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Im 20. Jahrhundert hat sich der Stellenwert von Kindern in westlich geprägten Gesellschaften erhöht1: Verhütung und Abtreibung sind zuverlässiger beziehungsweise sicherer, üblicher und einfacher zugänglich geworden. Die Möglichkeit, sich nun auch gegen ein Kind entscheiden zu können, legt die Vermutung nahe, dass auch die Entscheidung für ein Kind bewusster getroffen wird als in früheren Zeiten2. Zudem hat sich durch(entwicklungs-)psychologische Zugänge der Blick auf Kinder verändert: Anders als zuvor werden sie nun als eigenständige Persönlichkeiten betrachtet und ihnen werden mehr Bedürfnisse zugesprochen, bei deren Nichterfüllung mit Folgen für die psychische und auch physische Gesundheit des Kindes gerechnet wird.3 Diese Diskurse – die (zumindest unterstellte) bewusste Entscheidung für ein Kind und die größere Bedeutung, die der Erziehung im weitesten Sinne beigemessen wird – erhöhen den gesellschaftlichen Anspruch an Mütter: Entscheidet sich eine Frau dafür, ein Kind zu bekommen, so soll sie diesem auch eine gute Mutter sein. Ausgehend von dieser Beobachtung steht die Frage nach einem veränderten Mutterideal und den damit verbundenen gesellschaftlichen Anforderungen an Mütter im Mittelpunkt dieser Arbeit. Exemplarisch verdeutlicht werden diese Zusammenhänge am Beispiel des Stillens.
Gentechnische Anwendungen werden in den USA über einen vertikalen Verfahrensansatz geregelt, der meist zu einer Gleichbehandlung konventioneller und genetisch veränderter Lebens- und Futtermittel führt. Im Gegensatz dazu resultiert die strengere europäische Regulierung mit ihrem horizontalen Verfahrensansatz in einer grundsätzlichen Unterscheidung konventioneller und genetisch veränderter Lebens- und Futtermittel. Diese Unterschiede bergen im Kontext bilateraler Handelsabkommen ein erhebliches Konfliktpotential, das sich durch die derzeit in Verhandlung stehende Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft noch verschärfen könnte. Trotz starker Geheimhaltung zeichnet sich ab, dass in dem Abkommen der vertikale Verfahrensansatz bevorzugt wird. In Verbindung mit den ebenfalls diskutierten Investor-Staat-Schiedsgerichten könnte dies langfristig die europäischen Gentechnikregulierungen aufweichen oder mit hohen Klagen auf Schadenersatz von US-amerikanischen Investoren einhergehen.
Die Vogelschutzrichtlinie verpflichtet die EU-Mitgliedstaaten dazu, Vogelschutzgebiete (VSG) nach nationalem Recht zu besonderen Schutzgebieten zu erklären. Am Beispiel des VSG Unterelbe wurde die Eignung der ordnungsrechtlichen Instrumente des Natur- und andschaftsschutzgebietes (NSG, LSG) sowie normersetzender Verträge zur Sicherung von VSG untersucht. Oft gehen Schutzgebietsausweisungen mit Konflikten zwischen Naturschutz und Landwirtschaft einher. Neben einer detaillierten Betrachtung der europa-, bundes- und landesrechtlichen Vorgaben zur Sicherung von VSG, fanden daher Agrarumweltmaßnahmen Beachtung. Im Ergebnis zeigt sich, dass normersetzende Verträge europarechtswidrig sind, während das Instrument des NSG rechtlich uneingeschränkt geeignet ist. Ob ein LSG zur Sicherung eines VSG rechtskonform ist, muss stets in einer Einzelfallprüfung geklärt werden.
Ziel dieses Diskussionspapiers ist es, den Einfluss von individuellen und institutionellen Charakteristika auf Niedrigeinkommensmobilität von Selbständigen und abhängig Beschäftigten in Deutschland und im Vereinigten Königreich (UK) zu analysieren. Hierzu werden Daten de SOEP (2000-2009) und BHPS (2000-2008) sowie harmonisierte Daten aus dem CNEF-Projekt verwendet. Es kann gezeigt werden, dass die Niedrigeinkommensmobilität von Selbständigen generell höher als die von abhängig Beschäftigten ist. Männer und besser ausgebildete Personen verfügen grundsätzlich über eine höhere Aufstiegsmobilität. Ebenso erhöhen große Firmen die Aufstiegswahrscheinlichkeit. Unterschiedliche Auswirkungen ergeben sich aus einem Arbeitsplatzwechsel. Während ein Arbeitsplatzwechsel in UK die Wahrscheinlichkeit für Mobilität verringert, erhöht ein Arbeitsplatzwechsel in Deutschland sowohl Niedrigeinkommenswahrscheinlichkeit als auch die Wahrscheinlichkeit für einen Aufstieg. Nicht gezeigt werden konnte, dass die Niedrigeinkommensmobilität in UK generell höher als in Deutschland und dass die Differenz zwischen Frauen und Männer ist bei Selbständigen höher als bei abhängig Beschäftigten ist.
Diese Dissertation beschäftigt sich mit dem Zustandekommen von Bildungsentscheidungen in Lebensläufen höherer Schüler vor dem Hintergrund der Situationsentwicklung der ´Langen Wellen des Bildungsystems´ mit den Prozessen der Stagnation und des Wachstums und damit der sozialen Schließung bzw. Öffnung der Beteiligung unterschiedlicher sozialer Schichten an höherer Bildung und der damit verbundenen generellen Abwertung bzw. Aufwertung der Bedeutung von höherer Bildung. (vgl. Nath 2001; Nath/ Dartenne 2008) Als Untersuchungskorpus dient hierfür der GVK, in dem für den Zeitraum von 1845 - 1945 mit Hilfe einer Zufallsauswahl 79 Autobiographien höherer Schüler/innen ausgewählt wurden. Deren Lebensläufe wurden methodisch, auf Basis eines besonders an Bourdieu´s Kapitalsorten und Luhmanns Systemtheorie orientierten theoretischen Rahmens, mit Hilfe eines nach der strukturierten Inhaltsanalyse nach Mayring gestalteten Kategoriensystem überprüft. (vgl. Mayring 2007) Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse über die unterschiedlichen Voraussetzungen sind nach kulturellen und ökonomischen Bildungsmöglichkeiten und der Auseinandersetzung im Bildungssytem differnziert und geben damit sowohl Auskunft über die Beschaffenheit von Lebensläufen höherer Schüler/innen, als auch über deren Ausgleichs- und Aneignungsprozesse, besonders bei denjenigen, die nicht von vorne herein mit bildungsförderlichen Voraussetzungen in der Familie in Kontakt kamen. Hierfür, so konnte diese Untersuchung zeigen, war im Besonderen das Eigenengagement der Autoren über die Nutzung außerschulischer Bildungsmöglichkeiten und das ökonomische Eigenengagement verantwortlich, welches bei diesen Autoren zu einer Ausbildung von ´Widerstandfähigkeit´ gegenüber äußeren schlechteren Bedingungen führte. Die gewonnenen quantifizierbaren Daten der unterschiedlich gearteten Lebensläufe konnten hieraufhin in Lebenslaufgruppen zusammengefasst und auf der Metaebene mit den ´Langen Wellen des Bildungssystems´ verglichen werden. (vgl. Nath 2001; Nath/ Dartenne 2008) Die Ergebnisse zeigen dabei eine gegenläufige Entwicklung zu den Prozessen der Langen Wellen, indem die weniger privilegierten Autoren ihren Bildungserfolg besonders signifikant in Stagnationsphasen und die vorausetzungsvolleren Autoren in Wachstumsphasen generierten. Bei den weniger privilegierten Autoren begründet sich dies, so die These, über das erbrachte Eigenengagement in den Sozialsystemen und die ausgebildete ´Widerstandfähigkeit´ gegenüber äußerer Abwertung von höherer Bildung. Somit richtet sich die Untersuchung im Besonderen an Leser mit dem Interesse an qualitativer und quantitativer historisch empirischer Bildungsforschung und ist darüber hinaus für die Leser interessant, die sich mit Bildungsentscheidungen und dessen Zustandekommen auseinandersetzen.
In der vorliegenden Arbeit geht es um eine Bildpraxis, die an die Fotografie gekoppelt ist. Die Forschungsarbeit von Vera Brandner baut auf der These auf, dass die Fotografie aufgrund ihrer ´Undiszipliniertheit´ speziell in inter- und transdisziplinären sowie interkulturellen Forschungsfeldern dem gemeinsamen Lernen und Forschen dienen kann, da sie für viele Menschen - egal woher sie kommen, welchen lebensweltlichen oder disziplinären Hintergrund sie mitbringen - leicht zugänglich und nutzbar ist. Auf diesen Zusammenhang beruht der methodologische Rahmen Generative Bildarbeit, den Vera Brandner in ihrer Doktorarbeit konzipiert, empirisch erprobt und konsolidiert hat. Verschiedene Aspekte fotografisch-visueller Methoden werden mit postkolonialer, fotokritischer und emanzipatorischer Theorienbildung verschränkt. Konzeptuelle und praktische Basisarbeit für die Entwicklung Generativer Bildarbeit wurde in der Arbeit des Vereins ipsum1 zwischen 2003 und 2010 in Angola, Pakistan, Afghanistan, Israel, Palästina und Österreich geleistet. Es handelt sich dabei um eine Systematisierung der verschiedenen Blickakte, Interaktions- und Reflexionsformen, die im fotografischen Geflecht möglich sind, um diese für das dialogische Arbeiten mit Menschen verschiedener Erkenntniskulturen nutzbar zu machen. Die Fotografie wird als Praxisform in Situationen eingesetzt, in denen die beteiligten Akteur_innen einander aufgrund ihrer unterschiedlichen Herkunft, Sozialisierung und Spezialisierung fremd sind, durch geteilte Problemstellungen jedoch miteinander in Verbindung stehen. Es geht bei Generativer Bildarbeit um ein Arbeiten an den Grenzen des Eigenen und des Anderen, wobei diese Problemstellungen zugänglich, beforschbar und transformierbar gemacht werden. Die Fotografie wird zum Übungs- und Forschungsfeld für das Umgehen mit Kultureller Differenz. In diesem Übungsfeld entwickeln die Teilnehmer_innen Gestaltungs- und Reflexionsformen, um mit bestehenden Widersprüchen und Unsicherheiten ihrem jeweiligen Kontext entsprechend umzugehen.
