Filtern
Dokumenttyp
- Bachelorarbeit (1)
- Dissertation (1)
Schlagworte
- University Culture (1)
- Universitätskultur (1)
Das Gewaltthema ist weiterhin sowohl von emotionaler und moralischer als auch von politischer Brisanz. Mindestens jede vierte Frau in Deutschland war schon einmal von sexueller oder körperlicher Gewalt durch einen Beziehungspartner betroffen. Im Gegensatz dazu gilt die Betroffenheit von Männern bezüglich häuslicher Gewalt als umstritten, da es insbesondere zu sexualisierter Gewalt gegen Männer kaum Erkenntnisse gibt. Die vorliegende Forschungsarbeit befasst sich mit dem Thema "Sexuelle Gewalt" und legt den Fokus auf Paarbeziehungen junger Erwachsener im Raum Lüneburg, ihre Kenntnisse und Erfahrungen mit sexueller Gewalt sowie diesbezüglichen Beratungsstellen. Konkret wird empirisch untersucht, (1) welche Kenntnisse junge Erwachsene zwischen 18 und 26 Jahren aus Stadt und Landkreis Lüneburg über sexuelle Gewalt in Paarbeziehungen haben, (2) welche Erfahrungen sie mit Verletzungen gegen die sexuelle Selbstbestimmung in einer Paarbeziehung haben, (3) ob sie Kenntnis von ortsansässigen Beratungsstellen zu sexueller Gewalt und ob sie diese gegebenenfalls kontaktiert haben. In Bezug auf diese Forschungsfragen soll auch auf eventuelle Geschlechterunterschiede eingegangen werden, da Partnerschaftsgewalt eng mit dem Begriff der Gewalt im Geschlechterverhältnis verknüpft ist.
Die Öffnung der Universitäten in Deutschland für nicht-traditionelle Zielgruppen schafft neue Bildungsmöglichkeiten für Studienanwärter mit beruflichen Vorbildungen. Eine entscheidende Funktion kommt hierbei den außeruniversitär akkumulierten Berufserfahrungen zu. Diese lassen sich mittlerweile auf Studienleistungen anrechnen. Vor dieser Ausgangslage werden Berufserfahrungen als berufliches Kapital verstanden, das verstärkt von dieser neuen und nicht homogenen Gruppe zukünftiger Studierender als Zugangsmöglichkeit zur Universität genutzt wird. Zudem bieten Universitäten in wachsendem Umfang weiterbildende Studiengänge an, die den Erwerb von beruflichem Kapital synchron zum Erwerb von universitärem akademischem Kapital ermöglichen. Das Auftauchen neuer, nicht-traditioneller Studierendengruppen führt zu Veränderungen im System der Universität, auf welche die bereits etablierten Akteure in diesem Feld, insbesondere die akademischen Mitarbeitenden, reagieren müssen. Die Dissertation untersuchte mit Hilfe eines Mixed-Method-Designs habitualisierte Verhaltens-, Denk- und Wahrnehmungsmuster von akademischen Hochschulmitarbeitenden im Hinblick auf Studierende mit beruflichem Kapital. Es wurde zum einen eine quantitative Befragung von akademischen Mitarbeitenden an einer Universität und zum anderen eine explorative qualitative Interviewstudie über akademische Hochschullehrende an insgesamt sechs deutschen Universitäten durchgeführt. Die Universitäten und Fächer in beiden Studien unterschieden sich in dem Grad, in dem die Hochschulöffnung bereits vorangeschritten war. In beiden Studien wurden geschlechtsbezogene, fachspezifische und organisationale Unterschiede analysiert, die Rückschlüsse auf den Habitus der Hochschulmitarbeitenden und deren Blick auf die (angehenden) Studierenden mit beruflichem Kapital ermöglichen. Die Analyse konnte in beiden Studien aufzeigen, dass akademische Hochschulmitarbeitende mehrheitlich Einstellungen geäußert haben, die zwischen Ambivalenz und einer ausgesprochen inklusiven Haltung gegenüber der Hochschulöffnung zu verorten sind. Durch die quantitative Studie ließ sich ermitteln, dass weibliche Befragte und Angehörige der sogenannten weichen Wissenschaften, hinsichtlich der Hochschulöffnung solche Positionen einnahmen, die durch ein hohes bzw. ein Höchstmaß an Inklusion gekennzeichnet sind. Die Auswertung der qualitativen Analyse konnte zeigen, dass Befragte, die ihrerseits offen auf die neuen Studierendengruppen zugehen, überwiegend auch eine konstruktivistische Lehr-Lern-Überzeugung haben und eine verstärkte Anwendungsorientierung in der Lehre praktizieren, organisationale Faktoren hatten hingegen einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Einstellungen und den Habitus der untersuchten Wissenschaftler.