Refine
Year of publication
- 2019 (51) (remove)
Document Type
- Doctoral Thesis (51) (remove)
Keywords
- Nachhaltigkeit (4)
- Sustainability (4)
- Agriculture (3)
- Governance (3)
- Landwirtschaft (3)
- Steuerungsprozesse (3)
- Ethiopia (2)
- Participation (2)
- Äthiopien (2)
- Alcohol Abuse (1)
- Alcohol Consumption (1)
- Alkoholkonsum (1)
- Alkoholmißbrauch (1)
- Alltagsmobilität (1)
- Biodiversity (1)
- Biodiversität (1)
- Biografieforschung (1)
- Biographical Research (1)
- Biosphere Reserve (1)
- Biospärenreservat (1)
- China (1)
- Climate Change (1)
- Collaborative Initiative (1)
- Compensation (1)
- Computerspiel (1)
- Consumer Behaviour (1)
- Cultural Policy (1)
- Day Care Centre (1)
- Depression (1)
- Digital Learning (1)
- Digitales Lernen (1)
- E-Learning (1)
- Ecuador (1)
- Educator (1)
- Eingliederungshilfe (1)
- Energiepolitik (1)
- Energy Policy (1)
- Entrepreneurship (1)
- Ernährungslage (1)
- European Union (1)
- Europäische Union (1)
- Everyday Mobility (1)
- Fachberatung (1)
- Food Security (1)
- Fremdsprachenlernen (1)
- Gamification (1)
- Gamifizierung (1)
- Gender Roles (1)
- Geschlechterrollen (1)
- Gesetzgebung (1)
- Gesundheit (1)
- Gewässerbelastung (1)
- Health (1)
- Immigrant (1)
- Inclusion (1)
- Inklusion (1)
- Integration (1)
- Integration Policy (1)
- Integrationspolitik (1)
- Intercultural Education (1)
- Interkulturelle Erziehung (1)
- Internationaler Vergleich (1)
- Internet (1)
- Kindertagesstätte (1)
- Kleinbauer (1)
- Klimawandel (1)
- Kollaborative Initiative (1)
- Konsumentenverhalten (1)
- Kulturpolitik (1)
- Lebensunterhalt (1)
- Legislation (1)
- Lehrkräfte (1)
- Lernsoftware (1)
- Ländliche Räume (1)
- Menschenhandel (1)
- Migrationshintergrund (1)
- Mobilität (1)
- Mobilitätsverhalten (1)
- Music Promotion (1)
- Musikförderung (1)
- Partizipation (1)
- Peru (1)
- Poland (1)
- Polen (1)
- Product Marketing (1)
- Produktmarketing (1)
- Pädagogisches Personal (1)
- Reiseveranstalter (1)
- Rural Areas (1)
- Space Policy (1)
- Specialist Advisor (1)
- Sub-Saharan Africa (1)
- Subsaharisches Afrika (1)
- Teacher (1)
- Teilhabe (1)
- Tourism (1)
- Tourismus (1)
- Transition Management (1)
- Transitionsmanagement (1)
- Transport (1)
- Travel Behaviour (1)
- Unternehmertum (1)
- Vergütung (1)
- Verkehr (1)
- Verwaltung (1)
- Vorstand (1)
- Wasserqualität (1)
- Wasserverschmutzung (1)
- Water Pollution (1)
- Water Quality (1)
- Weltraumpolitik (1)
- Werbewirkung (1)
Institute
- Fakultät Nachhaltigkeit (22)
- Fakultät Wirtschaftswissenschaften (14)
- Fakultät Bildung (11)
- Institut für Ökologie (IE) (7)
- Institut für Management, Accounting & Finance (IMAF) (4)
- Institut für Psychologie (IFP) (4)
- Fakultät Kulturwissenschaften (3)
- Institut für Ethik und Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung (IETSR) (3)
- Institut für Nachhaltigkeitssteuerung (INSUGO) (3)
- Institut für Bildungswissenschaft (IBIWI) (2)