Gegenstand der Dissertation FOU DU ROI ist eine kulturwissenschaftliche Untersuchung mit dem Ziel, nähere Einsichten über prägende Bedingungen visueller Wirklichkeitswahrnehmung zu gewinnen. Ausgangspunkt ist eine Weiterentwicklung der Magisterarbeit DIE WELT IM ZIMMER vom selben Autor, die vorrangig medienbezogene Fragestellungen behandelte, jedoch mit den Bezugsmodellen Panorama (Barker) und Panopticon (Bentham) bereits das Potenzial für eine umgewendete Perspektive offenbarte. Im Fokus steht nun die subjektive Wahrnehmung von Wirklichkeit. Beabsichtigt ist in diesem Sinne, eine neue Perspektive auf das menschliche Seh- und Vorstellungsvermögen zu eröffnen und unsere eindrucksvolle Befähigung zur Einlassung auf natürliche wie mediale Umwelten zu verdeutlichen. Hierauf gründet sich die leitende Hypothese: Die Paradigmen Panorama und Panopticon verfügen - in ihrer modellhaften Einzigartigkeit wie in ihrer dialektischen Verwobenheit, in ihrer Gegensätzlichkeit wie in ihrer Komplementarität - über ein hohes analytisches Potenzial. Dieses ist für ein vertieftes Verständnis visueller Wirklichkeitswahrnehmung nutzbar zu machen, und es legt die Formulierung eines übergeordneten, metaphorischen Paradigmas nahe: PREMIER PANNEAU. Mit dem Rückgriff auf die Entwürfe von Barker und Bentham werden zwei Arbeiten genutzt, deren Relevanz für kulturgeschichtliche und philosophische Betrachtungen unbestritten ist. Ihre paradigmatische Verwendung erlaubt es einerseits, auf einen anerkannten Argumentationshintergrund zurück zu greifen, andererseits ist die systematische Zusammenführung und Auswertung noch wissenschaftliches Neuland. Die berühmte Narrenweltkarte nach Ortelius (um 1600) wird hierfür zu einer metaphorischen Montage erweitert, in deren Zentrum König und Narr stehen. Sie begründen als virtuelle Figuren in antagonistisch-komplementärer Gegenüberstellung auch den Haupttitel FOU DU ROI. Ganz im Zeichen des halbgeteilten Narrenkostüms Mi-Parti ist die Weltkarte somit Dreh- und Angelpunkt eines dialektisch geprägten Konzepts, das die verschiedenen Betrachtungsdimensionen miteinander verknüpft.
Von Open Access zu Open Science : zum Wandel digitaler Kulturen der wissenschaftlichen Kommunikation
(2016)
Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine explorative Studie zum Verständnis der Konzepte von Open Access und Open Science im Rahmen der Digitalisierung und der Differenzierung zwischen den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Reputation. Ziel der Arbeit ist die Darstellung, Analyse und Verhandlung der Annahmen rund um die Etablierung sowie die Durchführung von offenen und digitalen wissenschaftlichen Erkenntnisprozessen. Die forschungsleitende Hypothese dieser Arbeit ist, dass sich die Öffnung des Zugangs zu wissenschaftlichen Erkenntnissen für die Gesamtgesellschaft (Open Access) in einer Übergangsphase zur Öffnung des Zugriffs auf den gesamten wissenschaftlichen Erkenntnisprozess (Open Science) befindet. Im Verlauf der Arbeit werden die Vorannahmen zum Interesse an der Öffnung wissenschaftlicher Kommunikation und der Verbreitung dieser den praktischen Gegebenheiten im wissenschaftlichen Alltag in einer Befragung gegenübergestellt. Dabei wird die Thematik in Bezug zu den Herausforderungen an die wissenschaftliche Gemeinschaft und das wissenschaftliche System gesetzt sowie in einen historischen Kontext gestellt. In diesem Zusammenhang werden insbesondere die Diskrepanz zwischen der Idee der Öffnung von wissenschaftlicher Kommunikation und der wissenschaftlichen Realität adressiert, sowie Katalysatoren und Hindernisse für die Umsetzung der Konzepte rund um die Öffnung von Wissenschaft identifiziert und empirisch überprüft. Die Erfahrungen und Meinungen der befragten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen werden den Erfahrungen aus einem Selbstversuch des jederzeit öffentlich einsehbaren Erstellungsprozesses dieser Arbeit gegenübergestellt, die Unterschiede zwischen den Disziplinen herausgearbeitet und Handlungsempfehlungen für das offene Bearbeiten wissenschaftlicher Fragestellungen abgeleitet. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst, bewertet und in einem Ausblick Anknüpfungspunkte für weitere Forschungsbemühungen dargestellt. Die gesamte Arbeit wurde direkt und unmittelbar bei der Erstellung für jeden, jederzeit frei zugänglich im Internet auf live.offene-doktorarbeit.de unter einer offenen und freien Lizenz (opendefinition.org) maschinenlesbar veröffentlicht.
In der Dissertation werden Bildwissenschaft und Didaktik miteinander zu verknüpft. So eine Kunstvermittlung mit einer Ausrichtung an Bilderfragen und Bildgebrauch entworfen, wobei eine Orientierung an vorhandenen Didaktiken erfolgt. Außerdem wird Methodik und ein Modell zur der Bildinterpretation entwickelt, die Handlungs- und Subjektorientierung einbeziehen. In dem ersten Teil der Arbeit steht vor allem die bildwissenschaftliche Grundlage im Vordergrund. So wird in diesem Teil die Veränderung des Bildbegriffs und Bildverständnisses reflektiert und thematisiert. Ein breiter Bildbegriff (unterschiedliche Formen, Funktionen und Zuschreibungen inbegriffen), der Bereich der Zuschreibung und die Rolle des Betrachters stehen im Fokus. In dieser Auseinandersetzung mit der Thematik ergibt sich vor allem der Bildgebrauch als ein neuer Weg der Bilderfassung. Außerdem ist die Rolle des Betrachters von Bildern nicht mehr nur eine rezipierende, sondern auch die des Umgangs und des Gebrauchs von Bildern Zusätzlich erfolgt die Verknüpfung der gewonnen Erkenntnisse im Bereich der Kunstpädagogik. Hierzu werden allgemeine und Kunstdidaktiken untersucht und speziell auf die Bereiche Bildverstehen und Handlungsorientierung bezogen. Aus aktuellen Tendenzen der Kunstpädagogik werden die Fokussierung der Wahrnehmung sowie eine Einbeziehung technologischer und nicht-technologischer Wahrnehmungsräume abgeleitet. Theorien zu Potentialen von Bildern ergänzen dies und führen Bildwissenschaft und Didaktik zusammen. Durch Subjektorientierung wird letztlich eine Zuspitzung auf die Notwendigkeit einer Handlungsorientierung und des Bildgebrauchs vorgenommen. Im Modell zur Bildvermittlung werden die fachlichen und didaktischen Erkenntnisse eingebracht. Perzeptbildung, Kontexte (mit Berücksichtigung von Konzept und Allocation) sowie der übergreifende Schritt der Bildhandlungen werden generiert. Abgestimmt auf den Betrachter und das Bild werden die Schritte mit Methoden angereichert. In einem exemplarischen Schulversuch wird dieses Modell umgesetzt und reflektiert.
In dieser Studie werden Zeit, Wohlstand und Zufriedenheit mit einem interdependenten multidimensionalen (IMD) Polarisierungsansatz von Zeit und Einkommen und der Entwicklung über 20 Jahre in Deutschland analysiert. Mit dem neuen Ansatz zur multidimensionalen Polarisierungsintensität (2DGAP) werden die einzelnen interdependenten Polarisierungskomponenten transparent und für eine zielgerichtete Wirtschafts- und Sozialpolitik verfügbar. Unsere Anwendung legt den Fokus auf vollzeitbeschäftigte arme und reiche Selbständige im Vergleich zu abhängig Beschäftigten und analysiert die Polarisierung für weitere sozioökonomischen Gruppen auch mit einem zweistufigen Heckman-Schätzansatz von 2DGAP Polarisierungsrisiko und 2DGAP Polarisierungsintensität. Datenbasen sind das deutsche Sozio-ökonomische Panel (SOEP) und die deutschen Zeitbudgetstudien des Statistischen Bundesamtes (ZBE/ZVE, GTUS) der Jahre 1991/92, 2001/02 und aktuell 2012/13. Prominentes Ergebnis: Die multidimensionale Zeit und Einkommens-Polarisierungsintensität ist insgesamt hinsichtlich der Bevölkerungsanteile (Polarisierungsquoten, headcount ratios) signifikant gefallen. Dagegen ist die Polarisierungsintensität (2DGAP) signifikant über die 20 Jahre gestiegen. Interessante Unterschiede und differente Entwicklungen gibt es für die sozio-ökonomische Gruppierungen nach Geschlecht, Alter, Bildung, Arbeitszeit, Familienstruktur und regional nach den neuen und alten Bundesländern. Heraus ragt die genannte relativ starke multidimensionale Polarisierung der Selbständigen vs. allen abhängig Beschäftigten und im Einzelnen Paare mit mehreren Kindern und Alleinerziehende; die Polarisierung verstärkt sich mit der Anzahl der Kinder. Und, es gibt bedeutende Unterschiede für unterschiedliche sozio-ökonomische Gruppen hinsichtlich des Armuts- und Reichtumspols.
In dieser Studie wird analysiert, ob die Kinderbetreuungszeit von Eltern in Deutschland über sozioökonomische und soziodemografische und haushalts-strukturelle Eigenschaften hinaus durch psychologische Persönlichkeitsmerkmale (Big Five) erklärt werden kann. Dabei werden innovative mikroökonometrische Methoden auf Deutsche Zeitverwendungsdaten des Soziooekonomischen Panels angewendet und dadurch die Interdependenz der Kinderbereuungszeit mit anderen Zeitverwendungen beider Haushaltspartner sowie die Nicht-Negativität der Merkmalsausprägungen bei der Schätzung simultan berücksichtigt. Dabei kommt heraus, dass die finanzielle Unterstützung als Lohnersatzleistung keinen Effekt auf die mütterliche Kinderbetreuungszeit hat, jedoch auf die väterliche. Die Erwerbstätigkeit von Vätern reduziert die mütterliche Kinderbetreuungszeit. Eine Zeitpolitik, die darauf abzielt die väterliche Zeit für Erwerbstätigkeit zu reduzieren kann somit die Kinderbetreuungszeit für beide Elternteile erhöhen.
