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Können die kulturellen Praktiken und wertschöpfenden Handlungen innerhalb von Musikkulturen mit dem Begriff der Produktivität erfasst werden? Dieser Frage geht diese Dissertation am Beispiel der Technokultur nach. Sie zeigt auf, wie Menschen in solchen Vergemeinschaftungsformen für sich und andere Werte schaffen. In Abgrenzung zu wirtschaftswissenschaftlichen Formulierungen wird hier von Werte-Schöpfung gesprochen. Zugrundeliegend ist ein kulturwissenschaftliches Verständnis von Produktivität, welches den Fokus auf unterschiedliche Arten der Produktion und Werte-Schöpfung legt. Es wurden Akteure, ihr Handeln und ihre musikalischen, kulturellen, sozialen, sinnstiftenden sowie ökonomischen Produktionen innerhalb der Technokultur auf unterschiedlichen Ebenen analysiert. Dies umfasst Produzierende und Partizipierende, Gemeinschaften, Szenen, Städte, Festivals und Ökonomie. Das methodische Vorgehen basiert auf (Szene-)Ethnographie als Verfahren der Datengenerierung, was Interviews mit Experten (DJs, Produzenten, Labelmacher, Angestellte von Musikwirtschaftsbetrieben, Veranstalter) und Partizipierenden sowie teilnehmende Beobachtungen (Clubs, Festivals, Berlin, Köln, Lärz und Ruhrgebiet) umfasst. Zusätzlich wurden Technotracks musikhermeneutisch analysiert, um die Vielfalt der Affordanzen an Technomusik aufzuzeigen. Zur Datenauswertung wurde auf das Grounded Theory-Verfahren der Situationsanalyse (Clarke 2012) zurückgegriffen. Leitend für die Analyse sind die Konzepte der "Sonic Bodies" und des "Soundings" von Julian Henriques (2011), des Musickings (Small 1998) sowie der Begriff des "Sonischen". Im Zentrum der Arbeit steht das Handeln von Menschen mit Klang und Musik in musikalischen Soziokulturen und der wechselseitige Einfluss mit der umgebenden Stadt und Gesellschaft. Die Dissertation zeigt auf, wie die Sonic Bodies der Technokultur persönliche, soziale, kulturelle und ökonomische Werte für sich schöpfen, auf dieser Grundlage ihr Handeln austarieren und sich mit anderen Produzierenden und Partizipierenden zu temporären oder beständigen Werte-Schöpfungsnetzwerken zusammenschließen. Die Möglichkeiten der Werte-Schöpfung sind durch mehrere Konfigurationen gerahmt. Darunter fallen sozialstrukturelle, subjektive und subkulturelle bzw. kulturindustrielle Faktoren, die das Handeln und die Werte-Schöpfung der Sonic Bodies prägen. Diese umfassen u. a. Faktoren sozialer Ungleichheit, individuelle Faktoren und Faktoren, die der Feldstruktur der Technokultur entspringen.
New media and digital technologies open up numerous possibilities to document different versions of reality, which makes it essential to examine how they transform the logic behind the creation and production of documentaries in digital cultures. The goal of this study is to investigate the integration between the traditional documentary and new media: the interactive documentary, in the context of the different sociocultural and technological environments of China and the West. Accordingly, a comparative study on the evolution and integration of these two fields was carried out. The documentary genre brings with it a method of classification and various modes of representing reality, while new media provide new approaches to interactivity as well as the production and distribution of interactive documentaries. In this context, the study examines the differences and characteristics of interactive documentaries in China and the West. Interactive documentaries grow and change as a continuously evolving system, engaging the roles of the author and the user, such that their roles are mixed for better co-expression and the reshaping of their shared environment. In addition, an analytical approach based on the types of interactivity was adopted to explore this new form of documentary both to deduce how the stories about our shared world can be told and to understand the impact of interactive documentaries on the construction of our versions of the reality as well as our role in it.
