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Die Alkoholproblematik am Arbeitsplatz stellt einen wichtigen Teilaspekt der allgemeinen Suchtproblematik dar. In der vorliegenden Arbeit wird dargestellt, welche Möglichkeiten, aber auch welche Grenzen des hilfreichen Handelns am Arbeitsplatz allgemein und am Arbeitsplatz Universität insbesondere gegeben sind. Die Arbeit ist in vier Hauptteile gegliedert, die Gegenstand und Prozeß nachvollziehbar beschreiben. Im Teil I wird ausgehend von der Ätiologie und der Pathogenese die Funktion und Bedeutung der Droge Alkohol in der Gesellschaft beschrieben und der Zusammenhang zwischen Arbeitsbedingungen und Konsumverhalten dargelegt. Die Vorstellung eines Modells betrieblicher Alkoholprävention schließt sich im Teil II an. Die Implementierung eines Alkoholprogrammes an der Pilot-Universität wird im Teil III beschrieben. Unter Berücksichtigung erster Forschungsergebnisse wird ein Handlungskonzept für die Alkoholprävention an der Pilot-Universität formuliert, in dem jedoch Organisationsstruktur und Organisationskultur von Universitäten und Hochschulen noch nicht ausreichend berücksichtigt sind. Im letzten Teil der Arbeit wird daher der Versuch unternommen, ein Konzept zu entwerfen, das sich an der Methode der Organisationsentwicklung orientiert.
Seit einigen Jahren wird in der arbeits- und sozialrechtlichen Rechtsprechung und Literatur sowie in der Politik intensiv ein Phänomen diskutiert, das als 'Scheinselbständigkeit', aber auch als 'abhängige Selbständigkeit' oder 'neue Selbständigkeit' bezeichnet wird. Bei allen Unterschieden in der Begriffsbildung geht es dabei im Kern um eine Erwerbsform, die sich in einer Übergangszone von abhängiger und selbständiger Arbeit abspielt, was ihre Einordnung in eine dieser beiden grundlegenden Rechtsformen unsicher macht.
Das Ausrichten der Abwasserentsorgung erfolgt in engen kommunalpolitischen und rechtlich-ökologischen Grenzen. Dabei werden weder die Rahmenbedingungen analysiert oder hinterfragt noch werden anhand akzeptierter Ziele langfristige Konzepte zur Ausgestaltung der Abwasserentsorgung entwickelt. Die Diskussion um die Wahrnehmung von Aufgaben durch die öffentliche Hand oder durch private Träger ist vielmehr durch die Kontroverse zwischen Effizienz und hoheitlicher Aufgabenerfüllung geprägt. Die gegenwärtige Problemhandhabung wird den komplexen Zusammenhängen, die mit der Abwasserentsorgung verbunden sind, nicht gerecht. Die schlechte Finanzsituation der Kommunen sollte genutzt werden, um zu neuen Formen der Aufgabenerfüllung zu gelangen.
Ein wesentlicher Beitrag zur rationalen Verwendung unserer Energieresourcen kann durch die konsequente Nutzung diskontinuierlich anfallender Wärmeenergie erbracht werden, was aufgrund der zeitlichen Verschiebung von Wärmeangeboten und Wärmebedarf auf direktem Wege oft nicht möglich ist. Dies gilt sowohl für die Nutzung anfallender Abwärme aus Kühlprozessen als auch den ökonomiaschen Einsatz von Solarenergie. Dazu ist erforderlich, mit Hilfe eines effizienten Energiespreichers den überschüssigen Energieanfall zu verlagern.
In Zeiten, in denen die Gastronomie mit starken Umsatzeinbußen zu kämpfen hat, wie es in den vergangenen Jahren der Fall war, ist es für die Unternehmen von großer Bedeutung, ihre Konzepte so zu gestalten, daß sie den Erwartungen der Verbraucher soweit wie möglich entsprechen. Hierfür ist umfangreiche Kenntnis über die Gäste bzw. potentiellen Gäste erforderlich, um sich gegenüber den Mitbewerbern erfolgreich auf dem gastronomischen Markt zu positionieren bzw. zu profilieren.
In der vorliegenden Arbeit werden Untersuchungsergebnisse von niedersächsischen Gewässern auf Triphenylzinn (TPT) präsentiert. Betrachtet werden die Matrices Wasser, Schwebstoff, Sediment und aquatische Organismen, wie Makrozoobenthos und Fische, um eine möglichst umfassende Aussage hinsichtlich des Akkumulationsverhaltens von TPT zu erhalten. Da TPT ein ähnlich endokrin wirksames Potential wie Tributylzinn (TBT) aufweist, über TBT aber wesentlich mehr Informationen und Erkenntnisse als über TPT vorliegen, sind zudem vergleichende Betrachtungen zwischen diesen beiden Organozinnspezies angestellt worden. Die wichtigsten Aussagen dieser Arbeit sind, dass sich TPT in den Kompartimenten Wasser, Schwebstoff und Sediment unauffällig verhält, es jedoch über ein sehr hohes Bioakkumulationsverhalten verfügt. Aus diesen Ergebnissen ist zu fordern, dass Gewässerüberwachungsprogramme unbedingt um die Stufe eines Biomonitorings, in dem aquatische Organismen als Endglieder der Nahrungskette auf Schadstoffe untersucht werden, zu erweitern sind.
Diese Studie setzt daran an, daß in diesem vereinten Europa die Schaffung eines gemeinsamen Marktes nicht die einzige Zielsetzung sein darf, so daß der Bildungspolitik bei der Verwirklichung der gemeinsamen Ziele eine entscheidende Rolle zukommt, da es bei aller kulturellen Verschiedenheit der beteiligten Länder in der Europäischen Union die beschriebenen gemeinsamen kulturellen Quellen und darüber hinaus gemeinsame grundlegende Interessen wie nicht zuletzt die Wahrung des Friedens gibt. Ein Ziel der Europäischen Union ist es, die Bürger Europas durch konkrete Beiträge in der Bildung, untergebracht im Begriff 'europäische Dimension', zu 'europabewußten Bürgern', also zu 'Bürgern von Europa' zu machen.
Die Emissionen des Kraftfahrzeugverkehrs stellen eine bedeutende Quelle für Luftschadstoffe dar. Um die Luftbelastung durch Kfz zu vermindern, wurden in der Europäischen Gemeinschaft 1970 Grenzwerte für Kraftfahrzeug-Emissionen eingeführt, die sukzessive verschärft werden. Bis 2005 werden die Grenzwerte für Pkw auf ca. 3 % des Ausgangsn iveaus gefallen sein.
Über 90 % der Schadstoffe aus motorischer Verbrennung entstehen in der Kaltstartphase und bei Lastwechseln. Eine Optimierung dieser instationären Betriebszustände des Motors ist notwendig, um zukünftige Emissionsgrenzwerte einhalten zu können Die zur Bestimmung der Abgasemissionen vorgeschriebene Test- und Analyseprozedur ermittelt
lediglich einen integralen Emissionswert über einen vorgeschriebenen Fahrzyklus. Aussagen über den Zeitpunkt der Entstehung und die Höhe einzelner Konzentrationsspitzen werden mit dieser Methode nicht erhalten. Diese Informationen sind jedoch für Entwickler von Motoren und Abgasnachbehandlungssystemen von besonderer Bedeutung. Sie benötigen für die Optimierung eine Analysemethode, die in der Lage ist, dynamische Konzentrationsverläufe von Abgaskomponenten im Rohabgas zu erfassen. Die notwendige Messfrequenz ist abhängig von der Messaufgabe und sollte nach Möglichkeit eine höhere zeitliche Auflösung aufweisen als der zu beurteilende Prozess. Neben der Dynamik des Analysengerätes ist die Ausführung der Probenahme hierbei von ent
scheidender Bedeutung.
Gewohnt, in der Entwicklung und Durchführung von Projekten in der politischen Erwachsenenbildung zuerst nach möglichen eigenen Zugängen der TeilnehmerInnen zum Thema nachzudenken, lag der Zugang zum Thema Wasser über den Aspekt der individuellen Nutzung im Haushalt nahe. Alle möglichen Aktivitäten im Haushalt, wie Waschen, Reinigen, Kochen usw. haben unmittelbar mit Wasser zu tun. Wasser war von je her konstituierendes und prägendes Element gleichermaßen für versorgungswirtschaftliche Aktivitäten. Trotzdem ist Wasser heute im haushälterischen Bereich kaum noch sichtbar. Seine Erscheinung beschränkt sich auf das Heraussprudeln oder fließen aus dem Wasserhahn und dem Ablaufen und Verschwinden im Ausguss. Wasser ist selbstverständlich; es wird geliefert und es wird auch wieder beseitigt und entsorgt. Der Haushalt ist nur ein kleiner Ausschnitt einer riesigen Durchflussmaschinerie. Doch die Haushalte sind die Orte, an denen Wasser unmittelbar und existentiell notwendig gebraucht wird. Fragen der Vermittlung umweltbezogenen Wissens oder Methoden zur Wahrnehmung von Umweltproblemen sind jedoch nicht der Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Sie waren vielmehr die Impulse für den Forschungskontext. Dieser verortet sich schließlich im weiten Feld des Verhältnisses von Technik und Umwelt, in der Art und Weise, wie Versorgungs- und Entsorgungstechnik je eingepasst sind in das Spannungsfeld von naturräumlichen Gegebenheiten und anthropogenen Nutzungsformen von Wasser. Dass Umwelthandeln sich dabei in realen wirtschafts- und wissenschaftspolitischen Kontexten bewegt und ein Mensch-Natur-Verhältnis beschreibt, das sich oftmals in Form einer krisenhaften und krisenbestimmten Wahrnehmung von Natur und natürlichen Prozessen wandelt und immer wieder neu gestaltet, verdeutlicht sich ganz aktuell und in drastischer Weise in den erneut aufgebrochenen kontroversen Debatten zu nachhaltigen und insbesondere vorsorgenden Formen der Flussbewirtschaftung und des Fliessgewässerausbaus.
