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Aktuell weisen Sparkassen im Geschäft mit Firmenkunden in der Regel eine gute bis sehr gute Marktposition und eine solide Ertragslage auf. Vordergründig gibt es damit scheinbar wenig Anlass, am Marktauftritt und an den etablierten Organisationsstrukturen des Firmenkundengeschäfts in Sparkassen etwas zu ändern. Damit die Wettbewerbsposition in Anbetracht der absehbaren Marktveränderungen langfristig gefestigt werden kann, sind gleichwohl rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, mit denen eine vertriebsorientierte Ausrichtung des Firmenkundengeschäfts erreicht wird. Dessen Merkmale und Bestandteile werden im Folgenden vorgestellt, wobei als Ausgangspunkte eine Analyse des Status Quo und der marktlichen Herausforderungen dienen.
Zusammenfassend ist zu konstatieren, dass bislang in vielen Unternehmen und Kreditinstituten faktisch eine Diskriminierung älterer Mitarbeiter stattfindet. Eine antizipative Personalentwicklung in Sparkassen muss allerdings den Faktor "Alter" explizit in ihren Strategien berücksichtigen und ein Altersmanagement initiieren. Ein solches Altersmanagement führt wiederum zu einer höheren Arbeitgeberfähigkeit von Sparkassen und macht sie für Arbeitnehmer interessanter. Die diesbezügliche höhere Arbeitgeberfähigkeit gilt explizit auch für jüngere Arbeitnehmer, die vielfach ein Altersmanagement gerade im Hinblick der eigenen Alterung zu schätzen wissen. Erste Ansätze die Ressource älterer Mitarbeiter nicht nur verbal, sondern auch faktisch stärker zu schätzen sind gegenwärting in der wirtschaftlichen Aufschwungphase festzustellen. Wie nachhaltig diese Entwicklung aber ist und ob es sich hierbei wirklich um einen Trendwende handelt, wird wahrscheinlich erst der nächste wirtschaftliche Abschwung zeigen.
Die Arbeit thematisiert die Erklärung der Wahrnehmung von Produkt-, Marken- und Preiseigenschaften und die Bildung von Produkt- und Markenpräferenzen bei Auswahlentscheidungen von Urlaubsreisenden in Bezug auf die Urlaubspauschalreise und deren Einzelleistungsträger Urlaubsdestination, Reiseveranstalter und Hotel mit Hilfe des Involvementkonzeptes. Im theoretischen Teil der Arbeit werden aufgrund konzeptioneller Vorüberlegungen und einer Bewertung bestehender Involvement-Konzepte und Involvementmessinstrumente die konzeptionellen Anforderungen an ein Involvement-Messmodell formuliert. Zum Abschluss des Theorieteils wird ein allgemeines theoretisches Modell, das Involvement-Präferenz-Modell entwickelt. Ziel des Erklärungsmodells ist die Erfassung und Systematisierung der relevanten Faktoren, die das Entscheidungsverhalten von Urlaubern abbilden unter Fokussierung auf das Involvement als zentraler Steuerungsgröße. Aufgrund der herausgehobenen Stellung des Reiseveranstalters bei der Buchungsentscheidung wurde dieser in den Mittelpunkt der empirischen Analyse gestellt. Dabei galt es insbesondere kausale Abhängigkeiten zwischen den Ursachen, Formen und Konsequenzen von Involvement zu untersuchen. Die Auswertung wurde mit LISREL durchgeführt. Die Untersuchung hat gezeigt, dass unterschiedliche Involvementzustände distinkte Wahrnehmungsmuster in Bezug auf Produktqualität, Marke und Preis erzeugen und damit Form und Intensität des Entscheiderinvolvements einen kausalen Einfluss auf die Wahrnehmungsstrukturen von Urlaubsentscheidern im Hinblick auf die Wahrnehmung von Produkt-, Marken- und Preiseigenschaften von Reiseveranstaltern besitzen. Die Implikationen für das touristische Marketing und die Einsatzmöglichkeiten des Modells für die Konsumentenforschung werden zum Abschluss der Arbeit diskutiert.
