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Gesundheitlich riskanter Alkoholkonsum und Depressionen führen in Deutschland und weltweit zu großen Lebenseinschränkungen und hohen ökonomischen Kosten. Obwohl es bewährte Präventionsmaßnahmen für alkoholbezogene Erkrankungen und evidenzgesicherte Behandlungsverfahren zur Bewältigung von Depressionen gibt, nimmt nur ein Bruchteil der Betroffenen Hilfe in Anspruch. Mit internetbasierten Gesundheitsinterventionen wird ein in Deutschland neuer Ansatz zur Prävention alkoholbezogener Erkrankungen vorgestellt und in einer drei-armigen randomisiert-kontrollierten Studie mit 428 Erwachsenen mit riskantem Alkoholkonsum erprobt (Studie I). Auf Grundlage der vorhandenen Evidenz für die Wirksamkeit internetbasierter Interventionen gegen depressive Beschwerden wird zudem ein Online-Training zur Bewältigung von Depressionen entwickelt und anhand von 131 Personen evaluiert (Studie II). Aufgrund des relativ neuen Interventionsansatzes beschränkten sich bisherige Evaluationsstudien weitgehend auf die klinische Wirksamkeit als Ergebnismaß. Mit zunehmender Evidenz spielen weitere Evaluationskriterien, wie die Nutzerzufriedenheit, eine wichtige Rolle für die Etablierung dieses Ansatzes. In der Vergangenheit mangelte es jedoch an validierten Messinstrumenten. Zu diesem Zweck wurde in einer dritten Studie (Studie III) die psychometrische Qualität eines Fragebogens zur Messung der Zufriedenheit mit internetbasierten Gesundheitstrainings anhand von zwei unabhängigen Stichproben im Umfang von 174 (Stichprobe 1) und 111 Personen (Stichprobe 2) untersucht. In Studie I konnte gezeigt werden, dass das entwickelte Online-Training Clever weniger trinken nach sechs Wochen zu einem Rückgang des wöchentlichen Alkoholkonsums um durchschnittlich acht Standardgläser a 12 Gramm Reinalkohol und damit zu einer signifikant stärkeren Reduktion führte (p < 0,001) als die Wartebedingung, durch die lediglich eine Reduktion von durchschnittlich 3 Standardgläsern erreicht wurde. Selbst nach sechs Monaten konnte noch ein signifikanter Trainingseffekt nachgewiesen werden. Dabei zeigten sich keine Unterschiede zwischen Personen, die an einer Selbsthilfevariante des Trainings teilgenommen haben und denen, die zusätzlich von einem Online-Coach begleitet wurden. Darüber hinaus führte das Training zu Verbesserungen des allgemeinen und des arbeitsbezogenen Wohlbefindens. In Studie II konnte gezeigt werden, dass sowohl das entwickelte Online-Training GET.ON Mood Enhancer als auch eine kurze Online-Psychoedukation zur Reduktion depressiver Beschwerden bei Personen mit Depression führte. Das Online-Training zeigte sich mit einem Effekt nach Cohen´s d in Höhe von 0,36 (p = 0,028) der Psychoedukation zumindest kurzfristig signifikant überlegen. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Personen ohne Psychotherapieerfahrung vom Online-Training, nicht aber von reiner Psychoedukation profitieren. Das Online-Training erwies sich zudem im Vergleich zur Psychoedukation als nebenwirkungsarm. Die psychometrische Analyse des Fragebogens zur Zufriedenheit mit internetbasierten Gesundheitstrainings in Studie III bestätigte die Einfachstruktur des Fragebogens, die sich über zwei unabhängige Stichproben hinweg als messinvariant erwies. Die hohe Reliabilität des Fragebogens zeigte sich in McDonald´s Omegas von 0,95 in Stichprobe 1 und 0,93 in Stichprobe 2. Die erwarteten mittleren Korrelationen zwischen der Zufriedenheit mit dem Training und den primären Zielkriterien der jeweiligen Trainings (die Reduktion der Depressivität in Stichprobe 1 und die Stressreduktion in Stichprobe 2) weisen auf die gute Validität des Fragebogens hin. Mit dieser Arbeit konnte erstmals gezeigt werden, dass eine internetbasierte Intervention zur Reduktion des Alkoholkonsums, sowohl als Selbsthilfevariante als auch mit Begleitung durch einen Online-Coach, wirksam ist. Weiter belegt die Arbeit die kurzfristige Überlegenheit einer internetbasierten Intervention zur Bewältigung von Depressionen gegenüber Psychoedukation, die zudem nebenwirkungsarm ist. Mit dem Fragebogen zur Zufriedenheit mit internetbasierten Gesundheitstrainings liegt nun ein validiertes, ökonomisches Instrument zur Ergänzung klinischer Evaluationskriterien um die Nutzerperspektive vor.
This dissertation evaluated the efficacy of three different internet-based interventions that can be regarded as indirect interventions to reduce depression since they primarily targeted risk factors for depression. For this purpose three registered randomized controlled trials were conducted. In addition to assessing the efficacy of the interventions regarding the primary outcomes, the efficacy to reduce depression and further secondary outcomes was studied. In Study I (N=200) the efficacy of an internet-based stress management intervention (iSMI), which was adapted and tailored to career starting teachers, was compared to a waitlist control group (WLG). The participants of the intervention group (IG) reported significant reductions on the primary outcome perceived stress at post-intervention (T2) and three month follow-up (3-MFU). Furthermore, it was shown that the intervention indirectly also reduced depression at T2 and 3-MFU. The effects were sustained at an extended 6-MFU. Besides efficacy, the feasibility to complement the iSMI with a newly developed internet-based classroom management training was shown. Moreover, mediation analyses corroborated the role of problem- and emotion-focused coping skills in the intervention's effect on stress and the indirect effect of the intervention on depression through stress. Study II (N=262) demonstrated the efficacy of an internet- and app-based gratitude intervention on the reduction of primary assessed repetitive negative thoughts at T2 and 3-MFU, as compared to a WLG. The participants of the IG also reported significantly reduced depressive symptoms at T2, and 3-MFU, with significant clinically meaningful effects. The effects were sustained at an extended 6-MFU. Besides efficacy, mediation analyses showed that repetitive negative thinking mediated the gratitude intervention's effect on depression. Finally, Study III N(=351) showed that an internet-based intervention, tackling worries at the beginning of the COVID-19 pandemic, was effective as compared to an active mental health advice group. At T2, two weeks after randomization, the IG reported significantly reduced levels on the primary outcome worry as compared to controls. Participants of the IG also reported significantly reduced levels of depression at T2, with significant clinically meaningful reductions. The extended follow-ups in the IG indicated that the improvements from baseline were sustained until the 2-MFU and the 6-MFU. In a mediation analysis, worry was shown to mediate the intervention's effect on depression. Across all three studies a reliable deterioration of depression was occasionally observed. In summary, the studies in this dissertation demonstrated the efficacy of various indirect interventions focusing on rather common psychological problems to indirectly reduce depressive symptoms. The extent to which depression severity could be reduced is comparable to reductions found within participants with comparable baseline depression severity, in internet-based interventions directly addressing depressive symptoms. Indirect interventions are suggested to increase the uptake of interventions that reduce depressive symptoms, since they might be perceived as less stigmatizing and might broaden the range of interventions to choose from.