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Die Veröffentlichung dokumentiert die Ergebnisse einer Online-Befragung, die die Autoren im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Fachhochschule Nordostniedersachsens durchführten. Gegenstand waren u.a. folgende Fragen: Zu welchem Zweck nutzen Mandanten das Internet? Kommunizieren Mandanten und Anwälte via E-Mail? Welche Anforderungen stellen Mandanten an den Internetauftritt von Anwaltskanzleien?
Auslandseinsätze unterschiedlicher Form und Dauer bilden in zunehmendem Maße einen wichtigen Bestandteil der Personalpolitik internationaler Organisationen. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über Anforderungsprofile und verschiedene Auswahlverfahren für internationale Tätigkeiten.
An der Universität Lüneburg veranstaltet die Professur Öffentliches Recht, inbes. Energie- und Umweltrecht in Kooperation mit der Professur für Bank- und Finanzwirtschaft am 13.10.2006 ein Symposium zum Thema „ Biogasanlagen – Recht und Finanzierung“. Die drei Themenblöcke gliederten sich in „Rechtsfragen“, „Finanzierung und Steuern“ sowie „Übergreifende Fragen“ und wurden von PD DR. Joachim Sanden, Prof. Dr. Heinrich Degenhart und Prof. Dr. Dr. h.c., (GTU Tiflis) Thomas Schomerus moderiert.
Niedersachsen, Lehrkräfte, Gesundheit
Bildpragmatik
Beacon Hill, Russel, Schulversuch
Fortbildung, Arbeitsmarkt
Schule , Lernumwelt , Soziales Klima
Bilder und Worte sind kulturelle Errungenschaften beträchtlicher Erfindungshöhe. Beide legen einen Ausschnitt des Interesses fest, beide isolieren semantische Elemente aus dem komplexen Strom kommunikativer Akte. Doch hat in Hinblick auf Indizierung die Erfindung von Wörtern einen besonderen Vorteil den Bildern gegenüber: es gibt nur endlich viele von ihnen, die auf einen bestimmten Begriff verweisen, es können Lexika geschrieben werden, die diesen Zusammenhang kodifizieren, und diese Lexika können alphabetisch geordnet sein, so die Brücke zwischen der Semantik und dem Berechenbaren schlagend.
Der vorliegende Text trifft eine (subjektive)Auswahl aus Themen der Theoretischen Informatik, deren Kenntnis neben vielen anderen Themen als unabdingbar im Rahmen der Informatikausbildung angesehen wird.
Die Organisationsberatung im Allgemeinen sieht sich einer wachsenden Nachfrage gegenüber. Geißler (2000, S. 14) dazu. „Bildung und Beratung werden angefordert, wenn man weiß, dass es, wie es ist, nicht weitergeht“. Nach Kopp (1998, S. 274ff) liegt der Beratungsbedarf (1) an den immer turbulent werdenden Umwelten, (2) an den Orientierungs- und Anpassungsversuchen im Rahmen von Globalisierung usw. (dazu auch Wimmer 1991) und (3) an den neuen Problemstellungen, die durch neue Organisationsformen notwendig werden. Zur Erläuterung der Beratung lernender Organisationen wird im Folgenden in drei Schritten vorgegangen: Ausgehend von verschiedenen Definitionen (1) und Theorien (2) zur Systemischen Organisationsberatung werden Kernaspekte (Rolle des Beraters, Ziele, Dilemmata) dieser Form der Beratung diskutiert (3). Danach erfolgt (4) deren Umsetzung auf Lernende Organisationen mit besonderer Berücksichtigung des Wissensmanagements (Ziele, Probleme der Umsetzung).
Gewohnt, in der Entwicklung und Durchführung von Projekten in der politischen Erwachsenenbildung zuerst nach möglichen eigenen Zugängen der TeilnehmerInnen zum Thema nachzudenken, lag der Zugang zum Thema Wasser über den Aspekt der individuellen Nutzung im Haushalt nahe. Alle möglichen Aktivitäten im Haushalt, wie Waschen, Reinigen, Kochen usw. haben unmittelbar mit Wasser zu tun. Wasser war von je her konstituierendes und prägendes Element gleichermaßen für versorgungswirtschaftliche Aktivitäten. Trotzdem ist Wasser heute im haushälterischen Bereich kaum noch sichtbar. Seine Erscheinung beschränkt sich auf das Heraussprudeln oder fließen aus dem Wasserhahn und dem Ablaufen und Verschwinden im Ausguss. Wasser ist selbstverständlich; es wird geliefert und es wird auch wieder beseitigt und entsorgt. Der Haushalt ist nur ein kleiner Ausschnitt einer riesigen Durchflussmaschinerie. Doch die Haushalte sind die Orte, an denen Wasser unmittelbar und existentiell notwendig gebraucht wird. Fragen der Vermittlung umweltbezogenen Wissens oder Methoden zur Wahrnehmung von Umweltproblemen sind jedoch nicht der Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Sie waren vielmehr die Impulse für den Forschungskontext. Dieser verortet sich schließlich im weiten Feld des Verhältnisses von Technik und Umwelt, in der Art und Weise, wie Versorgungs- und Entsorgungstechnik je eingepasst sind in das Spannungsfeld von naturräumlichen Gegebenheiten und anthropogenen Nutzungsformen von Wasser. Dass Umwelthandeln sich dabei in realen wirtschafts- und wissenschaftspolitischen Kontexten bewegt und ein Mensch-Natur-Verhältnis beschreibt, das sich oftmals in Form einer krisenhaften und krisenbestimmten Wahrnehmung von Natur und natürlichen Prozessen wandelt und immer wieder neu gestaltet, verdeutlicht sich ganz aktuell und in drastischer Weise in den erneut aufgebrochenen kontroversen Debatten zu nachhaltigen und insbesondere vorsorgenden Formen der Flussbewirtschaftung und des Fliessgewässerausbaus.
In der Umweltanalytik steht die Analyse von potenziellen Schadstoffen im Vordergrund. Häufig ist die negative Wirkungsweise dieser Schadstoffe auf Organismen und Umweltkompartimente bekannt. Dennoch kommt es vor, dass Organismen in einem Ökosystem geschädigt werden, ohne dass dies auf eine bekannte Ursache zurückgeführt werden kann. Der Ansatz der wirkungsspezifischen Analyse greift an diesem Punkt an, da er mit Hilfe von chemisch-analytischen Verfahren die Identifizierung von Schadstoffen mit der Erkenntnis über deren potenzielle Wirkungen auf Organismen mittels Biotests kombiniert. SCHUETZLE UND LEWTAS (1986) stellten fest, dass die Nutzung von Biotests in Verbindung mit analytischen Messungen einen leistungsfähigen Ansatz zur Identifizierung von Umweltschadstoffen darstellt. Sie prägten den Begriff 'Bioassay-Directed Chemical Analysis' (BDCA). Dieses Konzept der 'Biotest-geleiteten chemischen Analyse', oder auch 'Wirkungsspezifische Analyse' genannt, dient folglich der Identifizierung von toxischen Verbindungen in Umweltproben. Es ist verwandt mit dem dreistufigen Konzept 'Toxicity Identification and Evaluation' (TIE) (Toxizität, Identifizierung und Beurteilung), das Ende der 80er Jahre von der amerikanischen Umweltbehörde US-EPA eingeführt wurde.
Evaluation des Lehramtsstudiengangs aus der Sicht der Studierenden an der Universität Lüneburg
Die Liberalisierung des Energiemarktes führt bei den Versorgungsunternehmen dazu, ihre Geschäftsprozesse auf den Kunden hin auszurichten. Ziel der vorliegenden Diplomarbeit, die im Rahmen eines Praxissemesters entstand, ist die Erläuterung des Aufbaus und der Einsatzmöglichkeiten der Systemlösung "SAP Business Information Warehouse (BW)" für ein Customer Relationsship Management (CRM).
Der vorliegende Aufsatz beleuchtet die Möglichkeiten, Archive elektronisch für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Aufgabe dieser Diplomarbeit ist die Automatisierung eines Dauerlaufprüfstandes für vier Automatikschaltungen im DaimlerChrysler-Werk Hamburg.
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Substitution von Kreditfinanzierungen durch Wertpapierfinanzierungen durch die sog. Securitisation und der daraus folgenden Asset Backed Securities (ABS).
Im Rahmen dieser Arbeit soll untersucht werden, ob die mit dem Dünger eingetragenen Schwermetalle im Boden bleiben, oder aus dem Boden durch verschiedene Pfade, wie z.B. eine Ernte von Nutzpflanzen etc. ausgetragen werden können. Darüber hinaus soll die vorliegende Arbeit einen Beitrag dazu leisten, die Bilanz der bei der Düngung eingetragenen in Agrarökosysteme Schwermetalle besser zu verstehen. Ein wichtiges Ziel dieser Arbeit ist deshalb die Bilanzierung der den Ackerböden mit dem Wirtschaftsdünger zuführten Konzentrationen an Zink und Kupfer und deren Austrag durch die Ernte der untersuchten Nutzpflanzen.
Die vorliegende Diplomarbeit wurde während eines Praktikums bei der Firma Tuchenhagen GmbH in Büchen angefertigt. Sie beschreibt die Zusammenführung von Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz mit einem modernen Managementsystem in einem mittelständischen Maschinenbauunternehmen.
Die vorliegende Diplomarbeit entstand während eines Praxissemesters und befaßt sich mit den Einsatzmöglichkeiten für APS-Systeme (Advanced Planning and Scheduling) in der Produktion.
Die vorliegende Diplomarbeit entstand im Rahmen eines Praxissemesters bei der BASF IT Service GmbH und untersucht die Integration der Anwendungssoftware von Facharbeitern eines Unternehmens in ein Internetportal.
The EU electricity directive (96/92/EC) established the right of the member states to choose between Regulated and Negotiated Third Party Access (RTPA and NTPA). The interest group theory is able to explain whether the introduction of NTPA in Germany had been an interest group equilibrium under the restriction of EU-directive. Using the NTPA associations of electricity power suppliers, network monopolists and industrial consumers negotiated three agreements. The last one (AA VVII+) in December 2001 introduced a market comparison scheme with three structural features: “East-/West-Germany”, “consumption/population density”, and “cable rate”. These features are variables which are supposed to reflect cost differences between network suppliers. The theoretical analysis will derive the hypothesis that this conception allows to introduce a cost irrelevant factor and therefore to increase prices without harming firms which do not hold this factor. This hypothesis could be tested by analyzing the German low and medium voltage network suppliers in 2002 and 2003. Our estimations show that the use of structural feature “East-/West Germany” and “consumption/population density” could be explained by this hypothesis. But because we have no firm specific information about cost differences other explanations could not be excluded: Monopoly prices differ with marginal costs, and regulation could reflect real cost differences. The third structural feature “cable rate” has no influence in low voltage networks, but has an impact on access charges levied in medium voltage networks. This relationship is only given if we use the borderlines given by AA VVII+. Hence, we are not able to reject the interest group theory: The feature “cable rate” was introduced successfully to increase access charges for medium network suppliers which have high cable rates without having higher costs.
In dieser Arbeit werden mögliche Auswirkungen des deutschen Schwerbehindertengesetzes auf die Arbeitsplatzdynamik anhand von Daten einer Vollerhebung davon betroffener Arbeitgeber durch die Bundesagentur für Arbeit und von Daten des IAB-Betriebspanels empirisch überprüft. Dabei wird aus Gründen der Verfügbarkeit geeigneter Daten die zweite Schwelle des Gesetzes von 25 Beschäftigten untersucht, bei deren Überschreiten die Betriebe im Untersuchungszeitraum 1999/2000 zwei Arbeitsplätze mit Schwerbehinderten besetzen oder eine Ausgleichsabgabe zahlen mussten. Sowohl deskriptive als auch multivariate Analysen deuten darauf hin, dass das Beschäftigungswachstum leicht gebremst wird, wenn Betriebe kurz vor dieser Schwelle stehen und nicht ausreichend Schwerbehinderte beschäftigen (also beim Überschreiten der Schwelle eine Ausgleichsabgabe zahlen müssten). Allerdings gibt es keine Anzeichen dafür, dass Betriebe in einer entsprechenden Situation hinter der Schwelle stärker Beschäftigung abbauen, um diese zu unterschreiten und damit die Abgabe zu vermeiden.
Die weltweiten Friedensdemonstrationen mit Millionen von Teilnehmern und Teilnehmerinnen der vergangenen Jahre 2002/2003 zeigen den Wunsch eines großen Teiles der Menschheit nach Frieden. Die Aktivität hunderttausender junger Menschen für den Frieden ist in Deutschland ein neuartiges Phänomen, das zum Teil als ein Resultat jahrzehntelanger Friedenserziehung und Friedenspädagogik in Elternhäusern, Kindergärten, Schulen und Hochschulen angesehen werden kann.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Kinetik der Hg-Emission aus Böden und die Bedeutung der nach heutigem Wissenstand relevanten Umweltparameter, i.e. der Hg-Substratkonzentration, der Bodentemperatur, der Bodenfeuchtigkeit, der Lichteinstrahlung und der atmosphärischen Turbulenz, aufzuklären. Hierfür wurde ein Laborflusskammersystem entwickelt und aufgebaut, mit dem sich der Einfluss dieser Parameter auf die Hg-Emission unter kontrollierten und reproduzierbaren Bedingungen im Labor untersuchen ließ. Mit dieser Arbeit wird die erste systematische Untersuchung aller nach heutigem Wissensstand relevanten Umweltparameter vorgelegt, bei der auch die gegenseitige Wechselwirkung der einzelnen Parameter erfasst und eingehend untersucht werden konnte. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Emission von Hg aus Böden durch zwei unterschiedliche Mechanismen, einen thermischen und einen lichtinduzierten, kontrolliert wird. Die thermisch kontrollierte Emission folgt einer Kinetik quasi nullter Ordnung. Der Mechanismus lässt sich durch ein klassisches Phasengleichgewicht des Hg° zwischen der Bodenmatrix und der Gasphase beschreiben, wobei sich die Bodenfeuchtigkeit über den die Bodenmatrix umschließenden Wasserfilm auf die Kinetik der Phasenreaktion auswirkt. Der Einfluss der Bodenfeuchtigkeit lässt sich über die Wasserspannung erklären. Sie wirkt sich über die Schichtdicke des Wasserfilms und die Oberflächenspannung auf die Geschwindigkeit der Phasenreaktion und die Lage des Phasengleichgewichtes aus. Der zweite Freisetzungsmechanismus basiert auf einer unspezifischen photochemischen Reduktion von Hg-Huminstoffkomplexen zu Hg°. Der wahrscheinlichste Mechanismus ist dabei die Reduktion eines Hg-Huminstoffkomplexes. Für die photochemische Reduktion des Hg konnte ein verallgemeinertes solares Wirkungsgradspektrum abgeleitet werden, welches zusammen mit der hier gefundenen Konzentrationsabhängigkeit eine wesentliche Grundlage zur Quantifizierung dieses Mechanismus bildet. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind in ein Modell eingeflossen, welches in Kombination mit Freilandmessungen einen wichtigen Beitrag zur Quantifizierung der Hg-Emission aus Böden auf lokaler, regionaler und globaler Ebene liefern kann.