In der Arbeit wird der Versuch unternommen, ein differenziertes Kategoriensystem zu entwickeln, das für eine Beurteilung von Unterricht auf systemisch-konstruktivistischer Grundlage geeignet ist. Es werden Analysekriterien herausgearbeitet, die auf vier „Leitdimensionen“ beruhen. Berücksichtigt werden dabei die erkenntnistheoretischen Grundsätze des Konstruktivismus, der Grad der Komplexität, der biographische Kontext und der Steuerung- und Wahlmöglichkeiten durch die Schüler. Sie unterliegen dem Einfluß externer situativer, didaktischer, methodischer und institutioneller Faktoren. In Form einer analytischen Forschungsstudie wird die Durchführbarkeit des Konzeptes nachgewiesen. Gegenstand der Untersuchung sind Planungen von Simulationsspielen, wie sie im Rahmen der Ausbildung von Referendaren am Staatlichen Studienseminar Hamburg als Entwürfe für den Unterricht im berufsbildenden Schulwesen ausgearbeitet worden sind. Dabei liegt der Fokus auf Rollen-, Plan- und Diskussionsspielen. Die Ergebnisse werden dokumentiert und bewertet. Die Analyse brachte eine große Streubreite von Planungsvarianten und damit die Möglichkeit, zahlreiche Strukturierungsvorschläge im Hinblick auf eine Erweiterung der Handlungsspielräume zu geben.
Kooperationen bedingen strukturelle bzw. organisatorische und prozessuale Veränderungen in den beteiligten Unternehmen und es müssen diverse Reengineeringmaßnahmen durchgeführt werden. Der Wille zu einer Kooperation und eine spätere Umsetzung bedeutet noch nicht den Erfolg derselben. Die wachsende Bedeutung von Kooperationen und Reengineeringkonzepten steht jedoch nach wie vor ihre begrenzte Handhabung gegenüber. Die vorliegende Arbeit soll dazu beitragen, diesem Mangel abzuhelfen, indem sie neben der Darstellung von Kooperationsaspekten als Resultat des Organisations-Reengineerings einen neuen Organisationstypus vorstellt und Unternehmen hilft, ihre Kooperationsbemühungen zum Erfolg zu führen.
Mehr als 2/3 aller Bankfusionen scheitern. Größeneffekte (economics of scale) sind regelmäßig nur durch Fusionen kleiner Banken zu erwarten. Nennenswerte Kostenersparnisse lassen sich nur realisieren, wenn sich Geschäfstgebiet und Produktpalette der Fusionspartner überschneiden. Verbundinterne Fusionen von Sparkassen und Genossenschaftsbanken können oftmals nur Größeneffekte produzieren. Das Geschäftsgebiet benachbarter Sparkassen (Genossenschaftsbanken) überschneidet sich dank des Regionalprinzips nur an der Peripherie. Kostenersparnisse sind auf den zentralen Betriebsbereich beschränkt; Filialzusammenlegungen bedeuten zugleich den Rückzug aus der Fläche. Die Zusammenarbeit von Sparkassen und Genossenschaftsbanken verspricht dagegen jene Kosteneffekte, die durch verbundinterne Fusionen, eine vertikale Integration von Sparkassen und Landesbanken oder die Übernahme von Sparkassen durch private Großbanken nicht zu erreichen sind.
Die Realschulen und ihre Bildungsgänge sind bisher wenig erforscht. Zwar gehören „methodische Mischansätze“ heute selbstverständlich zur Forschungsstrategie, a-ber an dieser Untersuchung ist es neu, dass es sich um eine interdisziplinäre Ana-lyse des Bildungsganges auf mehreren Ebenen handelt, d. h. es wird die theoreti-sche, historische, empirische, strukturelle und curriculare Perspektive dargestellt, da eine begrenzte Sicht zur Beantwortung der Fragen nicht ausreicht. Hintergrund ist die aus multikausalen Gründen in Bewegung geratene Bildungsde-batte: Der Aufbau eines Schulsystems in den neuen Ländern führte zu neuen Or-ganisationsformen, die Bildungsaspiration lässt durch die Expansion neue Richtungen der Schülerströme entstehen, die eine schrumpfende Hauptschule, eine begehrte Realschule und ein attraktives Gymnasium mit sich bringen. Knappe Finanzen lassen die Notwendigkeit von Schülertransporten zugunsten mehrerer Schulangebote vor Ort überdenken, internationale Studien zur Leistungsmessung (TIMSS, PISA) schrecken die deutschen Bildungsforscher durch die schlechten Ergebnisse der deutschen Schülerinnen und Schüler auf. Das Zusammenwachsen der europäi-schen Staaten stellt erhöhte Anforderungen an alle Beteiligten. Indem wesentliche Strukturfragen unseres Schulsystems mit dem Realschulbil-dungsgang untersucht werden, dient diese differenzierte Sichtweise dem wissen-schaftlichen Fortschritt.
Das Leistungssystem der Destinationen wird zukünftig aus einzelnen Angebotsbausteinen bestehen, die potentiell an jedem Ort dieser Erde vom Kunden in Anspruch genommen werden können. Die normative Kraft dieser grenzenlosen (touristischen) Destination besteht aus einer tourismustypischen Grundausrichtung, deren sensueller Kern in einer profilierten Touristischen Region liegt. Als sensualisierte Marke löst sich diese Touristische Region von ihren Grenzen und steuert markt- und wettbewerbsorientiert ein Netzwerk destinationstypischer Angebote.
Im Rahmen dieser Arbeit ist der Eintrag landwirtschaftlich genutzter Pflanzenschutzmittel, die in großen Mengen in der Bundesrepublik ausgebracht werden, in Buchenwälder untersucht worden. Hintergrund ist die, seit Ende der 1970er Jahre geführte Debatte über die Ursachen neuartiger Waldschäden. Trotz intensiver Forschungen sind die Gründe dieser Waldschäden immer noch ungeklärt.
In der Umweltanalytik steht die Analyse von potenziellen Schadstoffen im Vordergrund. Häufig ist die negative Wirkungsweise dieser Schadstoffe auf Organismen und Umweltkompartimente bekannt. Dennoch kommt es vor, dass Organismen in einem Ökosystem geschädigt werden, ohne dass dies auf eine bekannte Ursache zurückgeführt werden kann. Der Ansatz der wirkungsspezifischen Analyse greift an diesem Punkt an, da er mit Hilfe von chemisch-analytischen Verfahren die Identifizierung von Schadstoffen mit der Erkenntnis über deren potenzielle Wirkungen auf Organismen mittels Biotests kombiniert. SCHUETZLE UND LEWTAS (1986) stellten fest, dass die Nutzung von Biotests in Verbindung mit analytischen Messungen einen leistungsfähigen Ansatz zur Identifizierung von Umweltschadstoffen darstellt. Sie prägten den Begriff 'Bioassay-Directed Chemical Analysis' (BDCA). Dieses Konzept der 'Biotest-geleiteten chemischen Analyse', oder auch 'Wirkungsspezifische Analyse' genannt, dient folglich der Identifizierung von toxischen Verbindungen in Umweltproben. Es ist verwandt mit dem dreistufigen Konzept 'Toxicity Identification and Evaluation' (TIE) (Toxizität, Identifizierung und Beurteilung), das Ende der 80er Jahre von der amerikanischen Umweltbehörde US-EPA eingeführt wurde.
In der vorliegenden Arbeit wurde ein ICP-QMS mit integrierter Reaktions- /Kollisionszelle erfolgreich eingesetzt, um die Elemente Vanadium, Chrom, Mangan, Eisen, Nickel, Kobalt, Kupfer, Zink, Arsen, Molybdän, Cadmium, Blei und Uran direkt in verdünntem Meerwasser zu bestimmen. Die Bestimmung von Elementspuren in Meerwasser wurde realisiert, indem alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zur Minimierung von Interferenzen bei der Bestimmung von Elementen mit ICP-QMS angewendet wurden.
Anstelle von Untersuchungen zum fachbezogenen professionellen Handeln und zur fachlich-didaktischen Expertise der Lehrkräfte offenbart sich ein 'weißer Fleck' auf der Landkarte. In dieser Arbeit wird die These vertreten, dass sich an dieser Stelle ein besonderer 'Ansatzpunkt' findet, Unterricht zu verbessern. Das mag zunächst nur für einen Teilausschnitt aus dem Spektrum von Schule und Unterricht gelten: Für den Mathematikunterricht in der vierten Klasse der Grundschule. Aber aus der Beschäftigung mit diesem Teilausschnitt dürften sich Schlussfolgerungen ziehen lassen, die auch für die von den genannten interkulturellen Vergleichsstudien betrachteten Zusammenhänge durchaus Schlussfolgerungen für Gründe und Verbesserungschancen ermöglichen.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Kinetik der Hg-Emission aus Böden und die Bedeutung der nach heutigem Wissenstand relevanten Umweltparameter, i.e. der Hg-Substratkonzentration, der Bodentemperatur, der Bodenfeuchtigkeit, der Lichteinstrahlung und der atmosphärischen Turbulenz, aufzuklären. Hierfür wurde ein Laborflusskammersystem entwickelt und aufgebaut, mit dem sich der Einfluss dieser Parameter auf die Hg-Emission unter kontrollierten und reproduzierbaren Bedingungen im Labor untersuchen ließ. Mit dieser Arbeit wird die erste systematische Untersuchung aller nach heutigem Wissensstand relevanten Umweltparameter vorgelegt, bei der auch die gegenseitige Wechselwirkung der einzelnen Parameter erfasst und eingehend untersucht werden konnte. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Emission von Hg aus Böden durch zwei unterschiedliche Mechanismen, einen thermischen und einen lichtinduzierten, kontrolliert wird. Die thermisch kontrollierte Emission folgt einer Kinetik quasi nullter Ordnung. Der Mechanismus lässt sich durch ein klassisches Phasengleichgewicht des Hg° zwischen der Bodenmatrix und der Gasphase beschreiben, wobei sich die Bodenfeuchtigkeit über den die Bodenmatrix umschließenden Wasserfilm auf die Kinetik der Phasenreaktion auswirkt. Der Einfluss der Bodenfeuchtigkeit lässt sich über die Wasserspannung erklären. Sie wirkt sich über die Schichtdicke des Wasserfilms und die Oberflächenspannung auf die Geschwindigkeit der Phasenreaktion und die Lage des Phasengleichgewichtes aus. Der zweite Freisetzungsmechanismus basiert auf einer unspezifischen photochemischen Reduktion von Hg-Huminstoffkomplexen zu Hg°. Der wahrscheinlichste Mechanismus ist dabei die Reduktion eines Hg-Huminstoffkomplexes. Für die photochemische Reduktion des Hg konnte ein verallgemeinertes solares Wirkungsgradspektrum abgeleitet werden, welches zusammen mit der hier gefundenen Konzentrationsabhängigkeit eine wesentliche Grundlage zur Quantifizierung dieses Mechanismus bildet. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind in ein Modell eingeflossen, welches in Kombination mit Freilandmessungen einen wichtigen Beitrag zur Quantifizierung der Hg-Emission aus Böden auf lokaler, regionaler und globaler Ebene liefern kann.