Die Kulturlandschaft im Alpenraum war in den letzten Jahrzehnten einem besonders starken Strukturwandel ausgesetzt. Als Region mit einem hohen Anteil an Grenzertragsstandorten lassen sich hier zwei gegenläufige Entwicklungen feststellen: zum einen findet eine Intensivierung der Landnutzung in Bereichen mit guter Zugänglichkeit und maschineller Nutzbarkeit statt, zum anderen kommt es häufig zu einem Rückgang der Nutzungsintensität oder Nutzungsaufgabe in Bereichen, in denen die landwirtschaftliche Bearbeitung schwierig ist. Die Auswirkungen auf die Biodiversität werden bei beiden Entwicklungen kritisch gesehen. Allerdings mangelt es an detaillierten Untersuchungen. Im Rahmen eines sechsjährigen Forschungsvorhabens wurden auf einer Weidefläche in den Allgäuer Alpen Laufkäfer, Spinnen und Vegetation untersucht. Auf der Fläche fand zu Beginn der Untersuchung eine Nutzungsänderung statt: ein großer Teil der vormals intensiv von Schafen beweideten Fläche wurde auf extensive Rinderbeweidung umgestellt. Kleine Teilflächen wurden aus der Nutzung genommen. Der Fokus dieser Dissertation liegt in den Untersuchungen der Laufkäfer. Hier wurde zunächst ein Erfassungsschema für Laufkäfer in schwer erreichbaren Gebieten der Alpen erarbeitet, um intensive und mehrjährige Untersuchungen logistisch durchführen zu können. Dabei wurden die Ergebnisse der Laufkäfererfassung über die gesamte Vegetationsperiode mit den Ergebnissen einer reduzierten Erhebung verglichen. Es konnte gezeigt werden, dass eine Beprobung über jeweils zwei Wochen Anfang Juni und Anfang Juli den gesamten Datensatz hinreichend repräsentiert. Des Weiteren wurde untersucht, ob die Vegetation als Surrogat für die beiden untersuchten Arthropodengruppen (Spinnentiere und Laufkäfer) dienen kann, d.h. die Ergebnisse der Vegetation auf die anderen Artengruppen übertragbar ist. Dies wurde sowohl auf Ebene der Artzusammensetzung als auch des Artenreichtums für die drei Taxa geprüft. Zudem wurde überprüft, ob die unter vegetationskundlichen Aspekten abgegrenzten geschützten Lebensraumtypen auch besonders wertvolle Habitate für die Arthropodengruppen darstellen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass eine ausreichende Kongruenz nicht gegeben und damit die Übertragbarkeit von Ergebnissen bei der Vegetation auf die untersuchten Arthropodengruppen in den Gebirgslebensräumen nicht gewährleistet ist. Dies hat eine hohe praktische Relevanz, da im Rahmen von Managementplanungen für die FFH-Richtlinie als auch bei der Bayerischen Alpenbiotopkartierung überwiegend ein starker Fokus auf vegetationskundlichen Aspekten liegt und insbesondere artenreiche Arthropodengruppen meist nicht betrachtet werden. Abschließend wurde mittels gemischter Modelle (mixed effects models) untersucht, welche Veränderungen bei den Laufkäfern nach der Nutzungsänderung im Untersuchungsgebiet auftraten. Sämtliche errechneten Modelle zeigten Veränderungen der abhängigen Variablen über die Zeit: nach Aufgabe der intensiven Schafbeweidung nahmen die Arten- und Individuenzahlen sowie die Biomasse an Laufkäfern zu. Die Tiere wurden durchschnittlich größer und es traten mehr herbivore Laufkäfer auf. Auch konnten unterschiedliche Entwicklungen zwischen den Standorten beobachtet werden. Die beobachteten Veränderungen werden im Artikel detailliert diskutiert. Die meisten Veränderungen, insbesondere die Zunahme der Artenzahlen sowie der durchschnittlichen Körpergröße, deuten auf eine Erholung der Laufkäferfauna von der intensiven Schafbeweidung hin. Die Nutzungsumstellung und die aktuell praktizierte extensive Rinderbeweidung werden im Gebiet naturschutzfachlich positiv bewertet. Die Arbeit liefert eine gute Vorlage und fundierte Begründung, gerade auch im Alpenraum verstärkt Laufkäfer bei der Beantwortung naturschutzfachlicher Fragestellungen einzubinden.