In the study, predictive models for predicting therapy outcome are created using the dataset from E-COMPARED project, which belongs to the so-called type 3 models that use data from the intervention and preintervention phases to predict treatment outcomes, which can help to adapt intervention to maximize treatment. The predictive models aim to classify patients into two groups, improved and nonimproved. Since it is important to determine whether the models contribute to improvement of treatment, research questions that can contribute to the usage of type 3 models are established. The study focuses on the following three questions: (1) How accurately can the therapy outcome be predicted by various machine learning algorithms? Answering this question can let the people concerned obtain information about the reliability of contemporary predictive models. In addition, if the predictive power of the models is good, it is more likely to be used to assist therapists’ decisions. (2) Which kind of data is more important in predicting the therapy outcome? The answer to this question can show which dataset should be considered first to make better predictive models. Therefore, it can be helpful for researchers who want to make predictive models in the future and eventually help to facilitate personalized therapy. (3) What are the features with strong predictive power? The answer to this question can affect the people concerned, especially therapists. Therapists can use the most influential features revealed to adjust and improve future treatments.
Diese Bachelorarbeit hat das Ziel, die Wirkung der innerhalb der PPS-Hauptaufgabe Produktionsprogrammplanung verwendeten Verfahren auf die logistischen Zielgrößen der unternehmensinternen Lieferkette zu modellieren. Dafür werden zunächst die Grundlagen der Produktionsplanung und -steuerung (PPS) sowie das Hannoveraner Lieferkettenmodell (HaLiMo) dargelegt. Es werden die zur Erfüllung der PPS-Aufgaben Absatzplanung und langfristige auftragsanonyme Ressourcengrobplanung verwendeten Verfahren aufgegriffen und detailliert beschrieben. Anschließend werden die Wirkbeziehungen zwischen diesen Verfahren und den logistischen Zielgrößen modelliert, wobei verschiedene Fallbeispiele betrachtet werden, welche als Ausgangspunkt dienen und jeweils unterschiedliche Auswirkungen auf die Zielgrößen aufzeigen. Aus den Modellen geht hervor, dass die Auswahl geeigneter bzw. adäquater Verfahren sowie die richtige Durchführung dieser unmittelbar auf die Zielgrößen der unternehmensinternen Lieferkette einwirken. Die Ergebnisse dieser Bachelorarbeit akzentuieren somit die Auswirkungen sowie die Relevanz der im Rahmen der Produktionsprogrammplanung verwendeten Verfahren und erleichtern die Handhabung der PPS-Konfiguration in einem praxisnahen Umfeld.
In seinem ersten Kinofilm "Abschied von gestern" erzählt Alexander Kluge 1966 den Fall "Anita G.". Ausgehend von diesem Film stellt sich die Frage nach den Rechtsverhältnissen in Kluges Geschichten: vom Sachverhalt zum Fall, vom Gesetz zur Erzählung, von der Ermittlung, die dem Urteil schließlich widersteht. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die universitäre "Vorgeschichte" des Autors und Filmemachers. Mit dem Jura-Studium in Marburg und Frankfurt schreibt sich Kluge 1950 in die universitären Abläufe ein, denen er als Referendar institutionell folgt: im Amtsgericht Wiesbaden und im Oberlandesgericht Frankfurt, in der Jugendstrafanstalt, im Landgericht und der Kammer für Handelssachen. An diesen Stationen begegnet er Vorfällen und Prozessen, die seinen filmischen und literarischen Arbeiten voran gehen. Denn Kluges Figuren stehen vor dem Gesetz und folgen eher einer Poetik des Falls als seiner Auflösung.