Im Rahmen dieser Arbeit soll untersucht werden, ob die mit dem Dünger eingetragenen Schwermetalle im Boden bleiben, oder aus dem Boden durch verschiedene Pfade, wie z.B. eine Ernte von Nutzpflanzen etc. ausgetragen werden können. Darüber hinaus soll die vorliegende Arbeit einen Beitrag dazu leisten, die Bilanz der bei der Düngung eingetragenen in Agrarökosysteme Schwermetalle besser zu verstehen. Ein wichtiges Ziel dieser Arbeit ist deshalb die Bilanzierung der den Ackerböden mit dem Wirtschaftsdünger zuführten Konzentrationen an Zink und Kupfer und deren Austrag durch die Ernte der untersuchten Nutzpflanzen.
Unternehmenskultur und Führungskräfteentwicklung bedingen sich gegenseitig und haben auch ihre spezifische Wirkung in den aktuellen politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und China. Der Vergleich zwischen der deutschen und chinesischen Kultur im allgemeinen sowie der Unternehmenskultur im Besonderen hat große praktische und theoretische Bedeutung. Dies liefert auch den Ausgangspunkt und die Basis für die Führungskräfteentwicklung. In dieser Arbeit werden die Konzepte und Konstrukte von Unternehmenskultur und Führungskräfteentwicklung präzisiert, die inneren und essenziellen Beziehungen zwischen Unternehmenskultur und Führungskräfteentwicklung erforscht, um einen Beitrag zu Praxis und Theorie zu leisten. Auf der Basis eines allgemeinen qualitativen und quantitativen Vergleiches deutscher und chinesischer Kultur mit einer neuen Form eines standardisierten Fragebogens wird die deutsche und chinesische Unternehmenskultur exemplarisch erforscht, mit dem gleichen Fragebogen wird die chinesische Ist- und Soll-Unternehmenskultur verglichen. Nach Erfassung der Unternehmenskultur wird die Führungskräfteentwicklung, besonderes die „Psychosophie“ (oder „Psyche-Weisheit“) (vgl. 5.6.1) im interkulturellen Kontext erörtert, damit die Methoden für den Aufbau interkultureller Führungsteams entwickelt werden können.
Die Job-Family-Cluster-Organisation - eine prozess- und kompetenzorientierte Unternehmensstruktur
(2005)
Den Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit mit dem Titel "Die Job-Family-Cluster-Organisation - eine prozess- und kompetenzorientierte Unternehmensstruktur" bilden die bei der VW AG identifizierten Job Families als Gemeinschaften von Mitarbeitern mit ähnlichen Kompetenzen und Aufgabeninhalten. Im theoretischen Teil der Arbeit wurden die Merkmale der Organisationsform der Job Family Cluster dargestellt. Im Schwerpunkt entstehen die Job Family Cluster durch die Zusammenführung derjenigen Job Families, die in einem Prozess oder Prozessstrang zusammenarbeiten. Mit Hilfe eines zweistufigen empirischen Vorgehens wurden bei der VW AG zwölf Job Family Cluster identifiziert: Body, Beschaffung und Logistik, Elektronik und Elektrik, Dienstleistungs- und Steuerungsprozesse, kaufmännisch sowie technisch, Fahrwerk, Finanzen, Gesamtfahrzeug, Interieur, Integrationsmanagement, Marketing und Vertrieb sowie Powertrain (Aggregate). Durch Interviews und anschließende Workshops mit Managern der VW AG wurden die zuvor in der Konzeptphase erarbeiteten Einteilungen der Job Family Cluster verifiziert und angepasst. Die bei der VW AG angewandte Methodik zur Identifikation der Job Family Cluster ist auch in anderen Unternehmen einsetzbar. Voraussetzung für diese Vorgehensweise ist dabei die Einführung und Nutzung von Job Families als Kernelement der Job Family Cluster. Die Job Family Cluster bilden die "Klammer" zwischen der funktional ausgerichteten Unternehmensstruktur und den im Unternehmen ablaufenden Wertschöpfungsprozessen. In einer kurz- bis mittelfristigen Betrachtungsweise sind sie als Sekundärorganisationsform einzustufen; langfristig wird die Ablösung der funktional-hierarchisch ausgerichteten Organisationsstruktur durch die hierarchieübergreifenden, prozessorientierten Job Family Cluster empfohlen. Die Einordnung der Job Family Cluster in die Organisationstheorie zeigt Ähnlichkeiten zur Netzwerkstruktur sowie Verwandtschaft mit der Projektorganisation und den Communities of Practice. Die Job-Family-Cluster-Organisation nimmt Einfluss auf die Unternehmenskultur und stärkt die Vertrauensbasis. Auf diese Weise können Transaktionskosten gesenkt werden. Bei der VW AG bilden die Job Family Cluster die Grundlage für Karriereplanung und Kompetenzmanagement. Durch die Definition von Soll-Kompetenzen eines Job Family Clusters wird eine Fokussierung auf erfolgskritische Kompetenzen einer Prozessgemeinschaft erreicht und ein gezielter individueller Kompetenzaufbau für ein Bündel verwandter Tätigkeiten ermöglicht. In den Job-Family- Development-Programmen der AutoUni qualifizieren sich zudem Mitarbeiter eines Job Family Clusters in Bezug auf für ihr Cluster relevante Kompetenzen bezüglich Märkten, Techniken und Prozessen. Unterstützt und ergänzt wird der Kompetenzaufbau durch eine innerhalb der Job Family Cluster und mithin bereichsübergreifend ausgerichteten Karriereplanung. Durch die Orientierung an den von Managern aus den Job Family Clustern definierten Karrierepfaden werden systematisch Job Rotationen aus dem eigenen Fachbereich heraus gefördert, und neue Perspektiven für die eigene berufliche, persönliche und entgeltliche Entwicklung des Mitarbeiters entstehen. Das Unternehmen wiederum kann die Personal- und Nachfolgeplanung sowie die Stellenbesetzung und Kandidatensuche in neuen Dimensionen vornehmen. Instrumentell umgesetzt wurden die Kompetenzprofile und die Karriereplanung durch den Persönlichen Entwicklungsplan, der den datenschutzrechtlichen Vorschriften und auch den Mitbestimmungsrechten des Betriebsrats sowie dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung der Mitarbeiter entspricht. Die Paten nehmen als Sach- und Machtpromotoren eine wesentliche Rolle ein. So konnten Führungskräfte und Top Manager als Treiber des Konzepts gewonnen werden, um den Paradigmenwechsel in der Unternehmenskultur zu verankern.
Die Arbeit untersucht, ob die Wahrnehmung einer Filmszene verändert wird, wenn eine kontrapunktierende Musik oder eine Actionmusik erklingt. Als Orientierung diente die musikfreie Originalfassung der Actionsszene. Am Beispiel von Szenen aus „Gladiator“, „Titanic“ und „Dreamcatcher“ wurde anhand von 1212 Studenten festgestellt, dass die visuelle Ebene zu dominierend ist, und die Versuchspersonen unabhängig von der musikalischen Untermalung stets ähnliche Urteile abgaben. Die Wahrnehmung der Filmszene wird nicht durch die o.a. Musiken verändert.
Die vorliegende Arbeit untersucht am Beispiel der Lüneburger Heide und dem Neustädter Moor die Fragen: (1) Wie verläuft die kurzfristige Vegetationsentwicklung auf den gebrannten Flächen? (2) Wie hoch ist der aktuelle Eintrag der Nährelemente N, Ca, K, Mg und P aus der Atmosphäre? (3) Wie hoch ist der Austrag dieser Nährelemente durch kontrolliertes Brennen von Sand- und Moorheiden und welche Bedeutung hat dabei der Austrag von Nährelementen mit dem Sickerwasser in der Zeit nach dem Brennen? (4) Ist es möglich, durch kontrolliertes Brennen die Nährstoffeinträge aus der Atmosphäre zu kompensieren, um langfristig eine Nährstoffakkumulation im Ökosystem Heide zu verhindern? (5) Wie ändert sich durch das Brennen einer Heidefläche die Gesamtnährstoffbilanz des Systems bezogen auf das Verhältnis von N zu P und kann kontrolliertes Brennen in dieser Hinsicht als effiziente Maßnahme beurteilt werden, mittels derer sich Eutrophierungseffekte zumindest partiell kompensieren lassen?