In dieser Studie wird die Ungleichheit und Polarisierung der Einkommen in Deutschland in den letzten 30 Jahren untersucht. Neben der reinen eindimensionalen Einkommensbetrachtung wird dafür auch erstmals die Entwicklung der multidimensionalen Ungleichheit und Polarisierung von Einkommen und Zeit mit einem neuen Ansatz zur Polarisierungsintensität (2DGAP) für vollzeitbeschäftigte Arme und Reiche betrachtet. Im Fokus steht die Entwicklung der Einkommen der Selbständigen mit ihren Freiberuflern und Sonstigen Selbständigen im Vergleich zu den abhängig Beschäftigten. Datenbasis sind das Sozio-ökonomische Panel (SOEP) 1984 bis 2012 und die Zeitbudgetstudien des Statistischen Bundesamtes (GTUS) der Jahre 1991/92, 2001/02 und aktuell 2012/13. Prominente Ergebnisse: Die Einkommen der Freiberufler sind besonders ungleich verteilt mit einer relativ hohen Konzentration bei den hohen Einkommen. Besonders ausgeprägt ist die Zunahme der Einkommenspolarisierung der Freien Berufe in den letzten 30 Jahren (SOEP). Die multidimensionale Zeit und Einkommens-Polarisierungsintensität der abhängig Beschäftigten ist zwar über die 20 Jahre (GTUS) von 1991/92 bis 2012/13 am stärksten gestiegen, das Ausmaß der multidimensionalen Polarisierungslücke, der Abstand zu den Polenden (Polarisierungsintensität) ist dagegen in den betrachteten Jahren bei den Selbständigen am höchsten.
Entrepreneurs and Freelancers: Are They Time and Income Multidimensional Poor? - The German Case
(2016)
Entrepreneurs and freelancers, the self-employed, commonly are characterized as not only to be relatively rich in income but also as to be rich in time because of their time-sovereignty in principle. Our introducing study scrutinises these results and notions about the well-being situation of self-employed persons not only by asking about traditional single income poverty but also by considering time poverty within the framework of a new interdependent multidimensional (IMD) poverty concept. The German Socio-economic panel with satisfaction data serves as the data base for the population wide evaluation of the substitution/compensation between genuine, personal leisure time and income. The available detailed Time Use Surveys of 1991/92 and 2001/2 of the Federal Statistics Office provide the data to quantify the multidimensional poverty in all the IMD poverty regimes. Important result: self-employed with regard to single income poverty, single time poverty and interdependent multidimensional time and income poverty in both years are much more affected by time and income poverty than all other active persons defining the working poor. A significant proportion of non-income-poor but time poor of the active population are not able to compensate their time deficit even by an above poverty income. These people are neglected so far within the poverty and well-being discussion, the discussion about the ´working poor´ and in the discussion about time squeeze and time pressure in general and in particular for the self-employed as entrepreneurs and freelancers.
Loss of natural and semi-natural habitat due to increasing human land use for agriculture and housing has led to widespread declines in bee pollinator diversity and abundance, which raised global concerns about the stability of pollination services. Bee population dynamics depend on floral resource diversity and availability in the surrounding landscape, and loss of plant biodiversity may thus directly impair the fitness of individual bee species. However, whether and how plant and resource diversity and availability affect foraging patterns, resource intake, resource quantity and nutrient quality and ultimately fitness of generalist social bees remains unclear. In this thesis, we placed hives of the Australian eusocial stingless bee Tetragonula carbonaria (Apidae, Meliponini) in natural habitat (subtropical forests) and two landscapes differently altered by humans (suburban gardens and macadamia plantations), varying in plant species richness, resource abundance and respective habitat patch size. Foraging patterns and resource intake were compared between landscapes in different seasons and colony growth and fitness were monitored over two and a half years. Bee foraging activity, pollen and sugar intake, diversity of collected pollen and resin resources, resource quantity (colony food stores), colony fitness (brood volume, queenand worker reproduction) and colony growth overwhelmingly increased with plant species richness in the surrounding habitat. However, plant species richness and thus bee fitness was highest in gardens, not in natural forests, as bees in gardens benefited from the continuous floral resource availability of both natural and exotic plants across seasons. In contrast, foraging rates and success, forager orientation and consequently colony fitness was largely reduced in plantations. While bees maximized diversity of collected resources, collecting more diverse resources did however not increase resource functionality and nutritional quality, which appeared to be primarily driven by the surrounding plant community in our study. Conversely, individual worker fitness (body fat and size) was not affected by available resource diversity and abundance, showing that colonies seem not to increase the nutritional investment in single workers, but in overall worker population size. This thesis consequently revealed the outstanding role of plant biodiversity as a key driver of (social) bee fitness by providing more foraging resources, even when only small but florally diverse patches are available.
Alltagspraxis zwischen Regularisierung und Wohnungsmarkt am Beispiel der Villa 31 in Buenos Aires
(2016)
Die vorliegende Arbeit ´Alltagspraxis zwischen Regularisierung und Wohnungsmarkt´ beschäftigt sich mit der Villa 31, einer informell gewachsenen Siedlung im Stadtzentrum von Buenos Aires. Die bereits in den 1930er Jahren entstandene Villa ist heute Lebensraum von mehr als 27.000 Menschen, die zum Teil noch immer unter prekären Wohnbedingungen und in ungeklärten Besitzverhältnissen leben. Den Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens bildet in diesem Zusammenhang das lange Zeit kontrovers diskutierte, letztlich jedoch im Dezember 2009 erlassene Gesetz No 3.343 welches den Erhalt und die Aufwertung (die sog. Urbanisierung) der Villa 31 rechtlich verankert. Ausgehend von dem spezifischen Ort konzentriert sich die Arbeit auf zwei gegenwärtige Entwicklungen, zum einen wird die Etablierung des städtisch initiierten Aufwertungsprozesses der Villa 31 untersucht, zum anderen fokussiert sich die Analyse auf die Entstehung eines parallel funktionierenden Wohnungsmarktes innerhalb der Siedlung. Im Vordergrund steht dabei die kritische Analyse der bislang wissenschaftlich nicht erforschten Themenfelder aus der Perspektive der Bewohner_Innen. Der erste Teil der Dissertation konzentriert sich auf den Urbanisierungs- bzw. den Aufwertungsprozess der Villa 31. Die Untersuchung erfolgt dabei ausgehend von zwei verschiedenen Blickrichtungen: auf der einen Seite werden die Vorgehensweisen und Absichten der formellen Planung der Stadtverwaltung dargelegt und hinterfragt, zum anderen wird der Prozess ausgehend von der urbanen Praxis und Alltagsperspektive der Bewohner_Innen betrachtet. In diesem Zusammenhang wird der Fragestellung nachgegangen, welche Auswirkung die öffentlich gelenkte Urbanisierung auf den Siedlungsraum und die Menschen vor Ort hat. Es entsteht eine umfassende Momentaufnahme des laufenden Urbanisierungsprozesses, die sowohl die zugrundeliegenden stadträumlichen Lebensrealitäten aufzeigt als auch verschiedene Perspektiven der Bewohner_Innen darstellt, die sonst meist außerhalb der allgemeinen Wahrnehmung liegen. Im zweiten Teil der Arbeit liegt der Forschungsfokus auf der Etablierung und Entwicklung des eigenständigen Wohnungsmarktes innerhalb der Villa 31. Die Praktiken der Wohnraumaneignung und deren Veränderung durch die Prinzipien des Wohnungsmarktes werden dabei in den Mittelpunkt gestellt. In diesem Zusammenhang wird der Fragestellung nachgegangen, in welchem Verhältnis die Funktionsweise des Wohnungsmarktes und die Umsetzung der Urbanisierung stehen. Ausgehend von den lokalen Akteur_Innen auf dem Wohnungsmarkt werden anhand von Interviews die Veränderung der Eigentums- und Mietverhältnisse, die Transformation des Wohnraumangebotes sowie die vorherrschenden ökonomischen Rahmenbedingungen und Sicherheiten untersucht. Es entsteht ein umfassendes Bild der Aushandlungsmechanismen und Funktionsweise des Wohnungsmarktes. Durch die Kenntnis der lokalen Bedingungen und deren Analyse wird eine empirische Grundlage generiert, die zum besseren Verständnis der spezifischen Siedlungsdynamik beiträgt.
In der Wasser- und Abwasseruntersuchung hat der Summenparameter eine heraus-ragende Bedeutung. Sowohl in der gesetzlichen Überwachung als auch der Bemes-sung von Abwasserbehandlungsanlagen werden Belastungen vielfach über die Zu-sammenfassung von Einzelstoffen in Stoffgruppen ausgedrückt. Stoffgruppen lassen sich mit Hilfe von Summenparametern zuverlässig und im Vergleich zu Einzelstoffen mit geringerem Aufwand bestimmen. Im Rahmen dieser Arbeit werden die Verfahrens-grundlagen der Summenparameter und ihre Verwendung in der Wasser- und Abwas-seruntersuchung erläutert. Ein bedeutender wie auch umstrittener Summenparameter ist der AOX - Adsorbier-bare organisch gebundene Halogene (AOX). Bedeutend ist er deshalb, weil er ein ord-nungs- und abgaberechtlich relevanter Abwasserparameter ist. Umstritten ist er unter anderem, weil er ursprünglich für andere Zwecke als die Abwasseruntersuchung ent-wickelt wurde. Seinerzeit war der AOX ein Überwachungsparameter für Trinkwasser. Als Abwasserparameter dient er zur Erfassung einer im Abwasser unerwünschten Stoffgruppe, der besorgnisauslösende Eigenschaften wie Persistenz, Bioakkumulier-barkeit und Toxizität (PBT-Eigenschaften) zugeschrieben wird. Im zweiten Teil der Ar-beit wurden exemplarisch am Parameter AOX die Zusammenhänge zwischen Stoff-parametern und besorgnisauslösenden Eigenschaften bzw. Wirkungen der ausge-wählten parameterausmachenden Substanzen untersucht. Die Untersuchungsergeb-nisse wurden vor allem in Zusammenhang mit der Ermittlung und Verankerung von Mindestanforderungen für das Einleiten von Abwasser bewertet.