Die vorliegenden kumulativen Habilitationsschriften fokussieren auf die sozialen Prozesse, die bei der Standardisierung und der Dekonstruktion von soziokulturellen Differenzen zu Tage treten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Arten und Weisen, in denen verschiedene Konzepte der Diversität und Alterität in der kuratorischen Praxis globaler Musik- und Performing Arts-Festivals (de-)konstruiert werden. Aus transkultureller Perspektive werden jeweils exemplarisch die vielfältigen Politik(en) der Macht im Feld der globalen Künste diskutiert, die mit komplexen sozialen Prozessen der Normierung und Konventionalisierung als auch mit Gegenmaßnahmen und Dekolonialisierungsbestrebungen einhergehen sowie strukturierenden Rahmenbedingungen unterliegen. Dadurch wird das komplexe Zusammenspiel von Diskursen (beziehungsweise Symbolen und Narrativen) und Performanz (beziehungsweise von Praktiken und sozialen Beziehungen) als auch von Repräsentation (beziehungsweise von Politiken und Strukturen) von Diversität und Alterität im Forschungsfeld untersucht. Damit profilieren die Schriften eine postkolonial orientierte Kulturforschung, die sich sowohl auf Kontingenzen des menschlichen Zusammenlebens als auch auf ihre symbolischen Routinisierungen, soziale Ungleichheiten, ambivalente sowie konflikthafte Aushandlungsprozesse und zugrundeliegende Machtverhältnisse beziehen.
To respond to the challenges of the Anthropocene, scholars from various disciplines increasingly emphasize that a mere outer transformation is insufficient and that we also need an inner transformation that addresses deep leverage points. Yet, the open questions are how the inner and outer dimensions relate to each other and how inner transformation might lead to outer transformation. How we attempt to answer these questions is determined by our dominant paradigm. Paradigms define how we understand and shape the world, and thus, they define how we conceptualize challenges, such as inner and outer transformation. Various authors argue that the dominant paradigm, which is characterized by reductionism, empiricism, dualism, and determinism, might be a root cause for insufficiently addressing sustainability challenges. As an alternative, many argue for a relational paradigm, which understands complex phenomena in terms of constitutive processes and relations. A relational paradigm might offer possibilities to reconceptualize inner and outer transformation in the Anthropocene and might shed new light on how to integrate both in sustainability science. Yet, it is still being determined how a relational paradigm can contribute to the understanding of inner and outer transformations towards sustainability in the Anthropocene. Therefore, this dissertation's overarching scope is to contribute to systems change towards a more social-ecological future by generating insights into and exploring possibilities of a relational paradigm for inner and outer transformation in the Anthropocene. This thesis is divided into three sub-questions. The first research question aims to increase the theoretical understanding of a relational paradigm. The second research question aims to develop a transformative educational case study grounded in a relational, justice-oriented approach. The third research question aims to analyze how a relational paradigm might contribute to policies and practices for sustainable lifestyles. The results indicate that inner and outer transformation in the Anthropocene can be reconceptualized as paradigm-ing relationality in the Ecocene. "Paradigm-ing" as an active verb, reconceptualizes inner and outer transformation into ontologies, epistemologies, ethics, and socialecological realities that are ongoing, nonhierarchical, nonlinear, dynamic, co-creative processes of intra-action. The Ecocene decenters the human and attends to what we might be able to intra-actand become-with. These insights can offer unexplored perspectives to address sustainability challenges and increase our capacities to respond in novel ways.
