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Erscheinungsjahr
- 2010 (2) (entfernen)
Schlagworte
- Aufsichtsrat (1)
- Mitbestimmung (1)
- Selbständigkeit (1)
- Unternehmensgründung (1)
This dissertation is based on three empirical studies on the thematic complex of the comparative advantages of self-employment and business start-ups out of unemployment. The first study examines the characteristics of persons who present a broad range of experience in terms of professional competencies. The extent to which self-reported entrepreneurial competence and the assessment of professionally self-employed activities correlate with the number of professional competencies acquired is examined in particular. It emerged from previous studies that the tendency to establish new businesses increases with the variety of experience. More recent studies show, however, that different causes may lie behind this correlation. The results of this study show that both entrepreneurial competence and the estimation of self-employment increase with the number of professional competencies. However, the analyses would indicate that entrepreneurial competence (self-assessment) is more strongly correlated and that an actual increase in qualifications lies behind the self-assessed entrepreneurial competence. Moreover, it emerges that self-assessed entrepreneurial competence increases at decreasing marginal rates with the number of professional competencies. The second study examines the extent to which professional background and, in particular, the professional and employment experience of an individual influence the duration he or she remains in self-employment. This is studied on the basis of data from a survey of founders who become self-employed out of unemployment. The study is based on the idea that individual characteristics can be used productively in different forms of employment and that specific competence and comparative characteristics affect the time-dependent exit from self-employment. The results initially confirm previous findings, in particular that firm characteristics do not play a very significant role in the decision to start up a business from a position of unemployment. Broad-based qualifications plus business skills, a high level of intrinsic motivation for self-employment and exploitable professional experience display a strong positive correlation with the duration in self-employment; this would suggest corresponding comparative advantages for self-employment. However, business skills alone reduce the time-dependent probability of survival in self-employment and accelerate exits into employment. The third study analyzes features of local labor markets in terms of their influence on the duration of self-employment. The basis of the study is provided by process-produced data generated by the German Federal Employment Agency on the employment biographies of individuals who received support in establishing businesses with a view to exiting unemployment. Individual characteristics were examined in addition to regional determinants. The idea behind the study is that local labor market conditions can have different comparative effects on income possibilities in both positions of employment and self-employment. The exit from self-employment is described as a change in work activity which arises following the evaluation of different income options. The results show that local labor market conditions have a considerable influence on the duration of self-employment and that the effect of local labor market conditions is very complex. The results would prompt the expectation that a one-dimensional perspective based on the local unemployment rate does not provide an adequate measure of general economic conditions. Increasing regional unemployment reduces the duration of self-employment while increasing uncertainty on the local labor market results in its extension. Moreover, all local characteristics display reducing to reversing marginal effects. Tests of individual characteristics show that persons from small businesses, master craftsmen and foremen, and persons with high income premiums remain longer in their last employment situation than the controls. These characteristics are clearly associated with comparative advantages for self-employment. The study also corroborates the impression that people with business backgrounds quickly leave self-employment for employed positions.
