Institut für Politikwissenschaft (IPW)
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Erscheinungsjahr
- 2023 (2) (entfernen)
As human rights evolved to become part of a dominant moral discourse in world politics, regional organisations (ROs) often portray themselves in the language of human rights. Facing growing contestation and politicisation, they have also gradually begun to legitimate their authority drawing on human rights. Yet not all ROs do so to the same extent, in the same manner, or consistently over time. This begs the question: why and how do ROs use human rights for self-legitimation? To answers this research question, I combine a macro analysis using qualitative comparative analysis (QCA) on 23 ROs from 1980 to 2019 with a micro analysis via process-tracing in two cases - Arab League (LoAS) and the Caribbean Community (CARICOM). Ultimately, ROs use human rights in their legitimation because they strive for congruence. When norms, values, and moral principles purported and embodied by the RO are congruent with those of its core constituency and all relevant audiences, The researcher observes human rights legitimation. She argues that the degree of congruence combines with different degrees of delegitimation stemming from the distinct constellation of agents and audiences of legitimation. Shee circumscribes this via four types of human rights legitimisers. Testing existing theories on legitimacy, legitimation, and human rights, the QCA suggests that "Self-containing Legitimisers" are ROs with a status quo of congruence between the RO and its core constituency. "Signalling Legitimisers" irregularly use human rights legitimation as a signal to respond to additional audiences. Thanks to the case studies, the author further refines existing theory. CARICOM constitutes a case of a "Reviving Legitimisers" where delegitimation towards their core constituency occurs to which it reacts by reviving what it embodies which entails including human rights in its legitimation. With LoAS, the author observes a "Brokering Legitimisers" in which case delegitimation is on the verge of a legitimacy crisis, but its Secretary General manages to broker human rights to two diverging audiences thanks to localisation. Thus, this book provides an explanation of how a distinct norm is used in self-legitimation, nuances our understanding of agents and audiences of legitimation, and introduces the concept of localisation to the study of legitimation.
Die gleichberechtigte Teilhabe geflüchteter Familien an frühpädagogischen Angeboten ist erklärtes integrationspolitisches Ziel. Es gibt Hinweise darauf, dass diese besonderen Herausforderungen unterliegt und dass freiwillig Engagierte dabei häufig involviert sind. Dabei ist wenig über die Dynamiken bekannt, wie freiwillig Engagierte geflüchtete Familien im Bereich der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung begleiten, insbesondere aus Perspektive von geflüchteten Eltern und ihren Begleitern. Vor diesem Hintergrund hat die vorliegende kumulative Dissertation das Ziel, durch die sinnverstehende Herausarbeitung von Deutungen der Begleiter und geflüchteten Eltern zu einem besseren Verständnis der durch freiwilliges Engagement begleiteten Teilhabe geflüchteter Familien an frühpädagogischen Angeboten beizutragen. Die Dissertation begreift freiwillig Engagierte als "Koproduzenten" von integrationspolitischen Zielen. Auf Grundlage von 34 Interviews mit Engagierten, Koordinatoren und geflüchteten Eltern, welche in neun Kommunen in Niedersachsen geführt wurden, wurden in drei Artikeln die folgenden Schwerpunkte bearbeitet: Deutungen der Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteuren durch die Begleitern durch Anbindung an das Konzept Koproduktion (Artikel 1), Deutungen von Problemen und Lösungen durch die Begleitern anknüpfend an die Konzepte Vulnerabilität und Agency (Artikel 2) sowie Deutungen der Eltern als Zielgruppe, mit Blick auf deren Aufbau von Vertrauen gegenüber frühpädagogischen Angeboten (Artikel 3). Die Dissertation leistet dadurch einen wissenschaftlichen Beitrag zu Dynamiken der Umsetzung von Policies, wenn zivilgesellschaftliches Engagement dabei eine zentrale Funktion einnimmt, sowie zur Umsetzung integrationspolitischer Ziele im konkreten Bereich der Nutzung frühpädagogischer Angebote durch geflüchtete Familien. Es zeigt sich, dass freiwillig Engagierte zwar staatliche Akteuren ergänzen und damit maßgeblich zur Umsetzung integrationspolitischer Ziele beitragen. Gleichzeitig deutet dies aber auf strukturelle Hürden hin und wirft die Frage auf, inwieweit das freiwillige Engagement hier die Verantwortung für staatliche Aufgaben übernimmt. Dabei treten in der Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteuren häufig Konflikte auf, welche auf divergierende Deutungen des Begriffs "Integration" und eine fehlende Ausdefinition konkreter sich aus den integrationspolitischen Zielen ableitender Bedarfe beruhen.