"Reallabore" erleben als junges Format transformativer Nachhaltigkeitsforschung gegenwärtig eine beeindruckende Konjunktur. Die Dissertation arbeitet den Reallabor‐Ansatz aus Perspektive der transdisziplinären Forschung methodisch aus. Die Basis hierfür bildet die Erfahrung mit dem Auf‐ und Ausbau von einem der ersten Reallabore in Deutschland: Das langfristig ausgelegte "Quartier Zukunft - Labor Stadt" in Karlsruhe transformiert in Kooperation mit der Zivilgesellschaft ein Quartier modellhaft in einen nachhaltigeren Lebensraum. Es setzt dabei gleichermaßen auf Bildung, Forschung und Praxis. Die vorgelegten Artikel der kumulativen Dissertation bilden verschiedene Stadien der Entwicklung der Reallaborforschung und der methodologischen Reflexion ab. Die ersten beiden Texte entwickeln eine praxisnahe Definition und ordnen Reallabore ein in verwandte Diskurse. Die folgenden beiden Artikel stammen aus der beginnenden Stabilisierung des Reallabordiskurses. Der eine stellt Ziele und Designprinzipien für Reallabore als Rahmen transformativer und transdisziplinärer Forschung dar, der zweite greift aktuelle Diskussionen um Lernprozesse konzeptionell auf. Die letzten zwei Artikel fokussieren auf die Ebene der Projekte im Reallabor am Beispiel der Transformativen Projektseminare, einmal in analytischer Perspektive, einmal in methodisch‐didaktischer. Der Rahmentext abstrahiert die Ergebnisse der zuvor publizierten Artikel entlang dreier Forschungsfragen: Was ist neu am Reallabor‐Ansatz? Welches Potenzial hat ein Reallabor für transdisziplinäre Forschung? Und welche Rolle spielt Lernen im Reallabor? Die methodologische Reflexion führt zu einem Verständnis von Reallaboren als Format zwischen Urban Living Labs und Transition Labs, das sich gegenüber diesen insbesondere durch Langfristigkeit, Bildungsziele und eine klare Trennung zwischen Labor und Experimenten auszeichnet. Aus der kritischen Auseinandersetzung mit Reallaboren wird eine doppelte Bezugnahme auf Transdisziplinarität herausgearbeitet, einerseits als Infrastruktur für transdisziplinäre Projekte, andererseits als in sich transdisziplinäres Unterfangen. Ausgehend von dieser Unterscheidung wird ein Vorschlag gemacht, an welche experimentellen Methodologien jenseits der klassisch‐naturwissenschaftlichen die transdisziplinäre Forschung, die bislang kaum experimentell arbeitet, anknüpfen kann. Das Reallabor unterstützt solche Experimente durch einen Rahmen aus materieller Infrastruktur, durch Kompetenzen der Beteiligten, durch Wissensbestände und soziale Vernetzung. Die Vernetzung über Projektgrenzen hinweg, ein weiteres wesentliches Charakteristikum eines Reallabors, dient dazu, parallele Experimente zu vernetzen und iterative Lernzyklen zu unterstützen. Diese Aspekte werden verbunden zum "Apfelmodell" transdisziplinärer Forschung im Reallabor, in dem das Reallabor als doppeltes Bindeglied fungiert, einerseits zwischen internen und externen Lernzyklen, und andererseits zwischen wissenschaftlichen, bildungsorientierten und praktischen. Durch die Interpretation der Abläufe im Reallabor als Lernprozesse wird ein Anschluss an Bildungsprozesse auf unterschiedlichen Skalen möglich. Neben Lernprozessen im Reallabor als Lernumgebung lässt sich das Reallabor als lernende Institution und als Kristallisationspunkt gesellschaftlicher Lernprozesse verstehen. Das Apfelmodell kann gleichermaßen im Kontext theoretischer Fragen im Transdisziplinaritätsdiskurs herangezogen werden als auch praktischen Zwecken dienen, insbesondere in der Planung von Reallaboren, in der quervernetzten Konzeption von Projekten darin, in der Evaluation und in der Kommunikation.