Die selektive katalytische Reduktion (SCR) mit Ammoniak als Reduktionsmittel gehört zu den bedeutenden Stickoxidminderungsmaßnahmen bei Personenkraftwagen. Aufgrund des Gefahrenpotentials von Ammoniak wird eine wässrige Harnstofflösung mit einem Harnstoffgehalt von 32,5 % als Reduktionsmittelträger verwendet. Die technischen Herausforderungen im Umgang mit diesem Reduktionsmittelträger liegen in der Kältestabilität mit einem Gefrierpunkt von -11,5°C, der begrenzten Haltbarkeit und der Gefahr zur Bildung von Harnstoffablagerungen in der Abgasanlage. In der Arbeit wird das Ablagerungs- und Alterungsverhalten dieser wässrigen Harnstofflösung unter möglichst realen Bedingungen untersucht. Die Alterung des Reduktionsmittels wird durch verschiedene Fahrzeug- und Umwelteinflüsse während des Betriebes verursacht. Neben der thermischen Alterung als größte Einflussquelle werden ebenfalls tiefe Temperaturen mit Phasenwechseln, die Art der Behälterentgasung, die Fahrdynamik, der Luftdruck und die Hydrolyse hinsichtlich eines Alterungseinflusses untersucht. Auf Basis dieser Daten wird ein empirisches Alterungsmodell entwickelt, was die Bestimmung eines maximalen Alterungszustandes der wässrigen Harnstofflösung erlaubt. Die veränderten chemisch-physikalischen Eigenschaften des gealterten Reduktionsmittels sowie dessen Auswirkungen auf die Emissionen werden in dieser Arbeit bestimmt. Ablagerungen in der Abgasanlage entstehen ausgehend von einer Wandfilmbildung bei niedriger Verdampfungsrate und hoher Verweilzeit des Reduktionsmittels auf kühlen Flächen. Der auskristallisierte Harnstoff wandelt sich je nach Dauer und Ausmaß der thermischen Belastung in Folgeprodukte um. Die Ablagerungsbildung wird im Realbetrieb phänomenologisch beschrieben und charakterisiert. Auf dieser Basis wird das reale Ablagerungsverhalten auf einen Prüfzyklus übertragen und eine geeignete Bewertungsmethode entwickelt. In einer systematischen Untersuchung wird der Einfluss der Wandtemperatur, der Einspritzfrequenz, des Einspritzdrucks, des Einspritzwinkels, der Tropfengröße, der Oberflächenspannung und der Reduktionsmittelalterung experimentell ermittelt. Daraus werden allgemein Möglichkeiten zur Minderung von Harnstoffablagerungen in der Abgasanlage entwickelt und beschrieben.
Die Innovationsfähigkeit von Unternehmen ist von zentraler Bedeutung für deren Wettbewerbsfähigkeit. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bedürfen aufgrund ihrer in der Regel vergleichsweise geringen Ressourcennausstattungen und der marktmächtigen Konkurrenz von Großunternehmen einer besonderen Innovationsfähigkeit, um sich am Markt behaupten zu können. Wie mittelständische Unternehmen diese Fähigkeiten jedoch zur Generierung von Innovationen einsetzen, gilt in der Forschung weiterhin als ‚Black Box‘, über die viel zu wenig geforscht wird. Gerade dieser Prozess der Innovationsgenerierung muss jedoch verstanden werden, um Unterschiede in der Innovativität mittelständischer Unternehmen zu erklären. Auf Grundlage einer empirischen Analyse von 41 mittelständischen Innovationssystemen werden in dieser Studie Erfolgsfaktoren der Innovation identifiziert. Anhand von Fallstudien wird erörtert, wie diese Erfolgsfaktoren zusammenwirken und wie diese Faktoren gezielt durch das Management zur Verbesserung der Innovationsfähigkeiten beeinflusst werden können. Mit dieser Dissertation wird nicht nur ein umfassendes Bild von der Entstehung und Konfiguration der Innovationsfähigkeit in mittelständischen Unternehmen gezeichnet, sondern auch die Herausforderungen erörtert, die sich für das Management aus der Steuerung von Innovationsprozessen ergibt. Durch praxisnahe Handlungsempfehlungen bietet diese Dissertation konkrete Lösungsansätze die Innovationsfähigkeit durch eine zielgerichtete Konfiguration nachhaltig zu verbessern und somit einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu erzielen.
