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European species-rich grasslands are threatened both by land use intensification as well as land abandonment. The studies shown in this thesis tested the possible use of ecological knowledge to ensure hay productivity whilst maintaining diversity of grasslands, with a view to informing ecological restoration. The overall approach was to understand interactions between plants, to study diversity effects on productivity, and mainly investigate how plant functional groups that arrive first in the system can create priority effects that influence community productivity both above- and belowground. A grassland field experiment was established and monitored for four years, in order to verify the effects of manipulating the order of arrival of different plant functional groups, as well as the sown diversity level on productivity and methane yield. The overall findings were: a) sowing legumes first created priority effects aboveground (higher biomass) and belowground (lower root length), plants invested less in roots and more in shoots, b) priority effects were more consistent below than aboveground, c) sown diversity did not affect aboveground biomass, d) the order of arrival treatments indirectly affected methane yield by affecting the relative dominance of plant functional groups. Since the researchers lack information on how legumes and non-legumes interact spatially belowground, (particularly related to root foraging) a controlled experiment was performed, using two grass species and one legume. The identity and location of the neighbours played a role in interactions, and the order plants arrived modulated it. When the focal species (grass) was growing with a legume it generally equated to the same outcome as not having a neighbour. Roots from the focal species grew more toward the legume than the grass neighbour, indicating a spatial component of facilitation. Since these studies involved root measurements, a method study was also conducted to verify how comparable and accurate are root length estimates obtained from different techniques. Results showed that the use of different methods can lead to different results, the studied methods did not have the same accuracy, and the automated methods can underestimate the root length. Overall, the results allow to conclude that different groups of plants arriving before others affected above and belowground biomass, roots may be key drivers during the creation of these priority effects, and interaction outcomes between plants depended on neighbour identity and location, modulated by the order they arrive in. The results suggest that priority effects can be used by sowing different species or plant functional groups at different time to steer a community to a desired trajectory depending on the restoration goal. However, there is a need to test contingency, potential, and long term impacts of such possible tools for restoration.
Neben dem Klimawandel und der Verstädterung zählt der Verlust biologischer und kultureller Vielfalt mit unberechenbaren Konsequenzen für die Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen zu den größten Herausforderungen der Zukunft, auch in UNESCO-Biosphärenreservaten, die Modellregionen für nachhaltige Entwicklung sind. Deshalb wurden durch die vorliegende Studie erstmalig Ökosystemdienstleistungen im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee erfasst und bewertet. Dort sind insgesamt 39 Ökosystemdienstleistungen nachzuweisen, wobei räumliche Unterschiede hinsichtlich der Zonierung zu beobachten sind: Je strenger der Schutzstatus, desto geringer ist die Anzahl an nutzbaren Ökosystemdienstleistungen. Mittels Q-Methode wurden fünf unterschiedliche Werteperspektiven auf die bereitgestellten Ökosystemdienstleistungen identifiziert: 1) Übereinstimmung mit der Biosphärenreservats-Idee, 2) Regionalität mit dem Streitpunkt Kultur, die als a) entbehrlicher Luxus oder b) elementarer Lebensinhalt wahrgenommen wird, 3) Landwirtschaft und Nostalgie sowie 4) Vorsorge durch natürliche Regulierungsleistungen. Alle Perspektiven stimmen darin überein, dass die Vielfalt der Natur und sauberes Trinkwasser sowie die meisten regulierenden Ökosystemdienstleistungen von großer Wichtigkeit sind. Die Ergebnisse der Erfassung können als Grundlage zur weiteren Untersuchung der Ökosystemdienstleistungen im UNESCO Biosphärenreservat Schaalsee verwendet werden.
Agrobiodiversität besitzt vielfältigen ökologischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Wert. Sie ist eine grundlegende Voraussetzung für zukünftige Nutzungen und steht gleichzeitig in einem besonderen Verhältnis zu menschlichem Handeln. Zwar basiert Agrobiodiversität auf Natur, sie ist jedoch wesentlich durch landwirtschaftliche Tätigkeiten gestaltet worden und kann ohne weitere Nutzung durch den Menschen nicht erhalten und erneuert werden. Die vorliegende Dissertation analysiert die Gestaltung gesellschaftlicher Naturverhältnisse in der ländlichen Entwicklung am Beispiel der nachhaltigen Nutzung von Agrobiodiversität. Schutz und Nutzung von Agrobiodiversität wird hierfür in einem ersten Schritt als sozial-ökologisches Phänomen konzipiert. Daran schließen sich Analysen auf agrarpolitischer und landwirtschaftlich praktischer Ebene an. Anhand einer Analyse der der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP) und im speziellen der Politik zur ländlichen Entwicklung wird deutlich, dass eine programmatische Orientierung an Wettbewerbsfähigkeit und einer nachhaltigen Entwicklung besteht und das Paradigma einer multifunktionalen Landwirtschaft integrierende Ansätze bietet. Diese Ansätze werden jedoch weiterhin vor dem Hintergrund einer unhinterfragten Logik realisiert, die davon ausgeht, dass naturerhaltendes Wirtschaften nicht wettbewerbsfähig sein kann. Die GAP löst somit die hierarchische Trennung zwischen Schutz und Nutzung von Agrobiodiversität nicht auf. Trotz der Wirkmächtigkeit der GAP kann mittels der Fallstudie "Arche-Region Flusslandschaft Elbe" an einem konkreten Beispiel aus der landwirtschaftlichen Praxis dargestellt werden, wie nachhaltige Agrobiodiversitätsnutzung umgesetzt wird. Aus den Ergebnissen der Fallstudie werden abschließend Schlussfolgerungen für eine Weiterentwicklung der Politik zur ländlichen Entwicklung und EU-Agrarpolitik im Allgemeinen abgeleitet.