Seit über 25 Jahren wird der Einsatz von Bürgerbeteiligungsverfahren zu Fragen der Technikentwicklung und -implementierung von unterschiedlichsten Erwartungen auf verschiedenen Seiten begleitet und führt regelmäßig zu Ernüchterungen bei Beobachtern und Beteiligten. Ausgehend von dieser Beobachtung untersucht diese Arbeit, welche Zuschreibungen an die Rolle des Bürgers in der Governance neuer Technologien durch Bürgerbeteiligungsverfahren erzeugt bzw. zum Ausdruck gebracht werden. Die Untersuchung geht der Annahme nach, dass in organisierten Bürgerbeteiligungsverfahren sich jeweils eine bestimmte Form der Bürgerrolle manifestiert, die sich jeweils auf ein bestimmtes Verständnis der Wissenschafts- und Technikkultur sowie der Wissenschafts- und Technikgovernance der Sponsoren und/oder Organisatoren des Verfahrens zurückführen lässt. So lassen sich über die Analyse von Bürgerbeteiligungsverfahren dominante oder sich wandelnde Verständnisse von der Rolle der Bürger in der Technikkultur und Technikgovernance ablesen. Danach müsste sich im Ländervergleich zeigen, dass die Rolle der Bürger in Beteiligungsverfahren zu vergleichbaren soziotechnischen Fragestellungen jeweils durch den länderspezifischen Kontext geprägt wird. Empirisch wird diese Annahme in einem Vergleich von gut dokumentierten Beteiligungsverfahren zur Nanotechnologie aus Großbritannien, Frankreich und Deutschland überprüft. Der Untersuchungsansatz geht dabei über den vieler Fallstudien zur Bürgerbeteiligung in der Wissenschafts- und Technikforschung hinaus und analysiert nicht nur einzelne Beteiligungsverfahren nach normativen Kriterien im Hinblick auf ihre Qualität und Performance. Bürgerbeteiligungsverfahren sollen vielmehr als ein Phänomen betrachtet werden, an welchem sich die Sichtweisen und Einstellungen ihrer Auftraggeber, Organisatoren und Adressaten über das Verhältnis zwischen den Bürgern auf der einen und Politik, Forschung und sonstigen in der Technologieentwicklung und -governance involvierten Akteuren auf der anderen Seite ablesen lassen. Im Vordergrund der Untersuchung steht die Fragestellung, wie in Bezug auf die Beteiligungspraxis Bedeutungen von der Rolle des Bürgers in der Technologiegovernance hergestellt, kommuniziert und interpretiert werden. Beteiligungsverfahren und die durch sie konstituierte Bürgerrolle werden dabei auch als Bestandteile von Diskursen betrachtet. Damit verfolgt diese Arbeit ein Erkenntnisinteresse, welches dem interpretativ-hermeneutischen Ansatz der Policyanalyse nahesteht.
Wind energy is expected to become the largest source of electricity generation in Europe's future energy mix. As a consequence, future electricity generation will be exposed to an increasing degree to weather and climate. With planning and operational lifetimes of wind energy infrastructure reaching climate time scales, adaptation to changing climate conditions is of relevance to support secure and sustainable energy supply. Premise for success of wind energy projects is the ability to service financial obligations over the project lifetime. Though, revenues(viaelectricity generation) are exposed to changing climate conditions affecting the wind resource, operating conditions or hazardous events interfering with the wind energy infrastructure. For the first time, a procedure is presented to assess such climate change impacts specifically for wind energy financing. At first, a generalised financing chain for wind energy is prepared to (qualitatively) trace the exposure of individual cost elements to physical climate change. In this regard, the revenue through wind power production is identified as the essential component within wind energy financing being exposed to changing climate conditions. This implies the wind resource to be of crucial interest for an assessment of climate change impacts on the financing of wind energy. Therefore, secondly, a novel high-resolution experimental modelling framework with the non-hydrostatic extension of the regional climate model REMO is set up to generate physically consistent climate and climate change information of the wind resource across wind turbine operating altitudes. With this setup, enhanced simulated intra-annual and inter-annual variability across the lower planetary boundary layer is achieved, being beneficial for wind energy applications, compared to state-of-the-art regional climate model configurations. In addition, surrogate climate change experiments with this setup disclose vertical wind speed changes in the lower planetary boundary layer to be indirectly affected by temperature changes through thermodynamically-induced atmospheric stability alterations. Moreover, air density changes are identified to occasionally exceed the net impact of wind energy density changes originating from changes in wind speed. This supports the consideration of air density information (in addition to wind speed) for wind energy yiel assumptions. Thirdly, the generated climate and climate change information of the wind resource are transferred to a simplified but fully-fledged financial model to assess the financial risk of wind energy project financing with respect to changing climate conditions. Sensitivity experiments for an imaginary offshore wind farm located in the German Bight reveal the long-term profitability of wind energy project financing not to be substantially affected by changing wind resource conditions, but incidents with insufficient servicing of financial obligations experience changes exceeding -10% to 14%. The integration of wind energy-specific climate and climate change information into existing financial risk assessment procedures would illustrate a valuable contribution to enable climate change adaptation for wind energy.