Zur Ermittlung der Belastung der Elbe mit Pestiziden wurden chemische Analyseverfahren entwickelt, wobei das untersuchte Stoffspektrum insgesamt 106 Analyte umfasste. Die Untersuchungen ermöglichten 1989 eine erstmalige Identifizierung und Quantifizierung von Pestiziden in hohen Konzentrationen (unterer µg/L-Bereich) im Elbeästuar, nach der Wiedervereinigung deren Rückverfolgung zu industriellen Punktquellen in der ehemaligen DDR (Längsprofile), eine Erfassung der historischen Entwicklung der Belastungssituation in den 90er Jahren, die Feststellung der zunehmenden Bedeutung von Einträgen aus diffusen Quellen im Vergleich zu Punktquellen sowie die Ermittlung des Stoffspektrums und der zeitlichen und örtlichen Variabilität innerhalb eines Zeitraumes von drei Jahren (Monatsmischproben und Zeitreihen an unterschiedlichen Querschnitten der Elbe sowie Längsprofile). Der Fokus richtete sich im weiteren Verlauf auf die Entwicklung chemischer Analyseverfahren zur sicheren Identifizierung und Quantifizierung von Wirkstoffen mit niedrigen Qualitätszielen/-kriterien (unterer ng/L- bzw. sub-ng/L-Bereich). Zur Bewertung der Belastungssituation und zur Diskussion von Monitoring-Strategien wurden national und international verfügbare Qualitätsziele/-kriterien insbesondere für die aquatische Lebensgemeinschaft herangezogen.
Der Einfluss der Bewirtschaftung auf die Artenvielfalt und Artenzusammensetzung epiphytischer Moose und Flechten in Buchenwäldern Nordost-Deutschlands wurde analysiert. Die Untersuchungen erfolgten in einem unbewirtschafteten und einem benachbarten bewirtschafteten Waldgebiet in jeweils 45 Untersuchungsflächen à 400 m2. In den Untersuchungsflächen wurden die Stetigkeit der Epiphyten an jeweils 2–4 zufällig ausgewählten Trägerbäumen (100 Bäume je Waldtyp) sowie sieben Umweltvariablen aufgenommen. Im Naturwald war die Gesamtartenzahl sowie die mittlere Artendichte der Flechten bezogen auf die Mantelfläche höher als im Wirtschaftswald. Die Regressionsanalysen und die DCA wiesen den Brusthöhendurchmesser (BHD) als den für die Artenvielfalt und Artenzusammensetzung bedeutsamsten Faktor aus. Der BHD korrelierte positiv mit der Anzahl an Wuchsanomalien und der Rindenrauigkeit der Trägerbäume und ist deshalb ein guter Indikator für die Habitatqualität. Weiterhin zeigten die Lichtverhältnisse einen signifikanten Einfluss auf die Artenzusammensetzung in beiden Waldtypen sowie auf die Artenvielfalt im Wirtschaftswald. Insbesondere schattentolerante und austrocknungsempfindliche Arten können durch die plötzliche Lichtstellung und Veränderung des Mikroklimas infolge von forstlichen Eingriffen geschädigt werden. Die Arten mit deutlich höherer Stetigkeit im Naturwald sowie die meisten seltenen Arten gelten als stenök, da sie die schattigen und luftfeuchten Bedingungen eines geschlossenen Waldinnenklimas benötigen und überwiegend an alten, starken Bäumen siedeln. Zur Erhaltung der Artenvielfalt epiphytischer Moose und Flechten, sollten daher im Rahmen forstlichen Managements starke Bäume über den Zieldurchmesser hinaus erhalten werden. Weiterhin ist eine einzelstammweise Nutzung anzustreben, um Schwankungen im Mikroklima zu minimieren.
Arbeiten und Lernen in Gruppen wird zunehmend im schulischen und beruflichen Kontext umgesetzt, wobei hierdurch Synergieeffekte erzielt werden sollen. Sozialpsychologischer Studien zufolge fehlt allerdings nicht nur der Nachweis von generellen Synergieeffekten bei Gruppenleistungen, sondern es muss vielmehr mit negativen Effekten – sprich Leistungsverlusten – durch den Einsatz von Gruppen gerechnet werden. Bislang liegen noch keine befriedigenden und erschöpfenden Antworten darüber vor, wann und warum Arbeiten und Lernen in Gruppen effektiv und effizient ist. Ursache hierfür ist, dass Studien zu Gruppenleistungen zumeist ausschließlich Inputvariablen (z.B. Aufgabentyp und Gruppenstruktur) berücksichtigen, jedoch Prozessvariablen als wesentliche Ursache für unterschiedliche Leistungsergebnisse von Gruppen angesehen werden können. Als Prozessvariable sind Interaktionsprozesse in Gruppen von besonderer Bedeutung, da diese das emotionale Befinden beeinflussen, welches wiederum zentrale Bedeutung für Lern- und Leistungsprozesse besitzt. Interaktionsprozessanalysen, in denen explizit das beobachtbare Verhalten als auch das Erleben der Lernenden berücksichtigt werden, werden zwar seit langem von Vertretern unterschiedlichster Forschungsrichtungen gefordert, sind bislang aber kaum durchgeführt worden. Die vorliegende Studie ist eine der ersten Studien, in denen explizit Interaktionen sowie deren emotionale und motivationale Wirkung im Prozessverlauf empirisch untersucht werden. Unter Berücksichtigung aktueller Emotions- und Motivationstheorien werden in der vorliegenden explorativen Studie Interaktionsprozesse zweier real existierender Lerngruppen analysiert. Um der prozessualen Ausbildung von emotionalen Prozessen gerecht zu werden, wurden Angaben zur emotionalen Befindlichkeit während der selbstorganisierten Lernprozesse im 5-Minuten-Rhythmus erhoben. Alle Interaktionen wurden mittels eines validierten Kategoriensystems hinsichtlich sechs ausgewählter Motive kodiert, die besondere Relevanz für Lern- und Arbeitsprozesse besitzen. Die Studie liefert unter anderem eine theoretische fundierte Beschreibung der Beziehungsdynamik durch die motivrelevanten Kodierungen der Interaktionsprozessdaten. Anders als bei reinen „Wer-zu-Wem“-Analysen gelingt es durch diese inhaltliche Prozessanalyse ursächliche Erklärungen für die hierarchische Position der Gruppenmitglieder zu liefern. Die Ergebnisse deuten weiter darauf hin, dass beziehungsrelevante Interaktionen die Motivation der Gruppemitglieder, sich intensiv mit den Lerninhalten zu beschäftigten, erheblich beeinflusst. Insbesondere eine länger andauernde Ausgrenzung einzelner Gruppenmitglieder aus der Gruppe wird einen negativen Einfluss auf die Lern- und Leistungsergebnisse des betroffenen Individuums als auch der Gesamtgruppe nehmen. Gleiches trifft auf nicht befriedigte Machtansprüche und das Infragestellen der Rangposition zu. In beiden Fällen scheint das Verhalten der Gruppenmitglieder so stark auf die Befriedigung des Zugehörigkeits- bzw. des Machtmotivs zu sein, das eine intensive Auseinandersetzung mit den Lerninhalten nicht mehr stattfindet. Die Befunde enthalten weiterhin Hinweise darauf, dass sich „günstige“ und „ungünstige“ Interaktionsprozesse – aufgrund ihrer emotionalen und motivationalen Wirkung –selbst verstärken oder zumindest stabilisieren. Günstig verlaufende Interaktionen werden sich im weiteren zeitlichen Verlauf qualitativ verbessern, ungünstig verlaufende Interaktionen hingegen weiter verschlechtern. Könnten diese Befunde in weiteren Studien bestätigt werden, so müsste in der Praxis der Gruppenzusammensetzung sowie den Interaktionen der Gruppenmitglieder auf der Beziehungsebene mehr Beachtung als bisher geschenkt werden, zumal sich emotionsrelevante Interaktionen im erheblichen Maß auf Lern- und Leistungsergebnisse auswirken scheinen. Die vorliegende Studie trägt zu einem tieferen Verständnis des dynamischen Zusammenwirkens von Verhalten, sozialen Motiven und emotionalem Erleben in Lern- und Arbeitsgruppen bei. Insgesamt kann aus der vorliegenden Untersuchung das Fazit gezogen werden, dass es sowohl bei der praktischen Gruppenarbeit als auch in der Forschung angebracht ist, die emotionale und motivationale Wirkung sozialer Interaktionsprozesse stärker als bisher zu berücksichtigen.
Seit in den 1970er Jahren erkannt wurde, dass der Einsatz von „Pestiziden“ und die Fragmentierung der Landschaft den Rückgang der Arten maßgeblich verursacht haben, verstärkten sich die Bemühungen, diesen Rückgang zu stoppen. Um dem Aussterben vieler Tier- und Pflanzenarten in der Kulturlandschaft entgegen zu wirken, werden Auswege aus dem Konflikt zwischen ökonomischer Notwendigkeit und nötigem Naturschutz gesucht. Anfang der 1990er Jahre begann die Hansestadt Hamburg die ökologische Landwirtschaft zu fördern und parallel wissenschaftliche Begleituntersuchungen auf den auf ökologische Bewirtschaftungsmethoden umgestellten Flächen durchzuführen. In diesem Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft und Naturschutz entstanden die vorliegende Arbeit, deren Untersuchungen in den Jahren 1993 bis 1995 durchgeführt wurden. Es wurde die epigäische Fauna mit Hilfe von Bodenfallen nach BARBER (1931) gefangen und die Laufkäfer bis auf Artniveau bestimmt. Es wurden verschiedene Qualitäten der Intensivierung und besonders die speziellen Bedingungen im Obstbau beleuchtet. Anschließend wurden die Auswirkungen der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung auf die Laufkäfer betrachtet. Einer der Hauptgründe für den Rückgang der Laufkäfer auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ist der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Durch Extensivierungsmaßnahmen, wie z.B. der Umstellung auf die ökologische Wirtschaftsweise, kann die Diversität von Laufkäferzönosen zum Teil deutlich gefördert werden. Durch die vorliegende Arbeit, konnten – bezogen auf die Laufkäferzönosen – aber praktisch keine Unterschiede zwischen den ökologisch und nichtökologisch bewirtschafteten Flächen im Alten Land nachgewiesen werden. Es konnten jedoch – bei einer seit zehn Jahren ökologisch bewirtschafteten Fläche – erste Tendenzen zur „Erholung“ gezeigt werden. Als Gründe für ein Ausbleiben der Erholung der Laufkäferzönosen wurden folgende drei Bereichen diskutiert: 1. Die Größe der ökologisch bewirtschafteten Flächen, die – vor dem Hintergrund der Bewegungsmuster von Laufkäfern – durchweg zu klein bzw. zu schmal waren, um einen positiven Effekt auf das Gesamtökosystem des Alten Landes zu haben. 2. Die nach der Umstellung vorherrschende Bewirtschaftung, die man als sehr intensiv bezeichnen muss und die nicht automatisch mit einer Extensivierung gleichzusetzen war. 3. Die Möglichkeiten der Neubesiedlung, die Aufgrund der immer noch vorherrschenden integrierten Anbauweise im Alten Land, für viele Carabiden-Arten nicht möglich ist, da es keine spritzmittelfreien Korridore hin zu den ökologischen Flächen gibt. Es wurde empfohlen, die Bereitstellung von Ressourcen, die nicht oder nur temporär (z.B. als Fahrgasse) für den Kulturpflanzenanbau genutzt werden, in einem Förderprogramm zu berücksichtigen. Die Einsaat von Blütenpflanzen in den Mittelteil der Fahrgasse ist hierfür ein Beispiel. Weitere Maßnahmen (z.B. Förderung von Hochstammanlagen, Förderung und Wiederherstellung der Durchgängigkeit von Grabensystemen und deren sensible Pflege und eine extensivere Bewirtschaftung) sind dringend erforderlich, um eine Verbesserung im Naturhaushalt zu erzielen.
