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Überzeugungen angehender Lehrkräfte zu sprachlich-kultureller Heterogenität in Schule und Unterricht
(2019)
Überzeugungen gelten als eines der bedeutsamsten Konstrukte der empirischen Bildungsforschung und als grundlegender Bestandteil der professionellen Kompetenz von Lehrkräften. Professionelle Kompetenz wird derzeit vor allem vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen der Lehrkräftebildung diskutiert, zu denen unter anderem der Umgang mit sprachlich-kultureller Heterogenität zählt. Die vorliegende kumulative Dissertation untersucht die Überzeugungen angehender Lehrkräfte hinsichtlich sprachlich-kultureller Heterogenität in Schule und Unterricht anhand der folgenden Forschungsanliegen, die in jeweils einer Publikation umgesetzt wurden: 1. Ableitung eines theoretischen Modells zu den professionellen Überzeugungen von Lehrkräften hinsichtlich sprachlich-kultureller Heterogenität. 2. Entwicklung eines Instruments zur empirischen Erfassung der professionellen Überzeugungen angehender Lehrkräfte zu sprachlich-kultureller Heterogenität. 3. Untersuchung der Veränderbarkeit von professionellen Überzeugungen angehender Lehrkräfte zu sprachlich-kultureller Heterogenität. Das Rahmenpapier bettet die Publikationen in einen übergeordneten theoretischen Kontext ein und diskutiert übergreifend die Frage, welche Beiträge die theoretische Konzeptualisierung und empirische Erfassung des Konstrukts der Überzeugungen hinsichtlich sprachlich-kultureller Heterogenität für die Lehrkräftebildung leisten können. Das Rahmenpapier schließt mit Empfehlungen für Forschung und Lehrkräftebildung.
Die Kulturlandschaft im Alpenraum war in den letzten Jahrzehnten einem besonders starken Strukturwandel ausgesetzt. Als Region mit einem hohen Anteil an Grenzertragsstandorten lassen sich hier zwei gegenläufige Entwicklungen feststellen: zum einen findet eine Intensivierung der Landnutzung in Bereichen mit guter Zugänglichkeit und maschineller Nutzbarkeit statt, zum anderen kommt es häufig zu einem Rückgang der Nutzungsintensität oder Nutzungsaufgabe in Bereichen, in denen die landwirtschaftliche Bearbeitung schwierig ist. Die Auswirkungen auf die Biodiversität werden bei beiden Entwicklungen kritisch gesehen. Allerdings mangelt es an detaillierten Untersuchungen. Im Rahmen eines sechsjährigen Forschungsvorhabens wurden auf einer Weidefläche in den Allgäuer Alpen Laufkäfer, Spinnen und Vegetation untersucht. Auf der Fläche fand zu Beginn der Untersuchung eine Nutzungsänderung statt: ein großer Teil der vormals intensiv von Schafen beweideten Fläche wurde auf extensive Rinderbeweidung umgestellt. Kleine Teilflächen wurden aus der Nutzung genommen. Der Fokus dieser Dissertation liegt in den Untersuchungen der Laufkäfer. Hier wurde zunächst ein Erfassungsschema für Laufkäfer in schwer erreichbaren Gebieten der Alpen erarbeitet, um intensive und mehrjährige Untersuchungen logistisch durchführen zu können. Dabei wurden die Ergebnisse der Laufkäfererfassung über die gesamte Vegetationsperiode mit den Ergebnissen einer reduzierten Erhebung verglichen. Es konnte gezeigt werden, dass eine Beprobung über jeweils zwei Wochen Anfang Juni und Anfang Juli den gesamten Datensatz hinreichend repräsentiert. Des Weiteren wurde untersucht, ob die Vegetation als Surrogat für die beiden untersuchten Arthropodengruppen (Spinnentiere und Laufkäfer) dienen kann, d.h. die Ergebnisse der Vegetation auf die anderen Artengruppen übertragbar ist. Dies wurde sowohl auf Ebene der Artzusammensetzung als auch des Artenreichtums für die drei Taxa