In response to the challenges of the energy transition, the German electricity network is subjected to a process of substantial transformation. Considering the long latency periods and lifetimes of electricity grid infrastructure projects, it is more cost-efficient to combine this need for transformation with the need to adapt the grid to future climate conditions. This study proposes the spatially varying risk of electricity grid outages as a guiding principle to determine optimal levels of security of electricity supply. Therefore, not only projections of future changes in the likelihood of impacts on the grid infrastructure were analyzed, but also the monetary consequences of an interruption. Since the windthrow of trees was identified a major source for atmospherically induced grid outages, a windthrow index was developed, to regionally assess the climatic conditions for windthrow. Further, a concept referred to as Value of Lost Grid was proposed to quantify the impacts related to interruptions of the distribution grid. In combination, the two approaches enabled to identify grid entities, which are of comparably high economic value and subjected to a comparably high likelihood of windthrow under future climate conditions. These are primarily located in the mid-range mountain areas of North-Rhine Westphalia, Baden-Württemberg and Bavaria. In comparison to other areas of less risk, the higher risk in these areas should be reflected in comparably more resilient network structures, such as buried lines instead of overheadlines, or more comprehensive efforts to prevent grid interruptions, such as structural reinforcements of pylons or improved vegetation management along the power lines. In addition, the outcomes provide the basis for a selection of regions which should be subjected to a more regionally focused analysis inquiring spatial differences (with respect to the identified coincidence of high windthrow likelihoods and high economic importance of the grid) among individual power lines or sections of a distribution network.
Eine der Hauptaufgaben von Vorgesetzten ist die Feedbackgabe an Arbeitnehmer. Das gegebene Feedback hat dabei einen maßgeblichen Einfluss auf das Wohlbefinden und das Arbeitsengagement von Arbeitnehmern. Neben dem direkten Feedback im Arbeitsalltag, das häufig verbal vermittelt wird und spezifische Bewertungen enthält, kommunizieren Vorgesetzte darüber hinaus zu jeder Zeit über ihr Verhalten. In der vorliegenden Arbeit wurden zwei Ziele verfolgt: Zum einen wurde mithilfe umfangreicher qualitativer sowie quantitativer Skalenentwicklungsschritte befriedigend reliable Messinstrumente zur Erfassung sowohl direkten als auch indirekten und jeweils negativen als auch positiven Feedbacks entwickelt. "Indirektes Feedback" wurde hierbei erstmals als eigenständiges Konstrukt definiert und messbar gemacht. Insbesondere die Skalenentwicklung zur Erfassung indirekten Feedbacks u.a. mithilfe von N = 20 Interviews mit Arbeitnehmern stand im Fokus der Arbeit. Zum anderen wurden Wirkzusammenhänge von direktem und indirektem negativem Feedback zu Beanspruchungsfolgen (Irritation, psychosomatische Beschwerden) sowie von direktem und indirektem positivem Feedback zu Arbeitsengagement unter Einbezug personaler Einflussfaktoren untersucht. Den theoretischen Rahmen bietet die "Job-Demands-Resources Theory" (JDR-Theorie), die nach kritischer Betrachtung differenziert und um die "Stress-as-Offense-to-Self-Theory" (SOS-Theorie) erweitert wurde. Zur Berechnung der Wirkzusammenhänge wurde eine Onlinestudie mit zwei Messzeitpunkten durchgeführt. Die Stichprobe umfasst N = 224 Arbeitnehmer mit 62.9% weiblichen Teilnehmern und einem Altersdurchschnitt von X = 44.5 Jahren (SD = 10.50). Es konnte in den längsschnittlichen Designs gezeigt werden, dass sowohl direktes als auch indirektes negatives