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Institut
Das Thema dieser Arbeit ist Parmigianinos Selbstporträt im Konvexspiegel, sein Entstehungskontext und seine Wirkung. Es lässt sich auf das Jahr 1524 datieren, in dem der junge parmaische Maler Francesco Mazzola, genannt Parmigianino, entschließt nach Rom zu gehen. Dort stellt er sich dem Papst vor, um diesen mit auserwählten Werken für eine Anstellung am klerikalen Hof zu überzeugen. Drei Werke bringt er mit sich: Die Heilige Familie, die Beschneidung und das Selbstporträt im Konvexspiegel. Während die ersten beiden aufgrund ihrer Themenwahl dem sakralen Ambiente angemessen gewählt sind, fällt das letzte diesbezüglich aus dem Rahmen. Dieses zeigt den jungenhaften Maler in einem unwirklichen Raum, wie er dem Betrachter eine enorm verzerrte, große Hand entgegenhält und ihn dabei gleichmütig anschaut. Doch nicht nur das gewählte Bildsujet, ein Selbstporträt in deformierter Gestalt, ist speziell. Auch der Malträger mit seiner konvexen Wölbung hebt sich durch seine materielle Beschaffenheit von bisherigen Gemälden ab. Die größte Motivation für Künstler ist es, Aufsehen zu erregen und dem immerwährenden intrinsischen Bestreben nach Ruhm nachzueifern. Doch die treibende Kraft für die Schaffung eines Kunstwerks resultiert nicht allein aus dem einem Künstler innewohnenden Ausdruckswillen. Vielmehr ist dieser ebenso gesellschaftlichen und zeitgeistlichen Bedingungen unterworfen, unter denen er Kunst schafft und die er in dieser verarbeitet. Für die Auseinandersetzung mit einem Kunstwerk muss der kausale und zeitabhängige Zusammenhang zwischen Künstler und Gesellschaft berücksichtigt werden. nichtsdestotrotz muss das Wesen eines Kunstwerks in seinem in sich geschlossenen Kosmos gesehen werden. Der Sinn seiner Existenz besteht im ästhetischen Empfinden, den das Werk in der Lage ist auszulösen. Es bleibt konstant in seiner Wirkung, solange es als Ganzes existiert. Vorsicht ist dann geboten, wenn ihm der Forschungseifer sein autonomes Wesen abspricht und es anstatt dessen „nur“ noch als Dokument (s)einer Zeit sieht.
Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel zu vermitteln, was unter dem Erlebnisnutzen von Produkten und Erlebnisökonomie verstanden werden kann, und will dabei zeigen, welches Potential die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema bietet. Ähnlich wie sich Dienstleistungen von Sachgütern abgrenzen lassen und eigene Kennzeichen besitzen, lässt sich demnach auch der Erlebnisnutzen von Produkten näher beschreiben. Bislang fehlt jedoch eine umfassende, differenzierte Beschreibung dieser Nutzenaspekte. Mit dem ersten Teil der Arbeit soll hierfür ein erstes Fundament geschaffen werden. Zur Beschreibung des erlebnisorientierten Konsums wird dabei der Begriff „Erlebnisnutzen“ verwendet. Die gesamte Arbeit beschäftigt sich mit diesem Erlebnisnutzen von Produkten und betrachtet die Erlebnisökonomie als eine Veränderung in der Gewichtung verschiedener Nutzenkomponenten. Als Verständnisgrundlage wird daher zunächst erklärt, was der Begriff „Kundennutzen“ beinhaltet und welche Bedeutung dieser für Konsumenten und Unternehmen besitzt. Anschließend soll einführend vermittelt werden, warum ein Erlebnisnutzen bei Produkten in einer Form vorhanden sein muss und ein wesentliches Konsummotiv darstellt. Im Hauptteil der Arbeit werden drei verschiedene Konzepte einer Erlebnisökonomie vorgestellt. Gezeigt wird zum einen, welche Auffassung eines Erlebnisnutzens der Autor jeweils vertritt und zum anderen, inwiefern dieser Erlebnisnutzen an Bedeutung gewinnt, sodass von einer Erlebnisökonomie gesprochen werden kann. Außerdem soll gezeigt werden, wie die Entstehung der Erlebnisökonomie jeweils begründet wird. Im letzten Teil werden zunächst die drei Konzepte einer Erlebnisökonomie hinsichtlich ihrer Aussagekraft bewertet, um herauszustellen, welches Bild einer Erlebnisökonomie sich aufgrund der kritischen Betrachtung ergibt. Abschließend werden die Potentiale für die weitere wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema basierend auf diesem Bild einer Erlebnisökonomie dargestellt.
