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Im Sommer 1999 wurden die Beschäftigten der Fachhochschule zur Zufriedenheit am Arbeitsplatz befragt. Der Fragenbogen und die Auswertung der Ergebnisse wurden von Frauenbeauftragter und Personalrat gemeinsam durchgeführt. Schwerpunkte der Befragung bildeten die Aspekte Informationsfluss, Teilzeitarbeit sowie Fort- und Weiterbildung.
Die wachsende Komplexität technischer Systeme und deren immer weiter gehende Vernetzung machen einen rechnergestützten Entwurf unabdingbar. In dem Aufsatz wird mit mit VISTA ein Entwurfsprozess verteilter, eingebetteter Systeme vorgestellt, welcher unterschiedliche Konzepte (wie Systementwurf durch UML, Softwarebeschreibung und -generierung durch SDL, Multidomänenmodellierung und -simulation sowie Echtzeitsimulation) nahtlos miteinander kombiniert und damit einen inkrementellen Entwurf ermöglicht.
Der Aufsatz handelt vom 'Cyberspace' als Utopie unserer Informationsgesellschaft
Die Arbeit befasst sich mit den unterschiedlichen Ansätzen der Budgetaufstellung in Unternehmen, die von der traditionellen Budgetsteuerung über das "Better Budgeting" bis hin zum völligen Verzicht auf Budgets des "Beyond Budgeting" reichen.
Kooperationen bedingen strukturelle bzw. organisatorische und prozessuale Veränderungen in den beteiligten Unternehmen und es müssen diverse Reengineeringmaßnahmen durchgeführt werden. Der Wille zu einer Kooperation und eine spätere Umsetzung bedeutet noch nicht den Erfolg derselben. Die wachsende Bedeutung von Kooperationen und Reengineeringkonzepten steht jedoch nach wie vor ihre begrenzte Handhabung gegenüber. Die vorliegende Arbeit soll dazu beitragen, diesem Mangel abzuhelfen, indem sie neben der Darstellung von Kooperationsaspekten als Resultat des Organisations-Reengineerings einen neuen Organisationstypus vorstellt und Unternehmen hilft, ihre Kooperationsbemühungen zum Erfolg zu führen.
In dieser Diplomarbeit wird untersucht, wie sich ein Softwareverteilungssystem auf Basis der J2EE-Architektur realisieren lässt. Dafür werden alle Prozesse und Personen für solch ein Szenario ermittelt und benannt. Die in einem Softwareverteilungssystem benötigten Komponenten werden aufgezeigt und die Beziehungen zwischen ihnen untersucht. Bei der Untersuchung soll beachtet werden, dass das Verteilungssystem mit jeder Art von Software umgehen kann. Die Abstraktion der Verteilung ist also ein wichtiger Bestandteil der Modellierung. Die Diplomarbeit unterteilt sich dabei in drei Bereiche. Den Hauptteil nimmt die Untersuchung ein. Im zweiten Teil wird zur Unterstützung der Untersuchung ein Prototyp eines solchen Systems entworfen. Im dritten Teil sollen die im ersten und zweiten Teil ermittelten Ergebnisse getestet werden.
Die Dissertation thematisiert ein Grundproblem des Managements: Durch welche theoretischen und praktischen Ansätze können angestrebte Ziele besser realisiert werden, und warum scheitern so viele innovative Projektideen? Ziel der Arbeit ist es, in Bezug auf die Ausbildungsplatzsituation jugendlicher Schulabgänger in Dithmarschen / Schleswig Holstein mithilfe von Strategien des Projektmanagements und der Netzwerkentwicklung, verbunden mit den wissenschaftlichen Grundlagen der Systemtheorie, neuartige Konzepte zu entwickeln und zu implantieren. Die Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert: zunächst werden die systemtheoretischen Konzepte und zentralen Begriffe dargelegt als Methode zur Vernetzung der Handlungsfelder. Im zweiten Kapitel folgen dann die Ausführungen zu Projektmanagement und Netzwerkentwicklung als Innovationsstrategien, im Anschluss daran folgen die notwendigen Informationen zur aktuellen Ausbildungssituation für jugendliche Schulabgänger in Dithmarschen, verbunden mit ersten Analysen zu den Akteuren im Praxisfeld, den Wechselwirkungen der Systemelemente und der Hinführung zu den Fragestellungen der empirischen Untersuchung. Die Darstellung der methodischen Grundlagen im vierten Kapitel – es werden im Rahmen der Untersuchung zehn Experteninterviews mit den wesentlichen Akteuren des Ausbildungsmarktes des Landkreises Dithmarschen durchgeführt- begründen sich in ihrem empirischen Ansatz zentral auf die Ausbildungsplatzsituation in Dithmarschen. Projektmanagement und Netzwerkentwicklung sollen basierend auf den gewonnenen Ergebnissen als Innovationsstrategien zur Systemverbesserung im Landkreis dienen. Die Auswertung und Gewichtung der Ergebnisse des empirischen Teils erfolgt in Kapitel fünf, dem zentralen Teil der Arbeit. Anhand der grundlegenden Kategorien wie Kompetenz, Vertrauen, Wissen und Motivation wird aufgezeigt, wie im Projekt Vernetzung durch Kommunikation versucht wurde, aber auch, welche Innovationsmöglichkeiten im Rahmen des Konzeptes eines lernenden Systems ermöglicht wurden. Das Schlusskapitel beinhaltet die systemtheoretische Reflexion mit der Gewichtung der Kategorien Ressource Wissen, Verantwortung, Handlungsfähigkeit, personales Vertrauen und Systemvertrauen- der Ausblick thematisiert Projektmanagement als Grundlage für Kooperation.
Im Unterschied zu Bildbeschreibung und Bildinterpretation steht hier die Bildanalyse im Zentrum. Aussage und Sinn ästhetischer Einzelbilder sollen jeweils in ihrer Struktur fundiert werden. An über 40 Gemälden, Fotografien und Werbebildern werden vier verschiedene Analysekategorien erprobt: die Kompositionslinie, das Fragment, das Symbol und der Verweis. Mit der Bildanalyse als methodenfundierter Produktanalyse wird ein Aspekt der aktuellen transdisziplinären Bildwissenschaft angesprochen, der bislang noch nicht zureichend Beachtung gefunden hat.
Der Tourismus kann heutzutage nicht mehr davon ausgehen, generell auf breite Zustimmung zu stoßen, auch nicht in zukünftigen Destinationen, die noch keinen oder nur wenig Kontakt mit ihm hatten. Stattdessen herrscht allgemein Skepsis vor, wenn es um touristische Entwicklungsplanungen geht. Der Massentourismus, wie er in den 60er Jahren etabliert wurde, wird deutlich abgelehnt, und prinzipiell räumt die Bevölkerung dem Tourismus keine Priorität ein. Wenn überhaupt, so wird einer Mischung aus nachhaltig orientiertem Tourismus mit wenigen luxustouristischen Applikationen am ehesten zugestimmt. Da auf diese Weise weniger Touristen und/oder weniger Kaufkraft in die Zielregion fließen wird, bedeutet dies, dass aus wirtschaftlicher Sicht die Destination nicht „optimal“ genutzt würde, also keine Profitmaximierung stattfindet. Dies wird von der Bevölkerung allerdings billigend in Kauf genommen, sodass gesagt werden kann, dass der Gedanke von Landschafts und Naturschutz sowie die Erhaltung des jetzigen, individuellen Zustandes der Region Vorrang hat vor wirtschaftlichen Interessen. Der Tourismus wird nicht mehr als „Zukunft“ schlechthin angesehen, sondern als eine nur vorsichtig zu nutzende Option. Für die touristische Erschließung weiterer Destinationen bedeutet dies, dass die großen Bauprojekte der 60er und 70er Jahre nach Ansicht der Einheimischen keine Existenzberechtigung mehr haben, selbst wenn sie gegenüber nachhaltigkeitstouristischen Konzepten eine größere Wirtschaftskraft bedeuten würden. Dies dürfte von den Befürwortern des nachhaltigen Tourismus mit Wohlwollen registriert werden. Ein gewichtiges Argument gegen den „sanften Tourismus“ war bislang der Hinweis darauf, dass dieser aus ökonomischer Sicht nicht mit dem Massen- oder Luxustourismus mithalten kann und deshalb für die einheimische Bevölkerung im Vergleich zum „herkömmlichen“ Tourismus einen wirtschaftlichen Nachteil darstellt. Im Rahmen dieser Studie zeigte sich jedoch, dass dieses Argument nicht (mehr) greift, weil sich die Prioritäten, die die Bevölkerung setzt, gewandelt haben. Mittlerweile gilt – überspitzt formuliert - überwiegend: Lieber weniger Touristen, selbst wenn dies weniger Geld bedeutet.
Die Arbeit untersucht den Einfluss von Hochschulpräinkubatoren auf Unternehmensgründungen in der Planungsphase. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass diese Einrichtungen einen positiven Einfluss sowohl auf die Zufriedenheit der Nutzer als auch auf die Unternehmensentwicklung nimmt durch: kostenlose Bereitstellung von passenden Räumlichkeiten, intensive Betreuung der Gründungspersonen in Form von Coaching, Mentoring und Beratung, Zugang zu Hochschulressourcen und engagiertes Personal, das sich für die Nutzerunternehmen und deren Gründungspersonen einsetzt.
Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit stehen die Zusammenhänge zwischen Berufserfahrung als Prädiktor und Arbeitsleistung als zentralem Kriterium der Arbeits- und Organisationspsychologie. Vor dem Hintergrund alternder Belegschaften kann Berufserfahrung, als mit dem Alter anwachsende Variable, von zentraler Bedeutung für die Arbeitsleistung sein. Wie wichtig Berufserfahrung tatsächlich für die Arbeitsleistung ist, wurde untersucht, indem mit kognitiven Fähigkeiten und Gewissenhaftigkeit die stärksten Einzelprädiktoren der Leistung als Moderatoren des Zusammenhangs von Erfahrung und Leistung berücksichtigt wurden. Berufserfahrung wurde verstanden als die Möglichkeit zu lernen und damit Wissen anzureichern. Dabei wurde angenommen, dass Berufserfahrung mit entsprechend hoch ausgeprägten kognitiven Fähigkeiten bzw. hoher Gewissenhaftigkeit besser genutzt werden kann als bei weniger starken Merkmalsausprägungen. Dies bedeutet, dass Berufserfahrung zwar wichtig für die Arbeitsleistung sein kann, die Stärke des Zusammenhangs jedoch von den genannten Persönlichkeitseigenschaften moderiert werden könnte. In der vorliegenden Arbeit wurden komplexe Tätigkeiten betrachtet. Diese erfordern in der Regel mehr Wissen, um eine entsprechend hohe Leistung zu erreichen, als weniger komplexe Tätigkeiten. Kognitive Fähigkeiten und Gewissenhaftigkeit sind in komplexen Tätigkeiten besonders bedeutsam für die Leistung, da Menschen mit höheren Ausprägungen kognitiver Fähigkeiten und auch Gewissenhaftigkeit schneller lernen, so dass in kürzerer Zeit mehr Wissen erworben, d.h. Erfahrung besser genutzt werden kann. Daher sollten sich Leistungsunterschiede zwischen Personen mit hohen versus niedrigen Ausprägungen in den genannten Persönlichkeitseigenschaften mit zunehmender Berufserfahrung vergrößern. Es wurde also angenommen, dass sowohl Probanden mit höheren kognitiven Fähigkeits- als auch mit höheren Gewissenhaftigkeitswerten bessere Arbeitsleistungen erzielen als Personen mit niedrigeren Werten in diesen Persönlichkeitsbereichen und dass sich dies mit größerer Berufserfahrung deutlicher zeigt als bei geringer Berufserfahrung. Die Datenerhebung fand in einer IT-Beratung statt, bei der die Mitarbeiter Tätigkeiten mit häufig ändernden Problemstellungen und neuen Informationen sowie hohen Anforderungen an die kognitiven wie sozialen Fähigkeiten ausgesetzt sind. 566 Mitarbeiter nahmen an der Online-Erhebung im Selbstratingformat teil. Berufserfahrung wurde dabei unter anderem mit der bisher gesammelten Berufserfahrung in Jahren sowie mit der Anzahl bisher ausgeführter unterschiedlicher Tätigkeiten erfasst. Die Stichprobe zeichnete sich insgesamt durch sehr hohe Berufserfahrung (M=18 Jahre) aus. Die Ergebnisse beleuchten drei zentrale Zusammenhänge: 1. Den Zusammenhang zwischen Berufserfahrung und Arbeitsleistung, 2. Die Moderation des Zusammenhangs von Berufserfahrung und Leistung durch kognitive Fähigkeiten bzw. 3. durch Gewissenhaftigkeit. Aus den Ergebnissen ist besonders hervorzuheben, (zu 1.) dass sich die Anzahl verschiedener Tätigkeiten im Vergleich zur Dauer der Erfahrung stets als besserer Prädiktor der Leistung hervortat. Eine Interaktion zwischen kognitiven Fähigkeiten und Erfahrung (zu 2.) kann nicht ermittelt werden. Auch zwischen Gewissenhaftigkeit und Erfahrung scheint es keine Interaktion bei der Vorhersage der Arbeitsleistung zu geben (zu 3.) – die Prädiktoren zeigen sich unabhängig voneinander bedeutsam für die Leistung. Die Ergebnisse wurden vor den theoretischen Hintergründen sowie Einschränkungen des Studiendesigns diskutiert. Praktische Implikationen wurden abgeleitet, ein Ausblick zeigt vor allem Ableitungen für weitere Studien auf. In der Studie wird deutlich, wie wichtig eine differenzierte Betrachtung der Berufserfahrung sowie verschiedener Leistungsdimensionen für die Analyse ist. Insgesamt zeigt sich, dass Berufserfahrung auch in komplexen Tätigkeiten und neben anderen starken Einzelprädiktoren eine große Bedeutung für die Arbeitsleistung hat.
Entrepreneurs and entrepreneurial firms are a frequent research topic in psychological research. However, the focus of this research has largely been on the entrepreneur as a person and on the entrepreneurs’ strategy for the business. By contrast, the entrepreneur as a leader and the entrepreneurial firm as a work environment for employees have received little attention. Therefore, this dissertation aims to integrate theoretic thoughts from organizational behavior research into entrepreneurship research. Specifically, I will focus on novelty creation within entrepreneurial firms and organizational phenomena which provide a context for employees in novelty creating activities. This dissertation adds to the literature as it provides insight in the effects of work environment facets on employees’ engagement in novelty creating activities in entrepreneurial businesses. In three empirical chapters, I will focus first on the effects of entrepreneurial orientation on efficiency of employee work in innovation projects. Second, I will look at a facet of organizational culture, the error management culture, and its effects on individual learning of employees. Last, I will focus on occupational roles of employees within small businesses and effects of these roles on responses to a questionnaire and on work in innovation projects. In all three empirical chapters I test my hypotheses in a sample of N = 40 entrepreneurial businesses and employees within these businesses. For my chapter on occupational roles this sample is complemented by two additional samples of college students. In sum, results indicate that the entrepreneurial business in all three chapters exerts significant influences on employee work. Furthermore, I show that employee participation in novel activities is positive for entrepreneurial businesses (Chapter 2: Correlation between employees’ and entrepreneurs’ evaluation of innovation project effectiveness: r = .44; p < .01; Chapter 3: Correlation between organizational level leaning and organizational growth in sales: r = .35; p < .01). Therefore, I suggest that research on the entrepreneurial firm as a context for work may contribute to our knowledge on success factors in entrepreneurship, and may therefore be a relevant direction of future research. Especially, it may be fruitful to investigate aspects of work in which entrepreneurial firms may differ from other, less entrepreneurial organizations.
The postal sector has a long monopolistic tradition in many countries; however, since the 1990s it has undergone considerable changes. At the beginning of that decade, the European Commission abolished exclusive rights within the postal system and opened up the market to new private postal providers and changes have continued to accelerate after two important European directives. Both directives were intended to improve the quality of service in the industry and to open up the market to competition. What has changed since the opening of the German postal market? A look at market shares measured by volumes of processed postal items, or by revenue, quickly reveals the prevailing dominance of the former monopolist Deutsche Post AG (DPAG). Despite an increasing number of market entries by private postal providers, it seems the German postal market is still characterized by the old monopolistic structures and that the aim of creating a competitive environment has not been fully achieved. This thesis deals with different competition issues from an economics perspective. The analyses are based on self-collected data and in-depth interviews conducted during on-site visits and thus provide first empirical evidence regarding the status quo in the German postal market.
This paper-based dissertation deals with the concepts of economic heterogeneity and environmental uncertainty from different perspectives, and at multiple levels of abstraction. At its core sits the observation that heterogeneity and uncertainty are deeply entangled, for there would be no uncertainty without heterogeneity of options to act regarding multiple future states of the world. At the same time, heterogeneity - in the form of diversification - has been suggested as a way to reduce uncertainty in portfolio theory (Markowitz 1952). The dissertation evolves around two research foci: (1) methodological implications of heterogeneity of scientific theories in the face of empirical data (Paper 1), and (2) two different forms of uncertainty are considered, environmental risk (Paper 2) and Knightian uncertainty (Paper 3). Paper 1 develops a new framework for model selection for the special case of fitting size distribution models to empirical data. It combines Bayesian and frequentist statistical approaches with the criterion of model microfoundation, which is to select, all other things considered being equal, the model that comes with a suitable micromodel, that explains, from the perspective of the individual constituent, the genesis of the overall size distribution. The approach is subsequently illustrated with size distribution data on commercial cattle farms in Namibia. We find that the double-Pareto lognormal distribution fits the data best. Our approach might have the potential to reconcile one of the oldest debates in current economics, i.e. the one about the best model to describe and explain the distribution of economic key variables such as income, wealth and city sizes in a country. The second paper revisits the Namibian commercial cattle farm data and uses it to put some theories from the agricultural economics literature regarding farm management under environmental risk to an empirical test. We focus on the relations between inter-annual variability in rainfall (environmental risk), risk preferences, farm size and stocking rate. We demonstrate that the Pareto distribution - which separates the distribution into two parts - is a statistically plausible description of the empirical farm size distribution when ´farm size´ is operationalized by herd size, but not by rangeland area. A statistical group comparison based on the two parts of the Pareto distribution shows that large farms are on average exposed to significantly lower environmental risk. Regarding risk preferences, we do not find any significant differences in mean risk attitude between the two branches. Our analysis confirms the central role of the stocking rate as farm management parameter, and shows that environmental risk and the farmer´s gender are key variables in explaining stocking rates in our data. Paper 3 develops a non-expected-utility approach to decision making under Knightian uncertainty which circumvents some of the conceptual problems of existing approaches. We understand Knightian uncertainty as income lotteries with known payoffs but unknown probabilities in each outcome. Based on seven axioms, we show that there uniquely (up to linear-affine transformations) exists an additive and extensive function from the set of Knightian lotteries to the real numbers that represents uncertainty preferences on the subset of lotteries with fixed positive sum of payoffs over all possible states of the world. We define the concept of uncertainty aversion such that it allows for interpersonal comparison of uncertainty attitudes. Furthermore, we propose Renyi´s (1961) generalized entropy as a one-parameter preference function, where the parameter measures the degree of uncertainty aversion. We illustrate it with a simple decision problem and compare it to other decision rules under uncertainty (maximin, maximax, Laplacian expected utility, minimum regret, Hurwicz).
In 1999 David Elstein delivered a lecture series examining the evolvement of UK broadcasting policy from 1949 to 1999. His sharp analysis is a valuable contribution to the post-war devel-opment of the British broadcasting system and unfolds many topical issues in current media policy debates.