Feedback entsprechend der SOS-Theorie mit einer Selbstwertbedrohung in Zusammenhang stehen. Die Mediationen der Zusammenhänge von direktem negativem und indirektem negativem Feedback und Beanspruchungsfolgen über die Selbstwertbedrohung konnten im Quer- aber nicht im Längsschnitt bestätigt werden. Ergänzend wurden die Moderationen, d.h. das "Abpuffern" der Selbstwertbedrohung durch den Selbstwert von Personen getestet. Es zeigten sich signifikante Moderationen der Zusammenhänge von direktem negativem Feedback und Selbstwertbedrohung durch den Selbstwert in ersten Querschnittsergebnissen und signifikante Moderationen der Zusammenhänge von indirektem negativem Feedback und Selbstwertbedrohung durch den Selbstwert in den Längsschnittmodellen. Weiterhin konnten entgegen der Annahmen des motivational process der JDR-Theorie keine längsschnittlichen Effekte von direktem positivem und indirektem positivem Feedback auf Arbeitsengagement ermittelt und auch die Zielorientierung nicht als Moderator bestätigt werden. Es zeigte sich jedoch eine zusätzliche Varianzaufklärung bei der Hinzunahme von direktem positivem Feedback zu relevanten Kontrollvariablen jeweils zu beiden Messzeitpunkten. Insgesamt werden inhaltliche und methodische Gründe für die hier nicht nachweisbaren Längsschnitteffekte diskutiert und Empfehlungen für die weitere Forschung abgeleitet. Als Forschungserkenntnis lässt sich festhalten, dass die vier Faktoren, d.h. direktes und indirektes mit jeweils negativem und positivem Feedback, trennbar sind und indirektes Feedback einen zusätzlichen Erklärungswert zu direktem Feedback bietet. Zudem weisen erste Ergebnisse darauf hin, dass Feedback nicht per se wie bislang als Arbeitsressource in der JDR-Theorie, sondern direktes negatives und indirektes negatives Feedback als Arbeitsanforderung im health-impairment-process verortet werden kann. Des Weiteren ergaben sich erste bestätigende Hinweise, dass die JDR-Theorie im health-impairment-process um die SOS-Theorie erweitert werden kann und damit direktes negatives und indirektes negatives Feedback mit Beanspruchungsfolgen über den Mediator Selbstwertbedrohung in Zusammenhang stehen. Der Selbstwert als Moderator konnte in ersten Teilergebnissen bestätigt werden.
Überzeugungen angehender Lehrkräfte zu sprachlich-kultureller Heterogenität in Schule und Unterricht
(2019)
Überzeugungen gelten als eines der bedeutsamsten Konstrukte der empirischen Bildungsforschung und als grundlegender Bestandteil der professionellen Kompetenz von Lehrkräften. Professionelle Kompetenz wird derzeit vor allem vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen der Lehrkräftebildung diskutiert, zu denen unter anderem der Umgang mit sprachlich-kultureller Heterogenität zählt. Die vorliegende kumulative Dissertation untersucht die Überzeugungen angehender Lehrkräfte hinsichtlich sprachlich-kultureller Heterogenität in Schule und Unterricht anhand der folgenden Forschungsanliegen, die in jeweils einer Publikation umgesetzt wurden: 1. Ableitung eines theoretischen Modells zu den professionellen Überzeugungen von Lehrkräften hinsichtlich sprachlich-kultureller Heterogenität. 2. Entwicklung eines Instruments zur empirischen Erfassung der professionellen Überzeugungen angehender Lehrkräfte zu sprachlich-kultureller Heterogenität. 3. Untersuchung der Veränderbarkeit von professionellen Überzeugungen angehender Lehrkräfte zu sprachlich-kultureller Heterogenität. Das Rahmenpapier bettet die Publikationen in einen übergeordneten theoretischen Kontext ein und diskutiert übergreifend die Frage, welche Beiträge die theoretische Konzeptualisierung und empirische Erfassung des Konstrukts der Überzeugungen hinsichtlich sprachlich-kultureller Heterogenität für die Lehrkräftebildung leisten können. Das Rahmenpapier schließt mit Empfehlungen für Forschung und Lehrkräftebildung.