Introduction. Körperliche Aktivität birgt hohe gesundheitliche Gewinne, wenn sie regelmäßig und dauerhaft praktiziert wird. Bestimmend für Verhaltensqualität und -prognose sind befriedigte implizite Motive. Stimmen sie mit den expliziten Zielen der Person überein, entsteht Wohlbefinden und Motivation. Welche psychogenen Motivprofile bei Personen im Präventionssport dominieren, ist unbekannt und wurde hier qualitativ untersucht. Methods. Mittels semiprojektiven Foto-Elicitation Interviews, speziell der Zaltman Metaphor Elicitation Technique, wurden acht Probanden qualitativ zu expliziten Zielen und impliziten Motiven ihrer körperlicher Aktivität im Präventionssetting befragt. Ihr Involvementniveau zu aktivem Gesundheitshandeln wurde zuvor standardisiert erhoben. Ausgewertet wurde durch induktive Inhaltsanalyse nach Mayring sowie bildmetaphorisch nach Lakoff und Johnson, ein motivationales Netzwerk kartiert und die Ergebnisse kommunikativ validiert. Results. Die Analyse ergab fünf explizite Handlungsgründe für gesundheitsförderliche körperliche Aktivität, die teils bekannte Ziele des Freizeitsports bestätigen, teils neue Aspekte aufdecken. Insbesondere das explizite Ziel Regeneration und seine Affektqualität scheinen die Motivation zu verstärken. Die erhobenen hohen Ausprägungen des impliziten Leistungs- und Autonomiemotivs waren mit positiven Affekten und Wohlbefinden assoziiert. Anschluss- und Machtmotive blieben unauffällig. Wesentliche Genderunterschiede zeigten sich bei keinem der Partialergebnisse. Conclusion. Zur Ausprägung impliziter Motive und expliziter Ziele für körperliche Aktivität im Präventionssetting existieren keine empirischen Vergleichsdaten. Hinweise gibt es auf Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede zum Freizeitsport. Als Gesundheitsressourcen sollten das explizite Ziel Regeneration und implizite Motivlagen weiter differenziert erforscht werden.
To be prepared for one´s own career is a major task during career development. However, existing research has primarily focused on adolescence in the transition from school to work while research on career preparation among university students, that are challenged by successfully transiting from university to work, are lacking so far. Thus, this cumulative dissertation studies career preparation in terms of career decidedness, planning, confidence, and career engagement using large samples of German university students and alumni as well as a variety of quantitative methods like latent state-trait analysis, cross-lagged analysis, and mediation analysis with multiple mediators. In the first paper, the stable component of career indecision is investigated with longitudinal data stemming from two samples with different time lags (Sample 1: N = 363, 7 weeks; Sample 2: N = 591, 6 months). Furthermore, the combined and unique effects of career indecisiveness and generalized indecisiveness on life satisfaction are examined using a sample consisting of 469 university students. Results indicate that career indecision is determined by a stable component (i.e., trait career indecisiveness) that is associated with lower core self-evaluations, lower occupational self-efficacy, and higher perception of career barriers. Additionally, results indicate that the stable career indecision component explains 5% of the variance in student life satisfaction beyond self-evaluated generalized indecisiveness. The second paper deals with the relationships of vocational interest characteristics - interest congruence, interest differentiation, and general interest level (elevation) - with several indicators of career preparedness (i.e., career planning, occupational self-efficacy beliefs, career decidedness, and career engagement) among a sample of 239 university students. Controlling for sociodemographic variables, multiple regression analyses revealed that differentiation is positively associated with career decidedness and career engagement and elevation is positively related to occupational self-efficacy beliefs and career engagement. The third paper investigates how protean career orientation (PCO) is related to vocational identity clarity and occupational self-efficacy. Study 1 reports a 1-year, three-wave cross-lagged study among 563 university students and established that PCO preceded changes in identity and self-efficacy - but not the other way around. Based on a 6-month longitudinal study of 202 employees, Study 2 shows that identity clarity and self-efficacy mediated the effects of PCO on career satisfaction and proactive career behaviors. PCO only possessed incremental predictive validity regarding proactive career behaviors. However, specific direct or mediated effects of PCO on job satisfaction could not be confirmed. The fourth paper explores the relationships between narcissism and two indicators of career success (i.e., salary and career satisfaction) among a group of young professionals (N = 314). A model proposing that the effect of narcissism on career success is mediated by increased occupational self-efficacy beliefs and career engagement was assessed. While correlations between narcissism and the two indicators of career success were minimal, the results show a significant indirect effect on salary via occupational self-efficacy and indirect effects on career satisfaction via self-efficacy and career engagement. Overall, the different studies corroborate the crucial role of career preparation for a successful start into working life. In sum, this dissertation contributes to literature on vocational psychology by providing novel insights in terms of facilitators and outcomes of career preparation among university students and graduates. Theoretical and practical implications are discussed, and promising directions for future research are identified.
Postponing or avoiding intended or relevant tasks is a widespread phenomenon that can lead to various disadvantages or problems. About half of the students and between 15 % and 20 % of the general population report to suffer from procrastination seriously and chronically. Previous research has shown that, first, aversive emotions amplify the tendency to postpone and that, secondly, procrastination can be seen as a dysfunctional form of emotion regulation. To date, it has not been researched systematically whether the ability to cope with emotions adaptively reduces procrastination. The present publication-based dissertation aims to close this research gap. As procrastination has a negative impact on health behavior, the first study investigated whether the ability to cope adaptively with aversive emotions (emotional competence; moderator) moderates the relation between health-related intention (independent variable) and actual behavior (dependent variable). At the end of the first session of a stress management training, 119 teachers indicated how often they want to practice the mindfulness and relaxation exercise they just had learned in the following week (training intention). One week later their actual training behavior was gathered. The results of this study show that emotional competence that was recorded before the training moderated the relation between intention and behavior: The higher the emotional competence, the higher the correlation between training intention and training behavior. This can be regarded as an indicator that emotional competence has a reducing effect on procrastination. However, in this study only a specific behavior was observed. Yet, procrastination comprises a broad range of behavior. Thus, in three studies (study 2.1 - 2.3) combined as one publication the influence of emotional competences on procrastination was analyzed: In study 2.1 the cross-sectional relation between the nine subscales of the German version of the Emotion Regulation Skills Questionnaire and academic procrastination was determined with 172 students. All nine subscales were significantly correlated negatively with procrastination. However, in a regression analysis with these nine subscales on procrastination only the ability to tolerate aversive emotions proved to be a significant predictor. A subsequent mediation analysis showed that the relation of each subscale and procrastination was mediated by the ability to tolerate aversive emotions. In order to overcome the lacking causality of these cross-sectional results, study 2.2 tested the prospective influence of emotional competence on subsequent procrastination with 79 students by means of cross lagged panels. The results provide first indication of causality. Since causal connections can only be investigated with a randomized controlled trial, 83 participants were randomized to a training or a wait list control condition in study 2.3. The participants of the training condition learned emotion-focused strategies in order to deal with emotional aversive tasks. The results show a decrease in procrastination in the intervention group compared to the wait list control. In conclusion the results of studies 2.1 to 2.3 indicate that the reducing influence of emotional competence on procrastination can be interpreted causally. In study 3 (third publication) the efficacy of an online-based training to overcome procrastination that the author developed was evaluated. The emotion-focused strategies for coping with aversive tasks that were tested in study 2.3 had been integrated in the training. Regarding adherence that generally poses a challenge in online-based trainings and especially in people with procrastination problems, a daily SMS-support for the participants was implemented and evaluated. The efficacy and adherence was researched in a three-armed randomized controlled design (WLC vs. IG vs. IG + SMS) with 161 participants. The training caused a significant decrease in procrastination. The daily SMS-support seemed to enhance the efficacy (d = .29 only online; d = .57 online + SMS) and adherence. However, the effect of the SMS on adherence only became visible if participants that hardly trained or did not train at all were excluded. As a possible explanation it was considered that a minimum of training is necessary in order for the SMS to have an adherence enhancing effect. To rule out other plausible explanations further research is needed. A synopsis of all studies´ results suggests that, first, emotional competences have a reducing effect on procrastination, that, second, this can be deliberately promoted, and third, that the additional implementation of SMS-based support has an enhancing effect on adherence and increases the efficacy of an online-based intervention. The results are being discussed in regards to further research in the light of neuro-psychological findings concerning executive functions.
In addition to a short introduction, this thesis contains five chapters that discuss various topics in the context of labor economics in general and the manufacturing sector in Egypt in particular. Chapter one presents the institutional framework of the Egyptian labor market and the different datasets that could be used by researchers and summarizes some previous empirical studies. Then, different microeconometric methods are applied in the subsequent four chapters, using the World Bank firm-level data for the manufacturing sector in Egypt to get an empirical evidence for the following issues: determinants of using fixed-term contracts in the Egyptian labor market in the manufacturing sector in chapter two, determinants of female employment in Egyptian manufacturing firms in chapter three, ownership structure and productivity in the Egyptian manufacturing firms in chapter four and, finally, exporting behavior of the Egyptian manufacturing firms is analyzed with a special focus on the impact of workforce skills-intensity in chapter five.