Das Aufschieben oder Vermeiden von intendierten oder relevanten Tätigkeitenist ein weitverbreitetes Phänomen, das zu vielfältigen Nachteilen oder Problemen führen kann. Etwa die Hälfte aller Studierenden und zwischen 15 % und 20 % der Allgemeinbevölkerung berichten, ernsthaft und chronisch unter Prokrastination zu leiden.Vorherige Forschungsarbeiten konnten zeigen, dass erstens aversive Emotionen die Tendenz zum Aufschieben verstärken und dass zweitens Prokrastination als dysfunktionale FormderEmotionsregulation betrachtet werden kann. Bislang wurde jedoch nicht systematisch untersucht, ob die Fähigkeit zum adaptiven Umgang mit Emotionen Prokrastination reduziert. Inder vorliegenden publikationsbasierten Dissertation soll diese Forschungslücke geschlossen werden. Weil Prokrastination sich negativ auf Gesundheitsverhalten auswirkt,wurde in einer ersten Studie untersucht, ob die Fähigkeit zum adaptiven Umgang mit aversiven Emotionen (emotionale Kompetenz; Moderator)den Zusammenhang zwischen gesundheitsbezogener Absicht (UV) und tatsächlichem Verhalten (AV) moderiert. Am Ende der Auftaktveranstaltung eines Stressmanagement-Trainings gaben119 Lehrkräftean, wie häufig sie eine zuvor gelernte Achtsamkeits-und Entspannungsübung in der darauffolgenden Woche praktizieren wollten (Trainingsabsicht). Eine Woche später wurde ihr tatsächliches Trainingsverhalten erfragt. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass emotionale Kompetenz, die vor Trainingsbeginn erfasst wurde, denZusammenhang zwischen Absicht und Verhalten moderiert: Mit steigender emotionaler Kompetenz steigt auch der Zusammenhang zwischen Trainingsabsicht und Trainingsverhalten. Das kann als Hinweis darauf gewertet werden, dass emotionale Kompetenzeinen reduzierenden Einfluss auf Prokrastination hat. Allerdings wurde in der Studie nur eine spezifische Verhaltensweise beobachtet. Prokrastination umfasst jedoch ein breites Spektrum von Verhaltensweisen.Deswegen wurde in drei zu einer Publikation verbundenenStudien (Studie 2.1-2.3) der Einfluss von emotionalen Kompetenzen auf Prokrastination untersucht: In Studie 2.1 wurde der querschnittliche Zusammenhang zwischen den neun Subskalen des Fragebogens zur standardisierten Selbsteinschätzung emotionaler Kompetenzen und akademischer Prokrastination an 172 Studierenden ermittelt. Alle neun Subskalen korrelierten signifikant negativ mit Prokrastination. In einer Regressionsanalyse dieser neun Subskalen auf Prokrastination war jedoch nur die Fähigkeit, aversive Emotionen zu tolerieren, ein signifikanter Prädiktor. In einer anschließenden Mediationsanalyse wurde gezeigt, dass der Zusammenhang zwischen jeder einzelnen Subskala und Prokrastination von der Fähigkeit,aversiveEmotionen zu tolerieren, vermittelt wurde. Um die fehlende kausale Interpretierbarkeit dieser querschnittlichen Ergebnisse zu überwinden, wurde in Studie 2.2 an 79 Studierenden der prospektive Einfluss von emotionaler Kompetenz auf zeitlich nachgelagerte Prokrastination mittels cross-lagged panels ermittelt. Die Ergebnisse geben erste Hinweise auf eine kausale Interpretierbarkeit. Da kausale Aussagen jedoch nur mit einem randomisiert-kontrollierten Studiendesign ermittelt werden können, wurden 83 Teilnehmende in Studie 2.3 auf eine Trainings-oder eine Wartekontrollbedingung gelost. Die Teilnehmenden der Trainingsbedingung erlernten emotionsfokussierte Strategien, um mit emotional aversiven Aufgaben umzugehen. Die Ergebnisse zeigen einen Rückgang der Prokrastination in der Interventionsgruppe im Vergleich zu der Wartekontrollgruppe. In der Zusammenschau der Studien 2.1bis 2.3legen die Ergebnisse nahe, dass der reduzierende Einfluss emotionaler Kompetenz auf Prokrastination kausal interpretiert werden kann. In Studie 3(dritte Publikation) wurde die Wirksamkeit eine sonlinebasierten Trainings zur Überwindung von Prokrastination evaluiert, das der Autor neu entwickelt hat. Die in Studie 2.3 getesteten emotionsfokussierten Strategien zum Umgang mit aversiven Aufgaben wurden in das Training integriert. Mit Blick auf die Adhärenz, die bei onlinebasierten Trainings im Allgemeinen und bei Menschen mit Prokrastinationsproblemen im Besonderen eine Herausforderung darstellt, wurde eine tägliche SMS-Unterstützung für die Teilnehmenden implementiertund evaluiert. Die Wirksamkeit und die Adhärenz wurden in einem dreiarmigen randomisiert-kontrollierten Design (WKG vs. IG vs. IG + SMS) an 161 Teilnehmenden untersucht. Das Training bewirkte einen signifikanten Rückgang der Prokrastination. Die tägliche SMS-Unterstützung schien die Wirksamkeit zu verstärken (d= .29 nur online; d= .57 online + SMS) und die Adhärenz zu verbessern. Allerdings wurde der Effekt der SMS auf die Adhärenz erst sichtbar, wenn die Teilnehmenden ausgeschlossen wurden, die kaum oder gar nicht trainiert hatten. Einemögliche Erklärung wurde darin gesehen, dass ein Mindestmaß an Training notwendig ist, damit die SMS einenAdhärenz steigernden Effekt haben. Um weitere plausible Erklärungen ausschließen zu können, bedarf es hier weiterer Forschungsarbeit.Die Zusammenschau der Ergebnisse aller Studien legt nahe, dass erstens emotionale Kompetenzen einen reduzierenden Einfluss auf Prokrastination haben, dass diese zweitens gezielt gefördert werden können und dass sich drittens die zusätzliche Implementation einer SMS-basierten Unterstützung förderlich auf die Adhärenz auswirkt und die Effektivität einer onlinebasierten Intervention steigert. Die Ergebnisse werden mit Blick auf weitere Forschungsarbeiten vor dem Hintergrund neuropsychologischer Erkenntnisse zu exekutiven Funktionen diskutiert.
Die Einkommen von Selbstständigen als Unternehmern und Freien Berufen unterliegen im Zeitverlauf besonderen Schwankungen. Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, die individuelle Dynamik der Einkommen von Erwerbstätigen in Deutschland mit einem dynamischen Paneldatenschätzer zu untersuchen. Das besondere Interesse liegt dabei auf den Freien Berufen und Unternehmern und wie sich diese hinsichtlich der Einkommensdynamik von abhängig Beschäftigten unterscheiden. Um die Dynamik zu modellieren, wurde eine verzögerte endogene Variable in eine klassische Mincer-Gleichung aufgenommen. Das daraus resultierende Problem der Endogenität wird durch einen dynamischen Paneldatenschätzer nach Blundell und Bond gelöst. Mit Hilfe dieser Methode wird anhand von Daten des Sozio-oekonomischen Panels des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus den Jahren von 2000 bis 2012 der Koeffizient der Anpassungsgeschwindigkeit der Einkommen im Zeitverlauf bestimmt. Der Koeffizient für die Anpassungsgeschwindigkeit ist sowohl bei Selbstständigen als auch bei abhängig Beschäftigten signifikant von Null verschieden, d.h. die verzögerte endogene Variable übt einen signifikanten Einfluss aus. Insgesamt fällt auf, dass Unternehmer und Freie Berufe sehr ähnliche Ergebnisse aufweisen und eine fast doppelt so hohe Anpassungsgeschwindigkeit wie abhängig Beschäftigte haben.
Für die lernförderliche Verknüpfung von Theorie und Praxis in der Lehrerbildung bieten sich insbesondere innovative Lerntools wie das Lernarrangement Videokonferenzsystem an. Selten liegt der Fokus bei der Forschung zu Theorie und Praxis allerdings auf den Überzeugungen der Lehramtsstudierenden zu Theorie und Praxis. Man weiß deswegen nur wenig darüber, was Lehramtsstudierende über diese beiden Konzepte denken. In dieser Studie wird deswegen der Frage nachgegangen, welche Überzeugungen Lehramtsstudierende zu Theorie und Praxis haben. Des Weiteren wird anhand des Lernarrangements Videokonferenzsystem untersucht, inwieweit Lehramtsstudierende Verknüpfungen von Theorie und Praxis als solche wahrnehmen und ob sich die Überzeugungen zu Theorie und Praxis nach der Arbeit mit dem Lernarrangement Videokonferenzsystem verändern können. Anhand qualitativer Leitfadeninterviews wurden 54 Lehramtsstudierende der Leuphana Universität Lüneburg zu zwei Messzeitpunkten befragt und anschließend mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Studierenden theoriekonforme, unvollständige sowie der Theorie widersprechende Überzeugungen zu Theorie und Praxis haben und dass ihnen beide Konzepte wichtig sind. Allerdings wissen die Studierenden häufig nicht, wie sie Theorien nutzen können. Positiv für das Lernen der Studierenden scheint dabei zu sein, wenn diese möglichst viele unterschiedliche Praxiselemente sowie Theorie-Praxis-Verhältnisse in ihrem Studium wahrnehmen. Die Studierenden erkennen das Lernarrangement Videokonferenzsystem als eine Verknüpfung von Theorie und Praxis an. Sie nennen außerdem die grundliegenden Konzepte des Lernarrangements Videokonferenzsystem als lernförderlich. Schließlich scheinen die Überzeugungen der Studierenden zu Theorie und Praxis veränderbar zu sein. Aus den Ergebnissen der Studie lässt sich ableiten, dass eine einfache Erhöhung des Praxisbezugs in der Lehrerbildung nicht zielführend scheint. Es werden aber mehr Konzepte benötigt, die Theorie und Praxis sowie ihre unterschiedlichen Verhältnisse miteinander verbinden. Des Weiteren bedarf es im Studium mehr Kommunikation über sowie Lerngelegenheiten zu Theorie und Praxis.
Die heutige industrielle Landwirtschaft birgt vielfältige Probleme wie die Degradierung der Böden, den Verlust von Biodiversität, Nitrate im Grundwasser sowie die hohe Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. Einen möglichen Lösungsansatz bietet das Konzept der regenerativen Landwirtschaft, welches weltweit zunehmend Beachtung findet. Deren Ziel ist es, Agrarökosysteme und insbesondere die Böden kontinuierlich zu verbessern, indem durch bestimmte landwirtschaftliche Methoden und ganzheitliches Management unter anderem gestörte Nährstoff-, Wasser- und Kohlenstoff- Kreisläufe wieder geschlossen werden. Die Verwendung von Pflanzenkohle als Bodenhilfsstoff könnte ein mögliches Werkzeug der regenerativen Landwirtschaft sein, da Forschungen gezeigt haben, dass Pflanzenkohle durch ihre spezifischen Eigenschaften in der Lage ist, die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Bodens langfristig zu beeinflussen und dadurch zum Bodenaufbau beizutragen. Es handelt sich jedoch um eine vergleichsweise neue Methode, die in Deutschland bislang wenig praktiziert wird, und es gibt einige Kritik an der Produktion und Verwendung von Pflanzenkohle. Das Ziel der Arbeit ist es daher herauszufinden, ob und auf welche Weise die Verwendung von Pflanzenkohle im Ackerbau ein Bestandteil einer regenerativen Landwirtschaft in Deutschland sein kann. Hierfür wurden auf Grundlage der vorhandenen Literatur einige Thesen aufgestellt. Für die empirische Erhebung von Praxiswissen wurden leitfadengestützte Experteninterviews mit je einem Vertreter der Anbauweisen biologisch-dynamisch, organisch-biologisch und der Permakultur geführt. Die Ergebnisse wurden ergänzt durch ein Interview mit einer Expertin aus dem Bereich der Pflanzenkohleproduktion, um technische Details zu konkretisieren. Im Ergebnis wird unter anderem deutlich, dass der Pflanzenkohleeinsatz für jede Fläche gründlich überlegt werden muss. Allgemein sollte Pflanzenkohle nur in kleinen, dezentralen landwirtschaftlichen Systemen eingesetzt werden und Teil einer Abfall-Management-Strategie sein. Es müssen sowohl das Ziel der Anwendung, als auch die Eigenschaften der eingesetzten Kohle bekannt sein und ein Einsatz sollte nur in einem System erfolgen, welches bereits regenerativ bewirtschaftet wird.