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht die Anwendung der Global Sourcing Strategie in der Unternehmung, indem zunächst die grundsätzlichen Voraussetzungen für die Anwendbarkeit der Strategie und die Organisation des Global Sourcing beleuchtet werden. Die Prozesse des Global Sourcing werden dargestellt und die Anforderungen an das Personal aufgeführt.
Vier Jahre nach Inkrafttreten der letzten Reform des Betriebsverfassungsgesetzes wurden ihre Auswirkungen auf die Arbeitbeziehungen in 600 mittelständischen Betrieben im Regierungsbezirk Lüneburg erneut empirisch untersucht. Bei der Studie handelt es sich um die zweite Befragung derselben Grundgesamtheit. Damit lassen die Ergebnisse sowohl Aussagen über die aktuelle Mitbestimmungssituation als auch über die Veränderungen seit 2003 zu. Im Blickpunkt der Befragung stand, ob der erweiterte Mitbestimmungskatalog zwischenzeitlich von den Betriebsräten genutzt wird und in welchem Umfang seit 2001 neue Betriebsräte entstanden sind. Ferner galt es zu überprüfen, welches die Schwerpunkte der Betriebsratsarbeit sind, welche Rolle dem Betriebsverfassungsgesetz hierbei zukommt und welche Effekte dies – nach Einschätzung der Arbeitgeberseite –auf die Arbeitsbeziehungen hat. Dieser Beitrag stellt Ergebnisse der Untersuchung vor und vergleicht diese mit Erkenntnissen anderer Studien.
Der Einfluss der Bewirtschaftung auf die Artenvielfalt und Artenzusammensetzung epiphytischer Moose und Flechten in Buchenwäldern Nordost-Deutschlands wurde analysiert. Die Untersuchungen erfolgten in einem unbewirtschafteten und einem benachbarten bewirtschafteten Waldgebiet in jeweils 45 Untersuchungsflächen à 400 m2. In den Untersuchungsflächen wurden die Stetigkeit der Epiphyten an jeweils 2–4 zufällig ausgewählten Trägerbäumen (100 Bäume je Waldtyp) sowie sieben Umweltvariablen aufgenommen. Im Naturwald war die Gesamtartenzahl sowie die mittlere Artendichte der Flechten bezogen auf die Mantelfläche höher als im Wirtschaftswald. Die Regressionsanalysen und die DCA wiesen den Brusthöhendurchmesser (BHD) als den für die Artenvielfalt und Artenzusammensetzung bedeutsamsten Faktor aus. Der BHD korrelierte positiv mit der Anzahl an Wuchsanomalien und der Rindenrauigkeit der Trägerbäume und ist deshalb ein guter Indikator für die Habitatqualität. Weiterhin zeigten die Lichtverhältnisse einen signifikanten Einfluss auf die Artenzusammensetzung in beiden Waldtypen sowie auf die Artenvielfalt im Wirtschaftswald. Insbesondere schattentolerante und austrocknungsempfindliche Arten können durch die plötzliche Lichtstellung und Veränderung des Mikroklimas infolge von forstlichen Eingriffen geschädigt werden. Die Arten mit deutlich höherer Stetigkeit im Naturwald sowie die meisten seltenen Arten gelten als stenök, da sie die schattigen und luftfeuchten Bedingungen eines geschlossenen Waldinnenklimas benötigen und überwiegend an alten, starken Bäumen siedeln. Zur Erhaltung der Artenvielfalt epiphytischer Moose und Flechten, sollten daher im Rahmen forstlichen Managements starke Bäume über den Zieldurchmesser hinaus erhalten werden. Weiterhin ist eine einzelstammweise Nutzung anzustreben, um Schwankungen im Mikroklima zu minimieren.
Dieser Leitfaden wurde im Wintersemester 05/06 anlässlich des Projekts „Insolvenzrecht“ von einem vierzehnköpfigen Team, bestehend aus Studierenden des Fachbereichs Wirtschaftsrecht (Universität Lüneburg), ihrem Dozenten Prof. Dr. Zenz und Herrn Ritter von der Volksbank Uelzen-Salzwedel erstellt.
Nach einer mehrjährigen Konsolidierungsphase konnte die deutsche Biotechnologiebranche zunehmend Marktanteile im internationalen Wettbewerb gewinnen. Derzeitig werden zwei Entwicklungen innerhalb der Branche intensiv diskutiert: die Osterweiterung der Europäischen Union und die zunehmende wirtschaftlich-technologische Bedeutung der Schwellenländer, allen voran Indien und China. Hierbei sind folgende Fragestellungen von besonderem Interesse: Ist mit einer Verstärkung des internationalen Branchenwettbewerbs zu rechnen? Wie positioniert sich Deutschland? Welche Rolle spielen Absatz-, Forschungs- und Produktionsbedingungen in den Erweiterungs- und Schwellenländern? Welche Implikationen folgen für die deutsche Technologie- und Standortpolitik? Die vorliegende Arbeit fasst die Ergebnisse einer Unternehmensbefragung zusammen, die durch die Abteilung Innovation und Wachstum im Frühjahr 2006 durchgeführt wurde.
Diese Studie diskutiert mögliche Varianten einer Sustainability Balanced Scorecard. Dabei geht es um die Integration von Umwelt- und Sozialmanagement in das 1992 von Kaplan und Norton entwickelte strategische Managementkonzept der Balanced Scorecard. Die hier entwickelte Sustainability Balanced Scorecard stellt Unternehmen ein Instrument für ein wertorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement zur Verfügung.
In diesem Text soll es um Computerkultur gehen, die mit den Begriffen Synthese, Mimesis und Emergenz beschrieben wird. Fuer das Kulturprodukt - vielleicht sogar Kulturindustrie-Produkt - Film ist die Zeit guenstig fuer ein solches Unterfangen, denn wir koennen mittlerweile gut zwanzig Jahre ueberblicken, wir koennen bei der technischen Basis des synthetischen fotorealistischen Computergraphik-Bildes beginnen, sind im Moment in der Hochzeit der Animation in voller mimetischer Pracht angelangt, sehen aber auch schon, was an hochgradig vernetztem Geschehen z. B. als massive online role game Emergenzen zeitigt.
Es geht um die Widerstaendigkeit des Bildes, um das Phaenomen des Unvermoegens von Suchmaschinen, Bilder ebenso effizient aus der Flut des online zugaenglichen Materials zu filtern, wie es bei Texten so exzellent funktioniert. Dabei wird die Pointe sein, dass es sich nicht um ein informatisches Problem handelt, eines, das sich mit raffinierteren Algorithmen und schnelleren Computern in den Griff bekommen liesse, sondern, dass es sich um ein kulturell emergentes Phaenomen handelt, also zum dritten Teil der Triade Synthese - Mimesis - Emergenz gehoert.
Der weltweite Energieverbrauch nimmt stetig zu. Statistiken zeigen, dass ein wesentlicher Anteil dieses Anstiegs nicht von der Industrie ausgeht, sondern auf Privathaushalte und öffentliche Einrichtungen zurückzuführen ist. Die Anzahl der elektrischen Verbraucher in einem durchschnittlichen Privathaushalt steigt. Es wird für den Menschen schwieriger zu beurteilen, was in seiner persönlichen Umgebung welche Menge Energie verbraucht. Diese Mannigfaltigkeit an Verbrauchern manuell im Sinne eines effizienten Umgangs mit Energie zu managen ist kaum möglich. In dieser Arbeit wird ein System skizziert, welches es einem Gebäude erlaubt seine Energieströme in autonomer Weise selbst zu verwalten. Ein hochdynamisches Netz verteilter Netzwerkknoten soll in der Lage sein, elektrische Verbraucher entsprechend den Bedürfnissen der Benutzer zu verwalten mit dem Ziel, den Gesamtenergiebedarf des Netzes zu minimieren. Es ist eine besondere Herausforderung, dass in diesem Netzwerk gleichberechtigter Knoten auf Grund von technischen Randbedingungen kein Knoten globales Wissen über das Gesamtnetzwerk akkumulieren kann. Für diese Optimierungsaufgabe wurde die Ant Colony Optimization (ACO) ausgewählt. Damit innerhalb des hochdynamischen Netzwerks eine Optimierung nur auf Basis der lokalen Informationen der Netzteilnehmer durchgeführt werden kann, wird eine angepasste ACO Variante, das das Asynchronous Ant System, eingeführt. Diese Arbeit stellt eine Java-basierte Simulation des AAS Algorithmus im verteilten Netz sowie eine ANSI C Implementierung des AAS Systems auf einer Embedded Plattform vor. Es zeigt sich, dass es mit Hilfe des AAS möglich ist, Optimierungsaufgaben im verteilten Netz zu lösen.
Einhergehend mit politischen, naturbezogenen und konjunkturellen Herausforderungen der Tourismusbranche sehen sich Reisebüros auch im Wettbewerb mit neuen Medien. Beratungsqualität im Face-to-Face Vertrieb muss sich in diesem Zusammenhang der Diskussion stellen, womit traditionelle, konzern-eigene Reisebüros ihre Existenzberechtigung behalten. Die Erfassung persönlicher Faktoren im Gespräch, die weichen Erfolgsfaktoren in Bezug zu Beratungsqualität von Reisebüromitarbeitern, stehen im zentralen Forschungsinteresse. Die daraus resultierenden Fragenstellungen lauten unter anderem: Welche Softskills der Reisebüromitarbeiter sind notwendig, um ein gutes Beratungsgespräch zu führen? Lassen sich Softskills von Reisebüromitarbeitern methodisch erfassen? Was unterscheidet umsatzstarke von umsatzschwachen Beratern in der Reisevermittlung? Die Zielsetzung ist ein innovatives und adaptives Konzept zur Steigerung der Beratungsqualität von Reisebüromitarbeitern und damit zur Erfolgsicherung konzerngesteuerter Reisebüros. Zur Konkretisierung wurde die SERVQUAL-Methode ausgewählt, da sie sich durch eine Doppelskala auszeichnet, um die Lücke zwischen erwarteter und wahrgenommener Beratungsqualität zu messen. Dies bedeutete jedoch auch, dass die Probanden zu jeder gestellten Frage zwei unterschiedliche Antworten geben mussten. Eine zur tatsächlich erlebten, wahrgenommenen Qualität, in dieser Arbeit zur Beratungsqualität und eine zu den subjektiven Erwartungen an die eigene Leistung. Die Mitarbeiterbeurteilung der Beratungsqualität erfolgte durch die SERVQUAL Dimensionen Annehmlichkeit des tangiblen Umfeldes, Zuverlässigkeit, Reaktionsfähigkeit, Leistungskompetenz, Einfühlungsvermögen und wurde um die Dimension Kommunikationsfähigkeit ergänzt. Grund hierfür ist, von Reisebüromitarbeiter werden gleichzeitiges kunden- und auch umsatzorientiertes Arbeiten erwartet. Sie haben dabei einen hohen Anspruch zu erfüllen. Neben dem fachlichen Wissen sind Fähigkeiten in der verbalen und nonverbalen Kommunikation ebenso notwendig wie eine nach innen (zum Konzern, dem Büro und den Kollegen) und nach außen (kundenorientierte) gerichtete Kommunikation. Dies ließ eine Erweiterung des SERVQUALS um Kommunikation für nötig erscheinen. Im weiteren Verlauf wurden auch Schulungen der Reisebüromitarbeiter, in Ergänzung zu früheren Voruntersuchungen, mit einbezogen. Das gewählten SERVQAUL-Verfahren wie auch die Faktorenanalyse boten sich für die vorliegenden Fragestellungen zu den Schlüsselfaktoren der Mitarbeiter geradezu an und haben zu umfangreichen Erkenntnissen geführt. Voraussetzung der gewonnenen Erkenntnisse waren einerseits theoretische Analysen zur Beratungsqualität im Vorfeld, Würdigung bisheriger Untersuchungen des Reisebürovertriebes und die dargestellte empirische Forschung. In der Voruntersuchung wurden die unabgesicherten und subjektiv orientierungsweisende Meinungen der Praktiker hinzugezogen. Konkretisierend zeigt das Ergebnis des mehrjährigen Forschungsprojektes eine eher langfristige Entwicklung der Beratungsqualität von Reisebüromitarbeitern auf. Die Bemühung lag darin, Verbindungen zwischen praktischem Knowhow und Idealvorstellungen von Beratungsqualität mit den Theorien der Wirtschaftswissenschaften zwecks Erkenntnisfortschrittes zu finden.
Im Unterschied zu Bildbeschreibung und Bildinterpretation steht hier die Bildanalyse im Zentrum. Aussage und Sinn ästhetischer Einzelbilder sollen jeweils in ihrer Struktur fundiert werden. An über 40 Gemälden, Fotografien und Werbebildern werden vier verschiedene Analysekategorien erprobt: die Kompositionslinie, das Fragment, das Symbol und der Verweis. Mit der Bildanalyse als methodenfundierter Produktanalyse wird ein Aspekt der aktuellen transdisziplinären Bildwissenschaft angesprochen, der bislang noch nicht zureichend Beachtung gefunden hat.
The world wide population growth and the increasing water scarcity endanger more and more the human society. Water saving measures alone will not be sufficient to solve all associated problems. Therefore, people in arid countries might come back to any kind of water available. In this context the way people regard wastewater must change in terms that it has to be recognized as a water resource. The reuse of wastewater, treated and untreated, for irrigation purposes in agriculture is already established in some semi-arid and arid countries. Countries with absolute water scarcity like Israel might not only be forced to reduce their water consumption, but even to transfer reused water to other sectors. Concerns of authorities and the general public about potential health risks are completely understandable. The health risks of wastewater are mainly originating from pathogens which are negatively correlated with its treatment. Therefore, the quality of a wastewater effluent derived from mechanical-biological treatment can be further improved by additional treatment steps like soil aquifer treatment (SAT). This process is adopted at the Israeli Shafdan facility in the south of Tel Aviv. Conventionally treated wastewater is applied on surface basins from where it percolates into the coastal plain aquifer which supplies approximately one quarter of Israel ́s drinking water. After a certain residence time in the subsurface the water is recovered by wells surrounding the recharge area. Although the pumping regime creates a hydraulic barrier to the pristine groundwater, concerns exist that a contamination of the surrounding drinking water wells could occur. So far, little is known about the removal of organic trace pollutants during the SAT process in general and for the Shafdan site in particular. Consequently, the need arose to study the purification power of the SAT process in terms of the removal of organic trace pollutants. For this purpose reliable wastewater tracers are essential to be able to differentiate between degradation and sorption processes on the one hand and dilution with pristine groundwater on the other hand. Based on their chemical properties, their worldwide usage in a variety of foodstuffs and beverages, and first data about the fate and occurrence of sucralose, artificial sweeteners came into the focus as promising tracer candidates.