Die Senkung der Abgasemissionen von Dieselmotoren ist ein zentraler Bestandteil der Motoren-Entwicklung. Die positive Beeinflussung kann auf verschiedene Arten erfolgen. Zum einen werden durch die Optimierung der innermotorischen Verbrennung die Abgasbestandteile gesenkt. Zum anderen kann mit Hilfe von Abgasnachbehandlungs-systemen der Ausstoß von umweltschädlichen und toxikologischen Abgasbestandteilen minimiert werden. Die Rückführung von Abgas in den Frischluft-Massenstrom (Abgasrückführung, AGR) ist eine konstruktive Maßnahme zur Reduktion von Stickstoffoxid-Emissionen bei Dieselmotoren. Bei diesen Abgasrückführungs-Systemen ist das AGR-Ventil ein zentraler Bestandteil und wird häufig mit einem Kühler kombiniert. Je nach Abgaskonzept des Motors werden Hoch- oder Niederdruck-Abgasrückführung - d.h. das Abgas wird vor oder nach dem Abgasturbolader entnommen - oder eine Kombination aus beiden System eingesetzt. In der vorliegenden Arbeit werden die Wechselwirkungen und Einflüsse von Ablagerungen in Turbo-aufgeladenen Dieselmotoren betrachtet. Der Schwerpunkt der Untersuchungen wird auf das Teilgebiet dieser Ablagerungen im Hochdruck-AGR-System gelegt, da der zu untersuchende Volkswagen Motor in Fahrzeugen zur Einhaltung der Abgasemissionsstufe Euro 5 mit einer wassergekühlten Hochdruck-AGR und einem Abgasnachbehandlungssystem ausgerüstet ist. Das Abgas der Hochdruck-AGR wird direkt vor dem Abgasturbolader entnommen und wieder der Frischluft-Ansaugstrecke zugeführt. Das entnommene Abgas wird dabei nicht durch Abgasnachbehandlungs-Systeme gereinigt, sondern alle Abgasbestandteile werden über den Kühler und über das Ventil geführt. Dabei kann es zu Verschmutzungen kommen, die potentiell die Kühlleistung, sowie die zurück geführte Abgasmasse und das Brennverfahren beinträchtigen könnten. Im Laufe der Arbeit wird die Arbeitsweise der genannten Abgasrückführung und der verschiedenen Brennverfahren im Dieselmotor eingehend beschrieben. In der vorliegenden Dissertation werden drei Aspekte der genannten Verschmutzungen bzw. Ablagerungen im AGR-System näher untersucht. Erster Aspekt: Zunächst werden die physikalischen und chemischen Ablagerungs-mechanismen aufgezeigt, die zu Verschmutzungen bzw. zu Ablagerungen in AGR-Systemen führen können. Zweiter Aspekt: Die Ablagerungen wurden hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung untersucht. Es konnte dabei festgestellt werden, dass die gefundenen Ablagerungen vollständig organisch-chemischer Natur sind und zum größten Teil aus Dieselruß, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, unverbranntem Kraftstoff, sowie diversen polymeren Strukturen bestehen. Letztere werden in situ durch die vorherrschenden Temperaturen und vorliegenden Molekül-Kombinationen dargestellt. Dritter Aspekt: Die Einfluss-Faktoren und der Mechanismus der Ablagerungsbildung werden beschrieben und in Motor-Funktionsprüfstand- und in Labor-Versuchen nachgestellt. Insbesondere der Einfluss von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen und der Aufbau von organischen Polymeren auf Basis von Phenol-Aldehyd-Harzen, als auch Netzwerk Bildungsmechanismen mit Biodiesel-Molekülen und Veresterungs-Reaktionen haben sich als signifikante Mechanismen herausgestellt. Darüber hinaus kann ein starker Einfluss der Abgas- und Kühler-Temperaturen nachgewiesen werden. Je größer die Temperaturdifferenz zwischen Kühlwasser-Temperatur und Abgas-Temperatur ist, desto besser werden die chemischen Komponenten auf der Kühler-Oberfläche abgeschieden. Zusätzlich verstärken Abgas-Temperaturen bis zu 800 Grad C die Pyrolyse-Reaktionen und damit die Bildung von Netzwerken aus polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen. In Verbindung mit anschließenden Abkühlphasen werden die kondensierten Abgas-Bestandteile abgekühlt und der Status einer Netzwerk-Bildungs-Reaktion ´eingefroren´. In Zusammenspiel mit Dieselruß-Partikeln wird eine Oberfläche geschaffen, die weitere Abgas-Komponenten aufzunehmen vermag. Die sich daran anschließenden Hoch-Temperatur-Phasen pyrolysieren das organische Material und erzeugen damit eine feste und festhaftende Oberfläche bzw. Isolationsschicht. Die im Abgas enthaltene Wärme kann nicht mehr über den Wärmetauscher abgeführt werden und die Pyrolyse-Reaktionen werden durch steigende Temperaturen an der Oberfläche verstärkt. Die Ablagerungsbildung katalysiert sich selbst.
The agreement on the 17 Sustainable Development Goals (SDGs) by the UN General Assembly in Septem-ber 2015 was a milestone in the common history of international development and sustainability govern-ance. However, in order to be effective, it is necessary to identify and to define suitable instruments that can be applied in order to fulfill the ambitious goal catalogue. Therefore, the underlying thesis examines the concept of Village Savings and Loan associations (VSLAs) with regard to its mechanisms that operate towards an attainment of the respective goal category. VSLAs are self-government, autonomous and democratically organized Microfinance Institutions (MFIs). They consist of a maximum of 25 mostly fe-male members, who know and trust each other. The work is carried out within a qualitative-empirical research design applied in central Cameroon, which has to some extent exemplary character for sub-Saharan Africa. In this manner, guided experts interviews were conducted with VSLA-presidents as well as with field officers that are creating and accompanying VSLAs. A first part addresses the historical evolu-tion of the SDGs and the theoretical and actual implications of Microfinance and the VSLA-methodology. After considering the methodological proceeding, the results are presented, discussed and summarized in a conclusion. All in all, 22 mechanisms for the attainment of nine SDG-categories are identified and de-scribed. Of particular importance is the key role of the credits to trigger fruitful activities that generate financial wealth, economic growth and employment. Furthermore, the savings of the members are an important factor for the school enrollment of the members´ children. Additionally, a combination of the credits and the solidarity fund improves the medical treatment of the members and their families. In con-trast to that, direct mechanisms supporting the nutritional situation or gender equality in the research field are found to have a limited importance. Moreover, none of the identified mechanisms targets the environmental sphere of the SDG-catalogue. This is weighty in light of an increasing noticeability of the impacts of climate change for the involved population group. Nonetheless, the VSLA-concept is a simple way to effectively address the social and the economic aspects of the SDG-catalogue. In this manner, a further development of the instrument could include the canalization of the capital of international de-velopment co-operation through the VSLAs as democratic and transparent grassroots-institutions.
Since 2000, data generation has been growing rapidly from various sources, such as Internet usage, mobile devices and industrial sensors in manufacturing. As of 2011, these sources were responsible for a 1.4-fold annual data growth. This development influences practice and science equally and led to different notations, one of the most popular one is Big Data. Besides organization with a business model based solely on Big Data, companies have started to implement new technologies, methodologies and processes in order to deal with the influx of data from different sources and structures and benefit the most of it. As the progress of the implementation and the degree of professionalism regarding data analysis differs amongst industries and companies, latter ones are faced with a lack of orientation regarding their own stage of development and existing relevant capabilities in order to deal with the influx of data as only a few best practices exist. Therefore, this research project develops a maturity model for the assessment of companies capabilities in the field of data analysis with a focus on Big Data. Basis for the model development is a construction model, developed along the criteria of Design Science Research. The developed model contains the different levels of maturity and related measurements for the evaluation of a companies Big Data capabilities with a focus on topics along the dimensions data and organization. The developed model has been evaluated based an application to different companies in order to ensure the practical relevance. The structure of the thesis is the following: In a first step, a structured literature review is carried out, focussing on existing maturity models in the field of Big Data and nearby fields as Business Intelligence and Performance Management Systems. Based on the identified white spots, a design science research oriented construction model for the maturity model development is designed. This model is applied subsequently.
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie sich die Qualität der sozialen Beziehung zwischen einem Mitarbeiter und seinem Vorgesetzten auf den Umgang mit Konflikten auswirkt. Zur Charakterisierung der Beziehungsqualität unterscheiden wir fünf Beziehungstypen: die Proto-Beziehung, die Tausch-Beziehung, die regulierte Beziehung, die Werte-Beziehung und die Lern-Beziehung. Als empirische Grundlage dienen sieben konkrete Konflikte aus der Arbeitswelt. Die Beschreibung und Analyse dieser Konflikte erfolgt in getrennten Gesprächen mit den beiden Konfliktparteien. In der explorativ angelegten Studie erweisen sich so-wohl die theoretische Grundlage als auch der methodische Ansatz als tragfähige Konzepte zur Analyse von Vorgesetzten-Mitarbeiter-Beziehungen.
Die Bedeutung einer ausgewogenen Nachhaltigkeitskommunikation wächst in der Unternehmenswelt sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene kontinuierlich. Das Ziel dieser Dissertation ist es, die unterschiedlichen Arten der Nachhaltigkeitskommunikation multinationaler Unternehmen (MNE) zu analysieren und den Stellenwert des Herkunftslandes innerhalb der Nachhaltigkeitskommunikation von MNE zu ermitteln. Die Nachhaltigkeitskommunikation von MNE wird im Rahmen dieser Dissertation als integrierte oder nicht integrierte
Die theoretische Annahme, dass Partizipation - definiert als aktive Teilhabe an relevanten Entscheidungsprozessen - einen positiven Effekt auf das psychische Wohlbefinden hat, spiegelt sich in einer fragmentarischen empirischen Befundlage. Vor diesem Hintergrund und in Hinblick auf die defizitäre Bildungslandschaft Brasiliens, widmet sich diese Arbeit der Untersuchung des Prinzips Partizipation als wesentliches Merkmal einer guten gesunden Schule. Die Ergebnisse zeigen, dass Partizipation ein mehrdimensionales Konstrukt ist, das als Produkt der Partizipationssituationen unter Berücksichtigung des Partizipationsgrades und der Partizipationskohärenz im Querschnitt aller möglichen Handlungsfelder von Schule und damit als Partizipationsqualität verstanden werden muss. Mit Hilfe einer Fragebogenerhebung wurden Daten von insgesamt 175 Lehrkräften staatlicher und privater Primarschulen der südbrasilianischen Stadt Joinville ausgewertet. Ein Effekt von Partizipationsqualität auf das psychische Wohlbefinden lässt sich für die Zielgruppe der Lehrkräfte privater Schulen bestätigen.
Diese Arbeit stellt eine Pionierarbeit zum Thema Keyline Design als ganzheitliches Gestaltungskonzept für landwirtschaftliche Betriebe im deutschsprachigen Raum dar und ist aus der Zusammenarbeit mit Akteuren der Gemeinschaft Schloss Tempelhof in Süddeutschland entstanden. Keyline Design hat zum Ziel, durch systematische Planung von landwirtschaftlicher Flächennutzung und Tiefenlockerung in einem topographieabhängigen Kultivierungsmuster, die Bodenfruchtbarkeit zu steigern sowie Wasserfluss auf Landschaften kontrolliert zu nutzen und gleichmäßig zu verteilen. Vor dem Hintergrund von Bodendegradation durch landwirtschaftliche Praktiken und sich verändernde klimatische Bedingungen, stellen divers gestaltete Landschaften eine wichtige Anpassungsstrategie zum Schutz gegen Extremwetterereignisse dar. Keyline Design hat bisher innerhalb dieses Diskurses in Zentral- und Nordeuropa wenig Beachtung erfahren. Für die transdisziplinäre Zusammenarbeit wurde innerhalb dieser Arbeit eine Vorgehensweise zur Erstellung eines Keyline Entwicklungsszenarios entwickelt: Mithilfe eines transdisziplinären Arbeitstreffens und einem online Fragebogen wurden die Ziele und Entwicklungswünsche der 140 Personen umfassenden Gemeinschaft Schloss Tempelhof erfasst und auf Basis eines Keyline Kultivierungsmusters ein Entwicklungsszenario für die landwirtschaftliche Flächennutzung erstellt. Keyline Design wurde als Planungskonzept für die topographieabhängige Integration von Agroforstsystemen, wie Pufferzonen, Waldweiden und Alley Cropping, sowie für die Platzierung von Wasserkörpern genutzt. Die Ergebnisse des Entwicklungsszenarios zeigen, dass das erarbeitete Kultivierungsmuster von der Topographie abhängig ist, die Ausgestaltung des Szenarios jedoch vor allem vom Kontext der Akteure. Durch den geringen Bekanntheitsgrad und mangelnde wissenschaftliche Datenlage zu der Wirksamkeit von Keyline Design eröffnet diese Arbeit Anschlusspunkte für vielfältige weitere Forschungsvorhaben.