The process perspective provides a unifying framework that has substantially contributed to our understanding of entrepreneurship. However, much of the research up to now has neglected this process oriented conception of entrepreneurship. There is therefore a need for studies that take the inherent dynamic processes into account and analyze the underlying mechanisms when researching entrepreneurship. This dissertation aims to improve our understanding of the entrepreneurial process. Specifically, this dissertation focuses on new venture creation and the processes of sustainable opportunity identification and opportunity deviation. Chapter 1 provides a general introduction that highlights the theoretical contributions of this dissertation and gives an overview over the conducted studies. Chapter 2 argues for a process model of entrepreneurship that places entrepreneurs and their actions center stage. The model combines different perspectives and levels of analysis and provides an integrative framework for researching new venture creation. In chapter 3 we establish and test a theoretical model of sustainable opportunity identification. The chapter explains how younger generations identify sustainable opportunities. The findings indicate that sustainable opportunity identification is a process with two transitions from problem to solution identification and from solution identification to sustainable opportunity identification. These transitions are contingent on awareness of consequences and entrepreneurial attitude. Chapter 4 offers insights into how deviation from the original opportunity increases the performance of entrepreneurial teams. The findings indicate that entrepreneurial teams with a high level of error orientation set themselves higher goals when deviating from their original opportunity. Higher goals then lead to higher team performance. Chapter 5 summarizes the overall findings and outlines the general theoretical and practical implications. Each chapter thus contributes to the process perspective by focusing on how different phases of the entrepreneurial process unfold and develop over time. Thereby, this dissertation advances our understanding of entrepreneurship as a process.
The overall aim of this thesis is to develop empirical probabilistic frameworks that help to quantify the impacts of temporal and spatial scale dependencies and model uncertainties of climate projections regarding precipitation-dependent parameters. The thesis is structured in four articles. Article one is the first study that analyzed climate projections from the spatially highly resolved regional climate model (RCM) ensemble EURO-CORDEX. Additionally, the significance and the robustness of the projected changes are analyzed, and improvements related to the higher horizontal resolution of the new data set are discussed. A major finding is, that RCM simulations provide higher daily precipitation intensities, which are missing in the global climate model (GCM) simulations, and that they show a significantly different climate change of daily precipitation intensities with a smoother shift from low towards high intensities. The second article elaborates on impacts of temporal and spatial aggregation on extreme precipitation intensities. By combining radar data with cloud observations, the different temporal and spatial scaling behavior of stratiform and convective type precipitation events can be analyzed for the first time. The separation between convective and stratiform type events also allows to quantify the contribution of convective events to the extremes. Further, it is shown that temporal averaging has similar effects on the precipitation distribution as spatial averaging. Associated pairs of temporal and spatial resolutions that show comparable intensity distributions are identified. Using precipitation data from radar observations, a gauge station network and a spatially highly resolved regional climate model, the third paper optimizes the process that finds associated temporal and spatial scales (see second article). This information is used to develop a method that adjusts point measurements to the temporal and spatial scale of a previously defined model grid. The study shows that this procedure can be used to improve bias-adjustment methods in areas with a low gauge station density. It is known that the EURO-CORDEX ensemble overestimates precipitation and shows a common cold bias in the Alpine region. The fourth article evaluates how these biases are changing the temperature distribution and the temperature dependency of precipitation-frequencies. These biases are a source of uncertainty that is not captured by the robustness tests performed in the first article. A probabilistic-decomposition-framework is developed to quantify the impact of these biases on precipitation-frequency changes and to investigate causes for the ensemble spread.
Seit den frühen 1990er Jahren wird transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung in Form von problemorientierten Forschungs- und Lernprojekten konzeptioniert und praktisch umgesetzt, an denen außeruniversitäre Akteuren beteiligt sind. Diese Forschungsarbeit verfolgt drei Ziele: Erstens, die Konzeptualisierung der Begriffe Kultur, Multi-, Inter- und Transkulturalität in der Literatur zur transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung zu untersuchen. Zweitens, die Konzeptionierung und Umsetzung von transdisziplinären Forschungs- und Lernprojekten in Hinblick auf kulturelles Differenzieren zu analysieren. Drittens, konzeptionelle Beiträge zur Gestaltung von transdisziplinären Forschungs- und Lernprojekten zu entwickeln. Methodisch wird auf Literaturanalysen und eine qualitative Untersuchung zweier transdisziplinärer Lernforschungsprojekte zurückgegriffen. Unter dem Begriff Forschungs- und Lernprojekt werden in dieser Forschungsarbeit sowohl Forschungsprojekte als auch Lehr-Lernforschungsprojekte gefasst. Zentrale Ergebnisse der Forschungsarbeit sind die Folgenden: Erstens wird der Kulturbegriff in der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung zwar vielfältig verwendet, als Forschungsthema, Hintergrund von Beteiligten, Kooperationsweise, Projektkontext, in Hinblick auf Interkulturalität oder als Wissenskultur, allerdings kaum ausdifferenziert und konkretisiert. Zweitens besteht auf der Ebene der Konzeptionierung von transdisziplinären Forschungs- und Lernprojekten: 1) ein starkes Übergewicht von Integration und Konsens gegenüber einer Auseinandersetzung mit Differenz, 2) eine implizite Vorauswahl von Beteiligten durch bestimmte Begrifflichkeiten und methodologische Ansätze und 3) eine Reproduktion von Machtverhältnissen durch (dichotome) Symmetrie- und Ausgleichsvorstellungen. Drittens zeigt sich auf der Ebene der Umsetzung von Lernforschungsprojekten: 1) eine starke Prozessorientierung der Projekte, 2) ein Spannungsfeld zwischen einer Öffnung und Steuerung in Hinblick auf den Projektverlauf und 3) vielfältige Differenzaushandlungen in Interaktionen (wie Zeitlichkeit, Verantwortung, Erfahrung, Relevanz). Die Ergebnisse zeigen, dass politische Implikationen der Forschung und zentrale Ungleichheitskategorien der Kultur- und Sozialwissenschaften (u.a. race, class, gender, body) kaum thematisiert werden. Vorschläge zur Gestaltung transdisziplinärer Forschungs- und Lernprojekte werden in Hinblick auf ein Verständnis von Forschungsdesigns als Prozesse, einem Erkunden von Differenzierungen und Forscherpositionen und der Bedeutung eines Verlernens entwickelt.
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, an den im Ursprung der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) zugrundeliegenden Kooperationsgedanken anzuknüpfen und eine möglichst für alle an Bauvorhaben Beteiligten nachhaltige und akzeptable Lösung für eine gemeinsame Behebung der nicht vermeidbar auftretenden Bauablaufstörungen herauszuarbeiten. Im Rahmen dieser Lösung soll gewährleistet werden, dass die in der Regel notwendigen, baubegleitenden Fehlerkorrekturen effektiv und unkompliziert auf der operativen Ebene gemeinsam durchgeführt werden. Der sofortige Handlungs- und Entscheidungswille vor Ort soll durch die vereinbarten Vertragsordnungen begünstigt, unterstützt, gefördert und erleichtert werden. Dabei soll sichergestellt werden, dass eine gemeinsame Handlung oder Entscheidung vor Ort immer als grundsätzlich richtig eingestuft wird und durch die allgemeinen Vertragsordnungen im Gegensatz zu einer einseitigen Anordnung präferiert wird. Es muss sichergestellt werden, dass einerseits wieder die Zusammenarbeit und Kooperation im Fokus der Interessen aller Beteiligten stehen und andererseits klare gesetzliche oder vertragliche Regelungen existieren, die eine solche Mitarbeit fördern. Der Raum für eine potenzielle Konfliktentstehung soll maximal verringert werden. Als Ergebnis soll ein Formulierungsvorschlag für den § 19 VOB/B mit der Überschrift “Kooperationspflichten“ herausgearbeitet werden. Aus diesen Pflichten sollen auch Rechte und damit verbundene Vorteile ableitet werden, welche eine Kooperation fördern.
Mit der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) des Deutschen Vergabe- und Vertragsausschusses (DVA) für Bauleistungen existiert ein verbindliches dreiteiliges Regelwerk, welches allen Bauverträgen zugrunde gelegt werden kann. Teil B beinhaltet die Allgemeinen Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen und definiert die Abwicklung der beauftragten Leistungen. Auf Grund des hohen Konfliktpotenzials kommt es dabei nicht selten zu Gerichtsverfahren mit hohen Kosten und Risiken. Diese Streitigkeiten behandelt inhaltlich der § 18 VOB/B. Gemäß § 18 Abs. 2 VOB/B wird ein außergerichtliches Verfahren im Umgang mit Meinungsverschiedenheiten beschrieben. Kostenaufwendige Gerichtsprozesse können durch die Inanspruchnahme der Verfahrensarten gem. § 18 VOB/B vermieden werden. Speziell das Verfahren gem. § 18 Abs. 2 VOB/B beschreibt ein Schlichtungsverfahren, welches sich im Vergleich zu gerichtlichen Auseinandersetzungen durch seine Kostenneutralität und verhältnismäßig kurze Verfahrensdauer auszeichnet. Mit der vorliegenden Arbeit wird herausgearbeitet, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um dieses Verfahren zu stärken. Dazu werden als Erstes die Grundlagen des Bauvertrags dargelegt. Das zweite Kapitel befasst sich umfänglich mit Konfliktursachen und ihre Auswirkungen in Bauvorhaben. Im dritten Kapitel werden die Verfahrensarten nach § 18 VOB/B als Streitbeilegungsinstrumente des öffentlichen Auftraggebers detailliert vorgestellt und im vierten Kapitel die praxisbezogene Anwendung des Verfahrens nach § 18 Abs.2 VOB/B beleuchtet. Die Darstellung der Praxiserfahrungen sowohl der Auftraggeber als auch der Auftragnehmer führt zu den Schwächen und Stärken des Verfahrens. Im fünften Kapitel folgt die Betrachtung der Wiederstände, die eine Weiterentwicklung des Verfahrens entgegenstehen und gleichzeitig werden die Maßnahmen zur Stärkung der Akzeptanz des Verfahrens aufgezeigt.