geprüft. Zudem wurde überprüft, ob die unter vegetationskundlichen Aspekten abgegrenzten geschützten Lebensraumtypen auch besonders wertvolle Habitate für die Arthropodengruppen darstellen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass eine ausreichende Kongruenz nicht gegeben und damit die Übertragbarkeit von Ergebnissen bei der Vegetation auf die untersuchten Arthropodengruppen in den Gebirgslebensräumen nicht gewährleistet ist. Dies hat eine hohe praktische Relevanz, da im Rahmen von Managementplanungen für die FFH-Richtlinie als auch bei der Bayerischen Alpenbiotopkartierung überwiegend ein starker Fokus auf vegetationskundlichen Aspekten liegt und insbesondere artenreiche Arthropodengruppen meist nicht betrachtet werden. Abschließend wurde mittels gemischter Modelle (mixed effects models) untersucht, welche Veränderungen bei den Laufkäfern nach der Nutzungsänderung im Untersuchungsgebiet auftraten. Sämtliche errechneten Modelle zeigten Veränderungen der abhängigen Variablen über die Zeit: nach Aufgabe der intensiven Schafbeweidung nahmen die Arten- und Individuenzahlen sowie die Biomasse an Laufkäfern zu. Die Tiere wurden durchschnittlich größer und es traten mehr herbivore Laufkäfer auf. Auch konnten unterschiedliche Entwicklungen zwischen den Standorten beobachtet werden. Die beobachteten Veränderungen werden im Artikel detailliert diskutiert. Die meisten Veränderungen, insbesondere die Zunahme der Artenzahlen sowie der durchschnittlichen Körpergröße, deuten auf eine Erholung der Laufkäferfauna von der intensiven Schafbeweidung hin. Die Nutzungsumstellung und die aktuell praktizierte extensive Rinderbeweidung werden im Gebiet naturschutzfachlich positiv bewertet. Die Arbeit liefert eine gute Vorlage und fundierte Begründung, gerade auch im Alpenraum verstärkt Laufkäfer bei der Beantwortung naturschutzfachlicher Fragestellungen einzubinden.
Die außerfamiliäre Kinderbetreuung ist das größte Arbeits- und Handlungsfeld der Sozialen Arbeit. Kein Arbeitsfeld entwickelt sich so rasant wie die Kindertagesbetreuung. An dem Ausbau und der Weiterentwicklung von Kindereinrichtungen sind seit Jahrzehnten Fachberater beteiligt. Seit der Einführung des SGB VIII (1990) soll für die Mitarbeiter in der Kinderhilfe und Jugendhilfe "Praxisberatung" zur Verfügung stehen. In Westdeutschland hatte sich der Begriff der Fachberatung in den Jahrzehnten zuvor etabliert. Die bislang vorliegende Forschung zeichnete nach, welche Aufgaben Fachberater übernehmen oder ihnen zugeschrieben werden. Eine Forschungslücke besteht darüber, wie Fachberater ihr professionelles Handeln gestalten. In dieser Studie wird daher der Frage nach der Entstehung von Fachberatung und der Gestaltung des Fachberatungshandelns nachgegangen. Anhand des Einzelfalls eines kommunalen Fachberaters im ländlichen Raum Niedersachsen wird mit der Biografieforschungsmethode "Erlebte und erzählte Geschichte" nach Rosenthal eine Rekonstruktion erstellt und generelle Entwicklungslinien nachgezeichnet. Die beschriebenen Phänomene werden mit dem Fokus auf Konstitution und Konstruktion von Fachberatung als sozialer Frauenberuf und Gestaltung des professionellen Handelns theoriegebunden interpretiert. Aus den rekonstruierten Handlungsdimensionen wird ein Analysemodell zur Reflexion der Didaktik erarbeitet. Die Argumentation eines notwendigen "Arbeitsprogrammes" für Fachberater zur Professionalisierung, Verantwortung der Wissenschaft und Forschungsdesideraten bilden den vorübergehenden Schlusspunkt dieser Studie verbunden mit dem Anspruch, diese in Zukunft fachpolitisch und wissenschaftlich weiterzuverfolgen.