Thus, in the present work an analytical method for the simultaneous determination of seven commonly used artificial sweeteners in different water matrices, like surface water and wastewater, was developed (see chapter 2). The method is based on the solid phase extraction (SPE) of the analytes by a styrene-divinylbenzene (SDB) copolymer material, and the analysis by liquid chromatography-electrospray ionization tandem mass-spectrometry (LC-ESI- MS/MS). The sensitivity in negative ionization mode was considerably enhanced by postcolumn addition of the alkaline modifier tris(hydroxymethyl) aminomethane. In potable water, except for aspartame and neohesperidine dihydrochalchone, absolute recoveries >75 % were obtained for all analytes under investigation, but were considerably reduced due to matrix effects in treated wastewater. The widespread distribution of the artificial sweeteners acesulfame, saccharin, cyclamate, and sucralose in the aquatic environment was proven. Concentrations in two German wastewater treatment plant (WWTP) influents ranged up to 190 μg/L for cyclamate, several tens of μg/L for acesulfame and saccharin, and about 1 μg/L for sucralose. For saccharin and cyclamate removal rates >90 % during wastewater treatment were observed, whereas acesulfame and sucralose turned out to be very persistent. As a result of high influent concentrations and low removal rates in WWTPs, acesulfame was the dominant sweetener in German surface waters with concentrations up to 2.7 μg/L. The detection of acesulfame and sucralose in recovery wells in the Shafdan SAT site in Israel in the μg/L range was a promising sign for their possible use as anthropogenic markers. As acesulfame and sucralose showed a pronounced stability in WWTPs and were detected in recovery wells of the SAT site in Israel it became worthwhile to assess their tracer suitability compared to other organic trace pollutants suggested as anthropogenic markers in the past (see chapter 3). Therefore, the prediction power of the two sweeteners was evaluated in comparison with the antiepileptic drug carbamazepine (CBZ), the X-ray contrast medium diatrizoic acid (DTA) and two benzotriazoles (1H-benzotriazole (BTZ) and its 4-methyl analogue (4TTri)). The concentrations of these compounds and their ratios were tracked from WWTPs with different treatment technologies, to recipient waters and further to river bank filtration (RBF) wells. Additionally, acesulfame and sucralose were compared with CBZ during advanced wastewater treatment by SAT in Israel. Only the persistent compounds acesulfame, sucralose, and CBZ showed stable ratios when comparing influent and effluent
concentrations of four German WWTPs with conventional wastewater treatment. However, by the additional application of powdered activated carbon in a fifth WWTP CBZ, BTZ, and 4-TTri were selectively removed resulting in a pronounced shift of the concentration ratios towards the nearly unaffected sweeteners. Results of a seven months monitoring program along the rivers Rhine and Main showed an excellent correlation between CBZ and acesulfame concentrations (r2 = 0.94), and still good values when correlating the concentrations with both benzotriazoles (r2 = 0.66 - 0.82). In RBF wells acesulfame and CBZ were again the compounds with the best concentration correlation (r2 = 0.85).
'Bildung für das Leben in der Weltgesellschaft' – eine dokumenten- und fallanalytisch gestützte Untersuchung des Bildungskonzepts der UNESCO-Projektschulen Deutschlands. Die vorliegende Studie begibt sich auf die Suche, eine bildungstheoretische Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Schon 1953 hat die UNESCO vor diesem Hintergrund mit dem ASP-net ein Modellprojekt initiiert, das in dieser Dissertation nachgezeichnet und auf deutscher Ebene eruiert werden soll. Im Titel der Dissertation wird bewusst das Bildungsziel der UNESCO-Projektschulen aufgenommen, da die Untersuchung eine Generierung von Leitbildern gelungenen Lernens und Lebens in Schulen einer globalisierten Gesellschaft verfolgt. Es gilt zu untersuchen, inwiefern der anfängliche Auftrag, neue Methoden und Inhalte einer „Erziehung zu internationaler Verständigung“ zu entwickeln, realisiert wird. Hierfür werden die wichtigsten Referenzdokumente der UN und der UNESCO analysiert. Ihre Umsetzung wird anhand von vier Einzelfallstudien und der Auswertung der Jahresberichte von 177 Schulen des deutschen Netzwerks überprüft.
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dem Zusammenwirken der Arbeitszufriedenheit mit wichtigen Kontextvariablen. Wir vergleichen die Wirkung der Arbeitszufriedenheit auf Rückzugstendenzen auf der einen und auf proaktive Verhaltenstendenzen auf der anderen Seite. Die zentrale These des vorliegenden Beitrags lautet, dass die Arbeitszufriedenheit eine wichtige Erklärungsvariable ist, dass sich ihre Erklärungskraft allerdings deutlich verbessert, wenn man sie im Kontext von weiteren Variablen betrachtet. In unserer empirischen Analyse gehen wir auf eine Reihe von wichtigen Kontextvariablen ein und zeigen deren Bedeutung für das Wirksamwerden der Arbeitszufriedenheit auf.
Die Diskussionen in der bildungspolitischen Auseinandersetzung um die Qualifikationen der staatlich anerkannten Erzieher*innen werden kontrovers geführt. Veränderungen in globalisierten Zusammenhängen und der daraufhin entwickelte Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) (Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2013) führen dazu, dass auf Deutschlands bildungspolitischer Ebene eine neue Lernkultur diskutiert wird, die auf kontinuierliche (Lern-) Prozesse von frühkindlicher Bildung bis zur Aus- und Weiterbildung ausgerichtet ist. Durch die Einstufung der Erzieher*innen-Ausbildung in den DQR auf Niveaustufe 6 ist die Ausbildung mit einem hochschulischen Bachelor als gleichwertig anzusehen. Diese Entwicklungen zeigen, dass Bewegungen in den Professionalisierungsbestrebungen der Erzieher*innen-Ausbildung bestehen. Die hier vorliegende Studie widmet sich der bisher bestehenden Forschungslücke, das Subjekt und das aktive, forschende Lernen in die bisher eher strukturell geführten Diskussionen zu integrieren, um die geforderte professionelle Haltung (vgl. Kompetenzorientiertes Qualifikationsprofil, 2012) entwickelbar zu machen. Im Fokus dieser Arbeit steht das Erkenntnisinteresse, welche Möglichkeiten ein internationales Praktikum für die (Weiter-)Entwicklung eines beruflichen Habitus im Sinne von „Wissen, Können und Tun“ (Karsten 2008: 17) von Schüler*innen in der Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieher*in eröffnet. Sie zeigt die komplexen, nie abgeschlossenen und immer strittigen Prozesse auf, in denen die Schüler*innen sich in der Ausbildung bewegen und welche Erkenntnisse und Möglichkeiten die Schüler*innen für sich entdecken und mit ihrem professionellen Verständnis verknüpfen, um ihren beruflichen Habitus (weiter-) zu entwickeln.
Die Arbeit analysiert den Einfluss von Arbeitsmarktregimen auf das Sparverhalten privater Haushalte in Deutschland und Großbritannien aus einer vergleichenden Perspektive. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob das Sparvermögen abhängig beschäftigter Personen durch ihre Angst vor Arbeitslosigkeit beeinflusst wird. Die Untersuchung widmet sich dem Einfluss von Institutionen auf individuelles Verhalten in unterschiedlichen nationalen Kontexten: geringere Dynamik des deutschen Arbeitsmarktes – operationalisiert über die durchschnittliche Verweildauer in Arbeitslosigkeit – und entsprechend höhere individuelle Angst vor Arbeitslosigkeit tragen demnach zur Erklärung bei, warum die aggregierten Sparquoten privater Haushalte in kontinental-europäischen deutlich höher sind als in angelsächsischen Wohlfahrtsstaaten. Die theoretische Fundierung auf der Mikroebene liefert ein Buffer-Stock Saving-Modell, wonach sich Individuen gegen Einkommensvolatilität durch das Anhäufen von Sparvermögen absichern (Vorsichtssparen). Anhand von Panel-Daten abhängig beschäftigter Personen in Deutschland (SOEP) und Großbritannien (BHPS) ergibt sich unter Kontrolle für Konsumpräferenzen und weitere Einflussfaktoren in Deutschland bei Einverdiener-Haushalten ein Vorsichtsmotiv, das durchschnittlich einem Drittel des liquiden Vermögens entspricht, wohingegen sich kein vergleichbarer Effekt in Großbritannien zweigt.
The German market for corporate bonds has experienced an unprecedented growth over the last decade. As a growing number of German firms have seized the opportunity to issue debt securities to the market, the need arises to evaluate their attempts to provide bondholders with private corporate information. This doctoral thesis centers on a research interest concerning the extent and effectiveness of corporate disclosure directed at the German bond market. It delivers unprecedented insights into bondholder relations practices and is thought to establish this topic as a research field that is complementary to previous work on shareholder-related disclosure. Taking information asymmetries between firms and bondholders as a basis, the empirical analyses are based on various arguments from the voluntary disclosure theory as well as from principal-agency and related frameworks. In essence, most parts of the thesis follow the key assumption that bondholders demand higher premiums for opaqueness and potentially detrimental behavior on behalf of a bond issuer’s management. The analyses deliver new insights into the role of corporate disclosure and close a gap between bondholder relations and financial as well as shareholder-related disclosure. They contribute to the stream of research that is concerned with corporate disclosure and its relationship to the cost of capital, the cost of debt, and even more specifically the yield (spread) of corporate bonds.
Traditional farming landscapes typically support exceptional biodiversity. They evolved as tightly coupled social-ecological systems, in which traditional human land-use shaped highly heterogeneous landscapes. However, these landscapes are under severe threats of land-use change which potentially pose direct threats to biodiversity, in particular through land-use intensification and land abandonment. Navigating biodiversity conservation in such changing landscapes requires a thorough understanding of the drivers that maintain the social-ecological system. This dissertation aimed to identify system properties that facilitate biodiversity conservation in traditional farming landscape, focusing specifically on birds and large carnivores in the rapidly changing traditional farmland region of Southern Transylvania, Romania. In order to identify these properties, I first examined the effects of local and landscape scale land-use patterns on birds and large carnivores and how they may be affected by future land-use change (Chapters II-V). Second, to gauge the role of particular traditional land-use elements for biodiversity I focused on the conservation value of traditional wood pastures (Chapters VI-VIII). Third, I took a social-ecological systems approach to understand how links between the social and ecological parts of the system affect human-bear coexistence (Chapters IV and IX). Bird diversity was supported by the broad gradients of woody vegetation cover and compositional heterogeneity. Land-use intensification, and hence the loss of woody vegetation cover and homogenization of land covers, would thus negatively affect biodiversity. This was especially evident from predictions on the distribution of the corncrake (Crex crex) in response to potential future land cover homogenization. Here, a moderate reduction of land cover diversity could drastically reduce the extent of corncrake habitat. Further results showed that the brown bear (Ursus arctos) would mainly be affected by land-use change through the fragmentation of large forest blocks, especially if land-use change would reduce habitat connectivity to the presumed source population in the Carpathian Mountains. Moreover, this dissertation revealed that large carnivores (brown bear and wolf, Canis lupus) may have important and often ignored roles in structuring the ecosystem of traditional farming landscapes by limiting herbivores. Wood pastures were found to have a high conservation value. The combination of low-intensity used grasslands with old scattered trees provided important supplementary habitat for different forest species such as woodpeckers and the brown bear. Worryingly, current management of wood pastures differed from traditional techniques in several aspects, which may threaten their persistence in the landscape. The majority of people had a positive perception on human-bear coexistence. The use of traditional sheep herding techniques combined with the tolerance of some shepherds to occasional livestock predation facilitated coexistence in a region where both carnivores and livestock are present. More generally, the genuine links between people and their environment were important drivers of people´s positive views on coexistence. However, perceived failures of top-down managing institutions could potentially erode these links and reduce people´s tolerance towards bears. Through the consideration of two different animal taxa, this dissertation revealed six important system properties facilitating biodiversity conservation in traditional farming landscapes. Similar proportions of the main land-use types (arable land, grassland, and forests) support species richness at the regional scale possible through habitat connectivity and continuous spill-over between land-use types. Heterogeneous landscapes can further support biodiversity through complementation and supplementation of habitat at the landscape scale. Gradients of woody vegetation cover and heterogeneity, supported biodiversity at both local and landscape scales possibly through the provision of a wide range of resources. The heterogeneous character of the landscape is tightly linked to traditional land-use practices, which also maintain specific traditional land-use elements and facilitate human-carnivore coexistence. Top-down limitation of large carnivores on herbivores possibly enhances vegetation growth and tree regeneration. The genuine links between humans and nature support human-bear coexistence, and these links may form the core of people´s values and sustainable use of natural resources.
Der vorliegende Beitrag berichtet über fragwürdiges Unternehmensverhalten. Wir gehen auf Fälle ein, die einiges Aufsehen erregt haben. Ziel unserer Darlegungen ist es, einen Beitrag zur Erklärung der ´Bad Practices´ zu leisten, die hierbei zur Anwendung kamen. Primär geht es uns um die Mechanismen, die unmoralisches Verhalten von und in Organisationen hervor-bringen. Dahinter steht die Vorstellung, dass es eine Reihe von typischen Verhaltensmustern gibt, deren Analyse ein hohes theoretisches Potential birgt. Im Ergebnis konnten wir eine Reihe von Mechanismen finden, die sich drei Grundmustern im Umgang mit der Moral zuord-nen lassen: der Moralumgehung, der Moralbesetzung und der Moral-Ignoranz.