Verbräuche von Arzneistoffen, die auf das menschliche Nervensystem wirken (Neurologika), unterliegen aufgrund der auf dem Markt befindlichen Arzneistoffvielfalt einem ständigen Wandel. Zudem waren die Haupteintragspfade für Neurologika in die aquatische Umwelt bisher nicht eindeutig geklärt. Haushalte (diffuser Eintrag) und Einrichtungen des Gesundheitswesens (punktueller Eintrag), wie psychiatrische Fachkliniken oder Pflegeheime, wurden als maßgebliche Eintragspfade diskutiert. Ziel dieser Arbeit war es deshalb, Arzneimittelverbräuche und damit verbundene Arzneistoffemissionen durch Haushalte und Einrichtungen des Gesundheitswesens mit Hilfe einer neu entwickelten Methode abzuschätzen. Bei dieser Methode wurde das jeweilige Ausmaß der Emissionen durch die Kalkulation von Abwasserkonzentrationen und den Vergleich von Verbrauchsmengen an Arzneistoffen bestimmt. Im Ergebnis konnte gezeigt werden, dass sich Arzneimittelverbrauchsmuster in psychiatrischen Fachkliniken und Pflegeheimen von denen in allgemeinen Krankenhäusern und Haushalten unterscheiden. Außerdem konnte mit dieser Methode deren jeweiliger Beitrag am gesamten Arzneistoffeintrag in das kommunale Abwasser eingeschätzt und in hohen Mengen in das Abwasser eingetragene Arzneistoffe identifiziert werden. Durch Haushalte wurde das hinsichtlich des Umweltverbleibs und -verhaltens wenig untersuchte Antiepileptikum Gabapentin in hohen Mengen in das Abwasser eingetragen. Die Bedeutung von Einrichtungen des Gesundheitswesens am Arzneimitteleintrag in das kommunale Abwasser konnte für alle untersuchten Einrichtungstypen im Vergleich zu Haushalten als gering eingestuft werden. Bestimmte einrichtungstypische Arzneistoffe, insbesondere Neurologika, können bei regionaler Betrachtung jedoch eine größere Rolle spielen. Insbesondere Quetiapin wurde in psychiatrischen Fachkliniken und Pflegeheimen als Substanz mit hohen Verbrauchsmengen und hohem Emissionspotential identifiziert. Ausgehend von diesen Erkenntnissen wurden Gabapentin und Quetiapin tiefergehend hinsichtlich ihres Verbleibs und ihres Verhaltens in der aquatischen Umwelt charakterisiert. Beide Arzneistoffe wurden bei verschiedenen Startkonzentrationen zur Simulation eines technischen Behandlungsverfahrens mit UV-Licht bestrahlt. Im weiteren Verlauf wurden Gabapentin und Quetiapin und die jeweilige Muttersubstanz im Gemisch mit gebildeten Phototransformationsprodukten hinsichtlich biologischer Abbaubarkeit im Closed Bottle Test und im Manometrischen Respirationstest nach OECD-Richtlinien und hinsichtlich toxischer Eigenschaften im Leuchtbakterientest und im Umu-Test beurteilt. Die Strukturaufklärung von Photo- und Biotransformationsprodukten erfolgte mittels hochauflösender Massenspektrometrie. Im Ergebnis konnten weder Gabapentin noch Quetiapin bei hohen Startkonzentrationen durch Photolyse über 128 min mineralisiert oder vollständig eliminiert werden. Identische Phototransformationsprodukte wurden bei unterschiedlichen Startkonzentrationen für die UVBehandlung gebildet. Die Arzneistoffe Gabapentin und Quetiapin waren nach OECD-Richtlinien im Closed Bottle Test nicht leicht biologisch abbaubar. Die photolytischen Gemische von Gabapentin sind nicht besser als Gabapentin selbst abbaubar und die Phototransformationsprodukte wurden im Closed Bottle Test ebenfalls nicht eliminiert. Auch das photolytische Gemisch von Quetiapin im Closed Bottle Test war nicht besser biologisch abbaubar als Quetiapin selbst. Die Phototransformationsprodukte von Quetiapin und Quetiapin selbst unterlagen beim Closed Bottle Test und im Manometrischen Respirationstest verschiedenen biologischen Transformationsprozessen und führten zur Bildung von verschiedenen Biotransformationprodukten. Das in biologischen Abbautests von Quetiapin maßgeblich gebildete Biotransformationprodukt BTP 398 konnte in diversen Flusswasserproben nachgewiesen werden. Dies lässt sich höchstwahrscheinlich damit erklären, dass BTP 398 unter anderem auch beim humanen Metabolismus gebildet wird. Die Langzeit-Leuchthemmung und die Zellvermehrungshemmung im Leuchtbakterientest stiegen im Verlauf der Photolyse von Gabapentin durch Bildung von Phototransformationsprodukten. Dies deutet auf eine erhöhte Toxizität der Phototransformationsprodukte im Vergleich zu Gabapentin hin. Bei Quetiapin war unter Photolyse keine Abnahme der schon vorhandenen Toxizität beim Leuchtbakterientest zu erkennen. Gabapentin, Quetiapin und deren Phototransformationsprodukte wiesen im Umu-Test keine Genotoxizität auf. …
In der vorliegenden kumulativen Dissertation geht es um das Selbstkonzept von Schülerinnen und Schülern im Kontext schulischer Inklusionsprozesse und aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen. Für empirische Studien aus dem Bereich der Selbstkonzept- und Inklusionsforschung stellt die valide und zielgruppengerechte Messung des Selbstkonzepts eine wichtige Voraussetzung dar. In der ersten und dritten Studie wird daher die Entwicklung und Validierung eines deutschsprachigen Messinstruments zur Erfassung des Selbstkonzepts bei Jugendlichen der Sekundarstufe I (Studie I) und bei Grundschülern (Studie III) beschrieben. Es wurden Testanalysen auf der Datenbasis einer Stichprobe von N = 1 907 Schülerinnen und Schülern verschiedener Schulformen (n = 294 Förderschülerinnen und Schüler) und N = 416 Kindern der 4ten Klassenstufe durchgeführt. Konfirmatorische Faktorenanalysen bestätigten die postulierte achtfaktorielle Struktur. Die Messinvarianz über Geschlecht und Schulform konnte belegt werden. Zusammenhänge mit Außenkriterien wiesen auf eine zufriedenstellende Validität der Selbstkonzeptskalen hin. Die Reliabilitätsschätzungen fielen allgemein gut aus. In der zweiten Studie wurde empirisch überprüft, inwieweit sich multiple Selbstkonzeptfacetten von Schülerinnen und Schülern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf im Schwerpunkt Lernen (SPF-L) in Abhängigkeit von der Beschulungsart unterscheiden. Zusätzlich wurden das allgemeine und das schulische Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern mithilfe quantitativer und qualitativer Befragungen, im Sinne eines Mixed-Method-Ansatzes, erfasst. Inklusiv beschulte Schülerinnen und Schüler mit SPF-L wiesen ein deutlich schlechteres akademisches Selbstkonzept auf als die Jugendlichen an Förderschulen und die Schülerinnen und Schüler ohne SPF. Für das generelle Selbstwertgefühl, Aussehen und die sozialen Selbstkonzeptfacetten Eltern- und Mitschülerbeziehung zeigten sich keine Unterschiede. Jugendliche mit SPF-L hatten unabhängig von der Beschulungsform ein besseres Selbstkonzept der Lehrerbeziehung. In der vierten Studie wurde anhand einer Stichprobe von N = 2 950 Schülerinnen und Schülern verschiedener Schulformen untersucht, welche Facetten des Selbstkonzepts die wichtigsten Prädiktoren für ein positives generelles Selbstwertgefühl bei Jugendlichen darstellen und ob es Unterschiede hinsichtlich des Geschlechts und der Schulform gibt. Die Ergebnisse zeigten, dass das Selbstkonzept des Aussehens den wichtigsten Prädiktor für ein positives Selbstwertgefühl darstellt; insbesondere für Mädchen. Andere Selbstkonzeptfacetten spielen eine deutlich geringere Rolle.
Water is an essential natural resource, yet we are experiencing a global water crisis. This crisis is first and foremost a crisis of governance rather than of actual physical resources. Capacities of single, unitary states are severely challenged by the complex, multi-scalar, and dynamic structure of contemporary problems in water resource management. New modes of governance stress the potential of public participation and scalar restructuring for effective and legitimate environmental decision-making. However, a lack evidence on the actual implementation and instrumental value of novel governance modes stands in stark contrast to the strong beliefs and assumptions that often see these being propagated as ´panaceas´ or ´universal remedies´. With this doctoral dissertation I aim to contribute to a deeper understanding of the implementation and performance of public participation and scalar restructuring in environmental governance, and particularly to engage in systematic research into the contextual factors that shape the performance of such governance innovations. Based on the conceptual approaches of participatory, multi-level governance and scale, I advance a conceptual framework specifying mechanisms and important contextual factors describing the potential of participation and rescaling to impact on the efficacy of environmental decision-making. Applying this framework, I employ a mixed-methods approach combining qualitative, quantitative, set-theoretic, and review methods, with the aim of maximising the validity of results. Drawing on the institutional frame of the European Water Framework Directive (WFD), I first assess the extent and conditions under which participation and rescaling are actually implemented in the European water resource management regime. Subsequent analyses examine whether these governance shifts, where implemented, actually lead to environmentally effective and legitimate political decisions, and foster social outcomes. Results indicate that actual changes in governance structures remain modest, whereas previous institutional structures and experiences prove rather durable. Hence, despite recent shifts distributing authority towards alternative actors and scales, the state has persisted in its role as central authority in the European water resource management regime. To the extent that they were implemented, public participation and rescaling were generally positively related with the environmental effectiveness and legitimacy of political outcomes. The analysis provides a context-sensitive understanding, by unravelling the supposedly linear relationship between governance inputs and outputs to develop a more nuanced picture of the governance process rather as a composition of multiple, interdependent causal mechanisms that, depending on their actual configuration, lead to various outcomes. In this way, particularly the tension between legitimacy and effectiveness of political outcomes is disentangled, with both being seen as the result of distinct but interrelated properties of the governance system and its contextual circumstances. The thesis furthermore provides insights of practical and policy relevance, highlighting the need and potential to take a context-sensitive perspective in policy design and decision-making. The framework paper and the Ph.D. thesis thus together enhance academic understanding of environmental governance and its potential contributions to sustainability transitions.