Nur verhältnismäßig kurze Zeit nach der Gründung der Plattform Airbnb, auf der Privatanbieter ihren Wohnraum an Touristen vermieten können, entscheiden sich auch in Deutschland jedes Jahr Millionen von Städtereisenden für eine Übernachtung in der Wohnung Fremder - und damit auch gegen die Hotellerie. Dass in großen Teilen der Hotellerie kaum Reaktionen auf den Trend der Sharing-Angebote festzustellen sind, ist unter anderem auf ein fehlendes Verständnis der Bedürfnisse und Motive der Nutzer der Plattformen zurückzuführen. In dieser Arbeit wird deshalb mit Hilfe einer umfassenden Online-Befragung zunächst eine Kundentypologie von Hotelkunden und Sharing-Nutzern erstellt, bevor auf der Grundlage von Experteninterviews Handlungsempfehlungen für die Hotellerie abgeleitet werden.
Im Rahmenpapier wird der Forschungsstand zum Lernen in verlängerten Praxisphasen während des Lehramtsstudiums anhand eines adaptierten Angebot-Nutzungs-Modells aufgearbeitet und es werden drei durchgeführte Teilstudien beschrieben. Diese Teilstudien fokussieren (a) die Kooperation von Lehrkräftebildner zwischen erster und zweiter Ausbildungsphase, (b) das Forschende Lernen der Studierenden während des Langzeitpraktikums und (c) Unterrichtsbesprechungen unterschiedlicher Lehrkräftebildner aus Schule, Universität und Vorbereitungsdienst. Die Ergebnisse werden zusammenfassend diskutiert und Implikationen für Forschung und Lehrkräftebildung abgeleitet.
Gegenstand der Wissenssoziologischen Diskursanalyse (WDA) ist der sozialpolitische Diskurs zur Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen in der Zeit von 2005 bis 2016. Im Rahmen der WDA wurden zwei Diskursformationen, die die Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe notwendig machen erarbeitet: Der Kapazitätendiskurs, der einen monetären Sachzwang konstituiert, auf der einen und der emanzipatorisch-bürgerrechtliche Diskurs, der die Nichtpassung des gegenwärtigen Hilfesystems mit menschenrechtlichen Bestrebungen einer gleichberechtigten und selbstbestimmten Teilhabe am Leben in der Gesellschaft thematisiert, auf der anderen Seite. Zudem wurde die diskursive Konstituierung des zentralen Reformkonzepts "Personenzentrierung", das produzierte Wissen über dieses Konzept, die Strategien der beteiligten Akteure, die mit dem Konzept verfolgt werden, und die dahinterliegenden Deutungsmuster de- und rekonstruiert. Personenzentrierung konstituiert sich insbesondere durch ihre Abgrenzung zu der nicht mehr gewollten, paternalistischen und tendenziell kostenaufwendigen Institutionenzentrierung. Sie beschreibt einen Steuerungsmodus, der mit der Zentrierung des Individuums als zentrales Steuerungsmoment im Leistungsgeschehen und deren Vorstellungen, ihre Leben zu führen, die je passgenauen Leistungen je individuell komponiert (Hilfe folgt Bedarf). Die doppelte Anschlussfähigkeit von Personenzentrierung an die ausgehenden Problemdiskurse offenbart zwei zentrale Deutungsfiguren: Personenzentrierung wird einerseits zu einem sozialpolitischen Steuerungsinstrument, das bedarfsgerechtere und effizientere Leistungen organisiert und Leistungsberechtigte zur Mitwirkung aktiviert, um damit Kosten zu sparen, und andererseits zu einem Selbstbestimmungskonzept, das Leistungsberechtigte aus paternalistisch-fürsorglichen Strukturen befreit und sie als Experten ihrer eigenen Teilhabebedarfe in den Mittelpunkt rückt.