This research report presents a transdisciplinary student research project on developing climate resilience of communities in Marine Protected Areas in the Lesser Antilles. For the second time, the Leuphana University Lüneburg and the Sustainable Marine Financing Programme (SMF) of the Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) partnered up. The first project on the Caribbean Island Dominica showed that community resilience is a complex concept that is not yet well understood. Building on these findings, this year’s project broadened the scope in addressing the effect of varying local conditions on climate resilience on four different Caribbean islands: Dominica, Grenada, St Lucia, and St. Vincent and the Grenadines. For the GIZ, the research project aimed at improving the understanding of the socio-ecological resilience framework for tackling problems of Marine Managed Areas (MMA) and Marine Protected Areas (MPA). Also, it enabled new thoughts on how the GIZ and other development agencies can more effectively assist island states to better cope with the challenges of climate change. The role of the students from the “Global Environmental and Sustainability Sciences” programme of Leuphana University included the design of four transdisciplinary research projects to study the effect of varying local conditions in disaster-prone regions in the Southern Caribbean on climate resilience. The developing island states in the Caribbean are extremely vulnerable to more frequent and intense natural hazards while relying on ecosystem services that are threatened by extreme weather events, in particular Hurricanes. After such adverse events, low economic stability leads to a dependency of the states on international assistance. To decrease the vulnerability to shocks, counteracting measures that encourage learning and adaptation can increase the resilience against extreme weather events and their consequences. Concepts that were considered during the design of the transdisciplinary research projects were the adaptation of systems, diversity and stakeholder participation and resilience-focused management systems. Building on the results from last year in Dominica, the establishment of a four islands design allowed for greater comparison to better understand community approaches to solve a concrete sustainability problem: securing livelihoods while protecting natural and cultural resources. The research methods of a literature review, stakeholder mapping, semi-structured interviews, scenario development and visioning were used in the projects. A comparison of the four TD projects revealed four overarching lessons. First, all countries recognise a need for restoration and conservation projects, i.e., nature-based solutions implemented and managed by the local community in the MPA. Furthermore, all four cases show that the limited participation of local people in the management and organisation of the MPA is a factor constraining community resilience. Third, this TD project highlights the importance to distinguish climate change as an event or as a process. When climate change occurs as a series of disaster events (e.g., hurricanes, floodings, and heatwaves) in combination with s gradual degradation of natural ecosystems (e.g., coral bleaching and ocean warming), people in MPA communities show highly adaptive and restorative behaviour. Finally, this project was an attempt to realize a cross-cultural and virtual transdisciplinary project. The research approach of transdisciplinarity links different academic disciplines and concepts, and non-scientific stakeholders are included to find solutions for societal and related scientific problems. A major learning was that in virtual TD projects particular attention needs to be paid to setting clear boundaries and be explicit about success criteria. Nonetheless, the findings of the projects provide valuable learning lessons to be applied in practice and that can prove useful for future research.