Audit quality is of crucial importance because it underpins the integrity of financial markets and thus enables complex international transactions. However, despite extensive research on audit quality, the interaction between structures, practices, and behaviors within accounting firms still remains a ´black box´. To open up the ´black box´ I draw on insights from the field of error management which has been highlighted to be central to gain a better understanding of audit quality. In this dissertation, I develop my arguments in three articles that build on each other. In the first paper, I systematically review the literature on the antecedents of audit quality and I suggest future research directions. In the second paper, I take an inductive case study approach to gain an in-depth understanding of error management in accounting firms. The resulting socio-cognitive model of error management informs both the field of error management, as well as the field of audit quality. In the third paper, I examine a crucial component of the socio-cognitive model: the individual. In a two-phase mixed methods study I investigate individual differences in error management and their implications for learning and performance. Taken together, the three articles of this dissertation contribute by providing an innovative approach to our understanding of both error management and audit quality.
Die Verwendung lokaltypischer Baumaterialien gilt als ein wichtiges prägendes Merkmal von Städten mit historischer Bausubstanz. Für Norddeutschland ist es i. d. R. der sichtbar verbaute rote Backstein, dem diese prägende Wirkung zugeschrieben wird. Mit Begriffen wie ›Backsteingotik‹ oder ›Backsteinstadt‹ wird die herausragende Bedeutung des Materials für Architektur und Stadtbild noch betont. Die niedersächsische Stadt Lüneburg ist eine solche ›Backsteinstadt‹. Backsteine wurden hier schon im Mittelalter hergestellt und verbaut; keine Fassadengestaltung wird auch bei Neubauten als so selbstverständlich angesehen wie die aus rotem Ziegelmaterial. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, warum das Material Backstein für das Stadtbild von Lüneburg eine so zentrale Rolle spielt. Es wird untersucht inwieweit sich dieses Stadtbild als logische Folge der Nutzung lokal vorhandener Rohstoffe erklären lässt und in welchem Maß weitere Umstände Einfluss auf die Bausubstanz und das Bild der Stadt hatten bzw. haben. Um sowohl rohstoffgeologische, technik- und bauhistorische Aspekte als auch den zeitspezifischen Wandel gesellschaftlicher Aneignungsprozesse und deren Auswirkungen in die Untersuchungen einbeziehen zu können, wird ein bestehender kulturgeographisch-konstruktivistischer Ansatz aus der Landschaftsforschung um eine historisch-geographische Perspektive erweitert und auf den Begriff des Stadtbilds übertragen. Diese Herangehensweise ermöglicht es, bisher ungeklärte Fragen zum Lüneburger Backstein zu beantworten und übergeordnete Zusammenhänge zu verdeutlichen. Darüber hinaus wird klar, wie unauflösbar dicht die physisch-materielle Dimension der Backsteinstadt mit der Historizität ihrer sozialen Konstruktion verwoben ist.