Ausgangspunkt der Untersuchung war die Feststellung, dass in einer Zeit des integrations-politischen Aufschwungs in den 2000er Jahren durch kulturpolitische Verbände sowie auf politischer Ebenen eine Position verbreitet wurde, wonach kulturelle Ausdrucksweisen wie Musik Potentiale zur gesellschaftlichen Integration aufweisen. Parallel gerieten Migranten als (Nicht-)Nutzer von Kultureinrichtungen in den kulturpolitischen Fokus. Aus integrations-, kultur- und bildungspolitischer Perspektive wurde untersucht, inwieweit Musikförderung zur gesellschaftlichen Integration beiträgt und wie sich dies in der Förderpolitik niederschlägt. Zunächst wurde auf Basis einer Sekundäranalyse hinterfragt, welche Funktionen Musik im Kontext von Migration und Integration zukommen. Im Rahmen einer Politikfeldanalyse wurden anhand des Policy Cycle aus Sicht der Integrations- und der Kulturpolitik politische Entscheidungsinhalte (Fördergegenstände, Förderziele) einschließlich Umsetzung (Förderstrukturen) und Ursachen (Förderverständnis) auf Landes- und Bundesebene analysiert. Dazu wurden Kultur- und Integrationskonzepte sowie Antragsformulare, Förderrichtlinien und Gesetze in den Bereichen Kulturpolitik, interkulturelle Kulturpolitik und Integration analysiert. Eine abgestimmte Herangehensweise an die Herausforderungen der Integration in der Bildungs-, Integrations- und Kulturpolitik sind nicht erkennbar. Handlungsfelder, Strukturen, Ziele, Fördergegenstände und die damit verbundenen Abhängigkeiten sind in den Kultur- und Integrationskonzepten nicht eindeutig abgrenzbar. Durch die interdisziplinäre Herangehensweise wurde gezeigt, dass die Erkenntnisse der verschiedenen Forschungsfelder (z.B. interkulturelle Musikpädagogik, Organisationsentwicklung) in den jeweils anderen kaum Beachtung finden.
Der Anteil der Menschen, die persönlich oder familiär einen Herkunftsbezug zu Ländern außerhalb Deutschlands aufweisen, steigt seit Jahren an. Diese Menschen werden in der Bevölkerungsstatistik als Personen mit Migrationshintergrund erfasst, wobei vor allem die eigene Staatsangehörigkeit eine Rolle spielt, sowie diejenige der Eltern. In den Mobilitäts- und Verkehrswissenschaften ist das Wissen über diese Bevölkerungsgruppe in Deutschland sehr gering und fragmentiert. Wenig ist bekannt über das Vorhandensein von Nutzungsvoraussetzungen wie Führerscheinbesitz oder der Fähigkeit Fahrrad fahren zu können, über die Verfügbarkeit verschiedener Verkehrsmittel oder über das alltägliche Mobilitätsverhalten. Auffallend ist diese Lücke vor allem im Vergleich mit den USA, wo sich Verkehrs-, Bildungs- und Gesundheitswissenschaften mit dem Mobilitätsverhalten von Migranten beschäftigen. Ziel dieser Arbeit ist es, diese Wissenslücke für Deutschland zu verkleinern. Dabei stellt sich die Frage, ob sich Menschen mit Migrationshintergrund unter den hiesigen Rahmenbedingungen in ihren Mobilitätsvoraussetzungen und in ihrem alltäglichen Mobilitätsverhalten von den Menschen ohne Migrationshintergrund unterscheiden. Darüber hinaus ist die Identifikation wichtiger Einflussfaktoren zur Erklärung des Verhaltens von besonderem Interesse. Grundlage ist eine - teilweise explorativ angelegte - empirische Studie zum Mobilitätsverhalten von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in Offenbach am Main, die 2010 im Rahmen eines Forschungsprojekts am ILS-Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen den Gruppen. Diese betreffen soziodemografische und -ökonomische Faktoren, mobilitätsbezogene Voraussetzungen wie Führerscheinbesitz oder Verkehrsmittelverfügbarkeit, Fragen zur Mobilitätskultur im Elternhaus, aber vor allem die alltägliche Nutzung verschiedener Verkehrsmittel. Die Ergebnisse werden in dieser Arbeit in Artikelform kumulativ präsentiert und durch einen einrahmenden Text eingeleitet, eingeordnet und im Zusammenhang diskutiert.