Diese Arbeit untersucht, wie die massenhafte Verbreitung von Web Videos das Verhältnis von audiovisueller Zeugenschaft und medialem Ereignis beeinflusst: Wie lässt sich das Zusammenspiel von Medien, sozialer Dynamik und Ereignissen beschreiben? Was wird wann unter welchen (medialen) Bedingungen wie zum Ereignis? Wer hat die Deutungshoheit über dieses Ereignis und wie erlangt man sie? Gibt es privilegierte Formen der Zeugenschaft? Und unter welchen Umständen haben diese Zeugnisse politische Relevanz? Keine dieser Fragen ist neu und dennoch stellen sie sich in digitalen Kulturen mit neuer Dringlichkeit und Bedeutung. Denn durch die Proliferation medialer Produktions- und Rezeptionspraktiken sowie die Medialisierung der Distribution multiplizieren Social Media-Plattformen ästhetische, narrative und institutionelle Kontextualisierungsprozesse von Ereignissen. Dies vergrößert mediale Partizipationsmöglichkeiten, geht aber zugleich einher mit Glaubwürdigkeits- respektive Geltungsverlusten herrschender sozialer Akteure und medialer Formen. Die daraus resultierenden medialen wie sozialen Repräsentationskrisen destabilisieren das Feld medialer Zeugenschaft. Sie bilden aber zugleich auch einen Resonanzboden für "Kritische Medienereignisse". Unter diesem Titel entwirft die Arbeit ein Konzept sozio-medialer Ereignisse, das weder Medien und Ereignis gegeneinander ausspielt noch das Ereignis zum massenmedialen Genre degradiert. Stattdessen erfasst der Begriff soziale und medienästhetische Dynamiken in einem gleichberechtigten Zusammenspiel. Dahinter steht die durch den Vergleich von Rainer Leschkes Theorie medialer Formen mit Pierre Bourdieus Praxistheorie gestützte Annahme, dass mediale und soziale Formen mehr miteinander gemeinsam haben, als es unversöhnliche Gegenüberstellungen von medialem und sozialem Apriori vermuten lassen. [Im Sinne einer medienmorphologisch geschulten Bourdieu-Lektüre kann dann von kritischen Medienereignissen die Rede sein, wenn ähnlich gelagerte Krisen in sozialen Kräfte- und medialen Formenfeldern zeitgleich eskalieren - wie es gegenwärtig im doppelten Glaubwürdigkeitsverlust politischer Repräsentanten (Akteuren) und medialer Repräsentationen (Formen) zu beobachten ist. Es handelt sich hierbei nicht deshalb um Medienereignisse, weil sie durch Medien repräsentiert werden, sondern vielmehr deshalb, weil sie der öffentlich sichtbare Ausdruck medialer Umbrüche sind, in denen soziale und mediale Felddynamiken synchronisiert werden und die Neuaufteilung des Sinnlichen mit der des Sozialen zusammenfällt. In diesem Zusammenhang spielen Web Videos deswegen eine privilegierte Rolle, weil sie als audiovisuelle und kommunikative Prothesen sowohl den Handlungsspielraum von Augenzeugen erweitern als auch das Publikum auf eine neue Art und Weise adressieren und einbinden. Man ist nicht länger nur distanzierte Beobachter einer Live-Berichterstattung, sondern wirkt aktiv mit am Geschehen und dessen Beglaubigung. Diese neuen, partizipativen Formen der Zeugenschaft erschöpfen sich somit nicht in einer dokumentarischen Funktion, sondern fordern immer auch zur Teilnahme am jeweiligen Ereignis auf. Sie zeichnen sich dabei durch eine radikal subjektive Ästhetik der Authentizität aus, die weniger auf Objektivität als auf affektive Mobilisierung abzielt. Web Videos verändern auf diese Weise das etablierte Kräfte- und Vertrauensverhältnis im soziomedialen Feld der Zeugenschaft in epistemologischer, ethischer und politischer Hinsicht, weil sie dieses Feld für (neue) Formen und Akteure öffnen, die mehr oder weniger bewusst die hegemoniale Position massenmedialer Institutionen und Formen in Frage stellen. Diese Erschütterungen der sozio-ästhetischen Ordnung im Feld der Zeugenschaft offenbaren einen grundsätzlich politischen Gehalt von Web Videos, der immer dann explizit hervortritt, wenn Web Videos Widerspruch und Protest gegen die herrschenden Verhältnisse artikulieren. In kritischen Medienereignissen wie der (gescheiterten) Grünen Revolution in Iran wird daher das politische Potential von Web Videos aktualisiert und situativ beschreibbar. Web Videos machen ihre Betrachter somit in einem doppelten Sinn zu Zeugen: Erstens dokumentieren sie ein Geschehen und geben somit der Synchronisation feldspezifischer Krisen des Sozialen und Medialen eine anschauliche mediale Form. Zweitens fungieren sie als Formen des symbolischen Austauschs, die an der Umwertung des symbolischen Kapitals in medialen und sozialen Feldern entscheidend mitwirken. Weil sie somit zugleich Ausdruck wie Katalysatoren dieser Legitimitätsverluste sind, fungieren sie gegenwärtig als ebenso umstrittene wie privilegierte Zeugnisse kritischer Medienereignisse.
