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Ziel der Linkingstudie ist, die Ergebnisse aus dem Mathematiktest für die 5. Jahrgangsstufe des "Nationalen Bildungspanels" (NEPS) in die Kompetenzstufenmodelle der "Trends in International Mathematics and Science Study" (TIMSS) und der nationalen Ländervergleichsstudie einzuordnen. Voraussetzung hierfür ist u.a. eine hohe Ähnlichkeit der Studien bezüglich der Rahmenkonzeptionen. Die in der Äquivalenzstudie gefundenen Übereinstimmungen bilden die Grundlage für die Verlinkung der Skalen mittels Equipercentile Linking. Die Ergebnisse zeigen, dass Schlussfolgerungen für die Gesamtpopulation stabil eingeschätzt werden, auf individuellem Niveau jedoch vermeiden werden sollten.
Für die lernförderliche Verknüpfung von Theorie und Praxis in der Lehrerbildung bieten sich insbesondere innovative Lerntools wie das Lernarrangement Videokonferenzsystem an. Selten liegt der Fokus bei der Forschung zu Theorie und Praxis allerdings auf den Überzeugungen der Lehramtsstudierenden zu Theorie und Praxis. Man weiß deswegen nur wenig darüber, was Lehramtsstudierende über diese beiden Konzepte denken. In dieser Studie wird deswegen der Frage nachgegangen, welche Überzeugungen Lehramtsstudierende zu Theorie und Praxis haben. Des Weiteren wird anhand des Lernarrangements Videokonferenzsystem untersucht, inwieweit Lehramtsstudierende Verknüpfungen von Theorie und Praxis als solche wahrnehmen und ob sich die Überzeugungen zu Theorie und Praxis nach der Arbeit mit dem Lernarrangement Videokonferenzsystem verändern können. Anhand qualitativer Leitfadeninterviews wurden 54 Lehramtsstudierende der Leuphana Universität Lüneburg zu zwei Messzeitpunkten befragt und anschließend mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Studierenden theoriekonforme, unvollständige sowie der Theorie widersprechende Überzeugungen zu Theorie und Praxis haben und dass ihnen beide Konzepte wichtig sind. Allerdings wissen die Studierenden häufig nicht, wie sie Theorien nutzen können. Positiv für das Lernen der Studierenden scheint dabei zu sein, wenn diese möglichst viele unterschiedliche Praxiselemente sowie Theorie-Praxis-Verhältnisse in ihrem Studium wahrnehmen. Die Studierenden erkennen das Lernarrangement Videokonferenzsystem als eine Verknüpfung von Theorie und Praxis an. Sie nennen außerdem die grundliegenden Konzepte des Lernarrangements Videokonferenzsystem als lernförderlich. Schließlich scheinen die Überzeugungen der Studierenden zu Theorie und Praxis veränderbar zu sein. Aus den Ergebnissen der Studie lässt sich ableiten, dass eine einfache Erhöhung des Praxisbezugs in der Lehrerbildung nicht zielführend scheint. Es werden aber mehr Konzepte benötigt, die Theorie und Praxis sowie ihre unterschiedlichen Verhältnisse miteinander verbinden. Des Weiteren bedarf es im Studium mehr Kommunikation über sowie Lerngelegenheiten zu Theorie und Praxis.
Die Aufgabe ist zentrales Gestaltungsmittel von Unterricht. Verschiedene Fachdidaktiken untersuchen, aus welchen fachlichen und sprachlichen Merkmalen ihre Aufgabenstellungen aufgebaut sind und welche Bedarfe daraus für die Lehr-Lern-Situationen resultieren. Im Fach Politik bestehen diesbezüglich nur unzureichende und nicht systematisierte Forschungsergebnisse. Das Ziel dieser Dissertation ist es, sich diesem politikdidaktischen Desiderat anzunehmen und die fachliche und sprachliche Komplexität von Politiklernaufgaben näher zu bestimmen, indem das Untersuchungsfeld kategorisiert wird. Hierfür wird die Erstellung und Evaluation eines fachlichen und sprachlichen Kategoriensystems für Lernaufgaben im Fach Politik dargeboten. Mithilfe dieser Kategoriensysteme werden 669 Lernaufgaben zum Thema "Das politische System der Bundesrepublik Deutschland" analysiert, 210 Lernaufgaben aus der Sekundarstufe I und 459 Lernaufgaben aus der Sekundarstufe II. Die Analyseergebnisse werden geordnet nach den folgenden Forschungsfragen präsentiert: (1) Welche fachlichen Merkmale kennzeichnen Lernaufgaben in (ausgewählten) Politik-Schulbüchern? (2) Welche sprachlichen Merkmale kennzeichnen Lernaufgaben in (ausgewählten) Politik-Schulbüchern? (3) Welche fachlichen und sprachlichen Zusammenhänge kennzeichnen Lernaufgaben in (ausgewählten) Politik-Schulbüchern? (4) Welche Schulbuch-Spezifika lassen sich auf Lernaufgabenebene identifizieren?
