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Gegenstand der Dissertation FOU DU ROI ist eine kulturwissenschaftliche Untersuchung mit dem Ziel, nähere Einsichten über prägende Bedingungen visueller Wirklichkeitswahrnehmung zu gewinnen. Ausgangspunkt ist eine Weiterentwicklung der Magisterarbeit DIE WELT IM ZIMMER vom selben Autor, die vorrangig medienbezogene Fragestellungen behandelte, jedoch mit den Bezugsmodellen Panorama (Barker) und Panopticon (Bentham) bereits das Potenzial für eine umgewendete Perspektive offenbarte. Im Fokus steht nun die subjektive Wahrnehmung von Wirklichkeit. Beabsichtigt ist in diesem Sinne, eine neue Perspektive auf das menschliche Seh- und Vorstellungsvermögen zu eröffnen und unsere eindrucksvolle Befähigung zur Einlassung auf natürliche wie mediale Umwelten zu verdeutlichen. Hierauf gründet sich die leitende Hypothese: Die Paradigmen Panorama und Panopticon verfügen - in ihrer modellhaften Einzigartigkeit wie in ihrer dialektischen Verwobenheit, in ihrer Gegensätzlichkeit wie in ihrer Komplementarität - über ein hohes analytisches Potenzial. Dieses ist für ein vertieftes Verständnis visueller Wirklichkeitswahrnehmung nutzbar zu machen, und es legt die Formulierung eines übergeordneten, metaphorischen Paradigmas nahe: PREMIER PANNEAU. Mit dem Rückgriff auf die Entwürfe von Barker und Bentham werden zwei Arbeiten genutzt, deren Relevanz für kulturgeschichtliche und philosophische Betrachtungen unbestritten ist. Ihre paradigmatische Verwendung erlaubt es einerseits, auf einen anerkannten Argumentationshintergrund zurück zu greifen, andererseits ist die systematische Zusammenführung und Auswertung noch wissenschaftliches Neuland. Die berühmte Narrenweltkarte nach Ortelius (um 1600) wird hierfür zu einer metaphorischen Montage erweitert, in deren Zentrum König und Narr stehen. Sie begründen als virtuelle Figuren in antagonistisch-komplementärer Gegenüberstellung auch den Haupttitel FOU DU ROI. Ganz im Zeichen des halbgeteilten Narrenkostüms Mi-Parti ist die Weltkarte somit Dreh- und Angelpunkt eines dialektisch geprägten Konzepts, das die verschiedenen Betrachtungsdimensionen miteinander verknüpft.
Von Open Access zu Open Science: Zum Wandel digitaler Kulturen der wissenschaftlichen Kommunikation
(2016)
Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine explorative Studie zum Verständnis der Konzepte von Open Access und Open Science im Rahmen der Digitalisierung und der Differenzierung zwischen den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Reputation. Ziel der Arbeit ist die Darstellung, Analyse und Verhandlung der Annahmen rund um die Etablierung sowie die Durchführung von offenen und digitalen wissenschaftlichen Erkenntnisprozessen. Die forschungsleitende Hypothese dieser Arbeit ist, dass sich die Öffnung des Zugangs zu wissenschaftlichen Erkenntnissen für die Gesamtgesellschaft (Open Access) in einer Übergangsphase zur Öffnung des Zugriffs auf den gesamten wissenschaftlichen Erkenntnisprozess (Open Science) befindet. Im Verlauf der Arbeit werden die Vorannahmen zum Interesse an der Öffnung wissenschaftlicher Kommunikation und der Verbreitung dieser den praktischen Gegebenheiten im wissenschaftlichen Alltag in einer Befragung gegenübergestellt. Dabei wird die Thematik in Bezug zu den Herausforderungen an die wissenschaftliche Gemeinschaft und das wissenschaftliche System gesetzt sowie in einen historischen Kontext gestellt. In diesem Zusammenhang werden insbesondere die Diskrepanz zwischen der Idee der Öffnung von wissenschaftlicher Kommunikation und der wissenschaftlichen Realität adressiert, sowie Katalysatoren und Hindernisse für die Umsetzung der Konzepte rund um die Öffnung von Wissenschaft identifiziert und empirisch überprüft. Die Erfahrungen und Meinungen der befragten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen werden den Erfahrungen aus einem Selbstversuch des jederzeit öffentlich einsehbaren Erstellungsprozesses dieser Arbeit gegenübergestellt, die Unterschiede zwischen den Disziplinen herausgearbeitet und Handlungsempfehlungen für das offene Bearbeiten wissenschaftlicher Fragestellungen abgeleitet. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst, bewertet und in einem Ausblick Anknüpfungspunkte für weitere Forschungsbemühungen dargestellt. Die gesamte Arbeit wurde direkt und unmittelbar bei der Erstellung für jeden, jederzeit frei zugänglich im Internet auf live.offene-doktorarbeit.de unter einer offenen und freien Lizenz (opendefinition.org) maschinenlesbar veröffentlicht.