Im Rahmen dieser aus fünf einzelnen Arbeiten bestehenden kumulativen Promotionsarbeit wurden Kopplungen zwischen CE, GC, HPLC bzw. Kapillar-LC und einem quadrupolbasierenden Kollisionszellen ICP-MS realisiert bzw. neu entwickelt. Die realisierten Kopplungen wurden für die Trennung sowie elementspezifische Detektion verschiedener biologisch- bzw. umweltrelevanter Verbindungsklassen über die in ihnen enthaltenen Heteroatome Phosphor, Schwefel, Chlor, Brom und Iod verwendet. Diese zählen zu den am schwierigsten mit ICP-MS zu detektierenden Elementen. Ein weiteres Ziel bestand darin, die komplementäre Nutzung von Kollisionszellen ICP-MS und ESI-MS-MS im Zusammenhang mit biologischen Fragestellungen aufzuzeigen. Metallproteine, DNS Nukleotide, phosphorylierte Proteine, Pestizide und Erdölprodukte wurden als Modelverbindungen eingesetzt, um das Potential ihrer elementspezifischen Detektion aufzuzeigen sowie Stärken und Schwächen der eingesetzten Trenntechniken in Verbindung mit CC-ICP-MS als Detektor zu ermitteln. Insgesamt erlaubt der Einsatz der elementspezifischen Detektion den empfindlichen und gleichzeitig hochselektiven qualitativen sowie quantitativen Nachweis unterschiedlichster Substanzklassen über die in ihnen enthaltenen mit ICP-MS detektierbaren Heteroelemente Phosphor, Schwefel, Chlor, Brom und Iod. Gleichzeitig ergeben sich verschiedene neu Anwendungsfelder für die Elementspezifische Massenspektromerie, die in dieser Form bisher nicht bearbeitet werden konnten.
Diese Dissertation handelt von der Entwicklung der privaten (genannt „nicht-kommunalen“) neunjährigen Grundschulen in Schweden. Das Ziel dieser Arbeit ist es, theoretisch fundierte Überlegungen zur Zufriedenheit von Schülern, Lehrern und Eltern mit der nicht-kommunalen Grundschule aus vorhandenen Studien zu extrahieren, zu formulieren und zu erörtern, um ein theoretisches Fundament an Fakten zu erhalten, welches auch zukünftig für die öffentliche Diskussion und die Forschung über die nicht-kommunalen Grundschulen verwendet werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen, werden in dieser Arbeit vorhandene Fakten und Untersuchungen zu nicht-kommunalen Grundschulen ausgewertet. Die ausgewerteten Untersuchungen stammen aus den am dichtesten mit nicht-kommunalen Grundschulen besiedelten Gebieten Schwedens, den Großstadtgemeinden Stockholm, Göteborg und Malmö. Um die Studien adäquat erörtern zu können, wird die nicht-kommunale Grundschulform zunächst institutionell und gesellschaftspolitisch beschrieben. Danach wird die Zufriedenheit der Schüler, Lehrer und Eltern mit den nicht-kommunalen Grundschulen analysiert. Die Evaluation ergibt eine allgemein hohe Kundenzufriedenheit mit den nicht-kommunalen Grundschulen in vielen Aspekten. Verglichen mit den kommunalen Grundschulen ist das Niveau der Zufriedenheit der Schüler, Lehrer und Eltern deutlich höher. Die Merkmale „kleine Schulen“ und „kleine Klassen“, ein positives Mastery-Klima sowie die Möglichkeit einer individuellen Entwicklung/Selbstverwirklichung erweisen sich als wichtige Begründungen für diese empfundene Zufriedenheit. Basierend auf diesen Resultaten ist eine Schlussfolgerung, dass die als positiv empfundenen Aspekte, wie etwa Schul- und Klassengrößen, mögliche Hinweise darauf geben, wie eine Neugestaltung des schwedischen Grundschulsystems in einigen Punkten aussehen könnte. Eine weitere Schlussfolgerung besteht darin, dass die in dieser Arbeit angewandte Kundenperspektive eine bedeutsamere Position in der Qualitätsevaluation von Schulen einnehmen sollte, nicht nur für einzelne schwedische Gemeinden, sondern für das gesamte schwedische Grundschulwesen.
Bewusst oder unbewusst wird in der Betriebswirtschaftslehre in vielfacher Weise auf gedankliche Vorgehensweisen und Begrifflichkeiten des Militärs zurückgegriffen, um Sachverhalte oder Handlungsalternativen auszudrücken. Sowohl mit der wirtschaftlichen Seite bekannt, als auch mit der militärischen Seite beschäftigt, ist der Begriff des "Interessenbereichs" in das Zentrum meines Interesses gerückt. Die militärische Verwendung des Interessenbereichs sowohl explizit als auch implizit ist dabei so gebräuchlich, dass zunächst eine weitere Beachtung meinerseits unterblieb, es sich jedoch rasch zeigte, dass auch hier Denkansätze für die Bewältigung betriebswirtschaftlicher Problemstellungen möglicherweise zu nutzen sind.
Die wiederholte Exposition des Menschen gegenüber inhalierten oxidativen Noxen unterschiedlicher Genese ist ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung umweltinduzierter Erkankungen. Zu diesen Noxen gehört neben arbeitsplatzbezogenen Noxen in Form aggressiver Gase und Partikel insbesondere der inhalative Zigarettenrauch (aktiv wie passiv) als Hauptschadstoffbelastung im Innenraumbereich. Das aktive Rauchen, und in geringerem Maße das Passivrauchen, können die Entstehung einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) bewirken. Über die genannten Noxen hinaus kann die Entwicklung der Erkrankung durch andere Umwelt- und Verhaltensfaktoren begünstigt werden. Eine pathophysiologisch bedeutsame Komponente der COPD ist das Lungenemphysem. Es ist durch eine Zerstörung der alveolären Strukturen gekennzeichnet, die sich im Verlust der elastischen Spannung der Lunge und ihrer Gasaustauschfähigkeit widerspiegelt. Da Fibroblasten eine Schlüsselrolle in der Aufrechterhaltung der Struktur der Lunge spielen, fokussierte die vorliegende Arbeit auf umweltinduzierte Veränderungen im Verhalten dieses Zelltyps. Sie ging von der Beobachtung aus, dass Raucher häufig Zeichen einer vorgezogenen Alterung aufweisen, dass oxidative Noxen Zellen in Kultur in einen gealterten Zustand versetzen können, dass gealterte Zellen eine geringere Bereitschaft zur Zellteilung zeigen und dass die Erkrankung Zeichen eines autonomen Progresses aufweist, der nicht alleine durch akute Entzündung erklärt werden kann. Daraus ergab sich die Hypothese, dass parenchymale, d.h. dem alveolären Bereich entstammende Fibroblasten der Lunge Zeichen einer vorgezogenen Alterung (Seneszenz) im Vergleich zu den Zellen von Rauchern ohne Lungenemphysem aufweisen. Derartige Änderungen hätten die Störung der Regeneration der Lunge und somit einen Gewebeabbau im Verlauf der Jahre zur Folge. Im Rahmen dieser Arbeit sollte somit geklärt werden, (1) ob und wie sich das Wachstum der Fibroblasten beim Lungenemphysem von demjenigen der Kontrollzellen unterscheidet, (2) ob der Phänotyp der Fibroblasten von Patienten mit Emphysem Zeichen einer vorzeitigen Alterung aufweist, (3) welche für eine zelluläre Seneszenz möglicherweise relevanten Gene unter den standardisierten Bedingungen der Kultur eine dauerhaft veränderte Expression aufweisen. Auf dieser Basis wurden Lungenfibroblasten aus Operationsresektaten von Patienten mit und ohne Emphysem untersucht. Die Charakterisierung der aus Explantaten gewonnenen Kulturen umfasste zunächst eine Reinheitsbestimmung der Zellkulturen. Hierbei ergab sich, dass in der zweiten Passage nach Primärkultur die Fibroblasten nahezu in Reinkultur vorlagen. Sodann wurde die Zellteilungsrate der Fibroblastenkulturen in beiden Gruppen während der exponentiellen Wachstumsphase quantifiziert. Es wurde eine signifikant verminderte Verdopplungsrate der Fibroblasten von Patienten mit Emphysem beobachtet. Da die Zellen im Abstand von 5-6 Wochen von der Entnahme untersucht wurden, ließ sich schließen, dass die Fibroblasten der Patienten mit Emphysem intrinsisch verändert waren und nicht akuter inflammatorischer Reize bedurften, um sich anders als die Kontrollzellen zu verhalten. Gealterte Zellen unterscheiden sich von nicht gealterten Zellen nicht nur durch eine geringere Teilungsrate, sondern auch durch eine geringere maximale Zahl von Teilungen. 