Social insects like honeybees (Apis mellifera) and stingless bees (Apidae: Meliponini) face a relatively high risk to be attacked by pests and pathogens. To decrease the risk of infection, in addition to an innate immune system, these species have evolved various cooperative defense mechanisms which contribute to the overall health of the colonies and are therefore also referred to as social immunity. The collection and use of plant resin is another important strategy of social immunity. Resin is a sticky, often aromatic substance with antimicrobial and deterrent properties secreted by plants for protection of the vegetative tissue. Honeybees and stingless bees take advantage of these properties by using resins for nest construction (often mixtures of resin and wax called "propolis" or "cerumen") and as defense against pests and pathogens. Plant resins, thus, play a crucial role for the ecology of these species and are an important resource for them. Nevertheless, how bees exploit available resin sources and if resin collection can protect colonies from diseases received comparatively little attention in the past. Therefore the aim of this thesis is to provide new insights into the plant origin and significance as well as the influence of resin resource diversity on bee colony health. For honeybees (A. mellifera) in temperate regions, precise information about which resin sources they use is largely lacking. By chemical comparing bee-collected resins and tree resins, the researcher traced back the resin sources used by individual bees. Results show that honeybees collect distinct resin types that are related to different tree species (several poplar species: Populus balsamifera, P. xcanadensis; Betula alba; Aesculus hippocastanum; several poplar species). With this study, the author provided the first evidence, that A. mellifera in temperate regions use a variety of different tree species as resin sources and, moreover, show preferences for specific resin sources. Furthermore, the researcher conducted an experimental field study in which she investigated whether propolis, as it is naturally deposited in the nests, can protect honeybee colonies against some of the most important pathogens (Varroa destructor mite, Deformed Wing Virus). The results of this study showed that propolis in (semi-) natural conditions can increase the disease resistance of honeybee colonies, underscoring the importance of resins for honeybee health. Resin collection by stingless bees is comparatively well studied and it is known that these species commonly forage on a variety of different plant species. To increase knowledge on whether and how bees may profit from a diversity of resin resources, the researcheer tested how the protective function of a resin varied among different sources (and their mixtures) and various potential aggressors (predators, parasites and pathogens). The results of this study revealed that resins from different trees vary in their effectivity against different target organisms. Moreover, resin blends were more effective than some of the individual resins, suggesting that bees can benefit from a variety of resin resources. In summary, honeybees in temperate regions, similar to tropical stingless bees, use a variety of different tree species as resin sources. Because resins from different tree species varied in their protective function, this indicates that bees can profit from a variety of different resins/resin sources by improving the defense against diverse pests and pathogens. Conversely, the lack of resin had a negative impact on the disease resistance of colonies. Consequently, availability as well as the variety of suitable resin sources is of great importance for the health of bees.
Diese Dissertation beschäftigt sich mit der zentralen Frage, auf welche Art und Weise Freude an sportlicher Aktivität im Rahmen des Schulsports gefördert werden kann, so dass Jugendliche animiert werden auch außerhalb der Schule regelmäßig sportlich aktiv zu sein. Insgesamt wurden vier Studien durchgeführt, um diese Fragestellung zu beantworten. In der ersten Studie wurde ein Fragebogen entwickelt und validiert, um Freude am Schulsport im Jugendalter messen zu können. Basierend auf theoretischen Ansätzen fand eine Weiterentwicklung des Konstrukts „Sportfreude“ zu einem 3-Faktorenmodell (Vergnügen, Flow-Erleben, Erholung) statt. Die psychometrische Untersuchung erfolgte anhand einer Stichprobe mit N = 1 253 Schülern der Klassenstufen 7 bis 10. Konfirmatorische Faktorenanalysen bestätigten die angenommene 3-Faktorenstruktur. Die Reliabilitätskoeffizienten der internen Konsistenz und der Retestung lagen im akzeptablen bis guten Bereich. Als Hinweise für die konvergente Validität liegen Korrelationen mit intrinsischer Motivation, allgemeiner Sportlichkeit, Sportnoten und dem Sportpensum in der Freizeit vor. Die zweite Studie zielte darauf ab, den in Studie I entwickelten Fragebogen zur Erfassung der Freude von Schülern im Schulsport hinsichtlich der Messinvarianz über verschiedene Schulformen zu überprüfen. Hierbei wurde untersucht, inwiefern die Messeigenschaften des Fragebogens für Schüler unterschiedlicher Schulformen (Gymnasium, Realschule, Hauptschule, Gesamtschule/Oberschule) vergleichbar sind. Darüber hinaus wurden Zusammenhänge der Freude (Vergnügen, Flow-Erleben, Erholung) am Schulsport mit den Sportnoten untersucht und über die unterschiedlichen Schulformen hinweg verglichen. Basierend auf einer Stichprobe von N = 1 351 Schülern wurden Nachweise für strikte Messinvarianz über Schulformen gefunden. Die drei Facetten der Freude korrelierten am höchsten mit den Sportnoten für Schüler der Hauptschule und am niedrigsten für die Schüler des Gymnasiums. Ziel der dritten Studie war es, den Einfluss von sieben Faktoren (wahrgenommene Kompetenz, soziale Eingebundenheit, sozialer Umgang, Autonomie/Mitbestimmung, Lehrkompetenz, allgemeine Sportlichkeit und elterliche Unterstützung) auf das Erleben von Freude am Schulsport zu untersuchen. Diese Faktoren wurden basierend auf der Selbstbestimmungstheorie (SDT; Deci & Ryan, 1985) und auf empirischen Befunden als besonders relevant für Freude erachtet. Diese Studie wurde mit N = 1 598 Schülern der Klassenstufen 7 bis 10 durchgeführt. Sportfreude wurde anhand des in Studie I validierten Fragebogens erfasst. Die Ergebnisse zeigten moderate bis starke Zusammenhänge von Freude mit den sieben Einflussfaktoren, wobei soziale Eingebundenheit und wahrgenommenes Kompetenzerleben sich als stärkste Prädiktoren erwiesen. In der vierten Studie wurde basierend auf den Erkenntnissen der vorherigen Studien ein Interventionsprogramm für den Schulsport entwickelt und evaluiert. Das Ziel war hierbei zu untersuchen, ob der Einsatz kooperativer Spiele zum einen das Erleben von Freude bei Schülern steigert und zum anderen zu einem stärkeren Gefühl von sozialer Eingebundenheit und wahrgenommener Kompetenz führt. Zur Untersuchung wurde ein Zwei-Gruppen Design mit Messwiederholung mit N = 285 Schülern verwendet. Hierfür wurde die Freude am Schulsport sowohl vor Beginn der Intervention als auch nach deren Beendigung untersucht. Die Ergebnisse zeigten sowohl einen direkten Effekt kooperativer Spiele auf das Erleben von Freude als auch einen indirekten Effekt, der über das Gefühl sozialer Eingebundenheit und wahrgenommenes Kompetenzerleben im Schulsport vermittelt wird. Der systematische Einsatz von kooperativen Spielen im Schulsport bietet somit eine Möglichkeit bei Jugendlichen positives Sporterleben zu fördern.
Climate change and atmospheric deposition of nitrogen affect biodiversity patterns and functions of forest ecosystems worldwide. Many studies have quantified tree growth responses to single global change drivers, but less is known about the interaction effects of these drivers at the plant and ecosystem level. In the present study, the authors conducted a full-factorial greenhouse experiment to analyse single and combined effects of nitrogen fertilization (N treatment) and drought (D treatment) on 16 morphological and chemical response variables of one-year-old Fagus sylvatica seedlings originating from eight different seed families from the Cantabrian Mountains (NW Spain). Drought exerted the strongest effect on response variables, reflected by decreasing biomass production. However, D and N treatments interacted for some of the response variables, indicating that N fertilization has the potential to strengthen the negative effects of drought (with both antagonistic and amplifying interactions). For example, combined effects of N and D treatments caused a sevenfold increase of necrotic leaf biomass. The authors hypothesize that increasing drought sensitivity was mainly attributable to a significant reduction of the root biomass in combined N and D treatments, limiting the plants' capability to satisfy their water demands. Significant seed family effects and interactions of seed family with N and D treatments across response variables suggest a high within-population genetic variability. In conclusion, the findings indicated a high drought sensitivity of Cantabrian beech populations, but also interaction effects of N and D on growth responses of beech seedlings.
To improve the properties of thermochemical heat storage materials, salt mixtures were evaluated for their heat storage capacity and cycle stability as part of the innovation incubator project "Thermochemical battery" of the Leuphana university Lüneburg. Based on naturally occurring compound minerals, 16 sulfates, 18 chlorides and 5 chloride multi-mixtures, 18 bromides and 5 intermixtures between sulfates, chlorides and bromides were synthesized either from liquid solution or by dry mixing for TGA/DSC screening before continuing the heat storage evaluation with five different measurement setups at a laboratory scale. The TGA/DSC analysis served as a screening process to reduce the number of testing materials for the upscaled experiments. The evaluation process consisted of a three-cycle dehydration/hydration measurement at Tmax=100°C and Tmax=200°C. In case of the bromide samples a measurement of hydration conditions with Tmax=110°C and a water flow at e=18.68mbar, were added to the procedure to detect the maximum water uptake temperature. Also, a single dehydration to a temperature of Tmax=500°C was implemented to observe melting behavior and to easier calculate the samples’ stages of hydration from the remaining anhydrous mass. Materials which showed high energy storage density and improved cycle stability during this first evaluation were cleared for multi-cycle measurements of 10 to 25 dehydration and hydration cycles at Tmax = 100 to 120°C and the evaluations at m=20 to 100g scale. An estimate for the specific heat capacities at different temperatures of the materials which passed the initial stage was calculated from the TGA/DSC results as well. The laboratory scale measurement setup went through five stages of refining, which led to reducing the intended maximum sample mass from m=100g to m=20g. A switch from supplied liquid water to water vapor as the used reactant was also implemented in exchange for improved dehydration conditions. Introducing a vacuum pump for evaporating the water limited the influence of outside heat sources during hydration and in-situ dehydration was enabled as to not disturb the state the samples were settling in between measurements. Baseline calculation from blanc measurements with glass powder and attempts to calculate the specific heat capacity cp of the tested materials by 6 applying the Joule-Lenz-law to the measurement apparatus was another step of method development. The evaluation process of the laboratory scale tests at the final setting consisted of 1 to 5 cycle measurements of in-situ dehydration and hydrations with applied vacuum for t=30 minutes at p~30mbar. Upscaling the sample mass to m=20g allowed for a close observation of different material behaviors. Agglomeration, melting and dissolving of the m=10mg samples during the TGA/DSC analysis can be deducted from the recorded measurement curves and the state of the sample after measurement. However, at laboratory scale the visible volume changes, observed sample consistency after agglomeration and an automatic removal of molten and dissolved sample mass during the measurement allowed for a better characterization and understanding of the magnitude of the actual changes. This was done for the first time, particularly for mixed salts. Of the original number of 62 samples, 4 mixtures which passed the initial TGA/DSC screening namely {2MgCl2+ KCl}, {2MgCl2+CaCl2}, {5SrBr2+8CaCl2} and {2ZnCl2 + CaCl2} were chosen for further evaluation. The multi-cycle TGA/DSC measurements of {2MgCl2+ KCl}, {2MgCl2+CaCl2} and {5SrBr2+8CaCl2} showed an improved cycle stability for all three materials over the untreated educts. Of the four materials {2ZnCl2 + CaCl2} displayed the strongest deliquescence during hydration in the upscaled experimental setup. {2MgCl2+CaCl2} proved to be the most stable material regarding the heat storage density. The {MgCl2} content of the mixture is likely to partially or completely react to {Mg(OH)Cl} at temperatures of T>110°C, which however does not impede the heat storage density. {5SrBr2+8CaCl2} displayed a low melting point in hydrated state, causing a fast material loss. This makes it an undesirable storage material. A lower heating rate may still help to avoid an early melting. The {2MgCl2+KCl} mixture was the most temperature stable of the mixtures showing no melting or dissolving behavior. A reaction of the {MgCl2} component of the mixture to {Mg(OH)Cl} was not observed within the applied temperature range of T=25 to 200°C.
