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Die außerfamiliäre Kinderbetreuung ist das größte Arbeits- und Handlungsfeld der Sozialen Arbeit. Kein Arbeitsfeld entwickelt sich so rasant wie die Kindertagesbetreuung. An dem Ausbau und der Weiterentwicklung von Kindereinrichtungen sind seit Jahrzehnten Fachberater*innen beteiligt. Seit der Einführung des SGB VIII (1990) soll für die Mitarbeiter*innen in den Kindern - und Jugendhilfe ´Praxisberatung´ zur Verfügung stehen. In Westdeutschland hatte sich der Begriff der Fachberatung in den Jahrzehnten zuvor etabliert. Fachberatung wird seit den 90er Jahren wie folgt definiert: ´Fachberatung ist eine personenbezogene, Struktur entwickelnde soziale Dienstleistung (bzw. Vermittlungs- und Verknüpfungsdienstleistung) im Feld der Jugendhilfe. Sie wirkt qualitätssichernd und - entwickelnd im Felde der Erziehungsarbeit und der Lebensgestaltung von Kindern´ (Karsten in Irskens 1996:200). Die bislang vorliegende Forschung zeichnete nach, welche Aufgaben Fachberater*innen übernehmen oder ihnen zugeschrieben werden. Eine Forschungslücke besteht darüber, wie Fachberater*innen ihr professionelles Handeln gestalten. In dieser Studie wird daher der Frage nach der Entstehung von Fachberatung und der Gestaltung des Fachberatungshandelns nachgegangen. Anhand des Einzelfalls einer kommunalen Fachberater*in im ländlichen Raum Niedersachsens wird mit der Biografieforschungsmethode ´Erlebte und erzählte Geschichte´ nach Rosenthal eine Rekonstruktion erstellt und generelle Entwicklungslinien nachgezeichnet. Die beschriebenen Phänomene werden mit dem Fokus auf Konstitution und Konstruktion von Fachberatung als sozialer Frauenberuf und Gestaltung des professionellen Handelns, theoriegebunden interpretiert. Aus den rekonstruierten Handlungsdimensionen wird ein Analysemodell zur Reflexion der Didaktik erarbeitet. Die Argumentation eines notwendigen ´Arbeitsprogrammes´ für Fachberater*innen zur Professionalisierung, Verantwortung der Wissenschaft und Forschungsdesideraten bilden den vorübergehenden Schlusspunkt dieser Studie verbunden mit dem Anspruch, diese in Zukunft fachpolitisch und wissenschaftlich weiterzuverfolgen.
Gegenstand der Wissenssoziologischen Diskursanalyse (WDA) ist der sozialpolitische Diskurs zur Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen in der Zeit von 2005 bis 2016. Im Rahmen der WDA wurden zwei Diskursformationen, die die Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe notwendig machen erarbeitet: Der Kapazitätendiskurs, der einen monetären Sachzwang konstituiert, auf der einen und der emanzipatorisch-bürger*innenrechtliche Diskurs, der die Nichtpassung des gegenwärtigen Hilfesystems mit menschenrechtlichen Bestrebungen einer gleichberechtigten und selbstbestimmten Teilhabe am Leben in der Gesellschaft thematisiert, auf der anderen Seite. Zudem wurde die diskursive Konstituierung des zentralen Reformkonzepts ´Personenzentrierung´, das produzierte Wissen über dieses Konzept, die Strategien der beteiligten Akteur*innen, die mit dem Konzept verfolgt werden, und die dahinter liegenden Deutungsmuster de- und rekonstruiert. Personenzentrierung konstituiert sich insbesondere durch ihre Abgrenzung zu der nicht mehr gewollten, paternalistischen und tendenziell kostenaufwendigen Institutionenzentrierung. Sie beschreibt einen Steuerungsmodus, der mit der Zentrierung des Individuums als zentrales Steuerungsmoment im Leistungsgeschehen und deren Vorstellungen, ihre Leben zu führen, die je passgenauen Leistungen je individuell komponiert (Hilfe folgt Bedarf). Die doppelte Anschlussfähigkeit von Personenzentrierung an die ausgehenden Problemdiskurse offenbart zwei zentrale Deutungsfiguren: Personenzentrierung wird einerseits zu einem sozialpolitischen Steuerungsinstrument, das bedarfsgerechtere und effizientere Leistungen organisiert und Leistungsberechtigte zur Mitwirkung aktiviert, um damit Kosten zu sparen, und andererseits zu einem Selbstbestimmungskonzept, das Leistungsberechtigte aus paternalistisch-fürsorglichen Strukturen befreit und sie als Expert*innen ihrer eigenen Teilhabebedarfe in den Mittelpunkt rückt.