Betriebliche Arbeitnehmermitbestimmung stellt Gegenstand zahlreicher Studien dar. Unternehmerische Mitbestimmung konnte sich dagegen als Themenschwerpunkt in der ökonomischen Diskussion bisher nicht ausreichend durchsetzen, weshalb umfangreicher Forschungsbedarf angemerkt wird. Mit der vorliegenden Dissertation wird dieser Aufforderung in fünf Papieren nachgekommen. Dabei wird sich ausschließlich auf die Drittelmitbestimmung in GmbHs des westdeutschen Dienstleistungssektors konzentriert. In dem Papier „Die Aufsichtsratslücke im Dienstleistungssektor. Ausmaß und Bestimmungsgründe“ wird eine Analyse der Verbreitung der Drittelmitbestimmung im westdeutschen Dienstleistungssektor durchgeführt. Während im Industriebereich die Gewährung von Mitbestimmungsrechten äußerst verbreitet war, stellt sich die Frage, ob diese Tatsache auch für den Dienstleistungssektor zutrifft. Letzterer zeichnet sich in Deutschland, im Gegensatz zum verarbeitenden Gewerbe, durch kontinuierliches Wachstum aus. Die Arbeit demonstriert, dass - entgegen den rechtskräftigen Regelungen- weniger als die Hälfte aller GmbHs im westdeutschen Dienstleistungssektor mit 500 bis 2000 Beschäftigten einen Aufsichtsrat und folglich Mitbestimmung auf Unternehmensebene aufweisen. Zur Erklärung der ermittelten Aufsichtsratslücke wird in dem Papier eine ökonometrische Analyse potenzieller Bestimmungsgründe für das verbreitete Fehlen durchgeführt. Diese demonstriert, dass sich sowohl die Organisationsform des Hauptgesellschafters als auch die Beschäftigtenzahl auf die Wahrscheinlichkeit des Bestehens eines Aufsichtsrates auswirken. Das Unternehmensalter spielt als Einflussgröße hingegen keine wichtige Rolle. Das Papier wurde in der Zeitschrift für Industrielle Beziehungen Ausgabe 04/2009 veröffentlicht. Auf eine Replik, die mit dem Artikel veröffentlicht worden ist, wurde in der ersten Ausgabe der Zeitschrift Industrielle Beziehungen 2010 entsprechend mit einer Replik geantwortet (siehe Kapitel 3). Um die resultierenden Ergebnisse besser einordnen zu können, wurden für das zweite Papier „Recht und Realität von Mitbestimmung im westdeutschen Dienstleistungssektor: 11 Fallstudien“ Interviews durchgeführt. Ziel war es insbesondere, die im ersten Papier herausgearbeiteten Bestimmungsgründe für das verbreitete Nicht-Vorhandensein von Aufsichtsräten zu überprüfen. In 11 Befragungen in verschiedenen Regionen Deutschlands erklären Vertreter der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, weshalb in ihrem Unternehmen kein Aufsichtsrat existiert. Außerdem wird die Stellung des Betriebsrates sowie die Bedeutung von Mitbestimmung im Allgemeinen erläutert. Die Fallstudien demonstrieren, dass Arbeitgeber und Belegschaft die Bildung von Betriebsräten in der Regel begrüßen. Ein Aufsichtsrat wird hingegen als überflüssig erachtet. Insgesamt zeigt die Analyse, dass Arbeitnehmermitbestimmung auf Abteilungsebene mehr Bedeutung beigemessen wird als in den gesetzlich vorgeschriebenen Institutionen. In dem Papier „The Economic Consequences of one-third Co-determination in German Supervisory Boards: First Evidence for the Service Sector from a New Source of Enterprise Data“ werden mögliche ökonomische Auswirkungen des Drittelbeteiligungsgesetzes analysiert. Unternehmen mit und ohne Aufsichtsräte werden im Hinblick auf ihren Erfolg (Profitabilität und Value added per employee) verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen mit Aufsichtsrat im Schnitt eine höhere Produktivität aufweisen. Mögliche Einflüsse auf die Rentabilität einer Unternehmung erweisen sich als nicht signifikant. Schließlich geht es in dem fünften Papier „One-third Co-determination in German Supervisory Boards and its Economic Consequences. New Evidence for Employment“ um potenzielle Auswirkungen unternehmerischer Mitbestimmung auf die Beschäftigungsentwicklung. Der Aufsatz ist erst der zweite in der Mitbestimmungsforschung, der sich dieser Thematik widmet. In einem Regressionsmodell wird ermittelt, dass die Existenz eines Aufsichtsrates nicht signifikant mit dem Beschäftigungsniveau korreliert. Die Besonderheit des Forschungsdesigns besteht zunächst darin, dass erstmals Unternehmen gleicher Größenordnung und gleicher Branche, die sich insbesondere durch die Existenz eines Aufsichtsrates unterscheiden, in Hinblick auf ihre wirtschaftliche Performanz verglichen werden können. Zusätzlich stellt die Verwendung eines kombinierten Datensatzes ein Charakteristikum der vorliegenden Arbeit dar. Im Rahmen des Dissertationsvorhabens werden Mikrodaten aus Erhebungen der amtlichen Statistik mit Daten aus externen Quellen verknüpft. Grund dafür ist, dass die Erhebungen der amtlichen Statistik keine Informationen über das Vorhandensein eines Aufsichtsrates enthalten. Diese Informationen sowie die Angaben über die Eigentümerstruktur wurden aus einer kommerziellen Datenbank der Firma Hoppenstedt entnommen und im Falle unvollständiger Angaben durch eigene Recherchen ergänzt. Die Verknüpfung findet über einen sowohl in den Mikrodaten der amtlichen Statistik als auch in dem selbständig aufgebauten Datensatz enthaltenen Schlüssel statt, den Angaben zu Registergericht und Handelsregister-Nummer.