Members of Western organizations differ in various diversity attributes. In response, research aims to provide evidence-based recommendations on how to effectively manage diversity in teams. Within diversity research, the diversity faultlines approach has been particularly fruitful. It considers the impact of the alignment of multiple diversity attributes in teams. Strong diversity faultlines are associated with the emergence of relatively homogeneous subgroups in teams and have an overall negative impact on team processes and outcomes. This dissertation investigates factors that mitigate the detrimental consequences of strong diversity faultlines in teams, namely pro-diversity beliefs. It extends faultline literature beyond the conventional focus on processes and outcomes related to team members by emphasizing the leaders' perspective. The three empirical papers included in this dissertation systematically examine how strong pro-diversity beliefs can help unleashing the positive effects of team diversity despite strong faultlines. The first paper highlights the role of leaders' pro-diversity beliefs in mitigating the negative impact of diversity faultlines on two team processes: perceived cohesion and social loafing. Moreover, it compares the impact of socio-demographic faultlines (based on gender and age) and experience-based faultlines (based on team tenure and education level). Data was collected in a multisource field sample with 217 team members nested in 44 teams and the corresponding leaders. The second paper takes the impact of members' pro-diversity beliefs into account. It examines whether the impact of sociodemographic faultlines on performance is contingent on leaders' and members' pro-diversity beliefs. Moreover, the research group assumed that aggregate LMX would mediate this relationship. In a multisource data set obtained from 41 teams with 219 members and the corresponding leaders working for the German Ministry of Foreign Affairs, the investigators found partial support for their hypotheses. As expected, the impact of strong socio-demographic faultlines on diplomats' performance was least negative when both leaders and members held strong pro-diversity beliefs. The third paper zooms into processes and outcomes related to team leaders. It investigates how leaders' pro-diversity beliefs and their perceptions of members' prodiversity beliefs in teams with strong socio-demographic faultlines impact leaders´ task role assignment, performance expectation, and motivation. The research group conducted two experimental studies with students, one in Germany (N=55) and one in the US (N=134). Findings showed that strong pro-diversity beliefs held and perceived by leaders made them assign task roles that cross-cut rather than aligned with the subgroup structure created by faultlines. Moreover, leaders' perceptions of members' pro-diversity beliefs, but not their own beliefs, had a positive impact on their motivation, mediated by their performance expectation.
Mittlerweile wird auch im Hinblick auf Kindertageseinrichtungen (Kitas) zunehmend über die Verwendung digitaler Medien diskutiert. Die pädagogischen Fachkräfte stoßen dabei auf neue Herausforderungen. Einerseits geht es um die Nutzung digitaler Medien bei der unmittelbaren Arbeit mit den Kindern, andererseits um die Nutzung digitaler Medien für mittelbare Aufgaben wie die Verwaltung oder beispielsweise die Bildungs- und Entwicklungsdokumentation. Der Einsatz digitaler Medien im Rahmen der Bildungs- und Entwicklungsdokumentation in Kindertageseinrichtungen erfolgt nicht einheitlich. Mittlerweile gibt es auch sogenannte Dokumentations-Apps, mit denen Kindertageseinrichtungen ihre Dokumentation ausschließlich digital durchführen können. Im Rahmen dieser Dissertation geht es im Schwerpunkt um eine Auseinandersetzung mit diesen Dokumentations-Apps für Kindertageseinrichtungen. Nach einer Bestandsaufnahme zum Thema Bildungsdokumentation und Entwicklungsdokumentation in Kindertageseinrichtungen, die durch die erste Teiluntersuchung vorgenommen wurde, werden durch die zweite Teiluntersuchung die Sichtweisen von Kita-Leitungen und Erzieherinnen / Erziehern zum Einsatz von Dokumentations-Apps in Kindertageseinrichtungen betrachtet. Dabei werden die Akzeptanz sowie die tatsächliche Nutzung der Dokumentations-Apps von Seiten der pädagogischen Fachkräfte untersucht. Zudem werden Vor- und Nachteile der Verwendung von Dokumentations-Apps aus Sicht der pädagogischen Fachkräfte herausgearbeitet, wobei diese auf die Qualität der Dokumentation bezogen werden. Mithilfe des Rahmenpapiers werden die im Rahmen der zwei Teiluntersuchungen konzipierten drei Beiträge theoretisch eingebettet und in einen übergeordneten Zusammenhang gebracht. Die Ergebnisse werden abschließend im Hinblick auf die Implementierung und Nutzung von Dokumentations-Apps in Kindertageseinrichtungen diskutiert.