunderts. Diese Entwicklung wird hier am Beispiel der Ebstorfer Weltkarte nachvollzogen, die im Digitalen wieder ein adaequates Medium fand.
Die Anfang 2004 durchgeführten Reformen auf dem Handwerksmarkt hatten vor allem eine Erleichterung des Marktzutritts und damit mehr Wettbewerb zum Ziel. Die erwartete Zunahme der Anbieter, durch die es zu sinkenden Preisen und einer steigenden Nachfrage kommen soll, konnte zumindest auf Teilmärkten beobachtet werden. Der Artikel soll anhand von Beispielen des sehr heterogenen Handwerksmarkts aufzeigen, wie sich der Wettbewerb unter der Annahme unterschiedlicher mikroökonomischer Modellkonstellationen (vollständige Konkurrenz, Monopol, monopolistische Konkurrenz und Qualitätswettbewerb) entwickelt. Auf Grundlage einer Ende 2004 in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft Lüneburg durchgeführten Befragung Lüneburger Handwerksbetriebe sollen dazu erste ökonometrische Auswertungen vorgestellt werden, die sich mit den Auswirkungen der Reform auf die wirtschaftliche Lage der Betriebe befassen.
Mikrosimulationsmodelle erlauben zielorientierte Simulationen, um die Wirkungen alternativer Politiken, Handlungen, Szenarien vorzugsweise auf der Basis von Mikroeinheiten, wie Personen, Familien, Haushalte, Firmen etc., zu untersuchen. Mittlerweile steht es außer Frage, dass Mikrosimulationsmodelle ein hilfreiches, erfolgreiches und zwingendes Instrument für ein breites Spektrum von Politikanalysen in der politischen Administration, im Geschäftsleben, in privaten und universitären Institutionen und Beratungsunternehmen generell sind. Obwohl heute eine Vielzahl von Mikrosimulationsmodellen entwickelt und im Gebrauch sind, benötigen sie in den meisten Fällen immer noch ein ausgebildetes Vorwissen und Erfahrung in der Anwendung oder ein anderes Programmsystem als Basis. Ein generelles, eigenständiges und Plattform unabhängiges Mikrosimulationsmodell ist gefragt, das alle notwendigen Simulationswerkzeuge unter einem gemeinsamen Dach zur Verfügung stellt, und das leicht für Nichtexperten zu nutzen ist. Ziel dieser Studie und des neuen MICSIM-4J ist es, ein solches benutzerfreundliches mächtiges generelles Mikrosimulationsmodell nicht-technisch zu beschreiben und zu offerieren, um die Wirkungsanalyse auf der Mikroebene für die angewandte Forschung, Lehre und Beratung zu unterstützen. Obwohl das von anderen Programmsystemen unabhängige MICSIM-4J als ein generelles Werkzeug auch die dynamische Modellierung erlaubt, liegt der Fokus doch auf der statischen Mikrosimulation mit einem mächtigen Modul für die Hochrechnung von Mikrodaten.
Mitarbeiterorientierte Personalpolitik ist eine seit langem diskutierte interessengeladene Thematik. Wir wissen jedoch bislang wenig darüber, was Unternehmen veranlasst, eine mit-arbeiterorientierte Personalpolitik zu verfolgen. Diese Fragestellung ist weder trivial noch irrelevant – ganz im Gegenteil. Die anglo-amerikanische Forschung zu High Commitment Human Ressource Management legt eine positive Beziehung zum Unternehmenserfolg nahe, welche aus normativen Aspekten anzieht und den Personalwissenschaftler sowie Personal-praktiker auf der Suche nach dem Mehrwert der Personalarbeit besonders interessiert. Diese thematische Relevanz aufgreifend, betrachten wir zwei Fragen: (1) Wie plausibel ist es, einen Zusammenhang zwischen einer mitarbeiterorientierten Personalpolitik und dem ökonomischen Erfolg eines Unternehmens zu vermuten (und wie ließe sich ein derartiger Zusammenhang theoretisch begründen)? (2) Unter welchen Umständen kommt es zur Herausbildung einer mitarbeiterorientierten Personalpolitik? Als Erklärungsansatz ziehen wir die Anreiz-Beitrags-Theorie heran, weil sie robuste Aussagen mit hohem Allgemeinheitsanspruch bereithält. Zudem eignet sich diese aufgrund der ökonomisch-austausch-theoretischen Sicht besonders für die Analyse der aufgeworfenen Fragen auf Unternehmensebene. Die aus der theoretischen Diskussion abgeleiteten Hypothesen werden anhand des deutschen Datensatzes des Cranfield Project on International Human Resource Ma-nagement (Cranet) geprüft und im Lichte der gewonnenen Ergebnisse diskutiert.