Der vorliegende Beitrag berichtet über empirische Ergebnisse zur Arbeitszufriedenheit und zu den Arbeitsbedingungen von ausländischen Arbeitnehmern. Er stützt sich dabei auf die Daten des Sozioökonomischen Panels. Betrachtet werden Personen, die aus den sogenannten Gastarbeiterländern Türkei, Italien, Spanien, Griechenland und dem ehemaligen Jugoslawien stammen. Außerdem erfolgt eine Eingrenzung auf die Gruppe der Arbeiter. Umfängliche Untersuchungen zur Arbeitssituation der ausländischen Arbeitnehmer wurden insbesondere in den 1970er Jahren angestellt, so auch im Mannheim-Paderborner Ausländerprojekt, auf dessen Hauptergebnisse im vorliegenden Beitrag ebenfalls kurz eingegangen wird. Daran anknüpfend geht es im Weiteren um die Frage, ob sich in den letzten 30 Jahren die Arbeitsbedingungen und der Arbeitszufriedenheit der ausländischen Arbeiter merklich verändert haben.
pdf 1: Architekturführer und Interviews mit pdf 2: Kurt Hölzer pdf 3: Carl-Peter von Mansberg pdf 4: Daniel Libeskind pdf 5: Oliver Opel pdf 6: Robert Ketterer pdf 7: Ulrich Tränkmann
Durch die fortschreitende Intensivierung der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Deutschland wird im Rahmen der Ertragsteigerung oftmals ein erhöhter Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden beobachtet. Da bislang nur wenige Abstandsauflagen zu Saumbiotopen bei der Zulassung von Substanzen festlegt wurden und darüber hinaus durch Abdrift, vor allem in Hauptwindrichtung von Agrarflächen, eine ungewollte Applikation ausgebrachter Fungizide auf Waldsäume (hier: Nichtzielfläche) anzunehmen ist, kann eine Gefährdung von Nichtzielorganismen nicht ausgeschlossen werden. Durch einen zulässigen Einsatz von Fungiziden im Forst und in Baumschulen werden Bestände auch unmittelbar mit Pestiziden exponiert. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Symbiose zwischen Bäumen als Nichtzielpflanzen und Ektomykorrhiza-Pilzen (ECM) als Nichtzielorganismen unter Fungizid- und Herbizid-Exposition untersucht. Als Modellsubstanzen wurden sowohl Pestizide mit einer Zulassung für Forstwirtschaft und Baumschulen wie auch mit Ackerbauzulassung gewählt. Die Anwendungsbereiche werden durch Konzentrationsniveaus (100% bzw. 10% der empfohlen Aufwandmenge, AM) abgebildet. Buchen, welche eine intakte Symbiose mit Ektomykorrhiza aufweisen, sind besser an ihre Umwelt angepasst und verfügen über Standortvorteile aufgrund einer effektiveren Nährstoff- und Wasseraufnahme. Diese Symbiose reagiert sensibel auf anthropogene Störungen wie Pestizidanwendungen. Die Substanzen können dabei sowohl über eine direkte Wirkung auf die Mykorrhiza-Pilze, wie auch über eine indirekt schädigende Wirkung auf die Wirtspflanze, die Symbiose beeinflussen. Ziel der Arbeit war es zu untersuchen, ob und welche Auswirkungen auf den Endpunkt Myzelwachstum von Ektomykorrhiza Pilzen durch eine Exposition zu beobachten sind. Zur Gefährdungsabschätzung wurden gemessene Pestizidkonzentrationen (MEC) in Gewächshausversuchen bestimmt; ECx Werte aus Konzentrations-Wirkungskurven ermittelt und die daraus resultierenden ökotoxikologischen Kenngrößen QR (Quotient Ratio) und TER (Toxic Exposure Ratio) berechnet. Dazu wurden zunächst in vitro Hemmversuche unter definierten Laborbedingungen durchgeführt. Als Endpunkt wurde das Myzelwachstum von Ektomykorrhiza-Pilzen definiert und entsprechende Kenngrößen wie EC10, EC50 und EC90 Werte für verschiedene Pestizid- ECM Modelle ermittelt. Als Modellorganismen wurden Pisolithus arhizus, Hebeloma crustuliniforme, Lyophyllum sp. und Cenococcum geophilum eingesetzt. Als Pestizide wurden die Wirkstoffe Quinoxyfen, Boscalid, Tebuconazol, Azoxystrobin sowie die Formulierungen Orius, Collis und Basta untersucht. Ergänzend dazu wurden Expositionsversuche im Gewächshaus durchgeführt und die Konzentrationen und Verteilungen der Wirkstoffe Tebuconazol und Boscalid in den Kompartimenten Boden1, Wurzelnaher Boden2 und Wurzel bestimmt. Hierzu wurde eine Methode zur Aufbereitung, Extraktion und Analyse mittels LC- MSMS in den verschiedenen Kompartimenten entwickelt. Ebenfalls wurde eine Methode zur Messung der Substanz Tebuconazol im Myzel von Pisolithus arhizus entwickelt. Aufgrund der Ergebnisse konnte gezeigt werden, dass die Toleranz der Mykobionten auf eine Exposition von dem untersuchten Testorganismus und dem eingesetzten Wirkstoff sowie dessen Konzentration abhängt. Hierbei wurde für den sensibelsten Testorganismus im Versuch, Pisolithus arhizus, ein EC50 Wert kleiner 0,026 ng g-1 für eine Exposition mit Orius ermittelt. Für eine Exposition von Pisolithus arhizus mit dem Herbizid Basta wurde ein EC50 Wert von 0,4% AM entsprechend 6 g ha -1 Glufosinat berechnet. in dem für die Symbiose relevanten Kompartiment Wurzelnaher Boden Wirkstoffkonzentrationen im Bereich von 100 - 500 ng g-1 für Boscalid und 150 - 700 ng g-1 für Tebuconazol bestimmbar sind. in dem Kompartiment Wurzel sowohl der Wirkstoff Tebuconazol wie auch Boscalid nachgewiesen werden konnte. im exponierten Myzel von Pisolithus arhizus der Wirkstoff Tebuconazol nachgewiesen werden konnte. Es wird somit von einer Bioverfügbarkeit der Substanz Tebuconazol ausgegangen. aufgrund der Datenlage und einer Berücksichtigung eines TER-Wertes < 5, für nahezu alle Kombinationen ein erhöhtes ökotoxikologisches Risiko anzunehmen ist. Einzig für eine Exposition mit 10% AM Boscalid auf den Testorganismus Cenococcum geophilum konnte ein TER > 9 ermittelt werden. Somit erscheinen weitere Untersuchungen bezüglich der Auswirkung von Pestiziden auf die Nichtzielorganismengruppe Ektomykorrhiza sinnvoll und notwendig. Für die Bewertung muss ein geeignetes Testsystem für Bodenmikroorganismen wie Mykorrhiza-Pilze standardisiert und validiert werden. Die entwickelte und angewendete Plattenmethode als Standardmesssystem erscheint dafür geeignet. Im Rahmen der Pestizidzulassungen müssen in Zukunft möglicherweise Mykorrhiza-Symbiosen bedacht werden und Schutzmaßnahmen wie Anwendungsbeschränkungen oder Abstandsregelungen zu Saumbiotopen überdacht werden.
Water is an essential natural resource, yet we are experiencing a global water crisis. This crisis is first and foremost a crisis of governance rather than of actual physical resources. Capacities of single, unitary states are severely challenged by the complex, multi-scalar, and dynamic structure of contemporary problems in water resource management. New modes of governance stress the potential of public participation and scalar restructuring for effective and legitimate environmental decision-making. However, a lack evidence on the actual implementation and instrumental value of novel governance modes stands in stark contrast to the strong beliefs and assumptions that often see these being propagated as ´panaceas´ or ´universal remedies´. With this doctoral dissertation I aim to contribute to a deeper understanding of the implementation and performance of public participation and scalar restructuring in environmental governance, and particularly to engage in systematic research into the contextual factors that shape the performance of such governance innovations. Based on the conceptual approaches of participatory, multi-level governance and scale, I advance a conceptual framework specifying mechanisms and important contextual factors describing the potential of participation and rescaling to impact on the efficacy of environmental decision-making. Applying this framework, I employ a mixed-methods approach combining qualitative, quantitative, set-theoretic, and review methods, with the aim of maximising the validity of results. Drawing on the institutional frame of the European Water Framework Directive (WFD), I first assess the extent and conditions under which participation and rescaling are actually implemented in the European water resource management regime. Subsequent analyses examine whether these governance shifts, where implemented, actually lead to environmentally effective and legitimate political decisions, and foster social outcomes. Results indicate that actual changes in governance structures remain modest, whereas previous institutional structures and experiences prove rather durable. Hence, despite recent shifts distributing authority towards alternative actors and scales, the state has persisted in its role as central authority in the European water resource management regime. To the extent that they were implemented, public participation and rescaling were generally positively related with the environmental effectiveness and legitimacy of political outcomes. The analysis provides a context-sensitive understanding, by unravelling the supposedly linear relationship between governance inputs and outputs to develop a more nuanced picture of the governance process rather as a composition of multiple, interdependent causal mechanisms that, depending on their actual configuration, lead to various outcomes. In this way, particularly the tension between legitimacy and effectiveness of political outcomes is disentangled, with both being seen as the result of distinct but interrelated properties of the governance system and its contextual circumstances. The thesis furthermore provides insights of practical and policy relevance, highlighting the need and potential to take a context-sensitive perspective in policy design and decision-making. The framework paper and the Ph.D. thesis thus together enhance academic understanding of environmental governance and its potential contributions to sustainability transitions.
The agreement on the 17 Sustainable Development Goals (SDGs) by the UN General Assembly in September 2015 was a milestone in the common history of international development and sustainability governance. However, in order to be effective, it is necessary to identify and to define suitable instruments that can be applied in order to fulfill the ambitious goal catalogue. Therefore, the underlying thesis examines the concept of Village Savings and Loan associations (VSLAs) with regard to its mechanisms that operate towards an attainment of the respective goal category. VSLAs are self-government, autonomous and democratically organized Microfinance Institutions (MFIs). They consist of a maximum of 25 mostly female members, who know and trust each other. The work is carried out within a qualitative-empirical research design applied in central Cameroon, which has to some extent exemplary character for sub-Saharan Africa. In this manner, guided experts interviews were conducted with VSLA-presidents as well as with field officers that are creating and accompanying VSLAs. A first part addresses the historical evolution of the SDGs and the theoretical and actual implications of Microfinance and the VSLA-methodology. After considering the methodological proceeding, the results are presented, discussed and summarized in a conclusion. All in all, 22 mechanisms for the attainment of nine SDG-categories are identified and described. Of particular importance is the key role of the credits to trigger fruitful activities that generate financial wealth, economic growth and employment. Furthermore, the savings of the members are an important factor for the school enrollment of the members´ children. Additionally, a combination of the credits and the solidarity fund improves the medical treatment of the members and their families. In contrast to that, direct mechanisms supporting the nutritional situation or gender equality in the research field are found to have a limited importance. Moreover, none of the identified mechanisms targets the environmental sphere of the SDG-catalogue. This is weighty in light of an increasing noticeability of the impacts of climate change for the involved population group. Nonetheless, the VSLA-concept is a simple way to effectively address the social and the economic aspects of the SDG-catalogue. In this manner, a further development of the instrument could include the canalization of the capital of international de-velopment cooperation through the VSLAs as democratic and transparent grassroots-institutions.
Organizational culture is widely acknowledged to be a driver of organizational effectiveness. However, existing empirical research tends to focus on investigating the links between individual, isolated culture dimensions and effectiveness outcomes. This approach is at odds with the theoretical roots of organizational culture and does not do justice to the complex reality that most organizations face. This issue is addressed by this dissertation, which is comprised of four studies. Study 1 investigated the psychometric quality and cultural equivalence of three culture measures in a German context, based on a sample of 172 employees in a bank. The results suggested that the German versions of the Denison Organizational Culture Survey and the Organizational Culture Profile performed satisfactorily, while results regarding the GLOBE survey fell short of expectations. Study 2 reviewed the literature on the link between culture and effectiveness with a focus on studies that treat organizational culture as a holistic phenomenon. The review yielded four kinds of holistic approaches (aggregation-based, agreement-based, moderation- or mediation-based, and configuration-based). Study 3 investigated how a change in organizational culture induced by an M&A project impacts employee commitment. Based on a sample of 180 employees in a German organization, the findings suggest that individuals perceive cultural change differently, that cultural stability is positively related to employee commitment, and that group-level leader-member exchange and individual self-efficacy moderate this relationship. Study 4 introduced a new theoretical perspective (set theory) and a novel methodology (fuzzy set qualitative comparative analysis) to the field of organizational culture. Across two samples (1170 employees in a financial service provider and 998 employees in fashion retailer), results indicated that culture dimensions do not operate in isolation, but jointly work together in achieving different effectiveness outcomes.
In der Dissertation werden Bildwissenschaft und Didaktik miteinander zu verknüpft. So eine Kunstvermittlung mit einer Ausrichtung an Bilderfragen und Bildgebrauch entworfen, wobei eine Orientierung an vorhandenen Didaktiken erfolgt. Außerdem wird Methodik und ein Modell zur der Bildinterpretation entwickelt, die Handlungs- und Subjektorientierung einbeziehen. In dem ersten Teil der Arbeit steht vor allem die bildwissenschaftliche Grundlage im Vordergrund. So wird in diesem Teil die Veränderung des Bildbegriffs und Bildverständnisses reflektiert und thematisiert. Ein breiter Bildbegriff (unterschiedliche Formen, Funktionen und Zuschreibungen inbegriffen), der Bereich der Zuschreibung und die Rolle des Betrachters stehen im Fokus. In dieser Auseinandersetzung mit der Thematik ergibt sich vor allem der Bildgebrauch als ein neuer Weg der Bilderfassung. Außerdem ist die Rolle des Betrachters von Bildern nicht mehr nur eine rezipierende, sondern auch die des Umgangs und des Gebrauchs von Bildern Zusätzlich erfolgt die Verknüpfung der gewonnen Erkenntnisse im Bereich der Kunstpädagogik. Hierzu werden allgemeine und Kunstdidaktiken untersucht und speziell auf die Bereiche Bildverstehen und Handlungsorientierung bezogen. Aus aktuellen Tendenzen der Kunstpädagogik werden die Fokussierung der Wahrnehmung sowie eine Einbeziehung technologischer und nicht-technologischer Wahrnehmungsräume abgeleitet. Theorien zu Potentialen von Bildern ergänzen dies und führen Bildwissenschaft und Didaktik zusammen. Durch Subjektorientierung wird letztlich eine Zuspitzung auf die Notwendigkeit einer Handlungsorientierung und des Bildgebrauchs vorgenommen. Im Modell zur Bildvermittlung werden die fachlichen und didaktischen Erkenntnisse eingebracht. Perzeptbildung, Kontexte (mit Berücksichtigung von Konzept und Allocation) sowie der übergreifende Schritt der Bildhandlungen werden generiert. Abgestimmt auf den Betrachter und das Bild werden die Schritte mit Methoden angereichert. In einem exemplarischen Schulversuch wird dieses Modell umgesetzt und reflektiert.