Die gleichberechtigte Teilhabe geflüchteter Familien an frühpädagogischen Angeboten ist erklärtes integrationspolitisches Ziel. Es gibt Hinweise darauf, dass diese besonderen Herausforderungen unterliegt und dass freiwillig Engagierte dabei häufig involviert sind. Dabei ist wenig über die Dynamiken bekannt, wie freiwillig Engagierte geflüchtete Familien im Bereich der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung begleiten, insbesondere aus Perspektive von geflüchteten Eltern und ihren Begleitern. Vor diesem Hintergrund hat die vorliegende kumulative Dissertation das Ziel, durch die sinnverstehende Herausarbeitung von Deutungen der Begleiter und geflüchteten Eltern zu einem besseren Verständnis der durch freiwilliges Engagement begleiteten Teilhabe geflüchteter Familien an frühpädagogischen Angeboten beizutragen. Die Dissertation begreift freiwillig Engagierte als "Koproduzenten" von integrationspolitischen Zielen. Auf Grundlage von 34 Interviews mit Engagierten, Koordinatoren und geflüchteten Eltern, welche in neun Kommunen in Niedersachsen geführt wurden, wurden in drei Artikeln die folgenden Schwerpunkte bearbeitet: Deutungen der Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteuren durch die Begleitern durch Anbindung an das Konzept Koproduktion (Artikel 1), Deutungen von Problemen und Lösungen durch die Begleitern anknüpfend an die Konzepte Vulnerabilität und Agency (Artikel 2) sowie Deutungen der Eltern als Zielgruppe, mit Blick auf deren Aufbau von Vertrauen gegenüber frühpädagogischen Angeboten (Artikel 3). Die Dissertation leistet dadurch einen wissenschaftlichen Beitrag zu Dynamiken der Umsetzung von Policies, wenn zivilgesellschaftliches Engagement dabei eine zentrale Funktion einnimmt, sowie zur Umsetzung integrationspolitischer Ziele im konkreten Bereich der Nutzung frühpädagogischer Angebote durch geflüchtete Familien. Es zeigt sich, dass freiwillig Engagierte zwar staatliche Akteuren ergänzen und damit maßgeblich zur Umsetzung integrationspolitischer Ziele beitragen. Gleichzeitig deutet dies aber auf strukturelle Hürden hin und wirft die Frage auf, inwieweit das freiwillige Engagement hier die Verantwortung für staatliche Aufgaben übernimmt. Dabei treten in der Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteuren häufig Konflikte auf, welche auf divergierende Deutungen des Begriffs "Integration" und eine fehlende Ausdefinition konkreter sich aus den integrationspolitischen Zielen ableitender Bedarfe beruhen.
Informationsströme in digitalen Kulturen : Theoriebildung, Geschichte und logistischer Kapitalismus
(2023)
Wir sind umgeben von einer Vielzahl an Informationsströmen, die uns selbstverständlich erscheinen. Um diese digitalen Kulturen zu beschreiben, entwickeln medienwissenschaftliche Arbeiten Theorien einer Welt im Fluss. Dabei erliegen ihre Diagnosen oftmals einem Technikfetisch und vernachlässigen gesellschaftliche Strukturen. Mathias Denecke legt eine systematische Kritik dieser Theoriebildung vor. Dazu zeichnet er die Geschichte der Rede von strömenden Informationen in der Entwicklung digitaler Computer nach und diskutiert, wie der Begriff für Gegenwartsbeschreibungen produktiv gemacht werden kann.
Das Gewaltthema ist weiterhin sowohl von emotionaler und moralischer als auch von politischer Brisanz. Mindestens jede vierte Frau in Deutschland war schon einmal von sexueller oder körperlicher Gewalt durch einen Beziehungspartner betroffen. Im Gegensatz dazu gilt die Betroffenheit von Männern bezüglich häuslicher Gewalt als umstritten, da es insbesondere zu sexualisierter Gewalt gegen Männer kaum Erkenntnisse gibt. Die vorliegende Forschungsarbeit befasst sich mit dem Thema "Sexuelle Gewalt" und legt den Fokus auf Paarbeziehungen junger Erwachsener im Raum Lüneburg, ihre Kenntnisse und Erfahrungen mit sexueller Gewalt sowie diesbezüglichen Beratungsstellen. Konkret wird empirisch untersucht, (1) welche Kenntnisse junge Erwachsene zwischen 18 und 26 Jahren aus Stadt und Landkreis Lüneburg über sexuelle Gewalt in Paarbeziehungen haben, (2) welche Erfahrungen sie mit Verletzungen gegen die sexuelle Selbstbestimmung in einer Paarbeziehung haben, (3) ob sie Kenntnis von ortsansässigen Beratungsstellen zu sexueller Gewalt und ob sie diese gegebenenfalls kontaktiert haben. In Bezug auf diese Forschungsfragen soll auch auf eventuelle Geschlechterunterschiede eingegangen werden, da Partnerschaftsgewalt eng mit dem Begriff der Gewalt im Geschlechterverhältnis verknüpft ist.