Gentechnische Anwendungen werden in den USA über einen vertikalen Verfahrensansatz geregelt, der meist zu einer Gleichbehandlung konventioneller und genetisch veränderter Lebens- und Futtermittel führt. Im Gegensatz dazu resultiert die strengere europäische Regulierung mit ihrem horizontalen Verfahrensansatz in einer grundsätzlichen Unterscheidung konventioneller und genetisch veränderter Lebens- und Futtermittel. Diese Unterschiede bergen im Kontext bilateraler Handelsabkommen ein erhebliches Konfliktpotential, das sich durch die derzeit in Verhandlung stehende Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft noch verschärfen könnte. Trotz starker Geheimhaltung zeichnet sich ab, dass in dem Abkommen der vertikale Verfahrensansatz bevorzugt wird. In Verbindung mit den ebenfalls diskutierten Investor-Staat-Schiedsgerichten könnte dies langfristig die europäischen Gentechnikregulierungen aufweichen oder mit hohen Klagen auf Schadenersatz von US-amerikanischen Investoren einhergehen.
Insbesondere in den sogenannten entwickelten Ländern findet Nachhaltigkeit immer mehr Anklang. Die meisten dort lebenden Menschen würden sowohl ihre Ziele befürworten, als auch ihre Hindernisse überwinden wollen. Aber wir stellen fest, dass Nachhaltigkeit im Augenblick der Handlungsentscheidung nicht vorrangig behandelt wird. Im Gegenteil, sie wird hinten angestellt. Dieser Aufsatz erklärt, woran es liegt, dass sich Menschen letztendlich kaum mit Nachhaltigkeit emotional identifizieren können - weder im positiven noch im negativen Sinne. Das Erreichen von Nachhaltigkeit kann somit nur dann gelingen, wenn ein Ziel gefunden wird, das Menschen tatsächlich motiviert - und das gleichzeitig Nachhaltigkeit hervorbringt
Based on data from a recent representative survey of the adult population in Germany this paper documents that the patterns of variables influencing nascent and infant entrepreneurship are quite similar and broadly in line with our theoretical priors – both types of entrepreneurship are fostered by the width of experience and a role model in the family, and hindered by risk aversion, while being male is a supporting factor. Results of this study using cross section data are in line with conclusions from longitudinal studies for other countries finding that between one in two and one in three nascent entrepreneurs become infant entrepreneurs, and that observed individual characteristics – with the important exception of former experience as an employee in the industry of the new venture - tend to play a minor role only in differentiating who starts and who gives up.
In the face of uncertainty, ecosystems can provide natural insurance to risk averse users of ecosystem services. We employ a conceptual ecological-economic model to analyze the allocation of (endogenous) risk and ecosystem quality by risk averse ecosystem managers who have access to financial insurance, and study the implications for individually and socially optimal ecosystem management, and policy design. We show that while an improved access to financial insurance leads to lower ecosystem quality, the effect on the free-rider problem and on welfare is determined by ecosystem properties. We derive conditions on ecosystem functioning under which, if financial insurance becomes more accessible, (i) the extent of optimal regulation increases or decreases; and (ii) welfare, in the absence of environmental regulation, increases or decreases.
Ziel dieses Diskussionspapiers ist es, den Einfluss von individuellen und institutionellen Charakteristika auf Niedrigeinkommensmobilität von Selbständigen und abhängig Beschäftigten in Deutschland und im Vereinigten Königreich (UK) zu analysieren. Hierzu werden Daten de SOEP (2000-2009) und BHPS (2000-2008) sowie harmonisierte Daten aus dem CNEF-Projekt verwendet. Es kann gezeigt werden, dass die Niedrigeinkommensmobilität von Selbständigen generell höher als die von abhängig Beschäftigten ist. Männer und besser ausgebildete Personen verfügen grundsätzlich über eine höhere Aufstiegsmobilität. Ebenso erhöhen große Firmen die Aufstiegswahrscheinlichkeit. Unterschiedliche Auswirkungen ergeben sich aus einem Arbeitsplatzwechsel. Während ein Arbeitsplatzwechsel in UK die Wahrscheinlichkeit für Mobilität verringert, erhöht ein Arbeitsplatzwechsel in Deutschland sowohl Niedrigeinkommenswahrscheinlichkeit als auch die Wahrscheinlichkeit für einen Aufstieg. Nicht gezeigt werden konnte, dass die Niedrigeinkommensmobilität in UK generell höher als in Deutschland und dass die Differenz zwischen Frauen und Männer ist bei Selbständigen höher als bei abhängig Beschäftigten ist.
Nietzsche und der Mythos
(2001)