Das ubiquitäre Vorkommen von Arzneimittelrückständen ist eng mit möglichen Risiken für Mensch und Umwelt verbunden. Das übergeordnete Ziel dieser Forschungsarbeit ist die Weiterentwicklung methodischer Ansätze für die Identifizierung prioritärer Arzneimittelrückstände vor dem Hintergrund bestehender Wissens- und Regulierungslücken. Unter diesem Gesichtspunkt wurden drei aktuelle Problemfelder aus dem Themenkomplex "Arzneimittel in der Umwelt " ausgewählt und anhand konkreter Fallbeispiele betrachtet. Tierarzneimittel werden häufig mit der Ausbringung von Wirtschaftsdünger in landwirtschaftlich genutzte Böden eingetragen. Gegenstand der ersten Publikation ist die Frage, inwiefern Anwendungsschemata aus der Nutztierhaltung für die retrospektive Identifizierung prioritärer Tierarzneimittelrückstände genutzt werden können. Hierzu wurde eine spezielle Herangehensweise entwickelt und am Beispiel von Antibiotika erprobt. Die durchgeführte Eintragsabschätzung ermöglichte erstmalig eine umfassende Einschätzung der potenziellen Antibiotikabelastung in Wirtschaftsdünger und landwirtschaftlich genutzten Böden im nordwestdeutschen Raum. Die Ergebnisse deuten auf erhebliche Umwelteinträge hin, die eine Neubewertung bestehender Wirkstoffzulassungen notwendig erscheinen lassen. In der zweiten Publikation wurden am Beispiel einer Mischung aus 18 Arzneistoffen verschiedene Bewertungsansätze verfolgt, um das Risiko einer kombinierten antimikrobiellen Wirkung genauer zu charakterisieren und prioritäre Mischungsbestandteile zu identifizieren. Das Risiko einer antimikrobiellen Wirkung wurde sowohl durch eine experimentelle Prüfung der Mischung als auch durch einen komponentenbasierten Berechnungsansatz bestätigt. Der komponentenbasierte Ansatz verdeutlichte zudem die besondere Relevanz der in der Mischung enthaltenen Fluorchinolon-Antibiotika. Die notwendige Grundlage für eine belastbare Abschätzung von Kombinationseffekten sind jedoch harmonisierte Einzelstoffdaten, die bisher nicht im benötigten Umfang zur Verfügung stehen. Deshalb sollte speziell für Antibiotika eine systematische Prüfung der Wirkung auf Umweltmikroorganismen durchgeführt werden. Arzneistoffe können entlang ihres Lebenszyklus verschiedene biotische und abiotische Transformationsprozesse durchlaufen, die oft zur Bildung von unvollständig charakterisierten Transformationsprodukten (TPs) führen. Die Publikationen 3-7 leisten einen allgemeinen Beitrag zur Einschätzung des möglichen Gefahrenpotenzials von pharmazeutischen TPs im Wasserkreislauf und generieren neue methodische Erkenntnisse vor dem Hintergrund einer vorausschauenden Identifizierung von prioritären Abbauprodukten. Die durchgeführten Fallstudien bestätigten, dass photochemische Transformationsprozesse nicht nur zur Abschwächung bereits vorhandener, sondern im Gegenteil auch zur Entstehung gänzlich neuer Gefahrenpotenziale beitragen können. Es ist somit stark in Frage zu stellen, ob die alleinige Fokussierung auf bekannte Aktivitäten der Muttersubstanz für eine sichere Bewertung von TPs ausreicht.
Ziel der Linkingstudie ist, die Ergebnisse aus dem Mathematiktest für die 5. Jahrgangsstufe des "Nationalen Bildungspanels" (NEPS) in die Kompetenzstufenmodelle der "Trends in International Mathematics and Science Study" (TIMSS) und der nationalen Ländervergleichsstudie einzuordnen. Voraussetzung hierfür ist u.a. eine hohe Ähnlichkeit der Studien bezüglich der Rahmenkonzeptionen. Die in der Äquivalenzstudie gefundenen Übereinstimmungen bilden die Grundlage für die Verlinkung der Skalen mittels Equipercentile Linking. Die Ergebnisse zeigen, dass Schlussfolgerungen für die Gesamtpopulation stabil eingeschätzt werden, auf individuellem Niveau jedoch vermeiden werden sollten.
Biozide Wirkstoffe sind Chemikalien, die zum Schutz der menschlichen oder tierischen Gesundheit oder zum Schutz von Materialien vor Schädlingen eingesetzt werden. Monitoringergebnisse lassen vermuten, dass diese Wirkstoffe auch häufig im Innenraum von Haushalten eingesetzt werden und von dort vor allem über Abwasserleitungen und Kläranlagen in die Umwelt gelangen, wenn sie in Kläranlagen nicht eliminiert werden. Die Produkte, aus denen die Wirkstoffe aus Haushalten in das Abwasser gelangen, sind bislang jedoch nicht identifiziert worden. Aus diesem Grund konnten die daraus resultierenden Umweltbelastungen nicht eingeschätzt und keine entsprechenden Emissionsminderungsmaßnahmen umgesetzt werden. In dieser Arbeit wurde deshalb untersucht, in welchen Haushaltsprodukten biozide Wirkstoffe eingesetzt werden und in das Abwasser gelangen. Zudem sollte erforscht werden, was die Haushaltsmitglieder über Biozidprodukte wissen und wie sie mit ihnen umgehen. Ziel war es, die Anwendungen von bioziden Wirkstoffen in Haushalten zu identifizieren, von denen die höchsten Umweltbelastungen zu erwarten sind, und geeignete Emissionsminderungsmaßnahmen abzuleiten. Um die Anwendung biozider Wirkstoffe in Haushalten zu untersuchen, wurde zunächst durch eine Befragung in Haushalten eines dörflichen Wohngebietes ermittelt, was die Haushaltsmitglieder über Biozidprodukte wissen und wie sie die damit verbundenen Risiken im Vergleich zu anderen Haushaltsprodukten einschätzen. Zudem wurde für jeden der teilnehmenden Haushalte ein Inventar der vorhandenen Produkte erstellt. Dabei wurden neben den Biozidprodukten auch Wasch- und Reinigungsmittel und Körperpflegeprodukte untersucht. Ähnliche Erhebungen fanden zusätzlich in Haushalten in urbanen Gebieten statt. Die aufgrund der inventarisierten Produkte zu erwartenden Stoffe wurden im Laufe eines Jahres durch ein speziell abgestimmtes Monitoringprogramm im Abwasser des dörflichen Wohngebietes in Tages- und Stundenmischproben untersucht. Alle Proben wurden nach der Probenahme aufgearbeitet und mittels Flüssigchromatographie gekoppelt mit einem Triple-Quad-Massenspektrometer analysiert. Dabei wurden die Konzentrationen von 14 Wirkstoffen gemessen: 1,2-Benzisothiazol-3(2H)-on (BIT), C12-Benzalkoniumchlorid, Carbendazim, 5-Chlor-2-methyl-2H-isothiazol-3-on (CMIT), Dichloroctylisothiazolinon (DCOIT), N,NDiethyl-meta-toluamid (DEET), Diuron, Icaridin, 2-Octyl-2H-isothiazol-3-on (OIT), Piperonylbutoxid (PBO), Triclosan, Tebuconazol, Terbutryn und Tetramethrin. Vielen Befragten war nicht bewusst, dass sie Biozidprodukte nutzen. Der Begriff "Biozid" war oft nicht bekannt und wurde inhaltlich häufig falsch verstanden. Die Auswertungen der inventarisierten Produkte und der darin enthaltenen bioziden Wirkstoffe zeigten, dass ein Großteil der Wirkstoffe nicht aus Biozidprodukten in das Abwasser gelangt, sondern aus Körperpflegeprodukten und Wasch- und Reinigungsmitteln. Insgesamt 64 % der Anwendungen von bioziden Wirkstoffen in den inventarisierten Produkten wurden nicht unter der Umweltrisikobewertung der Verordnung (EU) 528/2012 über die Bereitstellung auf dem Markt und die Verwendung von Biozidprodukten berücksichtigt, was zu einer erheblichen Unterschätzung der Umweltrisiken führt. Die Ergebnisse der Abwasseruntersuchungen deuten ebenfalls darauf hin, dass biozide Wirkstoffe aus Wasch- und Reinigungsmitteln, Körperpflegeprodukten und Biozidprodukten gleichermaßen in das Abwasser eingetragen werden. Die Messergebnisse können gut mit den Produktinventaren in Verbindung gebracht werden. Einige Wirkstoffe scheinen maßgeblich durch Biozidprodukte eingetragen zu werden. Auch Konservierungsmittel wurden regelmäßig nachgewiesen. Für Triclosan hingegen ist gemäß den Inventaren Zahnpasta vermutlich die Produktgruppe, die in dem untersuchten Wohngebiet maßgeblich für den Eintrag ins Abwasser verantwortlich ist. Diese Arbeit zeigt zum ersten Mal, welche Produkte im Haushalt eine wichtige Quelle für biozide Wirkstoffe im Abwasser sind. Sie müssen mit einbezogen werden, wenn Emissionen an der Quelle reduziert werden sollen. Es sollten Maßnahmen ergriffen werden, die über die Produktzulassung von Biozidprodukten hinausgehen, um die Emissionen so gering wie möglich zu halten. Diese Maßnahmen sollten sich nicht darauf beschränken, die Bevölkerung über Biozidprodukte aufzuklären und zu sensibilisieren. Stattdessen sollten Maßnahmen früher in der Wertschöpfungskette ansetzen, wie zum Beispiel beim Design der Wirkstoffe oder der Formulierung der Produkte, um so Einträge biozider Wirkstoffe in die Umwelt zu verringern.
Through the expansion of human activities, humanity has evolved to become a driving force of global environmental change and influences a substantial and growing part of natural ecosystem trophic interactions and energy flows. However, by constructing and building its own niche, human distance from nature increased remarkably during the last decades due to processes of globalization and urbanization. This increasing disconnect has both material and immaterial consequences for how humans interact and connect with nature. Indeed, many regions across the world have disconnected themselves from the productivity of their regional environment by: (1) accessing biological products from distant places through international trade, and (2) using non-renewable resources from outside the biosphere to boost the productivity of their natural environment. Both mechanisms allow for greater resource use then would be possible otherwise, but also involve complex sustainability challenges and lead to fundamentally different feedbacks between humans and the environment. This dissertation empirically investigates the sustainability of biophysical human-nature connections and disconnections from a social-ecological systems perspective. The results provide new insights and concrete knowledge about biophysical human-nature disconnections and its sustainability implications, including pervasive issues of injustice. Through international trade and reliance on non-renewables, particularly higher-income regions appropriate an unproportional large share of global resources. Moreover, by enabling seemingly unconstrained consumption of resources and simultaneous conservation of regional ecosystems, increasing regional disconnectedness stimulates the misconception of decoupling. Whereas, in fact, the biophysically most disconnected regions exhibit the highest resource footprints and are, therefore, responsible for the largest environmental damages. The increasing biophysical disconnect between humans and nature effectively works to circumvent limitations and self-constraining feedbacks of natural cycles. The circumvention of environmental constraints is a crucial feature of niche construction. Human niche construction refers to the process of modifying natural environments to make them more useful for society. To ease integration of the chapters in this thesis, the framework paper uses human niche construction theory to understand the mechanisms and drivers behind increasing biophysical disconnections. The theory is employed to explain causal relationships and unsustainable trajectories from a holistic perspective. Moreover, as a process-oriented approach, it allows connecting the empirically assessed states of disconnectedness with insights about interventions and change for sustainability. For a sustainability transformation already entered paths of disconnectedness must be reversed to enable a genuine reconnection of human activities to the biosphere and its natural cycles. This thesis highlights the unsustainability of disconnectedness and opens up debate about how knowledge around sustainable human niche construction can be leveraged for a reconnection of humans to nature.
Quality of life and satisfaction with life are of particular importance for individuals as well as for society concerning the “demographic change” with now longer retirement periods. This study will contribute to the life satisfaction discussion and quantifies life satisfaction and pattern of explanation before and after such a prominent life cycle event, the entrance into retirement. In particular, with the individual longitudinal data and 33 waves of the Socio-Economic Panel (SOEP) and the appropriate microeconometric causal fixed effects robust panel methods we ask and quantify if actual life satisfaction indeed is decreasing before re-tirement, is increasing at the entrance into retirement, and is decreasing then after certain periods back to a foregoing level. Thus, we ask if such an anticipation and adaptation pattern– as known from other promi-nent events – is also to discover for life satisfaction before and after retirement in Germany. Main result: Individual and family situation lift life satisfaction after retirement for many years, the (former) occupational situation, however, absorbs this effect both for pensioners and civil service pensioners. It remains only one period of improvement with close anticipation and adaptation at entering retirement but no furthermore significant change compared to pre-retirement life satisfaction. This holds for pensioners (German pension insurance, GRV) but there is no significant effect at all for civil service pensioners.
Problembeschreibung Ein Hauptmotiv für Personen, sich selbständig zu machen, besteht im Wunsch, Unabhängigkeit zu gewinnen (Galais 1996). Formal ist ihnen die Unabhängigkeit auch garantiert. Selbständige stehen in keinem Arbeitsvertragsverhältnis. Sie sind damit nicht den Weisungen eines Arbeitgebers unterworfen, sie arbeiten nicht in vorgegebenen Arbeitsverhältnissen, und sie können damit auch – zumindest prinzipiell– ihre Arbeitsbedingungen selbst festlegen. Nutzen Sie diese Freiheit zu ihrem Vorteil? Sind die Arbeitsbedingungen der Selbständigen besser als die der Arbeitnehmer? Im vorliegenden Beitrag soll unter anderem auch eine Antwort auf diese Frage gesucht werden. Ganz generell geht es aber darum, die Arbeitsbedingungen von Selbständigen zu charakterisieren. Als Datengrundlage dienen die Ergebnisse des European Survey on Working Conditions aus dem Jahr 2000.
Zusammenfassung: Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Frage,ob die Merkmale,die eine qualitativ hochwertige Arbeitsbeziehung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern definieren,auch verwendet werden können,um die Beziehung zwischen Selbstständigen und ihren Auftraggebern zu beschreiben. Untersucht wird hierzu die Einschätzung der Arbeitsbedingungen durch Freie Journalisten. Es zeigt sich, dass sich die Kriterien einer guten Arbeitsbeziehung auch auf deren Arbeitsbeziehungen anwenden lassen. In einem weiteren Schritt werden mit intrinsischen und extrinsischen Anreizen zwei ausgewählte Einflussgrößen betrachtet, die die Qualität der Arbeitsbeziehung bestimmen. Außerdem gehen wir auf einige Differenzierungen innerhalb der Gruppe der Freien Journalisten ein.
Abstract Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit den Arbeitsbedingungen unterschiedlicher Berufsgruppen. Grundlage des Berichtes sind die Daten des European Survey on Working Conditions aus den Jahren 2000 und 2005. Es zeigen sich einige bemerkenswerte Unterschiede zwischen den Berufsgruppen. Außerdem sind die Arbeitsbedingungen für die verschiedenen Berufsgruppen von unterschiedlicher Bedeutung für ihre Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen. Insgesamt ist der Erklärungsbeitrag der einzelnen Arbeitsbedingungen für die Arbeitszufriedenheit zwar signifikant, aber nicht sonderlich stark. Körperliche Belastungen haben eine deutlich größere (negative) Wirkung als intrinsisch (positiv) motivierende Arbeitsinhalte. Große Bedeutung kommt eventuellen Gesundheitsgefährdungen zu. Wichtig ist außerdem die Übereinstimmung zwischen Anforderungen und Fähigkeiten.