2 Daher wurde in Langzeitkulturen untersucht, ob die langsamere Proliferation beim Emphysem mit einer geringeren proliferativen Kapazität einhergeht bzw. ob die Fibroblasten bei genügend großer zur Verfügung stehender Zeit die gleiche maximale Zahl von Teilungen erreichen, wie die Kontrollzellen. Die Unterschiede der initialen Steigung der Zellteilungskurven waren gleichsinnig zu den in den Kurzzeitversuchen beobachteten Unterschieden. Der Median der maximalen Zahl der Populationsverdopplungen bis zur Stagnation des Wachstums in serieller Passage lag bei den Zellen der Patienten mit Emphysem um ca. 6 Verdopplungen niedriger, wenn auch wegen der großen Streuung innerhalb der Gruppen der Unterschied nicht statistisch signifikant war. Die Analyse der initialen Form der Kurven ergab ebenfalls eine Verschiebung um 6 Verdopplungen bei den Zellen der Patienten mit Emphysem. Dieser Befund bestätigte die Annahme, dass die verminderte Proliferationsrate der Lungenfibroblasten von Patienten mit Emphysem persistierende, intrinsische Änderungen widerspiegelte. Als phänomenologischer Indikator der Zellalterung wurde im nächsten Schritt die Expression der Seneszenz-assoziierten beta-Galaktosidase untersucht. In der Tat fand sich in den Zellen der Patienten mit Lungenemphysem eine signifikant stärkere Aktivität dieses Enzyms, im Sinne einer zellulären Seneszenz. Die Validität dieses Nachweises konnte mittels serieller Anfärbungen bestätigt werden. Einer chronologischen zellulären Alterung liegt i.a. als zentraler Mechanismus die Verkürzung der am Ende der Chromosomen befindlichen Telomeren zugrunde, die als Abwärtszähler der verbleibenden Zellteilungskapazität fungieren. Daher wurden mit Hilfe einer immunologischen Technik die Telomerenlängen vergleichend untersucht. Die Telomerenlängen waren nicht zwischen den Gruppen verschieden und die Wahrscheinlichkeit eines dennoch bestehenden Unterschiedes konnte auf einen Wert von weniger als 5 % berechnet werden. Daher scheint die beobachtete reduzierte Proliferationsrate auf Telomeren-unabhängigen Mechanismen zu beruhen; dies spricht stärker für den Typ einer durch Noxen induzierten als einer chronologischen Seneszenz. Um einen Überblick über die Mechanismen zu gewinnen, die eine derartige Form der Seneszenz charakterisieren, wurde mit Hilfe eines 12.000 Gene umfassenden cDNA-Arrays (Genchip) die Expression (mRNA) einer für das Genom repräsentativen Menge von Genen in Zellkultur exploriert. Eine Auswahl der auf diese Weise qualitativ identifizierten Gene wurde dann in unabhängig angezogenen Zellkulturen mit Hilfe der quantitativen Echtzeit-PCR (qPCR) auf ihre Expression hin überprüft. Der explorative cDNA-Array wurde mit zusammengefassten Proben jeweils dreier Fibroblastenkulturen von Patienten mit und ohne Emphysem durchgeführt; er zeigte summarisch eine größere Zahl ab- als aufregulierter Gene beim Emphysem. Die im Array beobachteten Unterschiede der Genexpression zwischen den Gruppen konnten in der qPCRUntersuchung für die bekanntermaßen Seneszenz-assoziierten Gene IGFBP-3 und IGFBPrP1 bestätigt werden, die beim Emphysem signifikant aufreguliert vorlagen. Beide Gene codieren für Proteine, die die Effekte von Insulin und Insulin-artigen Faktoren steuern. Eine unterschiedliche Expression anderer Gene, die nach Literaturbefunden mit zellulärer Seneszenz assoziiert sind und im Array in der Regel unterschiedlich ausgeprägt gefunden wurden, ließ sich in der qPCR nicht bestätigen; dies betraf FOSL1, LOXL2, OAZ1, CDK4, IGFBP-5, - rP2 (CTGF) und -rP4 (Cyr61). Da eine unterschiedliche Genexpression nicht notwendigerweise eine unterschiedliche Proteinsynthese nach sich zieht, wurde zusätzlich die Proteinmenge von IGFBP-3 im Überstand der Zellkulturen analysiert. In Übereinstimmung mit den Expressionsbefunden fand sich IGFBP-3 vermehrt bei Fibroblasten, die von Patienten mit Emphysem stammten. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigten, dass parenchymale Lungenfibroblasten von Patienten mit Lungenemphysem eine verminderte Proliferationsrate und -kapazität besitzen. In Verbindung mit den Daten der Anfärbung für einen zellulären Seneszenzmarker spricht dies für das Vorliegen eines seneszenten zellulären Phänotyps beim Emphysem. Die Tatsache, dass einerseits die Änderungen in Kultur persistierten und dass andererseits kein Unterschied der Telomerenlängen bestand, legt eine durch epigenetische Mechanismen vermittelte induzierte Seneszenz der Zellen nahe. Die mittels gestaffelter Analyse der Genexpression gefundene Aufregulation von anti-proliferativen Proteinen der Insulinachse wie IGFBP-3 und IGFBP-rP1 in Lungenfibroblasten von Patienten mit Emphysem erlaubt es darüber hinaus, eine Verbindung zwischen dem lokalen Verhalten von Strukturzellen und systemischen, über Insulin und insulinartige Wachstumsfaktoren vermittelten Änderungen zu schlagen. Diese Daten sind neuartig und erscheinen hilfreich für das Verständnis der Pathogenese des Lungenemphysems. Da sie modellhaft das Ergebnis einer chronischen Belastung mit einer Noxe auf Zellen widerspiegeln, ist anzunehmen, dass der in dieser Arbeit verfolgte Ansatz und die diesen Ansatz bestätigenden Daten auch für das Verständnis anderer, durch Umwelt und/oder Verhalten induzierter Erkrankungen förderlich sind.
In der vorliegenden Arbeit wurde der Versuch unternommen, internationalen Einfluss auf die Entwicklung und Implementation des Konzeptes Gesundheitsfördernde Schule in Deutschland näher zu analysieren. Ausgangspunkt der Untersuchung war die in den 90er Jahren immer häufiger gemachte Beobachtung der Aufnahme themenbezogener internationaler Impulse in deutsche bildungspolitische Entscheidungen, pädagogische Richtlinien und Schulversuche - trotz rechtlicher Hindernisse (EU- Subsidiaritätsprinzip und Kulturhoheit der Bundesländer). Zwei Kernfragen bestimmten die Untersuchung: - Gab es relevanten internationalen Entwicklungseinfluss in den 90er Jahren? - Wenn ja: wie war der internationale Einfluss in Deutschland möglich? Die Analyse bestand aus zwei Teilen, einer empirischen Untersuchung und einer Literaturrecherche. Die empirische Untersuchung wurde in zwei Schritten vorgenommen. Im ersten Schritt wurde auf der Basis der Ergebnisse einer Umfrage unter den Kultusministerien aller 16 Bundesländer eine Dokumentation der Entwicklung des Lernbereiches Gesundheitserziehung in Schulen bzw. der Implementation des Konzeptes Gesundheitsfördernde Schule für den Untersuchungszeitraum 1989 bis 1999 erstellt. Im zweiten Schritt wurden, im Rahmen einer besonderen Auswertung dieser Dokumentation, die die Entwicklung in Deutschland bestimmenden internationalen Impulse identifiziert und bewertet. Damit wurde auch die anschließende Untersuchung der Gründe ihrer Aufnahme durch Deutschland möglich. Bestimmt wurde die Entwicklung des Lernbereiches Gesundheitserziehung in Schulen zum Schulentwicklungskonzept Gesundheitsfördernde Schule durch internationale Entwicklungsimpulse der WHO, der Europäischen Kommission und der Europarates, die eine Neuausrichtung des Verständnisses von Gesundheit, die Programmatik der Gesundheitsförderung und die Implementation der Gesundheitsfördernden Schule beinhalteten. Diese Impulse wurden in der vorliegenden Arbeit regelmäßig auf allen relevanten Ebenen des Schulsystems analysiert, ebenso ihre Aufnahmegründe in Deutschland. Inhaltlich konnten sie als eine globale Leitprogrammatik, internationale Leitbegriffe und transnationale Förderprogramme identifiziert werden. Sie stießen in Deutschland, unter Beachtung des EU-Subsidiaritätsprinzips und der Kulturhoheit der Länder, auf nachhaltige politische und fachliche Implementationsbereitschaft, insbesondere aber auch auf fähige und motivierte Akteure. Die Relevanz der Untersuchungsergebnisse wurde für die Bildungspolitik, die Verstetigung des Schulentwicklungskonzeptes Gesundheitsfördernde Schule in der Praxis des Schulalltags und für die Wissenschaft abgeleitet.
Auf der Grundlage einer breit angelegten Identifizierung und Quantifizierung von 79 PAK-Derivaten in Grundwasserproben einer teerkontaminierten Altlast wurde deren Ausbreitungs- und mikrobiologische Abbauveralten im Aquifer untersucht. Dazu wurden im Vorfeld 2 chromatographische Verfahren, 11 verschiedene Extraktionswege und 5 Derivatisierungsverfahren auf ihre Eignung überprüft. Von den 79 zugeordneten PAK-Derivaten konnten im Abstrom 47 positiv nachgewiesen, quantifiziert und einige weitere qualitativ nachgewiesen werden. In Zonen mit niedrigen biologischen Abbauraten zeigten die polaren PAK-Derivate größere Reichweiten in der Schadstoffahne als ihre unpolaren Pendants.