Die vorliegende Bachelorarbeit gibt einen Einblick in das Konzept der Transkulturalität nach Wolfgang Welsch. Angesichts der Erkenntnisse Welschs wird ein Modell für transkulturelle Kompetenz entwickelt und vorgeschlagen, welches sich maßgeblich an dem 3-Säulen-Modell transkultureller Kompetenz nach Dagmar Domenig sowie dem Kompetenzmodell für den Lernbereich Globale Entwicklung des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) orientiert. Orientierungs-wissen (Erkennen), Selbstreflexion (Bewerten) und Empathie (Handeln) bilden die drei Säulen des hier neu vorgeschlagenen Konzeptes. Ausgehend von dem handlungs-orientierten Kommunikationsprinzip der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg soll die Bedeutung der Selbstempathie in Bezug auf die drei genannten Säulen dargestellt werden. Ziel der Arbeit ist es daher - neben der Entwicklung des Kompetenzmodells - zu diskutieren, inwiefern Selbstempathie notwendige Voraus-setzung für die Förderung transkultureller Kompetenz ist.
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Erlebnisqualitätsmessung. Hierfür werden sowohl der Erlebnisbegriff als auch der Customer Experience Management Ansatz herangezogen als auch Modelle zur Qualitätsmessung analysiert. Das Customer Experience Management kann als Weiterentwicklung des klassischen Qualitätsmanagements verstanden werden und integriert insbesondere die Ansätze des Markenmanagements. Schließlich liefert der empirische Teil der Arbeit wesentliche Erkenntnisse darüber, wie Erlebnisqualität gemessen werden kann und wodurch sie beeinflusst wird. Dies erfolgt am Beispiel einer durch einen Reiseveranstalter organisierten Badepauschalreise, sodass die Ergebnisse unmittelbar in Implikationen für die künftige Gestaltung einer Urlaubsreise münden.
This study aims to answer four main research questions regarding the roles, strategies, barriers, and representation of the media and environmental nongovernmental organisations (ENGOs) in environmental communication in Malaysia. From a theoretical lens, this study has incorporated the essential concepts of media, ENGOs, and environmental communication from both Western and Asian, particularly Malaysian perspectives as primary points of reference. For the purpose of this study, a total of 13 interviewees from Media A and Media B and 11 interviewees from ENGO A and ENGO B were chosen for the qualitative interview while 2,050 environmental articles were collected as samples from Media A´s and Media B´s newspapers along with ENGO A´s and ENGO B´s newsletters from the period 2012 to 2014 for the quantitative content analysis. Specifically, the findings from interview confirmed that both the Malaysian media and ENGOs have shared quite similar roles in environmental communication, particularly in environmental legitimacy (creating trust, credibility, and relationships with the public), in democracy (acting as a watchdog and mobilising the public sphere), and in constructing public mind about environmental problems. Pictures undoubtedly were one of the most vital tools in social construction, especially for presenting the reality of the environmental problems to the public. This was in harmony with the results of the quantitative content analysis, where more than 60% of pictures were found on environmental articles in media newspapers and ENGOs newsletters. Malaysian media and ENGOs have shared two common strategies in environmental communication, namely campaigning and collaboration with other stakeholders, while the ENGOs have two extra strategies: advocacy and lobbying strategies. Malaysian media and ENGOs also have collaborated with each other and the level of collaboration between them was at the coordination (medium) level. Both social actors especially the media were also relied heavily on their sources for environmental articles and the result of quantitative content analysis showed that the government was the main source for media newspapers, whereas other ENGOs and laypersons were the main sources for ENGOs´ newsletters. There are also colossal barriers faced by both Malaysian media and ENGOs throughout the process of environmental communication and some of the barriers faced by both media and ENGOs include the problem with limited knowledge of the environment, while some other barriers, like media laws and ownership, were only faced by the media; other barriers such as funding problems were specifically faced by the ENGOs. In terms of representation of environmental information, the Malaysian media make more presentations on environmental problems, especially on topics like floods, wildlife and water crises in their newspapers, while ENGOs have given more attention to environmental effort topics such as conservation and sustainable living in their newsletters. Surprisingly, not only the media but also the ENGOs used the same (news) values like timeliness, proximity, and impact as criteria for the selection of environmental issues for their publications. Other factors such as the background of the organisation and the interest of journalists or editors also influence the selection of environmental issues. It is hoped that the proposed theoretical framework of this study can serve as a crucial guideline for the development of environmental communication studies, especially among the media and ENGOs not only in Malaysia but also in other (Southeast) Asian regions that share a similar background.
Durch die fortschreitende Intensivierung der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Deutschland wird im Rahmen der Ertragsteigerung oftmals ein erhöhter Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden beobachtet. Da bislang nur wenige Abstandsauflagen zu Saumbiotopen bei der Zulassung von Substanzen festlegt wurden und darüber hinaus durch Abdrift, vor allem in Hauptwindrichtung von Agrarflächen, eine ungewollte Applikation ausgebrachter Fungizide auf Waldsäume (hier: Nichtzielfläche) anzunehmen ist, kann eine Gefährdung von Nichtzielorganismen nicht ausgeschlossen werden. Durch einen zulässigen Einsatz von Fungiziden im Forst und in Baumschulen werden Bestände auch unmittelbar mit Pestiziden exponiert. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Symbiose zwischen Bäumen als Nichtzielpflanzen und Ektomykorrhiza-Pilzen (ECM) als Nichtzielorganismen unter Fungizid- und Herbizid-Exposition untersucht. Als Modellsubstanzen wurden sowohl Pestizide mit einer Zulassung für Forstwirtschaft und Baumschulen wie auch mit Ackerbauzulassung gewählt. Die Anwendungsbereiche werden durch Konzentrationsniveaus (100% bzw. 10% der empfohlen Aufwandmenge, AM) abgebildet. Buchen, welche eine intakte Symbiose mit Ektomykorrhiza aufweisen, sind besser an ihre Umwelt angepasst und verfügen über Standortvorteile aufgrund einer effektiveren Nährstoff- und Wasseraufnahme. Diese Symbiose reagiert sensibel auf anthropogene Störungen wie Pestizidanwendungen. Die Substanzen können dabei sowohl über eine direkte Wirkung auf die Mykorrhiza-Pilze, wie auch über eine indirekt schädigende Wirkung auf die Wirtspflanze, die Symbiose beeinflussen. Ziel der Arbeit war es zu untersuchen, ob und welche Auswirkungen auf den Endpunkt Myzelwachstum von Ektomykorrhiza Pilzen durch eine Exposition zu beobachten sind. Zur Gefährdungsabschätzung wurden gemessene Pestizidkonzentrationen (MEC) in Gewächshausversuchen bestimmt; ECx Werte aus Konzentrations-Wirkungskurven ermittelt und die daraus resultierenden ökotoxikologischen Kenngrößen QR (Quotient Ratio) und TER (Toxic Exposure Ratio) berechnet. Dazu wurden zunächst in vitro Hemmversuche unter definierten Laborbedingungen durchgeführt. Als Endpunkt wurde das Myzelwachstum von Ektomykorrhiza-Pilzen definiert und entsprechende Kenngrößen wie EC10, EC50 und EC90 Werte für verschiedene Pestizid- ECM Modelle ermittelt. Als Modellorganismen wurden Pisolithus arhizus, Hebeloma crustuliniforme, Lyophyllum sp. und Cenococcum geophilum eingesetzt. Als Pestizide wurden die Wirkstoffe Quinoxyfen, Boscalid, Tebuconazol, Azoxystrobin sowie die Formulierungen Orius, Collis und Basta untersucht. Ergänzend dazu wurden Expositionsversuche im Gewächshaus durchgeführt und die Konzentrationen und Verteilungen der Wirkstoffe Tebuconazol und Boscalid in den Kompartimenten Boden1, Wurzelnaher Boden2 und Wurzel bestimmt. Hierzu wurde eine Methode zur Aufbereitung, Extraktion und Analyse mittels LC- MSMS in den verschiedenen Kompartimenten entwickelt. Ebenfalls wurde eine Methode zur Messung der Substanz Tebuconazol im Myzel von Pisolithus arhizus entwickelt. Aufgrund der Ergebnisse konnte gezeigt werden, dass die Toleranz der Mykobionten auf eine Exposition von dem untersuchten Testorganismus und dem eingesetzten Wirkstoff sowie dessen Konzentration abhängt. Hierbei wurde für den sensibelsten Testorganismus im Versuch, Pisolithus arhizus, ein EC50 Wert kleiner 0,026 ng g-1 für eine Exposition mit Orius ermittelt. Für eine Exposition von Pisolithus arhizus mit dem Herbizid Basta wurde ein EC50 Wert von 0,4% AM entsprechend 6 g ha -1 Glufosinat berechnet. in dem für die Symbiose relevanten Kompartiment Wurzelnaher Boden Wirkstoffkonzentrationen im Bereich von 100 - 500 ng g-1 für Boscalid und 150 - 700 ng g-1 für Tebuconazol bestimmbar sind. in dem Kompartiment Wurzel sowohl der Wirkstoff Tebuconazol wie auch Boscalid nachgewiesen werden konnte. im exponierten Myzel von Pisolithus arhizus der Wirkstoff Tebuconazol nachgewiesen werden konnte. Es wird somit von einer Bioverfügbarkeit der Substanz Tebuconazol ausgegangen. aufgrund der Datenlage und einer Berücksichtigung eines TER-Wertes < 5, für nahezu alle Kombinationen ein erhöhtes ökotoxikologisches Risiko anzunehmen ist. Einzig für eine Exposition mit 10% AM Boscalid auf den Testorganismus Cenococcum geophilum konnte ein TER > 9 ermittelt werden. Somit erscheinen weitere Untersuchungen bezüglich der Auswirkung von Pestiziden auf die Nichtzielorganismengruppe Ektomykorrhiza sinnvoll und notwendig. Für die Bewertung muss ein geeignetes Testsystem für Bodenmikroorganismen wie Mykorrhiza-Pilze standardisiert und validiert werden. Die entwickelte und angewendete Plattenmethode als Standardmesssystem erscheint dafür geeignet. Im Rahmen der Pestizidzulassungen müssen in Zukunft möglicherweise Mykorrhiza-Symbiosen bedacht werden und Schutzmaßnahmen wie Anwendungsbeschränkungen oder Abstandsregelungen zu Saumbiotopen überdacht werden.