Abstract Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit den Arbeitsbedingungen von Unternehmern. Grundlage des Berichtes sind die Daten des European Survey on Working Conditions aus den Jahren 2000 und 2005. Vorangegangene Analysen zeigten, dass es eine nicht unbeträchtliche Spannbreite in den Arbeitsbedingungen von Unternehmern gibt. Eine wesentliche Bestimmungsgröße für die Aufgaben von Unternehmern und für die daraus resultierenden Belastungen ist die Unternehmensgröße. Je kleiner das Unternehmen, umso stärker gleichen sich die Arbeitsbedingungen von Unternehmern und Arbeitnehmern. Mit zunehmender Unternehmensgröße steigt der intrinsische Gehalt der Arbeit, es deutet sich allerdings auch an, dass in größeren Unternehmen die intrinsischen Anreize für Unternehmer zurückgehen.
Zusammenfassung Die Ergebnisse, über die im Folgenden berichtet wird, wurden im Rahmen von zwei Meinungsumfragen ermittelt. Die erste Umfrage erfolgte im April 2009 und befasste sich mit der Wettbewerbssituation von Arbeitnehmern,1 die zweite Umfrage richtete sich auf die Beurteilung der betrieblichen Sozialordnung und wurde im November 2009 durchgeführt. Ergänzend zu den genannten Hauptfragen wurden in beiden Studien (gewissermaßen im „Huckepack“-Verfahren) jeweils identische Fragen nach den beruflichen Folgen der Wirtschaftskrise gestellt. Eine der Fragen befasst sich speziell mit der Berücksichtigung von Arbeitnehmerinteressen in der Krise durch die Arbeitgeber, worauf in diesem Bericht etwas näher eingegangen wird. Zuvor werden jedoch die Ergebnisse der beiden Umfragen gegenübergestellt, die sich ganz allgemein mit der Arbeitssituation in der Wirtschaftskrise beschäftigen.
In response to the challenges of the energy transition, the German electricity network is subjected to a process of substantial transformation. Considering the long latency periods and lifetimes of electricity grid infrastructure projects, it is more cost-efficient to combine this need for transformation with the need to adapt the grid to future climate conditions. This study proposes the spatially varying risk of electricity grid outages as a guiding principle to determine optimal levels of security of electricity supply. Therefore, not only projections of future changes in the likelihood of impacts on the grid infrastructure were analyzed, but also the monetary consequences of an interruption. Since the windthrow of trees was identified a major source for atmospherically induced grid outages, a windthrow index was developed, to regionally assess the climatic conditions for windthrow. Further, a concept referred to as Value of Lost Grid was proposed to quantify the impacts related to interruptions of the distribution grid. In combination, the two approaches enabled to identify grid entities, which are of comparably high economic value and subjected to a comparably high likelihood of windthrow under future climate conditions. These are primarily located in the mid-range mountain areas of North-Rhine Westphalia, Baden-Württemberg and Bavaria. In comparison to other areas of less risk, the higher risk in these areas should be reflected in comparably more resilient network structures, such as buried lines instead of overheadlines, or more comprehensive efforts to prevent grid interruptions, such as structural reinforcements of pylons or improved vegetation management along the power lines. In addition, the outcomes provide the basis for a selection of regions which should be subjected to a more regionally focused analysis inquiring spatial differences (with respect to the identified coincidence of high windthrow likelihoods and high economic importance of the grid) among individual power lines or sections of a distribution network.
Wind energy is expected to become the largest source of electricity generation in Europe's future energy mix. As a consequence, future electricity generation will be exposed to an increasing degree to weather and climate. With planning and operational lifetimes of wind energy infrastructure reaching climate time scales, adaptation to changing climate conditions is of relevance to support secure and sustainable energy supply. Premise for success of wind energy projects is the ability to service financial obligations over the project lifetime. Though, revenues(viaelectricity generation) are exposed to changing climate conditions affecting the wind resource, operating conditions or hazardous events interfering with the wind energy infrastructure. For the first time, a procedure is presented to assess such climate change impacts specifically for wind energy financing. At first, a generalised financing chain for wind energy is prepared to (qualitatively) trace the exposure of individual cost elements to physical climate change. In this regard, the revenue through wind power production is identified as the essential component within wind energy financing being exposed to changing climate conditions. This implies the wind resource to be of crucial interest for an assessment of climate change impacts on the financing of wind energy. Therefore, secondly, a novel high-resolution experimental modelling framework with the non-hydrostatic extension of the regional climate model REMO is set up to generate physically consistent climate and climate change information of the wind resource across wind turbine operating altitudes. With this setup, enhanced simulated intra-annual and inter-annual variability across the lower planetary boundary layer is achieved, being beneficial for wind energy applications, compared to state-of-the-art regional climate model configurations. In addition, surrogate climate change experiments with this setup disclose vertical wind speed changes in the lower planetary boundary layer to be indirectly affected by temperature changes through thermodynamically-induced atmospheric stability alterations. Moreover, air density changes are identified to occasionally exceed the net impact of wind energy density changes originating from changes in wind speed. This supports the consideration of air density information (in addition to wind speed) for wind energy yiel assumptions. Thirdly, the generated climate and climate change information of the wind resource are transferred to a simplified but fully-fledged financial model to assess the financial risk of wind energy project financing with respect to changing climate conditions. Sensitivity experiments for an imaginary offshore wind farm located in the German Bight reveal the long-term profitability of wind energy project financing not to be substantially affected by changing wind resource conditions, but incidents with insufficient servicing of financial obligations experience changes exceeding -10% to 14%. The integration of wind energy-specific climate and climate change information into existing financial risk assessment procedures would illustrate a valuable contribution to enable climate change adaptation for wind energy.
Repräsentativen Erhebungen zufolge leiden in Deutschland etwa die Hälfte aller Menschen im Laufe ihres Lebens an einer Art von Tinnitus. Ein Tinnitus und die daraus resultierenden Folgen können sich für die Betroffenen in ihrer Lebensqualität und ihrem gesellschaftlichen Leben negativ auswirken. Diese Belastungen könnten mitunter durch die Benutzung von Gesundheits-Apps verbessert werden. Das Ziel dieser systematischen Übersichtsarbeit ist, die Qualität, Inhalte und Potenziale von deutsch- und englischsprachigen Apps für die Anwendung bei Tinnitus zu untersuchen. Der Fokus dieser Arbeit liegt dabei auf dem Qualitätsrating. Nach der Ermittlung von Apps mit dem Fokus auf Tinnitus wurden diese Apps nach bestimmten Ausschlusskriterien herausgefiltert, verglichen und mit Hilfe eines Qualitätsratings zur Einschätzung der Qualität von Apps, der MARS (Mobile Application Rating Scale), von zwei unabhängigen Gutachtern bewertet. Von 1040 identifizierten Apps wurden 23 Apps in die Studie eingeschlossen. Inhaltlich reichten diese Apps von der Diagnostik des Tinnitus bis zu Apps zur Behandlung mit Geräuschen oder mit Entspannungsverfahren hin zu Interventionsapps mit Neuromodulation. Die Apps wiesen eine mittlere Gesamtqualität von M = 3,23 auf. Drei Apps zeigten überdurchschnittlich gute Werte (M = 4,18 bis M = 1 4,30). Zu keiner der eingeschlossenen Apps konnte eine Wirksamkeitsstudie gefunden werden.
Suffizienz ist ein Strategieansatz, dessen Verfolgung für das Erreichen einer nachhaltigen Entwicklung unerlässlich ist. In ihrer praktischen Umsetzung trifft die Suffizienzstrategie jedoch auf vielfältige Hindernisse, die die Etablierung von konkreten Maßnahmen verhindern. Im Rahmen dieser Arbeit wurde untersucht, inwiefern die Philosophie und Praxis des Yoga einen Schlüssel für die Umsetzung der Suffizienz auf privater Ebene darstellen kann. Nach der Methodik der qualitativen Sozialforschung wurden Einzelinterviews mit Yogalehrer*innen durchgeführt, deren Auswertung das Transformationspotenzial des Yoga in Richtung einer suffizienten Lebensweise näher erläutert. Die Forschungsergebnisse bestätigen eine Suffizienzorientierung der befragten Personen seit dem Beginn ihrer Yogapraxis und deuten auf eine erhöhte Bereitschaft für die Akzeptanz von Suffizienzmaßnahmen hin. Ein direkter Zusammenhang zwischen Yoga und dem Wissen um die Notwendigkeit einer suffizienten Lebensweise konnte nicht nachgewiesen werden.
Die Ergebnisse dienen der Suffizienzforschung als Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer Umsetzungsstrategien.
Despite growing research on sustainability transformations, our understanding of how transformative transdisciplinary research can support local actors who foster change towards sustainability is still somewhat limited. To contribute to this research question, the investigator conducted research in a transdisciplinary case study in Southern Transylvania, where non-governmental organizations (NGO) drive sustainability initiatives to foster desired changes (e.g., supporting small-scale farmers or conserving natural and cultural heritage). Interactions with these local actors and reflections on the research question shaped the research of this dissertation. In paper 1, the author conducted a literature review on amplification processes that describe actions, which local actors can apply to increase the impact of their sustainability initiatives. In paper 2, he conducted a literature review on the application of indigenous and local knowledge (ILK) in sustainability transformations research to understand whether this research engages with the conceptualization of transformations from local actors. The results show that ILK is generally applied to confirm and complement scientific knowledge in contexts of environmental, climate, social-ecological, and species change. In paper 3, the author derived principles that provide guidance for how to integrate sustainability initiatives from local actors in transformative transdisciplinary research. Based on his transdisciplinary research with the NGOs in Southern Transylvania and by using systems and futures thinking as an approach for analysis, he derived three principles that provide guidance for the co-design of sustainability intervention strategies that build on, strengthen, and complement existing initiatives from local actors. In paper 4, the author explored empirically how to identify relevant local actors for collaborations that seek to intervene in specific characteristics of a system (e.g., parameters or design of a system). He applied a leverage points' perspective to analyse the social networks of the NGOs in Southern Transylvania that amplify the impact of their initiatives. This dissertation as a whole contributes insights to three recommendations of how transformative transdisciplinary research can support local actors fostering change towards sustainability: First, by conducting research that studies and supports local actors who increase the impact of their sustainability initiatives via amplification processes (Paper 1 and 4); Second, by engaging specifically with the initiatives, networks, and knowledge from local actors, who foster bottom-up, place-based transformations (Paper 1-4); Third, by identifying and collaborating with local actors that are relevant for strategic systems interventions that build on, strengthen, and complement existing initiatives (Paper 3-4).
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich, wie zwei vorangegangene Berichte, mit den Arbeits-bedingungen von Unternehmern. Als Analysebasis dienen die Daten des European Survey on Working Conditions aus den Jahren 2000, 2005 und 2010 sowie, nun ergänzend, die Daten aus der Erhebung aus dem Jahr 2015. Über die vier Erhebungswellen hinweg betrachtet ergeben sich, was die Beschreibung der Arbeitssituation der Unternehmer angeht, keine wesentlichen Verän-derungen. Die Unternehmer sind, was ihre Arbeitsbedingungen angeht, zum Teil, aber nicht durchgängig, besser gestellt als die übrigen Erwerbspersonen. Grundlage der Analyse ist ein ein-faches Modell, das positive und negative Aspekte der Arbeitssituation gegenüberstellt. Aus the-oretischer Sicht von Interesse sind die sich wechselseitig verstärkenden Effekte von Belastungs- und Motivationsfaktoren.
In der vorliegenden Studie wird der Frage nachgegangen, wie die Interaktionen von Schüler*innen, Lehrer*innen und Trainer*innen in einem schulisch-außerunterrichtlichen Boxsporttraining gestaltet sind. Dabei steht im Fokus, welche Dynamiken auftreten und wie diese im Zusammenhang mit Schule verstanden werden können.
In Erweiterung einer Ethnographie, die vornehmlich als teilnehmende Beobachtung verstanden wird, ist in dieser Studie ein Forschungsansatz erarbeitet worden, der als enaktiv bezeichnet wird. Diese Herangehensweise wurde umgesetzt, indem der Forscher seinen Habitus als Trainer und Lehrer eingebracht und aus dieser Position heraus immer wieder das eigene Handeln sowie die Interaktionen im Feld reflektiert hat. Es wurden mehrjährige Feldforschungen an Schulen, Vereinen und in außerschulischen Bildungseinrichtungen durchgeführt. Die hierbei erhobenen Daten werden in dieser Studie als Dichte Beschreibung dargestellt.
Die Ergebnisse zeigen: Im Training treten verstärkt sozio-emotionale Dynamiken auf, die professionelle und reflexiv angelegte Erziehungs- und Beziehungskompetenzen erforderlich machen. Diese gelten über das Training hinaus grundsätzlich für schulische Prozesse und müssen im erziehungswissenschaftlichen Diskurs nicht zuletzt vor dem Hintergrund inklusiver Beschulung verstärkt aufgegriffen werden.
Der Kern dieser Arbeit richtet sich auf die Frage, ob und in welcher Form Bildungsungerechtigkeiten an niedersächsischen Hochschulen während der Corona-Pandemie bestehen oder auch verstärkt wurden. Die Forschungsfrage lautet: "Welche Herausforderungen erlebten niedersächsische Studierende durch die Corona-bedingten Umstellungen des Hochschulalltags?" Um dieser Frage nachzugehen, wurden Hypothesen zur Frage der bestehenden sozialen Ungerechtigkeit zwischen Studierenden, der Auswirkung auf die finanzielle Situation und der Teilhabe an digitaler Lehre aufgestellt. Um diesem Schwerpunkt gerecht zu werden, wurde zunächst anhand bekannter empirischer Berichte wie dem KMK Bildungsbericht, der Sozialerhebung des Studentenwerks und dem Hochschulreport des Stifterverbands der Vor-Corona-Zustand erörtert. Zur Betrachtung der Situation der niedersächsischen Studierenden wurde von August bis September 2020 eine quantitative Umfrage unter Studierenden aus Niedersachsen (N=2317) mit folgendem Titel durchgeführt: "Digitale Lehre unter Corona-Bedingungen in Niedersachsen". Im Laufe der Arbeit und der Auswertung der Umfrage konnten Tendenzen und auch belastbare Erkenntnisse für die positive Beantwortung der Annahmen erörtert werden. Diese Ergebnisse legen dar, dass der Handlungsbedarf in diesem Feld deutlich größer als vor der Pandemie ist. Die bestehenden Hilfen haben Studierende bisher nicht in ausreichendem Maße erreicht und die Abbrechendenquote könnte steigen. Die Grundlage für eine gerechtere Gesellschaft liegt im Vorhandensein von Bildungsgerechtigkeit und dem Zugang zu Hochschulbildung. Die Corona-Pandemie stellt Studieninteressierte und Studierende hier vor zusätzliche Herausforderungen.