Die vorliegende Dissertation wurde in der Zeit vom September 2002 bis Januar 2005 am Institut für Ökologie und Umweltchemie des Fachbereichs Umweltwissenschaften an der Universität Lüneburg angefertigt. Das Thema dieser Dissertation lautet: "Analyse des Lebenszyklus einer Verpackung anhand der Ökobilanzen. Vergleichende Untersuchung eines Getränkekartons in der Bundesrepublik Deutschland und in der Russischen Föderation". Die Arbeit befasste sich mit der ökologischen Beurteilung der bei der Produktion, dem Verbrauch und der Beseitigung von Getränkeverpackungen entstehenden Stoff- und Energieströme mittels der Ökobilanzmethode. Nach einem umfassenden Überblick des Nutzens, der Durchführung und des Kenntnisstandes der Ökobilanzen und speziell der Ökobilanzen von Getränkeverpackungen in beiden relevanten Ländern wurden an einem Fallbeispiel die Unterschiede zwischen Stoff- und Energieflüssen im Lebensweg eines in der Bundesrepublik Deutschland und in der Russischen Föderation hergestellten Getränkekartons herausgefiltert. Der Untersuchungsgegenstand war neben dem aus drei Stoffen (Zellstoffkarton, Polyäthylen und Aluminium) bestehenden Getränkekarton selbst die eingesetzte Transportverpackung (Tray aus Wellpappe, sowie Holzpalette). Die vergleichende Ökobilanz wurde nach ISO-Normen aus der Reihe 14040ff. zu Ökobilanzen erstellt. Im Rahmen der durchgeführten Untersuchung wurden die relevanten Stoff- und Energieströme aufgrund von Literaturangaben erfasst und anschließend mittels des vom Umweltbundesamt ausgearbeiteten Ansatzes der Wirkungsindikatoren bewertet. Hierbei wurden drei Szenarien differenziert: 1. Durchschnittslage in der Bundesrepublik Deutschland (Szenarium 1), 2. Gebiet Moskau (Szenarium 2) und 3. Gebiet Tyumen (Szenarium 3) in der Russischen Föderation. Für jedes Szenarium wurden 18 Lebenswegabschnitte berücksichtigt, einschließlich der notwendigen Transporte: Primäraluminiumschmelze, Sekundäraluminiumschmelze, Stammholzproduktion, Herstellung von Alufolie, Herstellung von LDPE, Herstellung von Rohkarton, Herstellung von Verbundkarton, Herstellung von Wellpappe, Sägewerk (Herstellung von Holzpaletten), Abfüllung, Handel / Verbrauch, Wertstofferfassung und -sortierung, Altpapiererfassung und -sortierung, Ablagerung von Hausmüll, Ablagerung von Schlacken, Hausmüllverbrennung, Abwasserreinigung, Transporte, einschließlich Mülltransporte. In die Datenerfassung gingen ca. 80 eingehende und 160 ausgehende elementare (direkt der Umwelt entnommene bzw. an die Umwelt angegebene) Stoff- und Energieströme ein, die bei der Wirkungsabschätzung in 13 Wirkungskategorien aggregiert wurden: Treibhauseffekt, Photooxidantienbildung, Eutrophierung von Böden, Eutrophierung von Gewässern, Versauerung, Energieträgerbeanspruchung, Materialienverbrauch, Wasserverbrauch, Forstflächenbeanspruchung, Deponieflächenbeanspruchung, Toxische Schädigung des Menschen, Toxische Schädigung der Organismen und Ökosysteme, Abfallmenge. Die Ergebnisse der Forschung zeigen ein deutlich geringeres Umweltwirkungspotential der in Deutschland erzeugten Getränkekartons, die in allen 13 Wirkungskategorien die günstigsten Werte aufweisen. Besonders groß ist der Vorteil des Szenariums 1 im Vergleich zu einem ungünstigsten Szenarium bei den Kategorien "Deponieflächenverbrauch" (11,4 Mal) und "Aquatische Eutrophierung" (6,4 Mal). In den meisten Wirkungskategorien tragen die in Deutschland hergestellten Getränkekartons etwa um die Hälfte geringer zur Umweltverschmutzung bei, als die in Russland produzierten Getränkekartons. In den Kategorien "Materialienverbrauch", "Forstflächenverbrauch" und "Abfallmenge" ist der Beitrag der deutschen Getränkekartons zur Umweltbelastung nur 2 bis 22% höher, als der von russischen Getränkekartons. Bei den zwei russischen Szenarien verursacht das Szenarium 3, das durch die größten Transportstrecken geprägt ist, in der Regel wesentlich schlechtere Werte, als Szenarium 2. Lediglich in drei Fällen (bei dem Verbrauch von Forstflächen, Materialien und Wasser) schneiden die Szenarien 2 und 3 gleich ab. Werden die Ergebnisse der vergleichenden Ökobilanz lebenswegbezogen betrachtet, lässt sich folgendes Fazit ziehen. Bei der Produktion stammt in allen Szenarien ein erheblicher Anteil der Schadstoffe aus der Packstoffherstellung und deren Vorstufen (insbesondere aus Primäraluminiumschmelzen, Polyethylen- und Rohkartonherstellung). In den Szenarien 2 und 3 wachsen im Vergleich zum Szenarium 1 die Anteile der schädlichen Stoff- und Energieemissionen aus der Beseitigung (insbesondere aus der Müllablagerung) und aus den Transporten, einschließlich der Getränkedistribution.
In der vorliegenden Arbeit wurde ein spurenanalytisches Verfahren zur simultanen Identifizierung und Quantifizierung von Estrogenen in Küstengewässern entwickelt. Für die chemische „target“-Analyse wurden die natürlichen Steroide Estron, 17ß-Estradiol, Estriol, das synthetische Hormon 17α-Ethinylestradiol, die Phytoestrogene Daidzein und Genistein sowie mit Nonylphenol, 4-tert-Octylphenol und Bisphenol A drei weit verbreitete Xenoestrogene ausgewählt. Das Verfahren beinhaltet eine großvolumige Festphasenextraktion von durchschnittlich 49 Litern Oberflächen-wasser mit Hilfe des Copolymers Oasis HLB und eine sich anschließende Extraktaufreinigung an Kieselgel. Von 400 µL Extraktvolumen wurde ein 100 µL Aliquot für die chemisch-analytische Bestimmung der ausgewählten Analyte verwendet. Mit Hilfe der großvolumigen Anreicherung in Kombination mit leistungsstarker Messtechnik, Hochleistungs-Flüssigchromatographie in Kombination mit Elektrospray-Tandem-Massenspektrometrie, wurden Nachweisgrenzen im Bereich zwischen 0,02 (Estron) und 1 ng L-1 (Estriol) erreicht. Bei der Vermessung von Realproben auftretende Signalsuppressionen wurden für jede Probe ermittelt und die Ergebnisse diesbezüglich korrigiert. Die für die entwickelte Methode kalkulierten Wiederfindungen der Extraktion lagen zwischen 52 (4-tert-Octylphenol) and 91% (Nonylphenol). Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass nicht nur Kläranlagenausläufe und Flüsse vom Eintrag anthropogener Estrogene betroffen sind, sondern auch die Küstenzonen mariner Ökosysteme. Das Vorkommen von Estrogenen in einem umweltrelevanten Konzentrationsbereich und das damit verbundene estrogene Wirkpotenzial im küstennahen Oberflächenwasser der Deutschen Ostsee stellen eine mögliche Erklärung für die in dieser Küstenzone bei Fischen festgestellten Reproduktionsstörungen dar. Vor diesem Hintergrund sollten auch Küstenzonen zunehmend im Fokus wissenschaftlicher Studien zum Thema Endokrine Disruptoren stehen.
Gegenwärtige atmogene N-Einträge in die Lüneburger Heide überschreiten die durch den critical-load für Sandheiden definierte Belastungsgrenze von 10-20 kg ha-1 und zeigen den Handlungsbedarf für eine langfristige Erhaltung dieser geschützten Lebensräume. Die traditionelle Schafbeweidung im NSG Lüneburger Heide kann diese hohen atmogenen N-Einträge kompensieren. Das Herdenmanagement minimiert den Nährstoffeintrag über die Exkremente der Tiere, so dass diesem Transfer nur eine geringe Bedeutung zukommt. Die N-Austräge über das Sickerwasser vor, während und nach den Pflegemaßnahmen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Extensive Pflegemaßnahmen wie die Mahd und das kontrollierte Brennen sind nicht geeignet die atmogenen N-Einträge langfristig zu kompensieren. Intensiven Pflegemaßnahmen (Schoppern, Plaggen) gelingt dieses, benötigen aber einen zu langen Bearbeitungszyklus, innerhalb dessen kombinierte Verjüngungsmaßnahmen notwenig werden. Die Pflegemaßnahmen haben Auswirkungen auf die N- und P-Vorräte im Heidesystem und führen großteils zu einer P-Verarmung. Das kontrollierte Brennen beeinflusst den P-Haushalt am geringsten. Eine Kombination des Feuereinsatzes mit anderen extensiven Maßnahmen erscheint daher sinnvoll.
