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Keywords
- Emissionshandel (1)
- Emissionsrechteverteilung (1)
- Gerechtigkeit (1)
- Kioto Protokoll (1)
- Klimapolitik (1)
- Klimaregime (1)
- Treibhauseffekt (1)
- Umweltpolitik (1)
- Verteilungsgerechtigkeit (1)
- allocation criteria (1)
Auf der dritten Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention im November 1997 wurde das Kioto Protokoll verabschiedet, das Industrieländer zur Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen für den Zeitraum 2008-2012 verpflichtet und das Instrument des Emissionshandels (EH) einführt. Da die dort eingegangenen Verpflichtung nicht ausreichen werden, um einen anthropogenen Klimawandel wirksam einzuschränken, müssen jenseits 2012 weitere Reduktionsperioden folgen. Langfristig müssen dabei auch die Emissionen der 'Entwicklungsländer' einbezogen werden, da ihre bisher noch niedrigen Emissionsniveaus hohe Wachstumsraten aufweisen. In den meisten Volkswirtschaften der Welt stellen Treibhausgas- und insbes. CO2-Emissionen eine unumgängliche Notwendigkeit für wirtschaftliche Entwicklung dar, so dass bei der Zuteilung von Emissionskontingenten an einzelne Staaten insbesondere die Frage zwischenstaatlicher Gerechtigkeit an Bedeutung gewinnen wird. In dieser Arbeit werden daher Kriterien für die Verteilung von Emissionsrechten im Rahmen eines globalen EH-Systems unter dem Gesichtspunkt der Verteilungsgerechtigkeit untersucht. Anhand von drei Prinzipien distributiver Gerechtigkeit werden Zuteilungskriterien, die in die internationalen Verhandlungen eingebracht wurden, betrachtet. Basierend auf der Analyse dieser Kriterien wird exemplarisch ein Verteilungsszenario dargelegt, dem das 'egalitäre' Kriterium einer strikt bevölkerungsabhängigen Zuteilung zugrunde liegt. Die Ergebnisse einer darauf aufbauenden Kalkulation zeigen, dass eine pro Kopf-Verteilung der Emissionszertifikate den Großteil der 'Entwicklungsländer' zu weitaus höheren Emissionen berechtigen würde, wohingegen die industrialisierte Welt nur noch zu einem Bruchteil ihres gegenwärtigen Emissionsaufkommens berechtigt wäre. Mittels des Instruments des EH könnte aus einer solchen Primärverteilung ein beträchtlicher Finanztransfer von Nord nach Süd resultieren und auf diesem Wege globale Wohlfahrtsdisparitäten vermindern.