Diese Arbeit behandelt das Ausstellungsprojekt Services: Bedingungen und Verhältnisse projektorientierter künstlerischer Praktiken Services: The Conditions and Relations of Service Provision in Contemporary Project-Oriented Practice), das von Januar bis Februar 1994 auf Einladung von Beatrice von Bismarck, Diethelm Stoller und Ulf Wuggenig im Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg stattfand und sich mit den veränderten Arbeitsbedingungen und -verhältnissen in der projektorientierten künstlerischen Praxis beschäftigte. Das Projekt Services kann in mehrerer Hinsicht als bedeutend angesehen werden: Zunächst lieferte Services das neue Konzept einer „Arbeitsgruppen-Ausstellung“ (“Working-Group-Exhibition“), bei der sich Künstler/innen und Kurator/innen trafen, um über Probleme der künstlerischen Praxis zu diskutieren und Richtlinien für verbesserte Arbeitsbedingungen zu entwerfen. Services stellte somit vielmehr einen Diskurs über künstlerische Praxis dar, als eine auf visuellen Objekten basierende Ausstellung. Der Titel des Ausstellungsprojekts gründet zudem auf der Annahme der Organisator/innen Helmut Draxler und Andrea Fraser, dass die Arbeitsbedingungen und Spannungsverhältnisse in der projektorientierten künstlerischen Praxis der 1990er Jahre Ähnlichkeiten mit den Bedingungen und Verhältnissen einer Dienstleistung aufweisen. Dieser Vergleich von künstlerischer Praxis mit einer Dienstleistung wirft zunächst viele Fragen auf: So scheint die Autonomie des Künstlers/der Künstlerin oder die Freiheit der Kunst von ökonomischen Zwängen im Widerspruch zu zweckgerichteten Formen der Produktion wie der Dienstleistung, die einem Auftraggeber oder einer bestimmten Gruppe „dienen“ soll, zu stehen. Dies hängt auch mit der Vorstellung von Kunst als einer letzten autonomen Domäne der Zweckfreiheit zusammen, die noch stark in der Gesellschaft verankert ist. Mit diesem spannungsreichen Verhältnis spricht Services ein sehr aktuelles Thema an: Das Verhältnis von Kunst und Arbeit bzw. Kunst und Dienstleistung sowie die Arbeitsbedingungen von Künstler/innen und Kulturproduzent/innen werden in Zeiten der kulturindustriellen Produktion wieder zunehmend in theoretischen Abhandlungen und Ausstellungen thematisiert. Diese Arbeit will hinterfragen, inwiefern die Bedingungen und Verhältnisse projektorientierter künstlerischer Arbeiten mit einer Dienstleistung verglichen werden können bzw. inwiefern dieser Vergleich auch problematisiert werden kann. Zudem ist es ein zentrales Anliegen dieser Arbeit das Spannungsverhältnis zwischen Kritik und Affirmation, dass die Charakterisierung von Kunst als Dienstleistung beinhaltet, anhand der Projekte der teilnehmenden Künstler/innen von Services herauszuarbeiten. Dabei wird ersichtlich, dass dieses Spannungsverhältnis insbesondere vor dem Hintergrund der Frage nach der Autonomie der Kunst, die scheinbar im Widerspruch zu ihrer Indienstnahme steht, deutlich wird. Zentral für die folgende Untersuchung ist deshalb der Autonomiebegriff von Andrea Fraser und Pierre Bourdieu. Anhand ihres Autonomiebegriffs soll gezeigt werden, inwiefern das Aufgreifen von Dienstleistungsstrukturen von Künstler/innen auch als eine gezielte Kritik am Autonomiebegriff intendiert war. Der zweite wichtige Untersuchungspunkt dieser Arbeit ist die historische Herleitung projektorientierter Kunst oder Dienstleistungskunst, die insbesondere in Frasers Ausführungen zum Dienstleistungsbegriff deutlich wird. Anhand ihrer Theoretisierung soll deshalb nachverfolgt werden, wie der fundamentale Wandel im Verständnis der Rolle des Künstlers/der Künstlerin mit dem Einzug von dienstleistungsähnlichen Strukturen in die Kunstpraxis zusammenhängt. Fraser und Draxler gehen davon aus, dass die Entwicklung von Kunst als Dienstleistung auf den historischen Entwicklungen der 1960er/1970er Jahre, insbesondere auf ortsspezifischen, konzeptuellen und “post-studio“-Praktiken, basiert. Deshalb wird diese Arbeit die institutionskritische und projektorientierte Kunst der 1990er, die Services repräsentiert, in den Kontext der institutionskritischen Praxis der 1960er/1970er Jahre einordnen.
This dissertation presents an analysis of the relations to self and technology that emerge from and in the use of self-tracking technologies. The ethnographical study, combined with the Grounded Theory approach and a media analysis, demonstrates the complex intertwining or duality of control and care towards oneself that emerge or become possible in and through the application of ST technologies. ST devices assist in strengthening one's health and well-being in a playful way, building and maintaining a positive self-feeling, self-image and agency, and discovering unknown abilities and potentials within oneself. The ST technologies used provide orientation through complexity-reducing visualizations, highlighting patterns, and trend progression. They challenge through self-overload, dissatisfaction when not achieving goals, self-deception and distraction, narcissism and even loss of control - internally through compulsion to control as well as externally through loss of data otection and exploitation of private data by third parties, as well as handing over responsibility (in the form of decisions) to technology (algorithms) instead of self-responsibility. These two seemingly opposed yet concurrently existing self-relations reflect the dynamic between today's demands for self-responsibility (in health and performance terms) and the need for self-care and guidance for the many relevant, sometimes daily, decisions. They balance possibly existing tensions and ambiguities between the modes of self-relations that at first glance seem to be opposed and yet ultimately are jointly oriented towards the same goal, namely to master one's life (life maintenance) and to be in balance. The self-relations described in this thesis are supported, reinforced, or enabled by ST technology (and practice). Three different roles that ST technology can take in self-care and self-control were elaborated: technology as a means, a counterpart, and a promise. In relation to technology, another dialectic is visible, which shows the apparent contrast between its conception as a tool and means to achieve something and the approach to technology as an intimate counterpart (partner, nanny, coach) and a promise of salvation. The relationship with technology seems to intensify in and through the ST experience and takes on or is assigned a partner-like role by the users. Finally, the results indicate that the concept of (self-)optimization, contrary to its etymological meaning of a logic of increase, can also be understood differently, namely balancing. In this context, optimization does not necessarily mean the fastest, the highest, the strongest, but something that is achievable and satisfactory for the self - within the framework of the given and the desired. At the same time, the optimization understood as harmonizing and balancing in self-tracking becomes a lifelong task that, in principle, can never be completed because with the addition of new vital areas in life and throughout a lifetime also the individually understood and conceived balance often shifts.
Forest ecosystems are complex systems that develop inherent structures and processes relevant for their functioning and the provisioning of ecosystem services that contribute to human wellbeing. With increasing climate change impacts, especially regulating ecosystem services such as microclimate regulation are ever more relevant to maintain forest functions and services. A key question is how forest management supports or undermines the ecosystems’ capacity to maintain those functions and services. The main objective of this thesis is the development of a concept to assess the functionality of forests and to evaluate the effectiveness of forest ecosystem management including certification. An ecosystem-based and participatory methodology, named ECOSEFFECT, was developed. The method comprises a theoretical and an empirical plausibility analysis. It was applied to the Russian National FSC Standard in the Arkhangelsk Region of the Russian Federation - where boreal forests are exploited to meet Europe's demand for timber. In addition, the influence of forestry interventions on temperature regulation in Scots pine and European beech forests in Germany was assessed during two extreme hot and dry years in 2018 and 2019. Microclimate regulation is a suitable proxy for forest functionality and can be applied easily to evaluate the effectiveness of forest management in safeguarding regulating forest functions relevant under climate change. Thus, the assessment of forest microclimate regulation serves as convenient tool to illustrate forest functionality. In the boreal and temperate forests studied in the frame of this thesis, timber harvesting reduced the capacity to self-regulate forests’ microclimate and thus impair a crucial part of ecosystem functionality. Changes in structural forest characteristics influenced by forest management and silviculture significantly affect microclimatic conditions and therefore forest ecosystems' vulnerability to climate change. Canopy coverage and the number of cut trees were most relevant for cooling maximum summer temperature in pine and beech forests in northern Germany. The Russian FSC standard has the potential to improve forest management and ecological outcomes, but there are shortcomings in the precision of targeting actual problems and ecological commitment. It is theoretically plausible that FSC prevents logging in high conservation value forests and intact forest landscapes, reduces the size and number of clearcuts, and prevents hydrological changes in the landscape. However, the standard was not sufficiently explicit and compulsory to generate a strong and positive influence on the identified problems and their drivers. Moreover, spatial data revealed, that the typical regular clearcut patterns of conventional timber harvesting continue to progress into the FSC-certified boreal forests, also if declared as "Intact Forest Landscape". This results in the need to verify the assumptions and postulates on the ground as it remains unclear and questionable if functions and services of boreal forests are maintained when FSC-certified clearcutting continues.The analysis of satellite-based data on tree cover loss showed that clearcutting causes secondary dieback in the surrounding of the cleared area. FSC-certification does not prevent the various negative impacts of clearcutting and thus fails to safeguard ecosystem functions. The postulated success in reducing identified environmental threats and stresses, e. g. through a smaller size of clearcuts, could not be verified on site. The empirical assessment does not support the hypothesis of effective improvements in the ecosystem. In practice, FSC-certification did not contribute to change clearcutting practices sufficiently to effectively improve the ecological performance. Sustainability standards that are unable to translate principles into effective outcomes fail in meeting the intended objectives of safeguarding ecosystem functioning. Clearcuts that carry sustainability labels are ecologically problematic and ineffective for the intended purpose of ecological sustainability.The overexploitation of provisioning services, i.e. timber extraction, diminishes the ecosystems' capacity to maintain other services of global significance. It also impairs ecosystem functions relevant to cope with and adapt to other stresses and disturbances that are rapidly increasing under climate change.
This doctoral thesis deals with the topic of organizational misconduct and covers the three salient research streams in this area by addressing its performance outcomes, antecedents, and preventive measures. Specifically, it is concerned with the question of how different forms of misconduct are reflected in the stock performance of related organizations, thereby, covering the three pillars of corporate sustainability environmental, social, and governance (ESG). Furthermore, it aims to conceptualize how individual cognitive biases may lead to misconduct, therefore, potentially representing an antecedent and how existing management control systems can be enhanced to effectively address specific forms of misconduct, respectively. To these ends, the author first reviews the research stream of stock price reactions to environmental pollution events in terms of the underlying research samples, methodological specifications, and theoretical underpinnings. Based on the findings of the systematic literature review (SLR), he performs three stock-based event studies of the Volkswagen diesel emissions scandal (Dieselgate), workplace sexual harassment (#MeToo accusations), and the 2003 blackout in the US to cover the three ESG dimensions, respectively. In line with the SLR, his event studies reveal substantial stock losses to firms involved in misconduct that are eventually even accompanied by a spillover effect to uninvolved bystanders. Then, the author reviews the extant literature conceptually to develop a framework outlining how moral licensing as an individual cognitive bias might lead to a self-attribution of corporate sustainability, a consecutive accumulation of moral credit, and a later exchange of this credit by engaging in misconduct afterward. Finally, he assesses existing workplace sexual harassment management controls, such as awareness training and grievance procedures critically in another conceptual analysis. Based on the shortcomings stemming from management controls' focus on compliance and negligence of moral duties, he introduces five specific nudges firms should consider to enhance their existing management controls and eventually prevent occurrences of workplace sexual harassment. Based on the six distinct articles within this doctoral thesis, the author outlines its limitations and point at directions for future research. These mainly address providing further evidence on the long-term performance effects of organizational misconduct, enriching our knowledge on further cognitive biases eventually leading to misconduct, and conceptualizing nudging beyond the use-case of workplace sexual harassment.
Der vorliegende Beitrag liefert eine deskriptive Analyse von wichtigen Einflussgrößen auf die Zu-friedenheit. Betrachtet werden drei bedeutsame Arbeitsbedingungen und vier auf die Lebensbe-wältigung bezogene Einstellungen. Als Ausgangshypothese dient die Vermutung, dass die Korrela-tionen zwischen den Arbeitsbedingungen und der Arbeitszufriedenheit enger sind als die Korrela-tionen zwischen den Arbeitsbedingungen und der Lebenszufriedenheit. Umgekehrt ist zu vermu-ten, dass die Einstellungen einer Person sich enger mit ihrer Lebenszufriedenheit als mit der Ar-beitszufriedenheit verbinden. Als Datenbasis dient das Sozioökonomische Panel.
Protected areas are an essential tool for conserving biodiversity. However, their ecological effectiveness is contested and their capacity to resist human pressures differ. This dissertation aimed to assess the ecological effectiveness of different protection levels (from strict to less strictly protected: national park, game reserve, forest reserve, game-controlled area, and unprotected areas) in biodiversity (both mega diverse butterflies and mammals), maintaining habitat connectivity, and reducing anthropogenic threats at the wider landscape in the Katavi-Rukwa Ecosystem of southwestern Tanzania. To achieve this overarching goal, the researcher employed an interdisciplinary approach. First, he analyzed butterfly diversity and community composition patterns across protection levels in the Katavi-Rukwa Ecosystem. He found that species richness and abundance were highest in the game reserves and game-controlled areas, intermediate in the forest reserves, national park and unprotected areas. Species composition differed significantly among protection levels. Landscape heterogeneity, forest cover, and primary productivity influenced species composition. Land-use, burned areas, forest cover, and primary productivity explained the richness of species and functional traits. Game reserves hosted most indicator species. Second, the author modelled the spatial distribution of six large mammal target species (buffalo Syncerus caffer, elephant Loxodonta africana, giraffe Giraffa camelopardalis, hartebeest Alcelaphus buselaphus, topi Damaliscus korrigum, and zebra Equus burchellii) across environmental and protection gradients in the Katavi-Rukwa Ecosystem. Based on species-specific density surface models, he found relatively consistent effects of protection level and land-use variables on the spatial distribution of the target mammal species: relative densities were highest in the national park and game reserves, intermediate in forest reserves and game-controlled areas and lowest in un-protected areas. Beyond species-specific environmental predictors for relative densities, the results highlight consistent negative associations between relative densities of the target species and distance to cropland and avoidance of areas in proximity to houses. Third, the author examined temporal changes in land-use, population densities and distribution of six large mammal target species across protection levels between 1991 and 2018. During the surveyed period, cropland increased. Wildlife densities of most, but not all target species declined across the entire landscape. Based on logistic regression models, target species preferred the national park over less strictly protection levels and areas distant to cropland. Fourth, he quantified land-use changes, modelled habitat suitability and connectivity of elephant over time across a large protected area network in southwestern Tanzania. Based on analyses of remotely-sensed data, cropland increased from 7% in 2000 to 13% in 2019. Based on ensemble models, distance from cropland influenced survey-specific habitat suitability for elephant the most. Despite cropland expansion, the locations of the modelled elephant corridors (n=10) remained similar throughout the survey period. Based on circuit theory, the author prioritizes three corridors for protected area connectivity. Key indicators of corridor quality varied over time, whereas elephant movement through some corridors appears to have increased over time. Overall, this dissertation underpins differences in ecological effectiveness of protected areas within one ecosystem. It highlights the need to utilize a landscape conservation approach to guide effective conservation across the entire protection gradient. It also suggests the need to enforcing land use plans and having alternative and sustainable forms for generating income from the land without impairing wildlife habitat.