Intelligent Product Design
(2012)
The aim of this thesis is to generate reality-based hypotheses about the opportunities and obstacles that create the implementation of Cradle to Cradle for the companies Jules Clarysse NV and Steelcase Inc. It discusses further which marketing-mix is appropriate for Cradle to Cradle products. Therefore exploratory expert interviews have been conducted with both companies. The empirical part is introduced by a literature study. From marketing perspective, the Cradle to Cradle approach for product design is investigated while taking into account that academic literature categorizes the concept on the one hand as consistent sustainability strategy, on the other hand as sustainable design. Moreover, the broad use of the expression design, within the literature of the Cradle to Cradle founders, is analyzed. Here, Cradle to Cradle design is holding out the prospect of Triple Top Line growth, rather than meeting only the economic bottom line. In regard of aesthetics, Cradle to Cradle aspires diversity in contrast to prevailing principles of Functionalism and universal design solutions. The ‘hidden‘ design assignment of Cradle to Cradle, service design, is highlighted as sphere that should be progressed. All these considerations form the interview guideline. The interviews serve as reality check whether there result Triple Top Lines and new service models for the companies and explore how aesthetics and tools of the marketing-mix are handled in Cradle to Cradle practice.
Lange wurde die Lüneburger Heide in Reiseberichten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts als karge Wüste beschrieben, vor allem wegen der ungünstigen Infrastruktur. Etwas später hingegen, während der Romantik und im Zuge der Heimatbewegung, wurde sie als beschauliches, schützenswertes Idyll und Schönheit geschätzt. Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert geriet die Lüneburger Heide zum ersten Mal in den Fokus der Touristen. Gleichzeitig kamen die ersten Reiseführer den Bedürfnissen der stetig wachsenden Anzahl Touristen nach. Heutzutage steht das Gebiet für vielfältige Erlebnismöglichkeiten und kommerzialisierten Massenandrang zur Heideblüte. Da für Reisende schon seit den Anfängen des Tourismus Reiseführer zur Verfügung stehen, die die Gebiete präsentieren, ist es unter anderem in der Kulturanthropologie zu einer Aufgabe geworden, die Konstruktion einer Landschaft bzw. einer Region durch diese Art der Ratgeberliteratur zu untersuchen. Deswegen soll es im Folgenden um die Erschaffung der Lüneburger Heide als Reiseregion gehen. Die Leitfrage dabei ist: Wie wird sie in den verschiedenen Reiseführern im Wandel der Zeit präsentiert? Um dieser Frage nachzugehen, sollen die Reiseführer im Hinblick darauf untersucht werden, ob die Motivik auf den Fotos ähnlich ist, und wie die Landschaft sprachlich dargestellt wird. Wird die Lüneburger Heide außerdem als eher erlebnisbezogen oder als ruhebezogen charakterisiert und welche Zielgruppe wird angesprochen? Wie wird die einheimische Bevölkerung in der Darstellung berücksichtigt? Die Analyse lässt auch Schlüsse auf den gesellschaftlichen Wandel zu und erlaubt, Thesen zu der Veränderung von Reisebedürfnissen bzw. -praxen sowie zur Veränderung des Tourismus allgemein zu entwickeln. In dieser Arbeit soll es sich folglich um die vergleichende Analyse von vier Reiseführern handeln: Zwei sind in der Zeit um 1910 entstanden, somit kurz nach der Gründung des Naturschutzparks Lüneburger Heide 1909, der die Region offiziell als "schützenswert" anerkannte, die zwei anderen stammen aus heutiger Zeit, sind zeitlich also gut hundert Jahre später einzuordnen.
Diese theoriegeleitete empirische Masterarbeit beleuchtet die Forschungslücke der emotionalen Führungskompetenzen als Erfolgsfaktor weiblicher Führungskräfte. Dabei wird von einer Veränderung des Führungsverständnisses in Richtung eines verstärkten Fokus der Mitarbeiterorientierung ausgegangen. Ziel der Arbeit ist die Formulierung von Implikationen für den praktischen Einsatz emotionaler Intelligenz und der darunter subsumierten Kompetenzen bei weiblichen Führungskräften. Datengrundlage bilden 14 leitfadengestützte Experteninterviews mit weiblichen und männlichen Führungskräften, Beratern und Coaches. Die Auswertung des Datenmaterials erfolgt anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2010), indem die Ergebnisse durch eine Einteilung in Geschlecht, Alter und Position analysiert werden. Die Untersuchung ergibt, dass sich weibliche Führungskräfte in einem Spannungsfeld aktueller Herausforderungen befinden. Sie werden mit der Erwartungshaltung an ein vielfältiges Anforderungsprofil der modernen Führungskraft, dem Aufbruch der traditionellen Führungsphilosophie mit wachsendem Fokus der Mitarbeiterperspektive sowie der Verkörperung des weiblichen Führungsstils konfrontiert. Immer häufiger sehen sie sich dabei einem widersprüchlichen Selbstbild ausgesetzt. Damit emotionale Intelligenz als erfolgreiche Kompetenz weiblicher Führungskräfte genutzt werden kann, gilt es, bestehende Stereotype aufzubrechen und die Anwendung individueller Führungsstile zu ermöglichen.
