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Die vorliegende Dissertation setzt sich mit der Thematik der Science-Center und ihren pädagogischen Grundlagen auseinander. Darüber hinaus wird der besondere Aspekt der mehrsprachigen Gestaltung des Lernorts Vaisseau erläutert. Ziel der Arbeit ist es Ansätze für eine SC-Pädagogik zu entwickeln, die sowohl aus den erziehungswissenschaftlichen Teilbereichen als auch aus dem Konzept des Vaisseau wissenschaftlich aufgearbeitet und hergeleitet werden. Die Entwicklung dieses Konzepts für die Integration von Mehrsprachigkeit durch Sprachenbegegnung an einem informellen Lernort ist ebenfalls Ziel dieser Arbeit. Verknüpft wurden diese beiden Ziele mit einer Besucherevaluation, in deren Kontext Kinder und Jugendliche und Erwachsene befragt wurden. Basierend auf den Resultaten der Evaluation und der Literaturanalyse konnten Kennzeichen einer Science-Center- Pädagogik sowie Kennzeichen eines informellen Mehrsprachigkeitskonzepts formuliert werden.
Die Realschulen und ihre Bildungsgänge sind bisher wenig erforscht. Zwar gehören „methodische Mischansätze“ heute selbstverständlich zur Forschungsstrategie, a-ber an dieser Untersuchung ist es neu, dass es sich um eine interdisziplinäre Ana-lyse des Bildungsganges auf mehreren Ebenen handelt, d. h. es wird die theoreti-sche, historische, empirische, strukturelle und curriculare Perspektive dargestellt, da eine begrenzte Sicht zur Beantwortung der Fragen nicht ausreicht. Hintergrund ist die aus multikausalen Gründen in Bewegung geratene Bildungsde-batte: Der Aufbau eines Schulsystems in den neuen Ländern führte zu neuen Or-ganisationsformen, die Bildungsaspiration lässt durch die Expansion neue Richtungen der Schülerströme entstehen, die eine schrumpfende Hauptschule, eine begehrte Realschule und ein attraktives Gymnasium mit sich bringen. Knappe Finanzen lassen die Notwendigkeit von Schülertransporten zugunsten mehrerer Schulangebote vor Ort überdenken, internationale Studien zur Leistungsmessung (TIMSS, PISA) schrecken die deutschen Bildungsforscher durch die schlechten Ergebnisse der deutschen Schülerinnen und Schüler auf. Das Zusammenwachsen der europäi-schen Staaten stellt erhöhte Anforderungen an alle Beteiligten. Indem wesentliche Strukturfragen unseres Schulsystems mit dem Realschulbil-dungsgang untersucht werden, dient diese differenzierte Sichtweise dem wissen-schaftlichen Fortschritt.
In der vorliegenden Arbeit wurde der Versuch unternommen, internationalen Einfluss auf die Entwicklung und Implementation des Konzeptes Gesundheitsfördernde Schule in Deutschland näher zu analysieren. Ausgangspunkt der Untersuchung war die in den 90er Jahren immer häufiger gemachte Beobachtung der Aufnahme themenbezogener internationaler Impulse in deutsche bildungspolitische Entscheidungen, pädagogische Richtlinien und Schulversuche - trotz rechtlicher Hindernisse (EU- Subsidiaritätsprinzip und Kulturhoheit der Bundesländer). Zwei Kernfragen bestimmten die Untersuchung: - Gab es relevanten internationalen Entwicklungseinfluss in den 90er Jahren? - Wenn ja: wie war der internationale Einfluss in Deutschland möglich? Die Analyse bestand aus zwei Teilen, einer empirischen Untersuchung und einer Literaturrecherche. Die empirische Untersuchung wurde in zwei Schritten vorgenommen. Im ersten Schritt wurde auf der Basis der Ergebnisse einer Umfrage unter den Kultusministerien aller 16 Bundesländer eine Dokumentation der Entwicklung des Lernbereiches Gesundheitserziehung in Schulen bzw. der Implementation des Konzeptes Gesundheitsfördernde Schule für den Untersuchungszeitraum 1989 bis 1999 erstellt. Im zweiten Schritt wurden, im Rahmen einer besonderen Auswertung dieser Dokumentation, die die Entwicklung in Deutschland bestimmenden internationalen Impulse identifiziert und bewertet. Damit wurde auch die anschließende Untersuchung der Gründe ihrer Aufnahme durch Deutschland möglich. Bestimmt wurde die Entwicklung des Lernbereiches Gesundheitserziehung in Schulen zum Schulentwicklungskonzept Gesundheitsfördernde Schule durch internationale Entwicklungsimpulse der WHO, der Europäischen Kommission und der Europarates, die eine Neuausrichtung des Verständnisses von Gesundheit, die Programmatik der Gesundheitsförderung und die Implementation der Gesundheitsfördernden Schule beinhalteten. Diese Impulse wurden in der vorliegenden Arbeit regelmäßig auf allen relevanten Ebenen des Schulsystems analysiert, ebenso ihre Aufnahmegründe in Deutschland. Inhaltlich konnten sie als eine globale Leitprogrammatik, internationale Leitbegriffe und transnationale Förderprogramme identifiziert werden. Sie stießen in Deutschland, unter Beachtung des EU-Subsidiaritätsprinzips und der Kulturhoheit der Länder, auf nachhaltige politische und fachliche Implementationsbereitschaft, insbesondere aber auch auf fähige und motivierte Akteure. Die Relevanz der Untersuchungsergebnisse wurde für die Bildungspolitik, die Verstetigung des Schulentwicklungskonzeptes Gesundheitsfördernde Schule in der Praxis des Schulalltags und für die Wissenschaft abgeleitet.