Empirische Studien aus dem Bereich der Lehrerbildungsforschung haben gezeigt, dass die Arbeit mit Unterrichtsvideos eine wirksame Möglichkeit darstellt, um professionelle Kompetenzen von Lehramtsstudierenden zu erweitern. In der Unterrichtsforschung werden Unterrichtsvideos darüber hinaus auch als Messinstrument zur Wahrnehmung von Unterrichtsqualität genutzt. Dabei werden meist Filmaufnahmen verwendet, die mit einer Überblicks- oder Lehrerkamera gefilmt wurden. In diesem Kontext äußern Bildungswissenschaftler die Annahme, dass die gefilmte Kameraperspektive einen Effekt auf die Beobachtung und Beurteilung der Unterrichtsvideos haben kann. Empirische Befunde sind zu dieser Hypothese bisher wenig vorhanden. Die vorliegende Dissertation hat sich daher - in der Tradition standardisierter Videostudien - das Ziel gesetzt, das bisherige standardisierte Kamerasetting inhaltlich-konzeptionell durch die Installierung mehrerer Schülerkameraperspektiven weiterzuentwickeln. Auf dieser Grundlage wurde geprüft, ob die Rater durch den Einsatz multiperspektivischer Videos in ihrer Einschätzung der Unterrichtsqualität zu unterschiedlichen Ergebnissen gelangen. Die Befunde belegen, dass Rater ein Unterrichtsgeschehen mit den etablierten Perspektiven der Überblicks- oder Lehrerkamera nahezu ähnlich einschätzen. Mit weiteren Kameraperspektiven, die auf die Schüler gerichtet sind, wird jedoch eine deutlich breitere Beurteilung in den Dimensionen "Kognitive Aktivierung", "Klassenmanagement" und "Individuelle Förderung" deutlich. Mehrere Kameraperspektiven ermöglichen detaillierte Aussagen über Unterricht. Von diesem Ergebnis können auch Studierende in der Lehrpersonenausbildung profitieren. Schülerkameraperspektiven eröffnen Dozierenden insbesondere zur Thematik "heterogene Schülerschaft" ein didaktisches Lehrmittel und Werkzeug, das eine Videoanalyse zu Mikrointeraktionen zwischen Schüler-Lehrpersonen-Interaktionen dynamisch und simultan erlaubt.
Die Beurteilung von Unterrichtsqualität stellt in der schulischen Praxis eine Schwierigkeit dar, weil sie eng mit der Frage danach, wer den Unterricht bewertet, verknüpft ist. Üblicherweise schätzen Lehrkräfte ihren Unterricht selbst ein. Seltener wird Unterrichtsqualität von geschulten, externen Beobachtern beurteilt. Eine weitere relevante Perspektive auf die Qualität des gehaltenen Unterrichts stellt die der Schüler dar. Die Qualität dieser Perspektive steht im Fokus dieser Arbeit. Der Begriff Unterrichtsqualität gliedert sich im deutschsprachigen Raum in drei Qualitätsdimensionen auf: die Kognitive Aktivierung, die Konstruktive Unterstützung und die Klassenführung. In dieser Arbeit wird die Unterstützungsdimension aufgefächert in zwei Qualitätsdimensionen: die Instruktionale Unterstützung und die Emotionale Unterstützung. So ergeben sich vier Basisdimensionen von Unterrichtsqualität, die aus der Perspektive von Schülern in dieser Arbeit untersucht werden sollen. Bisherige Studien haben nur unzureichend untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen den Unterrichtsthemen und der Beurteilung der Qualitätsdimensionen durch Schüler gibt. Die meisten Studien in dem Forschungsfeld stützen ihre Ergebnisse auf Erkenntnisse, die auf Durchschnitten der gesamten Klasse beruhen, nicht auf Individualergebnissen. Die hier vorliegende Arbeit knüpft mit ihren Fragestellungen an diese Wissenslücken an. Es werden dabei zwei Hauptfragestellungen untersucht. Zum einen wird die Stabilität der Unterrichtswahrnehmung in folgenden drei Teilfragestellungen untersucht: (1) Wie stabil ist das beobachtete Qualitätsniveau in den einzelnen Dimensionen? (2) Wie stabil sind die