The dissertation deals with the impact of nitrogen deposition on the functioning of heathland ecosystems. Special interests were the displacement of heather (Calluna vulgaris) by the purple moor-grass (Molinia caerulea) as well as the fate of nitrogen loads in dry heathland ecosystems. The results of the studies undertaken in the field and in the greenhouse are presented as five individual journal articles. The nature of nutrient limitation was studied by means of fertilisation experiments with nitrogen (N) and phosphorus for heather and purple moor-grass (Articles I and II). The impact of nitrogen deposition on the outcome of competition between these two species was analysed during a competition experiment in the greenhouse (Article III). The aim of a 15N tracer experiment was to determine the fate of nitrogen deposition as well as allocation patterns (Article IV). In addition, the response of purple moor-grass to the combined effects of nitrogen deposition and summer droughts was investigated in a second greenhouse experiment (Article V). The fertilisation experiments showed that the growth of heather as well as of purple moor-grass is predominantly limited by N (Articles I and II). However, the results of the competition experiment demonstrated that only purple moor-grass has the ability to benefit from additional N loads, which in turn gives the grass the opportunity to displace heather (Article III). Drought treatment resulted in strikingly reduced biomass production of purple moor-grass in N-fertilised pots, mainly as a result of dying aboveground biomass during dry periods (Article V). This striking susceptibility of purple moor-grass to the combination of nitrogen deposition and drought must be taken into account, when predicting future developments of dry heathlands. The results of the 15N tracer experiment showed that the investigated heath is still in an early stage of N saturation, as indicated by a high immobilisation capacity and negligible leaching losses of 15N (Article IV). The findings of the dissertation contribute to a better understanding of the processes underlying the encroachment of purple moor-grass in dry heathlands and can enhance heathland management. The results can also be used to to evaluate the current and future status of this ecosystem particularly with regard to the various stages of N saturation as well as in the determination of “Critical Loads”.
Zusammenfassung Die vorliegende Schrift beschäftigt sich mit „Mechanismen“, die das Organisationsgeschehen prägen. Exemplarisch geht es dabei um Mechanismen, die für einen tiefgreifenden Wandel von Organisationen verantwortlich sind. Zunächst geht es um eine Klärung des Mechanismusbegriffs und darum, inwiefern die Betrachtung von Mechanismen dazu beitragen kann, soziale Prozesse besser zu verstehen. Anschließend werden 36 Mechanismen vorgestellt. Die Beschreibung dieser Mechanismen stützt sich auf theoretische Ansätze, die sich explizit oder implizit mit Fragen des organisationalen Wandels befassen. Abschließend erfolgt eine kurze Erörterung der Frage nach einer Forschungsstrategie, die geeignet ist, die Mechanismenbetrachtung für die theoretische Forschung nutzbar zu machen.
The world wide population growth and the increasing water scarcity endanger more and more the human society. Water saving measures alone will not be sufficient to solve all associated problems. Therefore, people in arid countries might come back to any kind of water available. In this context the way people regard wastewater must change in terms that it has to be recognized as a water resource. The reuse of wastewater, treated and untreated, for irrigation purposes in agriculture is already established in some semi-arid and arid countries. Countries with absolute water scarcity like Israel might not only be forced to reduce their water consumption, but even to transfer reused water to other sectors. Concerns of authorities and the general public about potential health risks are completely understandable. The health risks of wastewater are mainly originating from pathogens which are negatively correlated with its treatment. Therefore, the quality of a wastewater effluent derived from mechanical-biological treatment can be further improved by additional treatment steps like soil aquifer treatment (SAT). This process is adopted at the Israeli Shafdan facility in the south of Tel Aviv. Conventionally treated wastewater is applied on surface basins from where it percolates into the coastal plain aquifer which supplies approximately one quarter of Israel ́s drinking water. After a certain residence time in the subsurface the water is recovered by wells surrounding the recharge area. Although the pumping regime creates a hydraulic barrier to the pristine groundwater, concerns exist that a contamination of the surrounding drinking water wells could occur. So far, little is known about the removal of organic trace pollutants during the SAT process in general and for the Shafdan site in particular. Consequently, the need arose to study the purification power of the SAT process in terms of the removal of organic trace pollutants. For this purpose reliable wastewater tracers are essential to be able to differentiate between degradation and sorption processes on the one hand and dilution with pristine groundwater on the other hand. Based on their chemical properties, their worldwide usage in a variety of foodstuffs and beverages, and first data about the fate and occurrence of sucralose, artificial sweeteners came into the focus as promising tracer candidates.