Überzeugungen gelten als eines der bedeutsamsten Konstrukte der empirischen Bildungsforschung und als grundlegender Bestandteil der professionellen Kompetenz von Lehrkräften. Professionelle Kompetenz wird derzeit vor allem vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen der Lehrkräftebildung diskutiert, zu denen unter anderem der Umgang mit sprachlich-kultureller Heterogenität zählt. Die vorliegende kumulative Dissertation untersucht die Überzeugungen angehender Lehrkräfte hinsichtlich sprachlich-kultureller Heterogenität in Schule und Unterricht anhand der folgenden Forschungsanliegen, die in jeweils einer Publikation umgesetzt wurden: 1. Ableitung eines theoretischen Modells zu den professionellen Überzeugungen von Lehrkräften hinsichtlich sprachlich-kultureller Heterogenität. 2. Entwicklung eines Instruments zur empirischen Erfassung der professionellen Überzeugungen angehender Lehrkräfte zu sprachlich-kultureller Heterogenität. 3. Untersuchung der Veränderbarkeit von professionellen Überzeugungen angehender Lehrkräfte zu sprachlich-kultureller Heterogenität. Das Rahmenpapier bettet die Publikationen in einen übergeordneten theoretischen Kontext ein und diskutiert übergreifend die Frage, welche Beiträge die theoretische Konzeptualisierung und empirische Erfassung des Konstrukts der Überzeugungen hinsichtlich sprachlich-kultureller Heterogenität für die Lehrkräftebildung leisten können. Das Rahmenpapier schließt mit Empfehlungen für Forschung und Lehrkräftebildung.
Panic disorder is a common anxiety disorder, which is associated with high subjective burden as well as a high cost for the health economy. According to the National Treatment Guideline S3, cognitive behavior therapy is recommended as the most effective psychological treatment. However, many people in need do not have access to cognitive behavior therapy. Internet-based interventions have proven to be an effective way to provide access to evidence-based treatment to those affected. For anxiety disorders, such as panic disorder and agoraphobia, a good effectiveness of internet-based interventions has been proven in numerous international studies. However, the internet has changed over the last few years: mobile technologies have considerable potential to further improve the adherence and effectiveness of internet-based interventions. Against this background, the authors developed the hybrid online training "GET.ON Panic". In this training, an app has been integrated into a browser-based online training. The app consists of a mobile diary for self-monitoring as well as a mobile exposure-guide that supports participants in self-exposure exercises in their everyday lives.In an initial exploratory feasibility study, qualitative interview data and quantitative measurements were collected in a pre-post design of 10 participants. Usage, user friendliness, user satisfaction and acceptance of the app were generally considered high. The use of interoceptive exposure exercises and daily summaries of anxiety and mood were the most widely performed and rated the best, while in vivo exposure exercises and the monitoring of acute panic symptoms were found to be difficult.In the efficacy study, 92 participants with mild to moderate panic symptoms were randomized into two parallel groups. After eight weeks, the intervention group showed a significant improvement in the severity of panic symptoms compared to the waiting control group. Using the intention-to-treat approach, a covariance analysis with baseline values as a covariate yielded a mean effect of Cohen's d=0.66 in reducing the panic symptoms in favor of the intervention group. This effect increased to d=0.89 after three months and stayed at d=0.81 at the 6-month measurement point. Response and remission rates were also significantly higher in the intervention group. This positive effect was also shown for secondary outcomes such as depressive symptoms and quality of life. A correlation between app usage and clinical outcomes could not be found. This work was the first to demonstrate that a hybrid online training based on cognitive behavior therapy is effective in reducing panic symptoms as well as panic disorder. In addition, this work contributes to a deeper understanding of the potential of mobile technologies in the field of e-mental health.
Seit über 25 Jahren wird der Einsatz von Bürgerbeteiligungsverfahren zu Fragen der Technikentwicklung und -implementierung von unterschiedlichsten Erwartungen auf verschiedenen Seiten begleitet und führt regelmäßig zu Ernüchterungen bei Beobachtern und Beteiligten. Ausgehend von dieser Beobachtung untersucht diese Arbeit, welche Zuschreibungen an die Rolle des Bürgers in der Governance neuer Technologien durch Bürgerbeteiligungsverfahren erzeugt bzw. zum Ausdruck gebracht werden. Die Untersuchung geht der Annahme nach, dass in organisierten Bürgerbeteiligungsverfahren sich jeweils eine bestimmte Form der Bürgerrolle manifestiert, die sich jeweils auf ein bestimmtes Verständnis der Wissenschafts- und Technikkultur sowie der Wissenschafts- und Technikgovernance der Sponsoren und/oder Organisatoren des Verfahrens zurückführen lässt. So lassen sich über die Analyse von Bürgerbeteiligungsverfahren dominante oder sich wandelnde Verständnisse von der Rolle der Bürger in der Technikkultur und Technikgovernance ablesen. Danach müsste sich im Ländervergleich zeigen, dass die Rolle der Bürger in Beteiligungsverfahren zu vergleichbaren soziotechnischen Fragestellungen jeweils durch den länderspezifischen Kontext geprägt wird. Empirisch wird diese Annahme in einem Vergleich von gut dokumentierten Beteiligungsverfahren zur Nanotechnologie aus Großbritannien, Frankreich und Deutschland überprüft. Der Untersuchungsansatz geht dabei über den vieler Fallstudien zur Bürgerbeteiligung in der Wissenschafts- und Technikforschung hinaus und analysiert nicht nur einzelne Beteiligungsverfahren nach normativen Kriterien im Hinblick auf ihre Qualität und Performance. Bürgerbeteiligungsverfahren sollen vielmehr als ein Phänomen betrachtet werden, an welchem sich die Sichtweisen und Einstellungen ihrer Auftraggeber, Organisatoren und Adressaten über das Verhältnis zwischen den Bürgern auf der einen und Politik, Forschung und sonstigen in der Technologieentwicklung und -governance involvierten Akteuren auf der anderen Seite ablesen lassen. Im Vordergrund der Untersuchung steht die Fragestellung, wie in Bezug auf die Beteiligungspraxis Bedeutungen von der Rolle des Bürgers in der Technologiegovernance hergestellt, kommuniziert und interpretiert werden. Beteiligungsverfahren und die durch sie konstituierte Bürgerrolle werden dabei auch als Bestandteile von Diskursen betrachtet. Damit verfolgt diese Arbeit ein Erkenntnisinteresse, welches dem interpretativ-hermeneutischen Ansatz der Policyanalyse nahesteht.
Grünstrukturen und Ausgleichsflächen im Geltungsbereich von Bebauungsplänen (B-Plänen) tragen zu einer ökologischen Aufwertung von Siedlungsflächen sowie zur Steigerung der Lebensqualität für Bewohnerinnen bei. Entscheidend dafür ist die Qualität der Umsetzung. Vor diesem Hintergrund wurden 29 B-Pläne der Hansestadt Lüneburg, die der Eingriffsregelung nach § 1a Abs. 3 BauGB unterliegen, einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen. Ergebnis der Erhebung ist, dass Maßnahmen auf öffentlichen Flächen i.d.R. implementiert sind, wobei die Ausdehnung von Privatgär
ten in öffentliche Flächen hinein und z.T. die Pflege problematisch sind. Tendenziell zeigte sich auch, dass Maßnahmen auf Privatflächen weniger oft umgesetzt werden oder nur zufällig vorhanden zu sein scheinen. Hier wird zum
einen die Notwendigkeit eines konsequenteren Vollzugs deutlich; zum anderen sollte im Planungsprozess neben dem ökologischen Mehrwert der Planung die realistische Durchführbarkeit fokussiert werden.
Fjodor M. Dostojewskijs Werke sind immer wieder Thema der wissenschaftlichen Betrachtung, allerdings liegt der Fokus meist auf Dostojewskijs großen Romanen. "Der Spieler" ist seltener im Fokus. Auseinandersetzungen mit Dostojewskijs Werken im Allgemeinen und dem Roman "Der Spieler" im Besonderen erfolgen in vielen Fällen autorzentriert. Daran anschließend steht das Thema des Spiels und Spielsucht immer wieder im Mittelpunkt. Textimmanente und narratologische Auseinandersetzungen finden sich dagegen kaum. Konkrete Auseinandersetzungen mit einzelnen Umsetzungen von Dostojewskijs Romanen auf der Bühne gibt es ebenfalls nur wenige. Diese Arbeit untersucht vor diesem Hintergrund genau eine solche Inszenierung mit der Fragestellung: Wie werden die narrativen Elemente des Romans "Der Spieler" von Dostojewskij am Thalia Theater Hamburg in der Inszenierung von Jan Bosse auf die Bühne übertragen? Die Premiere dieser Inszenierung erfolgte am 27.11.2016. Zur Beantwortung der oben gestellten Frage werden zunächst die theoretischen und methodischen Grundlagen kurz dargestellt. Thematisiert wird der Unterschied zwischen Epik und Dramatik, das breite Feld der Narratologie sowie Überlegungen zu Romandramatisierungen. Im nächsten Abschnitt folgt die Analyse des Romans mit besonderem Fokus auf den Ich-Erzähler, die Erzählung in Form eines Tagebuchs sowie das unzuverlässige Erzählen. Die Analyse erfolgt nach den von Genette vorgeschlagenen narratologischen Kategorien. Die Inszenierungsanalyse im nächsten Abschnitt beantwortet anschließend die Frage, wie die davor herausgearbeiteten narrativen Merkmale auf die Bühne übertragen werden. Nach einer Betrachtung der grundlegenden Veränderungen sowie des Bühnenbilds liegt der Schwerpunkt also ebenfalls auf der Form des Tagebuchs, dem Ich-Erzähler sowie dem unzuverlässigen Erzählen. Theoretische Grundlagen stammen hierbei vor allem von Horstmann und Lipinski. Das Fazit fasst abschließend die Ergebnisse zusammen.
Gentechnische Anwendungen werden in den USA über einen vertikalen Verfahrensansatz geregelt, der meist zu einer Gleichbehandlung konventioneller und genetisch veränderter Lebens- und Futtermittel führt. Im Gegensatz dazu resultiert die strengere europäische Regulierung mit ihrem horizontalen Verfahrensansatz in einer grundsätzlichen Unterscheidung konventioneller und genetisch veränderter Lebens- und Futtermittel. Diese Unterschiede bergen im Kontext bilateraler Handelsabkommen ein erhebliches Konfliktpotential, das sich durch die derzeit in Verhandlung stehende Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft noch verschärfen könnte. Trotz starker Geheimhaltung zeichnet sich ab, dass in dem Abkommen der vertikale Verfahrensansatz bevorzugt wird. In Verbindung mit den ebenfalls diskutierten Investor-Staat-Schiedsgerichten könnte dies langfristig die europäischen Gentechnikregulierungen aufweichen oder mit hohen Klagen auf Schadenersatz von US-amerikanischen Investoren einhergehen.