Climate change and atmospheric deposition of nitrogen affect biodiversity patterns and functions of forest ecosystems worldwide. Many studies have quantified tree growth responses to single global change drivers, but less is known about the interaction effects of these drivers at the plant and ecosystem level. In the present study, the authors conducted a full-factorial greenhouse experiment to analyse single and combined effects of nitrogen fertilization (N treatment) and drought (D treatment) on 16 morphological and chemical response variables of one-year-old Fagus sylvatica seedlings originating from eight different seed families from the Cantabrian Mountains (NW Spain). Drought exerted the strongest effect on response variables, reflected by decreasing biomass production. However, D and N treatments interacted for some of the response variables, indicating that N fertilization has the potential to strengthen the negative effects of drought (with both antagonistic and amplifying interactions). For example, combined effects of N and D treatments caused a sevenfold increase of necrotic leaf biomass. The authors hypothesize that increasing drought sensitivity was mainly attributable to a significant reduction of the root biomass in combined N and D treatments, limiting the plants' capability to satisfy their water demands. Significant seed family effects and interactions of seed family with N and D treatments across response variables suggest a high within-population genetic variability. In conclusion, the findings indicated a high drought sensitivity of Cantabrian beech populations, but also interaction effects of N and D on growth responses of beech seedlings.
Im Rahmenpapier wird der Forschungsstand zum Lernen in verlängerten Praxisphasen während des Lehramtsstudiums anhand eines adaptierten Angebot-Nutzungs-Modells aufgearbeitet und es werden drei durchgeführte Teilstudien beschrieben. Diese Teilstudien fokussieren (a) die Kooperation von Lehrkräftebildner zwischen erster und zweiter Ausbildungsphase, (b) das Forschende Lernen der Studierenden während des Langzeitpraktikums und (c) Unterrichtsbesprechungen unterschiedlicher Lehrkräftebildner aus Schule, Universität und Vorbereitungsdienst. Die Ergebnisse werden zusammenfassend diskutiert und Implikationen für Forschung und Lehrkräftebildung abgeleitet.
This cumulative dissertation deals with the association between corporate governance, corporate finance and corporate tax avoidance in four scientific articles. The aim of this dissertation is to explain corporate tax avoidance by (a) focusing on corporate governance institutions as determinants of tax avoidance and (b) focusing on financial consequences of tax avoidance. Due to the close association between corporate governance and the concept of corporate social responsibility (CSR), the relationship between CSR and tax avoidance is also addressed. The first article using structured literature review methodology, analyzes extant research on the association between corporate governance and tax avoidance based on stakeholder-agency theory. However, also classical principal-agent theory is taken into account as its classical foundation. The first article identifies a number of open research questions and thereby serves as a theoretical basis for the subsequent articles. The second article also using structured literature review methodology, analyzes extant research on the association between CSR and tax avoidance. This article is also based on stakeholder-agency theory and identifies open research questions. The third article based on results of the first article, investigates tax avoidance by German private family firms as a specific variant of corporate governance, using an empirical quantitative approach. The article finds that (a) German private family firms avoid more tax than non-family firms, that (b) tax avoidance is positively associated with the capital stake of the family and that (c) tax avoidance is positively associated with the number of shareholders in both family and non-family firms. Results reinforce that corporate tax avoidance is associated to conflicts among the shareholders of private firms. The fourth article investigates the cost of debt of German public firms as a function of tax avoidance and tax risk. The article finds that (a) tax avoidance is negatively associated to the cost of debt, that (b) tax risk is positively associated to the cost of debt and that (c) the association between tax avoidance and the cost of debt becomes negative when a high level of tax risk is present.