Thus, in the present work an analytical method for the simultaneous determination of seven commonly used artificial sweeteners in different water matrices, like surface water and wastewater, was developed (see chapter 2). The method is based on the solid phase extraction (SPE) of the analytes by a styrene-divinylbenzene (SDB) copolymer material, and the analysis by liquid chromatography-electrospray ionization tandem mass-spectrometry (LC-ESI- MS/MS). The sensitivity in negative ionization mode was considerably enhanced by postcolumn addition of the alkaline modifier tris(hydroxymethyl) aminomethane. In potable water, except for aspartame and neohesperidine dihydrochalchone, absolute recoveries >75 % were obtained for all analytes under investigation, but were considerably reduced due to matrix effects in treated wastewater. The widespread distribution of the artificial sweeteners acesulfame, saccharin, cyclamate, and sucralose in the aquatic environment was proven. Concentrations in two German wastewater treatment plant (WWTP) influents ranged up to 190 μg/L for cyclamate, several tens of μg/L for acesulfame and saccharin, and about 1 μg/L for sucralose. For saccharin and cyclamate removal rates >90 % during wastewater treatment were observed, whereas acesulfame and sucralose turned out to be very persistent. As a result of high influent concentrations and low removal rates in WWTPs, acesulfame was the dominant sweetener in German surface waters with concentrations up to 2.7 μg/L. The detection of acesulfame and sucralose in recovery wells in the Shafdan SAT site in Israel in the μg/L range was a promising sign for their possible use as anthropogenic markers. As acesulfame and sucralose showed a pronounced stability in WWTPs and were detected in recovery wells of the SAT site in Israel it became worthwhile to assess their tracer suitability compared to other organic trace pollutants suggested as anthropogenic markers in the past (see chapter 3). Therefore, the prediction power of the two sweeteners was evaluated in comparison with the antiepileptic drug carbamazepine (CBZ), the X-ray contrast medium diatrizoic acid (DTA) and two benzotriazoles (1H-benzotriazole (BTZ) and its 4-methyl analogue (4TTri)). The concentrations of these compounds and their ratios were tracked from WWTPs with different treatment technologies, to recipient waters and further to river bank filtration (RBF) wells. Additionally, acesulfame and sucralose were compared with CBZ during advanced wastewater treatment by SAT in Israel. Only the persistent compounds acesulfame, sucralose, and CBZ showed stable ratios when comparing influent and effluent
concentrations of four German WWTPs with conventional wastewater treatment. However, by the additional application of powdered activated carbon in a fifth WWTP CBZ, BTZ, and 4-TTri were selectively removed resulting in a pronounced shift of the concentration ratios towards the nearly unaffected sweeteners. Results of a seven months monitoring program along the rivers Rhine and Main showed an excellent correlation between CBZ and acesulfame concentrations (r2 = 0.94), and still good values when correlating the concentrations with both benzotriazoles (r2 = 0.66 - 0.82). In RBF wells acesulfame and CBZ were again the compounds with the best concentration correlation (r2 = 0.85).
In Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe befinden sich zunehmend Menschen, die nicht nur wohnungslos, sondern gleichzeitig auch psychsich krank sind. Allerdings lassen sich diese Menschen meist nur schwer oder überhaupt nicht dazu motivieren, zur Behandlung ihrer Störungen fachpsychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Woran liegt das? Das Herzstück dieser Arbeit bildet eine qualitative Untersuchung, die diese Frage zu erhellen sucht. Dazu wurde in zwei Kulturbereichen - Deutschland und den USA - geforscht, um die psychiatrische Versorgung jeweils aus der Sicht ihrer odachlosen Nutzerinnen und Nutzer kennen zu lernen. Insgesamt 44 psychiatrieerfahrene und überwiegend zum Interviewzeitpunkt nach wie vor wohnungslose Menschen waren dazu in Hamburg und Columbus, Ohio in ihrer Lebenswelt befragt worden. Als Erhebungsinstrument diente ein halbstrukturierter Interviewleitfaden. Das methodische Vorgehen orientierte sich an den Maßgaben der Grounded Theory sowohl in ihrer klassischen Variante nach Glaser & Strauss (1969) als auch unter Berücksichtigung ihrer Erweiterungen aus konstruktivistischer Perspektive (Charmaz, 2006). Kapitel 1 gibt zunächst einen Überblick über Problemstellung, Forschungslage und Fortbildungssituation im Hinblick auf obdachlose Menschen in Deutschland. In Kapitel 2 wird dieser Überblick auf obdachlose, psychisch kranke Menschen hin präzisiert. Mit der Darstellung von Phänomenen wie Trauma, dem Stigmatisierungsansatz nach Goffmann, verschiedenen Modellen seelischer Gesundheit und stärkeorientierter Beziehungsgestaltung und nicht zuletzt neuer Theorieperspektiven in der Sozialen Arbeit werden theoretische Rahmenkonzepte benannt. Für die Entdeckungslogik der Grounded Theory ist allerdings entscheidend, dass diese theoretischen Orientierungen die Datenerhebung nicht als exante Hypothesen strukturiert haben. Ihre Rezeption war im Gegenteil durch die empirischen Befunde aufgegeben. Kapitel 3 führt in die Forschungsstrategie der Grounded Theory ein und zeichnet anschließend durch 20 ausgewählte Einzeldarstellungen ein Bild von der Lebensrealität der Zielgruppe. Die Auswertung der Interviews offenbart große Unverträglichkeiten zwischen den Bedürfnissen der Adressatinnen und Adressaten und der tatsächlichen Versorgungsrealität auf den drei Ebenen eigene Person, Institution und Gesellschaft. Diese führen vielfach zu misslungenen Aneignungs- und Austauschprozessen, die mit fehlender sozialer Anerkennung einhergehen und ein Verständnis der Zielgruppe als Opfer anstelle von Tätern ihrer eigenen Geschichte begünstigt. In Vorbereitung auf das Schlusskapitel werden in Kapitel 4 die Grundlagen einer bildungstheoretischen Didaktik mit ihrem emanzipatorischen Impetus erläutert und der Gedanke exemplarischen Lernens vorgestellt. Kapitel 5 führt schließlich die Erkenntnisse aus Kapitel 3 zu drei Fortbildungsmodulen zusammen. Ausgehend von den empirisch ermittelten am Interaktionsprozess beteiligten Akteurinnen und Akteuren wird das Krankheitserleben aus drei Perspektiven reflektiert: 1. Die leibgebundene Betroffenenperspektive (Greb, 2009) 2. Das Individuum im Austausch mit anderen (Interaktionsperspektive) 3. Das Individuum im Aufeinandertreffen mit Institutionen (Institutionelle Perspektive) Die methodisch-didaktische Ausgestaltung dieser drei Lernsituationen wird Gegenstand künftiger Forschungstätigkeit der Verfasserin sein. Als Lernziele für die Helferinnen und Helfer lassen sich schon jetzt u. a. folgende benennen: - Würdigen der in bestimmte Symptome und Handlungen investierten Kraft - Auseinandersetzung mit eigenen Stärken und Ängsten und Arbeit an der eigenen Haltung - Entwicklung einer kritischen Distanz zu den Institutionen, in denen sie arbeiten - Erarbeitung von Strategien zur Beseitigung/Rückgängigmachung von Praktiken, die die Souveränität der Klientel unnötig einschränken
Ökologische und soziale Themen werden für Marken zunehmend erfolgsrelevant. Jedoch können Nachhaltigkeitsversprechen einer Marke zu Vertrauensvorbehalten seitens der Stakeholder führen, weshalb die Glaubwürdigkeit einer Nachhaltigkeitsmarke besonders wichtig ist. Zudem wird die Wahrnehmung einer Nachhaltigkeitsmarke heutzutage verstärkt durch Stakeholder mitbestimmt, da sie mittels Social Media eigene Inhalte verfassen und im Social Web veröffentlichen können. Vor diesem Hintergrund wurde in der Dissertation erörtert, wie ein Unternehmen seine Marke durch ökologische und soziale Themen stärken kann. Außerdem wurde untersucht, wo in diesem Entwicklungsprozess soziale Medien gezielt eingesetzt werden können. In diesem Kontext wurde auch der Frage nachgegangen, wie die von Stakeholdern im Social Web verfassten Inhalte in Übereinstimmung mit einer intendierten Nachhaltigkeitsmarke gebracht und deren Kraft genutzt werden können. Zentrales Ergebnis der Dissertation stellt ein anwendungsorientiertes Modell für die systematische Social-Media-Verwendung zur Unterstützung des Nachhaltigkeitsmarkenmanagements dar.