Um das noch bestehende Reichweitenproblem von Elektrofahrzeugen zu lösen, sind Fahrzeugkonzepte wie Plug-in Hybridfahrzeuge sehr vielversprechend, sofern mit ihm überwiegend im Batteriebetrieb gefahren wird. Sie kombinieren die Vorteile des Verbrennungsmotors und des Elektromotors, sodass das lokale Emissionsproblem in Ballungszentren gelöst werden kann, ohne dass der Kunde dabei auf die Reichweite verzichten muss. Wenn das Fahrzeug allerdings überwiegend für Kurzstrecken genutzt wird, sind alterungsbedingte Veränderungen des Kraftstoffes möglich, da dieser länger im Tank verbleibt als üblich. In dieser Arbeit wird ein Konzept zur sensorischen Bestimmung der Qualität des Kraftstoffes vorgestellt. Hierzu wurde ein Prototyp entwickelt, in dem mithilfe des Real- und Imaginärteils der Permittivität alternde Kraftstoffe erkannt werden können. Dabei konnte durch das frequenzabhängige Permittivitätssignal des Sensors spezifisch zwischen nieder- und hochmolekularen Oxidationsprodukten in Kraftstoffen unterschieden werden. Da das Verbrennungs- und Emissionsverhalten des Motors von der Kraftstoffmischung vorgegeben ist, bietet eine zusätzliche sensorische Erfassung der Kraftstoffzusammensetzung weitere Optimierungspotenziale, um Emissionen zu reduzieren: So ist das Motormanagement im Fahrzeug zumeist auf Referenzkraftstoffe mit gleichbleibender Qualität abgestimmt. Variable Kraftstoffzusammensetzungen, die durch die Erdöllagerstätte und den zusätzlichen Konversionsverfahren zur Herstellung von fortschrittlichen Kraftstoffen vorgegeben sind, werden in dieser Anpassungsstrategie bisher nicht berücksichtigt. Als weitere Aufgabe wird in dieser Arbeit daher ein multisensorischer Ansatz verfolgt, wonach zusätzlich zur Kraftstoffalterung noch die Kraftstoffzusammensetzung erkannt werden kann. Insgesamt bietet die Sensorik das Potenzial zur kontinuierlichen Kraftstoffüberwachung in Plug-in Hybridfahrzeugen, um so einen Beitrag zum sicheren und nachhaltigen Betrieb solcher Fahrzeuge gewährleisten zu können.
Das Thema Inklusion hat in den letzten Jahren in der Gesellschaft an Relevanzgewonnen hat. Im Bildungssystem hat sich neben den allgemeinbildenden Schulen auch die Berufsbildende Schule neuen Anforderungen zu stellen und die entstehenden Chancen zu nutzen. Das niedersächsische Kultusministerium hat zur Unterstützung der Berufsbildenden Schulen im Juli 2017 die Handreichung "Handlungsoptionen für die inklusive Berufsbildende Schule" erstellt. Im Rahmen dieser Arbeit wird dieses Dokument auf Chancen und Herausforderungen, welche sich für die Berufsbildenden Schulen ergeben, untersucht. Es stellt sich folgende Forschungsfrage: Welche Chancen und Herausforderungen bergen die "Handlungsoptionen für die inklusive Berufsbildenden Schule" für die Inklusion in Berufsbildenden Schulen in Niedersachsen und wie kann diesen begegnet werden?
Sustainable landscape development is the main goal of decision makers worldwide. Achieving this goal in the long term leads to achieving social, economic and environmental sustainability. Remote sensing has been playing an essential role in monitoring remote areas. This study has employed part of the role of remote sensing in supporting the direction of decision makers towards sustainable landscape development. The study has focused on some of the main elements affecting sustainable environment: land uses, specifically agricultural land uses, water quality, forests, and water hazards such as floods. Three research programs were undertaken to investigate the role of Terrasar-x imagery, as a source of remote sensing data, in monitoring the environment and achieving the previous stated elements. The investigation was intended to investigate the effectiveness of TSX imagery in identifying the cropping pattern of selected study areas by employing a pixel-based supervised maximum likelihood classifier, as published in Paper I, assessment of the efficiency of using TSX imagery in determining land use and the flood risk maps by applying an object-based decision tree classifier as published in Paper II, and determination of the potential of inferential statistics tests such as the two samples Z-test and multivariate analysis, for example Factor Analysis, for identifying the kind of forest canopy, based on the backscattering coefficient of TSX imagery of forest plots, as presented in Paper III. Papers I and II covered two pilot areas in the Lower Saxonian Elbe Valley Biosphere Reserve “das Biosphärenreservat "Niedersächsische Elbtalaue" around Walmsburger Werder and Wehninger Werder. Paper III focused on the Fuhrberger Feld water protection area near Hanover in Germany. The inputs for this research were mainly SAR Imagery and the ground truth data collected from field surveys, in addition to databases, geo-databases and maps. The study presented in Paper I used two filters to decrease speckle noise namely De-Grandi as multi-temporal speckle filter, and Lee as an adaptive filter. A multi-temporal classification method was used to identify the different crops using a pixel-based maximum likelihood classifier. The classification accuracy was assessed based on the external user accuracy for each crop, the external producer accuracy for each crop, the Kappa index and the external total accuracy for the entire classification. Three cropping pattern maps were produced namely the cropping pattern map of Wehninger Werder in 2011 and the cropping pattern maps of Walmsburger Werder in 2010 and in 2011. The study showed that image filtering was essential for enhancing the accuracy of crop classification. The multi-temporal filter De-Grandi enhanced the producer accuracy by about 10% compared to the Lee filter. Furthermore, gathering and utilizing large ground truth data greatly enhanced the accuracy of the classification. The research verified that using sequence images covering the growing season usually improved the classification results. The results exposed the effect of the polarization and demonstrate that the majority of the classifications produced according to the crop calendar had higher total producer accuracy than using all acquisitions. The study demonstrated undertaken in Paper II applied the decision tree object-based classifier in determining the major land uses and the inundation extent areas in 2011 and 2013 using the Lee-filtered imagery. Based on the maps produced for the land uses and inundation areas, the hazard areas due to the floods in 2011 and 2013 were identified. The study illustrated that 95% of the inundated area was classified correctly, that 90% of vegetated lands were accurately determined, and around 80% of the forest and the residential areas were correctly recognized. The research undertaken in Paper III statistically analyzed the backscattering coefficient of the Lee-filtered TSX in some forest plots by the Factor Analysis and two sample Z-test. The study showed that Factor analysis tools succeeded in differentiating between the coniferous forest and the deciduous forest and mixed forest, but failed to discriminate between the deciduous and the mixed forest. On one hand, only one factor was extracted for each sample plot of the coniferous forest with approximately equal loadings during the whole acquisition period from March 2008 to January 2009. On the other hand, two factors were extracted for each deciduous or mixed forest sample plot, where one factor had high loadings during the leaf-on period from May to October, and the other one had high loadings during the leaf-off period from November to April. Furthermore, the research revealed that the two sample Z-test enabled not only differentiation between the deciduous and the mixed forest against the coniferous forest, but also discrimination between deciduous forest and the mixed forest. Statistically significant differences were observed between the mean backscatter values of the HH-polarized acquisitions for the deciduous forest and the mixed forest during the leaf-off period, but no statistically significant difference was found during the leaf-on period. Moreover, plot samples for the deciduous forest had slightly higher mean backscattering coefficients than those for the mixed forest during the leaf-off period.
Global environmental changes and the subsequent biodiversity loss has raised concerns over the consequences for the functioning of ecosystems and human well-being. This thesis provides new mechanistic insights into the role of tree diversity in regulating forest productivity and forests’ responses to climate change. The thesis also addresses the overlooked functional role of ecological continuity in mediating ecosystem processes in the context of multiple global environmental changes. The findings of the thesis emphasize the need to retain the functional integrity of forest ecosystem by preserving biodiversity and acknowledging the ecological memory forests.
This research report presents a transdisciplinary student research project on the development of climate resilience of communities on the Caribbean Island Dominica.
The research was conducted through a partnership between the Leuphana University Lüneburg and the Sustainable Marine Financing Programme (SMF) of the GIZ.
For the GIZ, the research project aimed at improving the understanding of the socio-ecological resilience framework for tackling problems of Marine Managed Areas and Marine Protected Areas. Also, it enabled new thoughts on how the GIZ and other development agencies can more effectively assists island states to better cope with the challenges of climate change.
The role of the students from the “Global Environmental and Sustainability Sciences” programme of Leuphana University included the design of four transdisciplinary research projects to research aspects of resilience of Caribbean communities.
The developing island states in the Caribbean are extremely vulnerable to more frequent and intense natural hazards while relying on the ecosystem services that are also at risk from extreme weather events, in particular Hurricanes. Low economic stability leads to a dependency of the states on international assistance. To decrease the vulnerability to shocks, counteracting measures that encourage learning and adaptation can increase the resilience against extreme weather events and their consequences.
Concepts that were considered during the design of the transdisciplinary research projects were the adaptation of systems, diversity and stakeholder participation and resilience-focused management systems. Also, the students critically assessed the concept of foreign aid and how it can be successful, mitigating the risk of introducing neo-colonial structures. Flood Management, Biodiversity, Small-Scale Agriculture and Foreign Aid on Dominica were the topics of the transdisciplinary projects. The research methods of a literature review, stakeholder mapping, interviews, scenario development and visioning were used in the projects.
In four scenarios developed in the ‘Flood Management’ project, it became evident that a broad as well as coordinated stakeholder engagement and a variety of measures are required for community resilience. A key finding of the ‘Biodiversity’ project was the identity dimension of community resilience, underlining the importance of the relationship between individuals and nature. The interlinkage of social identity processes and a resilient disaster response was also stressed by the project ‘Foreign Aid’, which highlighted that financial support is similarly important to inclusivity and reflexivity in the process of resource distribution. To recover from extreme weather events, the social memory also plays an important role. The project on ‘Small-scale Agriculture’ concluded, that the memory-making of local communities is as vital to community resilience as formal plans and trainings.
The research project was based on the research approach of transdisciplinarity because of its solution-orientation. It links different academic disciplines and concepts, and non-scientific stakeholders are included to find solutions for societal and related scientific problems. In the four projects, principles of transdisciplinary research were party applied, but some challenges arose due to the geographical distance, time constraints and a strong focus on the scientific part in some phases. Nonetheless, the findings of the projects provide valuable learning lessons to be applied in practice and that can prove useful for future research.