Diese Dissertation beschäftigt sich mit der zentralen Frage, auf welche Art und Weise Freude an sportlicher Aktivität im Rahmen des Schulsports gefördert werden kann, so dass Jugendliche animiert werden auch außerhalb der Schule regelmäßig sportlich aktiv zu sein. Insgesamt wurden vier Studien durchgeführt, um diese Fragestellung zu beantworten. In der ersten Studie wurde ein Fragebogen entwickelt und validiert, um Freude am Schulsport im Jugendalter messen zu können. Basierend auf theoretischen Ansätzen fand eine Weiterentwicklung des Konstrukts „Sportfreude“ zu einem 3-Faktorenmodell (Vergnügen, Flow-Erleben, Erholung) statt. Die psychometrische Untersuchung erfolgte anhand einer Stichprobe mit N = 1 253 Schülern der Klassenstufen 7 bis 10. Konfirmatorische Faktorenanalysen bestätigten die angenommene 3-Faktorenstruktur. Die Reliabilitätskoeffizienten der internen Konsistenz und der Retestung lagen im akzeptablen bis guten Bereich. Als Hinweise für die konvergente Validität liegen Korrelationen mit intrinsischer Motivation, allgemeiner Sportlichkeit, Sportnoten und dem Sportpensum in der Freizeit vor. Die zweite Studie zielte darauf ab, den in Studie I entwickelten Fragebogen zur Erfassung der Freude von Schülern im Schulsport hinsichtlich der Messinvarianz über verschiedene Schulformen zu überprüfen. Hierbei wurde untersucht, inwiefern die Messeigenschaften des Fragebogens für Schüler unterschiedlicher Schulformen (Gymnasium, Realschule, Hauptschule, Gesamtschule/Oberschule) vergleichbar sind. Darüber hinaus wurden Zusammenhänge der Freude (Vergnügen, Flow-Erleben, Erholung) am Schulsport mit den Sportnoten untersucht und über die unterschiedlichen Schulformen hinweg verglichen. Basierend auf einer Stichprobe von N = 1 351 Schülern wurden Nachweise für strikte Messinvarianz über Schulformen gefunden. Die drei Facetten der Freude korrelierten am höchsten mit den Sportnoten für Schüler der Hauptschule und am niedrigsten für die Schüler des Gymnasiums. Ziel der dritten Studie war es, den Einfluss von sieben Faktoren (wahrgenommene Kompetenz, soziale Eingebundenheit, sozialer Umgang, Autonomie/Mitbestimmung, Lehrkompetenz, allgemeine Sportlichkeit und elterliche Unterstützung) auf das Erleben von Freude am Schulsport zu untersuchen. Diese Faktoren wurden basierend auf der Selbstbestimmungstheorie (SDT; Deci & Ryan, 1985) und auf empirischen Befunden als besonders relevant für Freude erachtet. Diese Studie wurde mit N = 1 598 Schülern der Klassenstufen 7 bis 10 durchgeführt. Sportfreude wurde anhand des in Studie I validierten Fragebogens erfasst. Die Ergebnisse zeigten moderate bis starke Zusammenhänge von Freude mit den sieben Einflussfaktoren, wobei soziale Eingebundenheit und wahrgenommenes Kompetenzerleben sich als stärkste Prädiktoren erwiesen. In der vierten Studie wurde basierend auf den Erkenntnissen der vorherigen Studien ein Interventionsprogramm für den Schulsport entwickelt und evaluiert. Das Ziel war hierbei zu untersuchen, ob der Einsatz kooperativer Spiele zum einen das Erleben von Freude bei Schülern steigert und zum anderen zu einem stärkeren Gefühl von sozialer Eingebundenheit und wahrgenommener Kompetenz führt. Zur Untersuchung wurde ein Zwei-Gruppen Design mit Messwiederholung mit N = 285 Schülern verwendet. Hierfür wurde die Freude am Schulsport sowohl vor Beginn der Intervention als auch nach deren Beendigung untersucht. Die Ergebnisse zeigten sowohl einen direkten Effekt kooperativer Spiele auf das Erleben von Freude als auch einen indirekten Effekt, der über das Gefühl sozialer Eingebundenheit und wahrgenommenes Kompetenzerleben im Schulsport vermittelt wird. Der systematische Einsatz von kooperativen Spielen im Schulsport bietet somit eine Möglichkeit bei Jugendlichen positives Sporterleben zu fördern.