In seinem ersten Kinofilm "Abschied von gestern" erzählt Alexander Kluge 1966 den Fall "Anita G.". Ausgehend von diesem Film stellt sich die Frage nach den Rechtsverhältnissen in Kluges Geschichten: vom Sachverhalt zum Fall, vom Gesetz zur Erzählung, von der Ermittlung, die dem Urteil schließlich widersteht. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die universitäre "Vorgeschichte" des Autors und Filmemachers. Mit dem Jura-Studium in Marburg und Frankfurt schreibt sich Kluge 1950 in die universitären Abläufe ein, denen er als Referendar institutionell folgt: im Amtsgericht Wiesbaden und im Oberlandesgericht Frankfurt, in der Jugendstrafanstalt, im Landgericht und der Kammer für Handelssachen. An diesen Stationen begegnet er Vorfällen und Prozessen, die seinen filmischen und literarischen Arbeiten voran gehen. Denn Kluges Figuren stehen vor dem Gesetz und folgen eher einer Poetik des Falls als seiner Auflösung.
Wenn in empirischen Studien nach der Arbeitszufriedenheit gefragt wird, dann zielen die verwen-deten Fragen in aller Regel auf die gesamthafte Beurteilung der Arbeitssituation und nicht etwa auf das mit der Arbeitstätigkeit verbundene Gefühlserleben. Um letzteres geht es im vorliegenden Bericht. Das Arbeitserleben ist zweifellos ein wichtiges Element, das in die Beurteilung der Arbeits-situation einfließt, es ist aber nur ein – wenngleich bedeutsamer – Faktor unter vielen anderen, die die Arbeitszufriedenheit bestimmen. Als Analysebasis dienen die Daten der Telefonumfrage des European Survey of Working Conditions (EWCTS) von 2021 in 36 europäischen Ländern. Er-gänzend werden die Daten des European Survey of Working Conditions (EWCS) von 2015 analy-siert. Berichtet wird über die Unterschiede im Arbeitserleben von Unternehmern und Arbeitneh-mern. Außerdem wird untersucht, welche Belastungsfaktoren auf das Arbeitserleben einwirken. Auf der Basis der Analyseergebnisse wird ein allgemeines Verhaltensmodell entwickelt, das, neben der Erlebniskomponente, auch die Urteilskomponente enthält. Das Arbeitserleben und die Zufrie-denheit mit den Arbeitsbedingungen werden danach ganz wesentlich von der Wertschätzung be-stimmt, die man für seine Arbeit erfährt. Die Arbeitsbelastungen und die Autonomie spielen dage-gen kaum eine Rolle. Das mindert allerdings nicht die grundsätzliche Bedeutung dieser beiden Va-riablen. Die diesbezüglich schwachen Korrelationen finden ihren Grund mutmaßlich im engen Re-ferenzrahmen der subjektiven Skalierung.
This thesis aims to contribute to a better understanding of the actual implementation of transdisciplinary research in sustainability science. Following three aims, this work likes to (1) contribute to the measurability of transdisciplinary research processes as well as their societal and academic outputs and impacts, to (2) demarcate transdisciplinary research from other modes of research in sustainability science and to (3) identify and examine the determinants that shape the contribution of transdisciplinary research to societal action for sustainable development and to scientific knowledge production. To serve these aims a mixed methods approach is applied that combines strong quantitative elements with in-depth qualitative analyses that integrate the perspectives of practitioners. This thesis provides a broad set of indicators to describe and assess transdisciplinary research that translate theoretical concepts form transdisciplinarity theory into observable variables. The indicators offer a holistic perspective on transdisciplinary research by representing research mode characteristics, societal as well as scientific outcomes of research projects and their specific context. To theoretically demarcate transdisciplinary research from other forms of research, a narrative literature review first elaborates the differences between "normal science", political use of scientific knowledge and transdisciplinarity in their underlying logics of problem definition, knowledge production and research utilization. Subsequently, these concepts were compared with perspectives and expectations of practitioners in the forest sector on integrative research settings. Moreover, a cluster analysis of data from 59 research projects identified five research modes that empirically demarcate ideal-typical transdisciplinary research from other research modes within sustainability science: (1) purely academic research, (2) practice consultation, (3) selective practitioner involvement, (4) ideal-typical transdisciplinary research and (5) practice-oriented research. Based on this finding, transdisciplinary research can be characterized as an intensive, but balanced involvement of practitioners. It incorporates not only the needs and goals of the practitioners but also their norms and values. Ideal-typical transdisciplinary research goes beyond mere consultatory research approaches and must be distinguished from what is conceptualized as applied research. Regression analysis of 81 research projects and statistical group comparisons of the five research mode clusters show that societal and academic outputs and impacts vary with specific project characteristics and combinations of project characteristics defined as research modes. The findings indicate that more interactive research modes reach more societal impacts. In particular, the involvement of practitioners in early project phases and the targeted dissemination of the research results positively affect societal impacts. This finding also aligns with practitioner expectations on integrative research and research utilization, provided by qualitative analysis. Moreover, the quantitative results show that scientific outputs and impacts decrease with the intensity of interactions, indicating a trade-off between societal and scientific outcomes and impacts. Overall, the empirical results of this thesis support the claimed effectiveness of transdisciplinary research in providing societally relevant, applicable knowledge and encourage further funding of transdisciplinary research by funding agencies.
Originalität, Flexibilität und Intensität zählen zu den entscheidenden Eigenschaften der zeitgenössischen Mittelschicht. Simon Roloff erfährt dies am eigenen Leib und erkundet Schauplätze der Einübung eines Habitus: Er wird zu seinem Traumjob gecoacht, improvisiert mit Managern und geht für die Ausschöpfung seiner inneren Ressourcen barfuß über glühende Kohlen. Durch einen innovativen Mix aus teilnehmenden Beobachtungen, autoethnografischen Analysen und lyrischen Montagen führt er seine Erlebnisse aus dem Fundus der Selbstverbesserung zu einem kritischen Paradigma der Gegenwart zusammen – und erzählt dabei eine Mikrogeschichte der Implementierung von klassenbasierten Normen am Subjekt.
Mathematisches Problemlösen ist eine in den Bildungsstandards verankerte Kompetenz, die es bei Schülern explizit zu fördern gilt. Für eine erfolgreiche Bearbeitung von Problemlöseaufgaben ist laut Begriffsverständnis der Bildungsstandards des Faches Mathematik die Auswahl und zielführende Anwendung von Heurismen erforderlich, was für Schüler durchaus herausfordernd sein kann. Bereits seit Jahrzehnten beschäftigt sich daher die Forschung der deutschsprachigen Mathematikdidaktik mit der Schaffung geeigneter Lernmaterialien zur Förderung von Problemlösekompetenz und dennoch sind bislang nicht alle Unklarheiten ausreichend beantwortet. So ist beispielsweise nach wie vor weitestgehend unklar, wie eine Förderung der Kompetenz etwa durch geeignete Lernmaterialien unterstützt werden kann. Daraus ergibt sich nicht zuletzt der unmittelbare Forschungsansatz, wie geeignete Lernmaterialien geschaffen bzw. ausgestaltet sein sollten, um die Entwicklung von Problemlösekompetenz von Schülern zu fördern. Im Fokus stand dabei die Beantwortung folgender übergeordneter Forschungsfrage, welche sich in der Dissertationsschrift in weitere Teilfragen untergliedert: "Welche Veränderung des Bearbeitungserfolgs bei Problemlöseaufgaben zur Flächeninhaltsberechnung zeigen Schüler – hinsichtlich der Auswahl und Anwendung von Heurismen – durch die Bearbeitung eines papier- bzw. eines videobasierten Lösungsbeispiels?" Die Beantwortung der Forschungsfrage fand im Rahmen einer durchgeführten Studie in Form einer quasiexperimentellen Laborstudie mit insgesamt 38 Schülern statt. Untersucht wurde dabei, inwiefern medial unterschiedlich aufbereitete Lösungsbeispiele eine geeignete Lernunterstützung zur Entwicklung von Problemlösekompetenz darstellen. Dafür wurde in einer Treatmentgruppe eine Problemlöseaufgabe zur Flächeninhaltsberechnung mit Hilfe eines papierbasierten Lösungsbeispiels bearbeitet, während in einer zweiten Treatmentgruppe ein inhaltlich identisches Lösungsbeispiel videobasiert in Form eines Erklärvideos zur Verfügung stand.
Tropical ecosystems are critical for biodiversity conservation and local people’s livelihood sustenance. However, these ecosystems are under high pressure from land-use and land cover (LULC) change, which is further projected to intensify and increase rapidly, thereby affecting biodiversity and the provisioning of vital ecosystem services (ES). It is thus important to understand how LULC might change in the future and how such changes could affect biodiversity and ES provisioning in a given landscape of tropical ecosystems. Scenario planning has become an increasingly popular tool and technique to produce narrative scenarios of the future landscape change. Thus, quantifying changes under different land-use scenarios could be a means to elucidate the synergies and trade-offs within the scenarios. In this dissertation, the author examines the future of biodiversity and ES provisioning for different plausible land-use scenarios in southwestern Ethiopia. First, he translates four future plausible narrative social-ecological land-use scenarios ("Gain over grain", "Coffee and conservation", "Mining green gold" and "Food first") developed for southwestern Ethiopia by participatory scenario planning into spatially explicit LULC scenario maps. Results showed distinct LULC changes under each scenario. Second, the author investigates the impact of these land-use scenarios on biodiversity by specifically modelling woody plant species richness in farmland and forest. Both indicators of human disturbance and environmental conditions were used. Third, he also investigates the effect of these land-use scenarios on woody plant-based ES provisioning by combining woody plant species with household surveys on how woody plants were used by the local community. He models and predicts the current and future availability of woody plant-based ES under the four scenarios of landscape change. Overall, the findings of this dissertation show the importance of integrating future land-use mapping with participatory, narrative-based scenarios to assess the social-ecological outcomes of alternative futures. The spatially explicit maps of LULC change, biodiversity and ES (at different scales) could be used as a valuable input to support stakeholders and decision-makers to weigh the advantages and disadvantages of different development trajectories on ecosystems and human well-being and to avoid or minimize future undesirable consequences. To this end, apart from the benefits of coffee production under "Mining green gold" and crop production under "Food first" scenarios, the findings under these scenarios of large-scale agricultural intensification point to a potentially high loss of biodiversity and ES. These two scenarios could have a negative long-term impact on ecosystems and human well-being. Finally, the "Coffee and conservation" scenario, which involves the creation of a new biosphere reserve, appears to be the most sustainable scenario. This scenario could result in a sustainably managed, diversified landscape which could make major contributions to biodiversity conservation and human well-being in the region and beyond.
Der hohe Verbrauch von Antibiotika führt zu stetig steigenden Konzentrationen der Wirkstoffe und ihrer Transformationsprodukte in der Umwelt. Antibiotika in der Umwelt haben das Potential Funktionen von Ökosystemen zu stören und tragen zur Entwicklung und Selektion von resistenten Bakterien bei. Um diese negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu reduzieren, sind vielseitige Lösungen notwendig. Benign by Design (BbD) ist ein wichtiger Baustein dafür. Daher ist es wichtig zu verstehen, inwiefern das BbD Prinzip auf verschiedene Substanzgruppen anwendbar ist und welche Limitierungen zu berücksichtigen sind. Mit dieser Arbeit soll ein Beitrag zur Entwicklung von in der Umwelt mineralisierbaren Antibiotika entsprechend des Benign by Design Konzeptes geliefert werden. Dies wurde am Beispiel der Fluorchinolonantibiotika durchgeführt, da diese sehr wichtige, aber auch sehr persistente Wirkstoffe sind. Ziel war es, zu verstehen, welche Veränderungen an der Grundstruktur vorgenommen werden können, um Derivate zu erzeugen, die während der Wirkdauer und Lagerung ausreichend stabil bleiben, aber anschließend in der Umwelt möglichst schnell und vollständig mineralisiert werden können. Im ersten Teil der Arbeit wurden die BbD Ansätze des targeted und non-targeted Re-Designs und de novo Designs, sowie die Verwendung von in silico Tools zu deren Umsetzung, untersucht. Basierend darauf wurde ein Workflow entwickelt, der eine mögliche Verwendung von computergestützten Methoden innerhalb des BbD Frameworks aufzeigt. Der Ansatz des non-targeted Re-Designs wurde für neun verschiedene Substanzen aus der Klasse der Fluorchinolone angewandt. Dafür wurden Transformationsprodukte der Muttersubstanzen mittels Photolyse und Photokatalyse erzeugt. Das resultierende Substanzgemisch wurde hinsichtlich der biologischen Abbaubarkeit und Toxizität untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass durch die Bestrahlung mit UV-Licht eine Vielzahl an neuen Strukturen entstehen und das Gemisch oft eine gesteigerte biologische Abbaubarkeit im Vergleich zur Muttersubstanz aufweist. Das targeted Re-Design wurde am Beispiel von Fluorchinolon-Glucosamin-Derivaten untersucht. Dabei galt es zu verstehen, inwiefern Glucosamin-Substituenten die biologische Abbaubarkeit beeinflusst. Es konnte gezeigt werden, dass durch die Verwendung von acetylierten Glucosamin-Substituenten ein partieller Abbau stattfindet. Diese Erkenntnisse können zukünftig in das gezielte, fragment-basierte Design von grüneren Strukturen einfließen. Im letzten Teil der Arbeit wurden die Struktur-Bioabbau-Beziehungen von N-hetero-zyklischen Verbindungen, welche auch die Basis des Fluorchinolon-Grundgerüstes sind, untersucht und leicht biologisch abbaubare Leitstrukturen identifiziert. Dafür wurden 84 verschiedene N-Heterozyklen nach OECD 301 Richtlinien getestet. Basierend darauf wurde zum einen ein lokales 3D-QSAR Modell, insbesondere zur Visualisierung der Effekte der Substituenten im dreidimensionalen Raum, erstellt, als auch Regeln für das Design von umweltfreundlicheren Chinolonen und verwandten Strukturen abgeleitet. Weiterhin wurden abbaubare Strukturen aus der Gruppe der Chinazoline identifiziert, welche vielversprechende Leitstrukturen für das Design von Topoisomerase-Inhibitoren oder anderer Chemikalien darstellen. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Umsetzung von BbD im Wirkstoffdesign möglich ist und wie potentielle Vorgehensweisen aussehen können. Dabei konnte gezeigt werden, dass selbst die als besonders persistent geltenden Fluorchinolonantibiotika das Potential bieten, zu besser abbaubaren Derivaten re-designt zu werden. Es wurde jedoch auch deutlich, dass es keine allgemeingültige Herangehensweise gibt und Methoden den entsprechenden Substanzklassen und Anforderungen angepasst werden müssen.