Nachhaltigkeitsziele im Sinne einer Ökologie, Ökonomie und Soziokultur lassen sich im Bauwesen auf verschiedene Instrumente zurückführen. Optimierung des Wärmeschutzes durch die Energieeinsparverordnung (Effizienz) oder Minimierung von Abfall im Kreislaufwirtschaftsgesetz (Suffizienz). Um jedoch eine neue Qualität der Nachhaltigkeit zu schaffen, ist ein Paradigmenwechsel notwendig. Dabei können Cradle to Cradle Prinzipien als ökoeffektive Methode angewandt werden, in dem exemplarisch die Biodiversität eingebunden, gesunde Bauprodukte verbaut und erneuerbare Energien genutzt werden. Die Natur dient als Vorbild (Konsistenz). Demnach werden Gebäude nützlich für Mensch, Umwelt und Gesellschaft umgesetzt und gleichzeitig Werte geschaffen. Für den deutschen Einzelhandel bestehen vielschichtige Potenziale, da der Gebäudebestand mit mehreren Millionen Quadratmetern bedeutend ist und die Bauwerke aufgrund von Konzeptänderungen oder Verschleiß der Ladenflächen regelmäßig umgebaut werden. Die Forschung beginnt mit einer Bestandsaufnahme von Cradle to Cradle Bauprodukten und Analyse eines real umgesetzten Einkaufszentrums. Um Einflussfaktoren von Stakeholdern zu identifizieren, wurden qualitative Experteninterviews mit ausgewählten Projektbeteiligten aus Bauherrn, Betreibern, Beratern, Mietparteien und Herstellern durchgeführt. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde untersucht, inwieweit sich Bauprodukte aus der Gebäudeplanung in wissenschaftlicher Theorie und praktischer Bauwirtschaft umsetzen lassen, Geschäftsmodelle anwendbar sind, Trends und Innovationen im Zusammenhang stehen oder Änderungen in Politik oder Wirtschaft notwendig sind. Im Ergebnis wurden Maßnahmen für eine neue Qualität der Nachhaltigkeit bei Einzelhandelsgebäuden identifiziert. Exemplarisch wird anhand der Interviews deutlich, dass neben einem staatlichen Umweltzeichen oder einer Green Building Planungsdisziplin, insbesondere die Ökonomie in Form von Investitions- und Betriebskosten den größten Stellenwert besitzt. Es braucht einen staatlichen Regulierungsrahmen und neue Geschäftsmodelle, damit nachhaltige Bauprodukte wirtschaftlich werden und durch Stakeholder in den Prozessen der Planung, Bauausführung und dem Betrieb berücksichtigt werden.
Die wissenschaftliche Arbeit analysiert den interkulturellen Austausch zwischen der Türkei und Deutschland auf der Ebene von Forschungskooperationen und bei Akquisitionsgesprächen in der Türkei. Anhand von weiteren Situationsanalysen werden auch die Erfahrungen der Autorin in Deutschland aufgezeigt. Die teilnehmenden Beobachtungen und Situationsanalysen vertiefen empirisch die Frage der kulturellen und sozialen Bedingungen einer Markterschließung im Bereich von menschlichen Beziehungen und ökonomischen Rahmenbedingungen - wobei vor allem Forschungskooperationen in den Feldern von Ernährung und Pharmazie von Interesse sind. Die Analysen der teilnehmenden Beobachtungen werden anhand der Kulturdimensionen von Hofstede durchgeführt, es wird gezeigt inwieweit diese anwendbar sind und mögliche Ergebnisse für die Bewertungen einer Kultur erlauben könnten. Die Kulturdimensionen von Hofstede stehen im Mittelpunkt dieser Arbeit. Zuerst wird die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage der Türkei in den letzten 20 Jahren aufgezeigt, dann wird das Konzept der "Interkulturellen Kompetenz" beleuchtet. Sodann wird das Kulturkonzept von Hofstede im interkulturellen Dialog betrachtet und die allgemeine Kritik an Hofstede dargestellt. Auch alternative Theorieansätze werden beschrieben. Die Strategie des Fraunhofer Forschungsverbunds wird über das praktische Vorgehen beleuchtet und Faktoren für den Erfolg beschrieben. Die Arbeit schließt mit einem methodisch-philosophischen Ausblick hinsichtlich des Zusammenhangs vom korrelativen Denken und der Anwendung der Kulturdimensionen von Hofstede.
In dieser Arbeit wird der Forschungsfrage nachgegangen, welche Hinweise auf das Potenzial kunst-basierter Ansätze für den frühkindlichen Bereich einer Bildung für Nachhaltigen Entwicklung (BNE) ermittelt werden können. Dazu wurde ein Projekt für junge Kinder aus dem Theaterbereich hinsichtlich der Frage untersucht, welche Wirkung dessen ästhetische und multi-sensorische Weise der Vermittlung entfalten kann. Empirische Grundlage ist eine Datenerhebung rund um die Aufführung des Theaterstücks "Das große Gewusel - unter Deinen Füßen" des Theaters Mimekry für Kinder des Elementarbereiches in einer Hamburger Kita (Kindertagesstätte), dem Musikkindergarten Finkenau im Juli des Jahres 2021. Die Theatervorstellung handelt von der Vielfalt von Bodenlebewesen und deren Bedeutung für den Aufbau von Humus. Das Stück wurde im Jahr 2020 von der Autorin mit Hilfe von fachlichen Hinweisen von Ökologen und Bodenkundler entwickelt und bereits mehrfach in Kitas und Grundschulen aufgeführt. Die Ergebnisse der Auswertung der Datenerhebung zeigen Hinweise darauf, dass "Das große Gewusel" im Rahmen von für BNE formulierten Kompetenzzielen auf kognitiver, emotionaler sowie körperlich-sinnlicher Ebene Wirkung zeigt.
Das Promotionsprojekt, das in das Forschungsprojekt Nawi-In (Naturwissenschaftlichen Unterricht inklusiv gestalten – Kompetenzentwicklung von Lehramtsstudierenden für und mit der Praxis) eingebettet ist, fokussiert die Entwicklung von Analysekompetenzen Masterstudierender der Sekundarstufe I mit naturwissenschaftlichem Fach, inklusiven naturwissenschaftlichen Unterricht zu identifizieren und zu analysieren. Hierfür analysierten die Masterstudierenden (N=5) sowohl eigenen videografierten als auch fremden inklusiven naturwissenschaftlichen Unterricht im Rahmen eines dreisemestrigen Projektseminars. Die Begleitforschung, die im ersten und zweiten Semester des Projektseminars stattfand, untersuchte die Entwicklung der Merkmalsausprägungen der Selbstwirksamkeit, Einstellungen und des selbsteingeschätzten fachdidaktischen Wissens (PCK) in Bezug zu inklusivem naturwissenschaftlichen Unterricht. Der Kern der Forschung ist die Entwicklung eines Modells, um die video-stimulierten Reflexionen zum eigenen (pre und post) und fremden inklusiven naturwissenschaftlichen Unterricht (pre, re und post), die audiografiert und transkribiert wurden, auszuwerten und so eine Entwicklung der Analysekompetenzen über die verschiedenen Erhebungszeitpunkte hinweg feststellen und abbilden zu können. Das Analytical Competency Model (ACM) ist ein Kategoriensystem, das aus verschiedenen Forschungen zu Professionalisierung, Expertiseforschung über Lehrpersonen und professioneller Unterrichtswahrnehmung besteht. Validiert wurde das ACM durch das Erstellen eines Expertenratings. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Entwicklung der Analysekompetenzen in der Studierendenstichprobe. Es wurden über den Erhebungszeitraum hinweg mehr Momente als inklusiver naturwissenschaftlicher Unterricht identifiziert und die identifizierten Momente in übergeordnete Konzepte zu inklusivem naturwissenschaftlichen Unterricht eingeordnet.
Tropical ecosystems are critical for biodiversity conservation and local people’s livelihood sustenance. However, these ecosystems are under high pressure from land-use and land cover (LULC) change, which is further projected to intensify and increase rapidly, thereby affecting biodiversity and the provisioning of vital ecosystem services (ES). It is thus important to understand how LULC might change in the future and how such changes could affect biodiversity and ES provisioning in a given landscape of tropical ecosystems. Scenario planning has become an increasingly popular tool and technique to produce narrative scenarios of the future landscape change. Thus, quantifying changes under different land-use scenarios could be a means to elucidate the synergies and trade-offs within the scenarios. In this dissertation, the author examines the future of biodiversity and ES provisioning for different plausible land-use scenarios in southwestern Ethiopia. First, he translates four future plausible narrative social-ecological land-use scenarios ("Gain over grain", "Coffee and conservation", "Mining green gold" and "Food first") developed for southwestern Ethiopia by participatory scenario planning into spatially explicit LULC scenario maps. Results showed distinct LULC changes under each scenario. Second, the author investigates the impact of these land-use scenarios on biodiversity by specifically modelling woody plant species richness in farmland and forest. Both indicators of human disturbance and environmental conditions were used. Third, he also investigates the effect of these land-use scenarios on woody plant-based ES provisioning by combining woody plant species with household surveys on how woody plants were used by the local community. He models and predicts the current and future availability of woody plant-based ES under the four scenarios of landscape change. Overall, the findings of this dissertation show the importance of integrating future land-use mapping with participatory, narrative-based scenarios to assess the social-ecological outcomes of alternative futures. The spatially explicit maps of LULC change, biodiversity and ES (at different scales) could be used as a valuable input to support stakeholders and decision-makers to weigh the advantages and disadvantages of different development trajectories on ecosystems and human well-being and to avoid or minimize future undesirable consequences. To this end, apart from the benefits of coffee production under "Mining green gold" and crop production under "Food first" scenarios, the findings under these scenarios of large-scale agricultural intensification point to a potentially high loss of biodiversity and ES. These two scenarios could have a negative long-term impact on ecosystems and human well-being. Finally, the "Coffee and conservation" scenario, which involves the creation of a new biosphere reserve, appears to be the most sustainable scenario. This scenario could result in a sustainably managed, diversified landscape which could make major contributions to biodiversity conservation and human well-being in the region and beyond.
Over the past two decades, transitions research has witnessed rapid development. However, there is still a notable gap in our understanding of sustainability transitions in conflict settings and the role of international organizations in these transitions. Little is known about the dynamics of power, limiting and facilitating factors, and the role of (international) actors in sustainability transitions in conflict settings. This dissertation seeks to make contributions to these discussions by examining energy transitions in Afghanistan, a conflict-affected country, between 2001 and 2021. It specifically focuses on the involvement of international development organizations, shedding light on their role in energy access, institutional change, and imagining Afghanistan's future energy system development. After security, access to affordable energy is frequently reported to be Afghanistan's most pressing need. Following the fall of the first Taliban regime in 2001, billions of dollars and dozens of international development organizations poured into Afghanistan to support the reconstruction of the country including its energy sector. Between 2001 and 2021, the government of Afghanistan and the international development organizations worked on various aspects of energy system development despite on-going insurgency and threats against infrastructural projects. In 2021, the Taliban regained power, resulting in the suspension of operations for most development organizations, with only a few humanitarian agencies remaining active. Within this context, this thesis explores topics such as the country's energy potential and policy, the role of international development organizations in the energy sector, and visions for a future energy system in Afghanistan. The research conducted for this thesis employed a qualitative case study approach, utilizing semi-structured interviews and document analysis.