Protected areas are an essential tool for conserving biodiversity. However, their ecological effectiveness is contested and their capacity to resist human pressures differ. This dissertation aimed to assess the ecological effectiveness of different protection levels (from strict to less strictly protected: national park, game reserve, forest reserve, game-controlled area, and unprotected areas) in biodiversity (both mega diverse butterflies and mammals), maintaining habitat connectivity, and reducing anthropogenic threats at the wider landscape in the Katavi-Rukwa Ecosystem of southwestern Tanzania. To achieve this overarching goal, the researcher employed an interdisciplinary approach. First, he analyzed butterfly diversity and community composition patterns across protection levels in the Katavi-Rukwa Ecosystem. He found that species richness and abundance were highest in the game reserves and game-controlled areas, intermediate in the forest reserves, national park and unprotected areas. Species composition differed significantly among protection levels. Landscape heterogeneity, forest cover, and primary productivity influenced species composition. Land-use, burned areas, forest cover, and primary productivity explained the richness of species and functional traits. Game reserves hosted most indicator species. Second, the author modelled the spatial distribution of six large mammal target species (buffalo Syncerus caffer, elephant Loxodonta africana, giraffe Giraffa camelopardalis, hartebeest Alcelaphus buselaphus, topi Damaliscus korrigum, and zebra Equus burchellii) across environmental and protection gradients in the Katavi-Rukwa Ecosystem. Based on species-specific density surface models, he found relatively consistent effects of protection level and land-use variables on the spatial distribution of the target mammal species: relative densities were highest in the national park and game reserves, intermediate in forest reserves and game-controlled areas and lowest in un-protected areas. Beyond species-specific environmental predictors for relative densities, the results highlight consistent negative associations between relative densities of the target species and distance to cropland and avoidance of areas in proximity to houses. Third, the author examined temporal changes in land-use, population densities and distribution of six large mammal target species across protection levels between 1991 and 2018. During the surveyed period, cropland increased. Wildlife densities of most, but not all target species declined across the entire landscape. Based on logistic regression models, target species preferred the national park over less strictly protection levels and areas distant to cropland. Fourth, he quantified land-use changes, modelled habitat suitability and connectivity of elephant over time across a large protected area network in southwestern Tanzania. Based on analyses of remotely-sensed data, cropland increased from 7% in 2000 to 13% in 2019. Based on ensemble models, distance from cropland influenced survey-specific habitat suitability for elephant the most. Despite cropland expansion, the locations of the modelled elephant corridors (n=10) remained similar throughout the survey period. Based on circuit theory, the author prioritizes three corridors for protected area connectivity. Key indicators of corridor quality varied over time, whereas elephant movement through some corridors appears to have increased over time. Overall, this dissertation underpins differences in ecological effectiveness of protected areas within one ecosystem. It highlights the need to utilize a landscape conservation approach to guide effective conservation across the entire protection gradient. It also suggests the need to enforcing land use plans and having alternative and sustainable forms for generating income from the land without impairing wildlife habitat.
The significance of selecting suitable talent
A company’s success is significantly influenced by the professionalism and quality of decision-making, especially selecting decisions to hire suitable talent. The term “talent” can be taken to mean as someone who has talent (talent as the sum of one’s abilities) and someone who is a talent. Leadership talent makes a difference in organizational success, has the potential to succeed as a leader, and thus will
hold corresponding pivotal positions. In this book, we focus on the selection and acquisition of leadership talent, since such talent is more difficult to find in the market and, at the same time, more challenging to select. Selecting these talented individuals is one of the most critical components of effective organizations. Hardly any other corporate decision has such significant effects on corporate success as talent selection. Recruiting and personnel selection are also the first steps in promoting capability building and creating successful teams. For example, Warren Buffet, renowned for his investing prowess, says, “I have only two jobs. One is to attract and keep outstanding managers to run our various operations”. This highlights the need for an effective and efficient personnel selection process and to improve the diagnostic performance of such procedures. In addition, the increasing diversity of applicants, global competitiveness, and the lack of qualified personnel in specific labor and job markets also increase the importance of high-quality personnel selection processes.