Ausgehend von epidemiologischen Daten, die häufigere Krankenhauseinweisungen aufgrund von Atemwegsbeschwerden sowie Symptome und Medikamentengebrauch bei Patienten mit Asthma nach Perioden erhöhter Ozonbelastung in der Umwelt zeigen, sollte diese Untersuchung die Frage klären, ob Ozon in umweltrelevanter Konzentration die bronchiale Allergenempfindlichkeit am Tage nach der Exposition zu steigern vermag. Es sollte darüber hinaus geklärt werden, ob dieser Effekt auch die als klinisch relevante allergische Spätreaktion betrifft und ob eine wiederholte Exposition gegenüber Ozon diese Effekte verstärkt oder eine Toleranz induziert. Wesentlich war, dass neben der Lungenfunktionsreaktion die Atemwegsentzündung zum Zeitpunkt der Spätreaktion mittels verschiedener, moderner, nichtinvasiver Verfahren erfasst werden sollte. Zu diesem Zweck wurden 11 Probanden mit allergischem Asthma bronchiale, 22 Probanden mit allergischer Rhinitis und 5 Probanden mit asymptomatischer Atopie jeweils einmalig gegenüber gefilterter Luft (FA), 125 ppb oder 250 ppb Ozon sowie an vier aufeinanderfolgenden Tagen gegenüber 125 ppb Ozon exponiert. Hierbei atmeten die Probanden die Testatmosphäre jeweils für 3 h während intermittierender Fahrradbelastung. Am Morgen nach den einmaligen oder der letzten der mehrmaligen Expositionen erfolgte eine einmalige Allergenprovokation. Neben der Lungenfunktion wurde die unspezifische Atemwegsempfindlichkeit auf inhaliertes Methacholin, die spezifische Atemwegsantwort auf inhaliertes Allergen sowie 6 h nach Allergeninhalation die zelluläre und biochemische Zusammensetzung des induzierten Sputums gemessen. Darüber hinaus wurde nach Ozonexposition sowie zu zwei Zeitpunkten nach Allergengabe die Konzentrationen von Stickstoffmonoxid in der Ausatemluft (eNO) und von Wasserstoffperoxid (H2O2) im Atemkondensat bestimmt. Sowohl die funktionelle wie auch die inflammatorische Reaktion auf Allergen und Ozon zeigten starke interindividuelle Unterschiede. Der deutlichste Abfall des Atemstosses (FEV1) zum Zeitpunkt der Sofortreaktion, und in geringerem Ausmaß auch zum Zeitpunkt der Spätreaktion, war nach vorausgegangener einmaliger, hoher (250 ppb) sowie wiederholter, niedriger (4x125 ppb) Ozonexposition zu beobachten. Diese Effekte erreichten bei einzelnen Probanden ein klinisch relevantes Ausmaß. Ferner waren nach diesen Expositionen im Sputum die Zahlen der eosinophilen Granulozyten und die Konzentration der Laktatdehydrogenase (LDH) sowie diejenigen von Histamin und Tryptase als Marker einer allergischen Reaktion am höchsten. Erhöhte Werte für eNO wurden nach den Expositionen gegenüber FA und 125 ppb Ozon beobachtet, sowie zum Zeitpunkt der Spätreaktion. Das exhalierte H2O2 lieferte keine konklusiven Ergebnisse. Am deutlichsten waren die Einschränkungen der Lungenfunktion in der Regel bei den Patienten mit allergischer Rhinitis. Hingegen war bei den Patienten mit Asthma eine deutlichere Verstärkung der allergischen Atemwegsentzündung durch Ozon zu beobachten. Darüber hinaus fand sich auch ein Zusammenhang zwischen der Konzentration des Gesamt- und spezifischen IgE im Blut und dem Ausmaß der Verstärkung der Allergenantwort durch Ozon. Die Daten der vorliegenden experimentellen Untersuchung zeigen, dass die wiederholte Inhalation von Ozon in einer Konzentration von 125 ppb sowohl die Lungenfunktionsantwort als auch die Entzündungsreaktion auf ein inhaliertes Allergen bei Personen mit vorbestehenden allergischen Atemwegserkrankungen verstärken kann. Die in der Untersuchung verwendete Ozonkonzentration kann als umweltrelevant gelten, da sie die regelhaft gefundenen Spitzenwerte in Gegenden hoher Ozonbelastung repräsentiert. Diese Daten tragen dazu bei, die epidemiologische beobachteten Assoziationen zwischen Ozon und Asthma kausal zu verstehen.
Der Münchener Philosoph und Spiritist Carl du Prel (1839–1899) gehörte mit seinen Büchern (Philosophie der Mystik, Der Spiritismus, Das Rätsel des Menschen u.a.) zu den wichtigsten Vertretern der spiritistischen/okkultistischen Szene Deutschlands dieser Epoche. Seine Verdienste lagen zwar auch in einer, wenn auch weniger konkreten und systematischen empirischen Erforschung spiritistischer Phänomene oder als paranormal geltender Erscheinungen, doch vielmehr darin, als philosophischer Theoretiker den Spiritismus konzeptionell und theoretisierend zu durchdringen, indem er versuchte das Feld ‚wissenschaftlich’ aufzuarbeiten und gedanklich zu ordnen. In den Augen heutiger Wissenschaftler liegt seine Bedeutung in erster Linie in seiner Einflussnahme auf Literaten- und Künstlerkreise, in denen er die Funktion des Ideengebers übernahm. Gleichwohl fehlt bis heute eine umfassende Biografie, die sich mit den zahlreichen Facetten und verschiedenen Aspekten seiner Person und seines Lebens beschäftigt und gleichzeitig eine Neueinordnung seines Schaffens und Wirkens bewirkt. Diese Arbeit soll zum einen diese Lücke in der Kulturgeschichtsschreibung zu schließen helfen, und darüber hinaus ein Quellennachschlagewerk für all jene sein, die sich in Zukunft auf den verschiedenen Gebieten der Kunst, der Literatur und der Wissenschaft mit der Kulturgeschichte des ausgehenden 19. Jahrhunderts und dem Auftauchen der Strömung des Spiritismus beschäftigen wollen. Vergleichbar mit dem Blick auf die Spitze eines Eisbergs soll die vorliegende Arbeit einen ersten Einblick in bislang unbekanntes Datenmaterial einer subkulturellen Strömung einer ganzen Kulturepoche - der Gründerzeit und dem Historismus - geben. Die Recherchearbeiten für diese Arbeit brachten eine Fülle neuen Materials zutage, darunter etwa 700 Briefe und nahezu die vollständige Anzahl aller jemals von Carl du Prel veröffentlichten und unveröffentlichten Zeitungsartikel und Essays. Unter den Briefen findet sich die Korrespondenz zwischen Carl du Prel und dem ‚Philosophen des Unbewussten’, Eduard von Hartmann (1842–1906), die eine jahrzehntelange wechselvolle Briefbeziehung belegt. Des Weiteren finden sich Korrespondenzen mit dem Kantexperten Hans Vaihinger (1852–1933) und Alexander Aksakow (1832– 1903), dem damals bedeutendsten Netzwerker des Spiritismus in Europa. So kann man aus dem Briefwechsel zwischen Hartmann und du Prel unter anderem lesen, dass Hartmann du Prel offenbar zunächst zu seinen astronomisch- evolutionstheoretischen Spekulationen angeregt hatte, was diesen schließlich zum Spiritismus brachte und worüber es später zu einem Bruch zwischen Hartmann und du Prel kam. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in der Konzentration auf eine dokumentarische Binnensicht des Philosophen und ‚Seelenforscher’ Carl du Prel und der Rekonstruktion seiner soziokulturellen Netzwerke, begründet durch die Fülle des Materials. Du Prel zum einen als Briefschreiber in einem Umfeld von Gelehrten und Kulturschaffenden zu lesen, die sich gegenseitig in ihren Ideen befruchteten und immer neue Impulse in ihrem Schaffen gaben, gibt uns die Möglichkeit, ihm genauer in seiner Entwicklung und im Werden seiner Ideen zu folgen. Gleichzeitig erhält man einen Eindruck davon, wie er versuchte, durch seine Briefkontakte auf außeruniversitärem Weg Einfluss auf die damalige Gelehrtenwelt und einige Geistesgrößen zu nehmen. Zum anderen lernen wir ihn in einer Vielzahl von größeren und kleineren, wichtigen und unbedeutenden Zeitschriften als Feuilletonist in eigener Sache kennen. Hier versucht er auf direktem Wege Einfluss zu nehmen auf bestimmte Gruppierungen der Bevölkerung. Mit der Betrachtung dieser beiden Säulen seiner Wissens- und Erkenntnisvermittlung wird deutlich, dass du Prel bis in kleine Ausdifferenzierungen hinein zum Prototypen eines Wissenschaftspopularisiers in Sinne Andreas W. Daums (Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert, München 2002) wurde, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, als gebe es keine Verbindung zwischen ihm und den klassischen Popularisierern wie Ernst Haeckel. Das zweite Kernelement dieser Arbeit wird, neben der Darstellung der Biografie und des Netzwerks, in welches sie eingebunden ist, die genauere Darstellung von du Prels Popularisierungsmechanismen sein. Mit dieser Arbeit wird zum ersten Mal ein Kompendium von neuen Materialien in Form von Quellen, Briefen und darüber hinaus eine umfangreiche Bibliografie erstellt und zugänglich gemacht.
Der technologische Fortschritt und die zunehmende Verbreitung des Internets haben neue Wege der Leistungs- und Eignungsdiagnostik eröffnet. Der Einsatz von internetbasierten, eignungsdiagnostischen Verfahren - so genannten E-Assessment-Verfahren - ist ein relativ junges Unterfangen. Trotz zunehmender Bedeutung und Verbreitung von E- und Self-Assessments zum Zwecke der Personalauswahl, Personalentwicklung, Karriereberatung oder des Personalmarketings nähert sich die Wissenschaft erst langsam diesem Themengebiet an. Oft werden existierende Papierformen von Tests und Fragebogen einfach als computer- oder internetgestützte Versionen neu aufgelegt. Erfolgversprechender und innovativer ist die Nutzung der technischen Möglichkeiten zur Realisierung neuer Formen der Diagnostik via Internet. Internetbasierte Simulationsverfahren bieten Qualitäten, die von traditionellen Testverfahren nicht erreicht werden können. Bis dato besteht ein Defizit an theoretisch fundierten und testtheoretisch geprüften Online-Simulationsverfahren, obwohl sich insbesondere die simulativen Arbeitsproben als höchst valide zur Vorhersage von Berufserfolg erwiesen haben (Schmidt & Hunter, 1998, 2000). Diese Arbeit leistet einen Beitrag zur Weiterentwicklung von internetgestützten Diagnoseverfahren. Neben der ausführlichen Dokumentation der Entwicklung und Güteprüfung von zwei internetbasierten Simulationsverfahren zur Erfassung von berufsbezogener Problemlöse- und Planungsfähigkeit von angehenden Schulleitern und Führungsnachwuchskräften geht das Buch auch detailliert auf grundsätzliche Fragen der internetbasierten Eignungsprüfung ein. Anhand des hier neu eingeführten Modells des Blended-Assessment werden die spezifischen Potentiale und Risiken sowie konkreten Ansatzpunkte von E-Assessments dargestellt.