Die Verwendung lokaltypischer Baumaterialien gilt als ein wichtiges prägendes Merkmal von Städten mit historischer Bausubstanz. Für Norddeutschland ist es i. d. R. der sichtbar verbaute rote Backstein, dem diese prägende Wirkung zugeschrieben wird. Mit Begriffen wie ›Backsteingotik‹ oder ›Backsteinstadt‹ wird die herausragende Bedeutung des Materials für Architektur und Stadtbild noch betont. Die niedersächsische Stadt Lüneburg ist eine solche ›Backsteinstadt‹. Backsteine wurden hier schon im Mittelalter hergestellt und verbaut; keine Fassadengestaltung wird auch bei Neubauten als so selbstverständlich angesehen wie die aus rotem Ziegelmaterial. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, warum das Material Backstein für das Stadtbild von Lüneburg eine so zentrale Rolle spielt. Es wird untersucht inwieweit sich dieses Stadtbild als logische Folge der Nutzung lokal vorhandener Rohstoffe erklären lässt und in welchem Maß weitere Umstände Einfluss auf die Bausubstanz und das Bild der Stadt hatten bzw. haben. Um sowohl rohstoffgeologische, technik- und bauhistorische Aspekte als auch den zeitspezifischen Wandel gesellschaftlicher Aneignungsprozesse und deren Auswirkungen in die Untersuchungen einbeziehen zu können, wird ein bestehender kulturgeographisch-konstruktivistischer Ansatz aus der Landschaftsforschung um eine historisch-geographische Perspektive erweitert und auf den Begriff des Stadtbilds übertragen. Diese Herangehensweise ermöglicht es, bisher ungeklärte Fragen zum Lüneburger Backstein zu beantworten und übergeordnete Zusammenhänge zu verdeutlichen. Darüber hinaus wird klar, wie unauflösbar dicht die physisch-materielle Dimension der Backsteinstadt mit der Historizität ihrer sozialen Konstruktion verwoben ist.
Die kumulative Dissertation ´CSR-Berichterstattung als Teil unternehmerischen Kommunikationsmanagements und als Beitrag zur Unternehmensreputation´ stellt dar, wie CSR-Berichterstattung als Kommunikationsinstrument einen Beitrag zur Unternehmensreputation leisten kann. Zwei Artikel befassen sich mit CSR-Berichterstattung im deutschen bzw. im weltweiten Bankensektor. Die Ergebnisse des ersten Artikels zeigen, dass die zehn größten deutschen Banken in vier verschiedene Kategorien von Berichterstattern eingeteilt werden können. Der zweite Artikel zeigt, wie die 106 weltweit größten Banken ihre Corporate Websites für CSR-Kommunikation und -Berichterstattung nutzen und welche Kommunikationsmuster es gibt. Der dritte Artikel diskutiert CSR-Berichterstattung anhand von Theorien zum Signalling und zur Wahrnehmung durch Stakeholder. Sein wichtigster Beitrag ist ein konzeptionelles Framework für CSR-Berichterstattung, das zeigt wie ein CSR-Bericht als Kommunikationssignal zwei Filter passieren muss, sodass sich hierdurch die CSR-Reputation vorteilhaft oder unvorteilhaft verändern kann.
Die Qualität der Risikoberichterstattung der DAX 30 - Empirische Analyse der Einhaltung des DRS 20
(2016)
With this dissertation, I present a human resources approach to entrepreneurship through selection and training of small-business owners in developing countries. Entrepreneurship is an important source of employment, innovation, and general economic prosperity (Autio, 2005; Walter et al., 2005; Reynolds et al., 2005; Kuratko, 2003). In developing countries, job creation through business ownership is especially important because job opportunities are limited (Walter et al., 2005; Mead & Liedholm, 1998). Strengthening the small business sector is one of the best ways to reduce poverty and increase economic growth (Birch, 1987). Thus, this dissertation adds to the scientific literature in taking a human resources approach to entrepreneurship: selecting and training entrepreneurs. Selection has widely been researched on in various scientific fields like human resource management, industrial-, work-, and organizational psychology, but only partly focusing on selection of entrepreneurs. Regarding training, there exists a fair amount of studies that focus on entrepreneurship education, but a lot of them suffer from substantial heterogeneity and methodological flaws (Glaub & Frese (2011); McKenzie & Woodruff (2013)). The dissertation combines the ideas of using selection procedures for entrepreneurs with the idea of teaching entrepreneurial skills.
pdf 1: Architekturführer und Interviews mit pdf 2: Kurt Hölzer pdf 3: Carl-Peter von Mansberg pdf 4: Daniel Libeskind pdf 5: Oliver Opel pdf 6: Robert Ketterer pdf 7: Ulrich Tränkmann
Der vorliegende Beitrag berichtet über empirische Ergebnisse zur Arbeitszufriedenheit und zu den Arbeitsbedingungen von ausländischen Arbeitnehmern. Er stützt sich dabei auf die Daten des Sozioökonomischen Panels. Betrachtet werden Personen, die aus den sogenannten Gastarbeiterländern Türkei, Italien, Spanien, Griechenland und dem ehemaligen Jugoslawien stammen. Außerdem erfolgt eine Eingrenzung auf die Gruppe der Arbeiter. Umfängliche Untersuchungen zur Arbeitssituation der ausländischen Arbeitnehmer wurden insbesondere in den 1970er Jahren angestellt, so auch im Mannheim-Paderborner Ausländerprojekt, auf dessen Hauptergebnisse im vorliegenden Beitrag ebenfalls kurz eingegangen wird. Daran anknüpfend geht es im Weiteren um die Frage, ob sich in den letzten 30 Jahren die Arbeitsbedingungen und der Arbeitszufriedenheit der ausländischen Arbeiter merklich verändert haben.
After being administrated to humans or animals, pharmaceuticals may be metabolized by a variety of mechanisms and pathways within the body. Once these compounds and/or their metabolites are excreted, they may undergo degradation in the aquatic environment. Unfortunately, a rapid and complete mineralization cannot always be guaranteed, whereas relatively stable transformation products (TPs) may be formed. The largest part of older studies focused on investigation of the elimination kinetics of parent compounds without considering the amount and chemical structure of individual TPs. Only recently, there is an increasing trend to deliver such information. Nevertheless, since drugs are defined as significant environmental pollutants, it is not only important to elucidate their TPs, but also necessary to investigate whether these formed compounds preserve the same mode of action as the parent compound or are even more toxic. Thus, two main objectives of this thesis can be formulated. Firstly, to highlight the concern originated by metabolites and transformation products of pharmaceuticals that contaminate the environment. Hereby, the already-published knowledge on TPs within a certain selection of drugs is assessed to exemplify the number and quality of the existing information on their TPs. Secondly, to particularly investigate the fate of the antibiotic ciprofloxacin (CIP). This is done by (a) evaluating the suitability and sustainability of the photolytic decomposition as an advanced water treatment technique, (b) monitoring the course of genotoxicity of the irradiated mixtures using a battery of genotoxicity and cytoxicity in vitro assays, and (c) considering the potential genotoxicity for CIP´s individual TPs by the employment of in silico approaches using quantitative structure activity relationships (QSAR) models. This thesis based on the results and conclusions of five articles, which can be found in the appendix. A systematic literature review was conducted on the current state of knowledge on pharmaceuticals and its derivatives in the environment. Two groups, namely antibiotics and anticancer drugs, were considered more closely with respect to the availability of chemical structures for their TPs. Furthermore, the photodegradation of CIP as well as a preliminary toxicity assessment of its identified TPs were investigated in three research papers. An extensive review with a table at its core shows the existing data on 158 TPs, which already have an assigned registry number in chemical abstracts service (CAS-RN), was presented. In total, 294 TPs, identified with chemical structures in the literature, were found for 15 compounds out of the 21 that were selected as target compounds. Eleven TPs, created from CIP, were identified by high-performance liquid chromatography/high-resolution multiple-stage mass spectrometry. It was detected that the transformation of CIP mainly occurred through substitution of fluorine, defluorination, hydroxylation of the quinolone core and the breakdown of the piperazine ring. Some of the identified TPs of CIP were predicted as genotoxic by QSAR analysis, while the experimental testing for a few genotoxic and cytotoxic endpoints showed that the potential of the resultant mixtures could be primarily dependent on the concentration of residual CIP. In contrast, irradiation mixtures were neither mutagenic in the Ames Test nor genotoxic in the in vitro Micronucleus Test. It is possible that the effect of the TPs was masked by antagonistic mixture interactions and/or they were not formed at effectively concentrations. Nevertheless, all of the identified TPs of CIP still retained the core quinolone moiety, which is responsible for the biological activity. Thus, a more comprehensive assessment, encompassing more genotoxic endpoints, chemical analysis characterization and exposure analyses, needs to be conducted. Information available on TPs demonstrates that already slight changes in treatment conditions and processes result in the formation of different TPs. Nevertheless, most of the transformation products could neither be identified nor fully assessed regarding their toxicity. This, in turn, presents a major challenge for the identification and assessment of TPs. Hence, from a practical and sustainability point of view, limiting the input of pharmaceuticals into effluents as well as improving their (bio)degradability and elimination behavior, instead of only relying on advanced effluent treatments, is urgently needed. Solutions that focus on this
Auf Grund der stetig wachsenden Menge an Daten gewinnt die automatische Datenanalyse durch Algorithmen zunehmend an Bedeutung. Im Speziellen trägt die Analyse von Texten ohne manuelles Zutun zu einer erhebliche Erleichterung der Extraktion von relevanten Informationen bei. Sprachliche Informationen können neben der Zuordnung zu Kategorien auf Regeln und Muster untersucht werden. Diese Art der Untersuchung fällt in den Bereich des Text Minings und in der vorliegenden Arbeit geht es darum, eine qualitative Inhaltsanalyse zum Thema Nachhaltigkeit nachzuempfinden. Es soll geprüft werden, in wie weit automatisierte Verfahren in der Lage sind, Ergebnisse einer bereits bestehenden Untersuchung zu erzielen. In der Durchführung werden mit der OpenSource Software RapidMiner vier Prozesse erstellt, die darauf abzielen, Zeitungsartikel auf ihren Inhalt zu analysieren. Unter anderem werden eine Assoziationsanalyse und eine Klassifikation realisiert, deren Ziel es ist, den Kontext und die Verwendung des Begriffes der Nachhaltigkeit in den Medien zu untersuchen. Die vorliegende Studie will prüfen, ob automatisierten Methoden im Vergleich zu manuellen Verfahren hinreichende Ergebnisse liefern können, sodass die hiesigen Resultate an denen der zu Grunde gelegten Studie von Fischer und Haucke gemessen werden sollen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Realisierung einer Inhaltsanalyse mit RapidMiner möglich ist und zu erheblichen Zeiteinsparungen gegenüber konventionellen Verfahren führt. Sie zeigen jedoch auch, dass sich die Minderung des Aufwandes in der Ergebnisqualität widerspiegelt und somit der alleinige Einsatz von Text Mining Verfahren zur Analyse von spezifischen Kontexten noch nicht ausreichend ist.