Einschätzungen der Unterrichtsqualität in den vier Dimensionen Kognitive Aktivierung, Instruktionale Unterstützung, Emotionale Unterstützung und Klassenführung über die Zeit? (3) Sind die Beurteilungen der Unterrichtsqualität themenunabhängig? Hinzu kommt die Frage: Welchen Zusammenhang zeigen Mathematikleistungen und das mathematikbezogene Selbstkonzept mit den Unterrichtsbeurteilungen der Schüler? Die vorliegende Arbeit wurde in acht längsschnittlichen Erhebungen mit einer Gruppe von in drei Klassen parallel unterrichteten Fünftklässlern eines Hamburger Gymnasiums durchgeführt (N=85). Das Instrument zur Erfassung der Unterrichtsqualität aus der Perspektive von Schülern in den vier Basisdimensionen Kognitive Aktivierung (7 Items), Instruktionale und Emotionale Unterstützung (9 Items und 5 Items) sowie Klassenführung (5 Items) wurde auf der Grundlage der Skalen Fauth, Decristan, Rieser, Klieme und Büttner (2014b) und Kauertz et al. (2011) entwickelt. Das Instrument kam zu acht Messzeitpunkten zum Einsatz. Die Skala zur Erfassung des mathematikbezogenen Selbstkonzeptes (4 Items) der Schüler stammt aus Bos, Dudas, Gröhlich, Guill und Scharenberg (2010) und wurde zu Beginn und am Ende der Messreihe einmal verwendet. Die Reliabilitäten der jeweiligen Skalen zu den jeweiligen Messzeitpunkten nimmt immer akzeptable, oft sogar gute Werte an. Die Leistungsfähigkeit in Mathematik wurde im Rahmen des standardisierten Tests KERMIT5 erfasst und auf der Grundlage von vier Klassenarbeiten und Schulnoten im Laufe des Schuljahres durch die Lehrkraft eingeschätzt. Es wurden lineare Strukturgleichungsmodelle (LGM) zur Messung der Veränderungen der eingeschätzten Unterrichtsdimensionen über die acht Messzeitpunkte mit der Software Mplus (L. K. Muthén & Muthén, 2014) berechnet. In weiteren Schritten wurden dann die Mathematikleistung und das mathematikbezogene Selbstkonzept als Prädiktorvariablen eingefügt und ihr Effekt auf die Unterrichtsbeurteilungen untersucht. Es wurde die Korrelation zwischen der Mathematikleistung und dem mathematikbezogenen Selbstkonzept zu den linearen Strukturgleichungsmodellen hin untersucht. Der Zusammenhang zwischen Unterrichtswahrnehmung und Lernleistung wurde für jede Qualitätsdimension als Regressionsanalyse berechnet und jeweils als Pfaddiagramm dargestellt. Klassenspezifische Tendenzeffekte bei der Beantwortung der Items durch Schüler wurden herausgerechnet. Die Modellfits der berechneten linearen Strukturgleichungsmodelle zur Untersuchung der Beobachtungsstabilität weisen akzeptable Werte auf. Die Wachstumsanalysen zeigen, dass das Niveau der Kognitiven Aktivierung über die Zeit stabil bleibt. Beide Unterstützungsdimensionen werden mit zunehmender Zeit etwas niedriger beurteilt. Gleiches gilt für die Klassenführung. Weiterhin zeigen Stabilitätsanalysen, dass die Unterrichtsbeurteilungen über die Zeit eine relativ hohe interindividuelle Stabilität aufweisen. Höhere mathematische Leistungen (im Test) führen zu signifikant niedrigeren Beurteilungen der Kognitiven Aktivierung und der Emotionalen Unterstützung des Unterrichts. Bessere Noten gehen mit höherer wahrgenommener Unterstützung einher. Ein besseres mathematikbezogenes Selbstkonzept führt zu einer signifikant höheren Beurteilung der Kognitiven Aktivierung und zu einer signifikant niedrigeren Beurteilung der Klassenführung des Unterrichts. Insgesamt belegen die Ergebnisse, dass alle Basisdimensionen der Unterrichtsqualität relativ stabil von den Schülern und unabhängig von den unterrichteten Themen eingeschätzt werden. Die häufigere Erhebung erlaubt aber die bessere Modellierung von Niveauveränderungen über die Zeit.