Filtern
Dokumenttyp
- Dissertation (1)
- Research Paper (1)
Schlagworte
- Wahrnehmung (2) (entfernen)
Institut
Die Wichtigkeit, eine soziale Perspektive auf die Mensch-Natur-Beziehung einzunehmen, wird seit langer Zeit erkannt. Die Erforschung sozial-ökologischer Systeme sucht durch den Ausgleich der sozialen und ökologischen Ansichten ein holistisches Verständnis der Mensch-Natur-Beziehung zu erreichen. Hier strebte ich an, ein soziales Verständnis des Sächsischen Gebiets im Herzen Rumäniens zu entwickeln, indem ich erforschte, wie Einheimische die Mensch-Natur-Beziehung betrachten. Zu diesem Zweck verwendete ich die Konzepte der sozial-ökologischen Systeme (SES), der ökosystemischen Leistungen (ES) und der Kulturlandschaften, um die Wahrnehmung der Einheimischen durch empirische Fallstudien zu erfassen. Über eine ausgiebige Recherche bestehender Fachliteratur erstellte ich zuerst eine Übersicht über eine bestimmte Form der Mensch-Natur-Beziehung, in der weder verbrauchbare noch nutzenbringende Werte vorhanden sind (´kulturelle Ökosystemdienstleistungen´). Zweitens, um die Wechselwirkung von dem sozialen zum ökologischen System abzugrenzen und zur Sprache zu bringen, untersuchte ich, wie unterschiedlich die Einheimischen die Landschaften und ihre Funktionen in Südsiebenbürgen wahrnehmen. Diese mit den Landschaften verbundenen Präferenzen verortete ich dann konzeptionell, indem ich die potenzielle Landnutzung und deren Auswirkungen im Hinblick auf das Management verdeutlichte. Drittens, um die Mensch-Natur-Beziehung vom ökologischen zum sozialen System zu erfassen, studierte ich die Nutzung der Ökosystemdienstleistungen durch disaggregierte Personengruppen. Genauer untersuchte ich, welche Faktoren über die ökosystemischen Verfahren und Funktionen hinaus die von der Natur durch den Menschen abgeleiteten Vorteile aus Sicht der potenziellen Nutznießer beeinflussten. Ich entwarf ein Konzept über die vermittelnde Rolle einer Auswahl an zusammenhängenden Faktoren, die der aktuellen Verbreitung der ES in Verbindung mit der Beziehung zwischen den ES und den Vorteilen für den Menschen zugrunde liegen. Viertens, um ein Beispiel der wechselseitigen Mensch-Natur-Beziehung zu erforschen, betrachtete ich einen Sonderfall des Nebeneinanderbestehens von Menschen und Fleischfressern sowie die Mechanismen, welche dieses Miteinander beeinflussen. Auch wenn ich in dieser Dissertation ein umfangreiches und tiefgründiges Verständnis der menschlichen Dimension der untersuchten Systeme ansammelte, wählte ich vier Querthemen, um die Mensch-Natur-Beziehung in Südsiebenbürgen zu erläutern. Diese vier Themen mögen als Grundsäulen eines Verständnisses aus der sozialen Sicht, aber auch als mögliche Ziele für die Forschung oder Politiken dienen. Das erste Thema bezieht sich auf die Werte der Einheimischen, die der Schlüssel des Verständnisses der endemischen Mensch-Natur-Beziehung sind und in künftigen sozial-ökologischen Bewertungen oder politischen Eingriffen nicht zu übersehen sind. Das zweite Thema versteht die Kulturlandschaft in Südsiebenbürgen sowohl als einen physischen als auch einen virtuellen Raum der sozial-ökologischen Wechselwirkung, welcher dem Menschen Naturerfahrungen und sozial-ökologisches Wissens ermöglicht. Das dritte Thema, die Mannigfaltigkeit des sozialen Systems hinsichtlich ihrer Anforderungen an die Landschaft sowie deren Nutznießer der Ökosystemdienstleistungen erweitert die Betrachtungsweise der Mensch-Natur-Beziehungen, kann jedoch zugleich künftig eine Konflikt- oder Entkopplungsquelle sein, wenn sie unangemessen verwaltet wird. Zuletzt spielen die Kleinbauern eine wesentliche Rolle in der Aufrechterhaltung der Mensch-Natur-Beziehung dank ihrer Interaktion mit dem Land und den daraus hervorgegangenen Überzeugungen, aber ihre Werte und ihr Lebensstil sind bedroht.
In einer empirischen Untersuchung werden die Wahrnehmungen der Schüler-Schüler-Beziehungen von hoch vs. niedrig individualistisch, rivalisierend, feindlich und defensiv orientierten Schülern aus 7. Hauptschulklassen im Laufe eines Schuljahres miteinander verglichen. Dabei zeigte sich, dass a) keine Effekte über die Zeit vorliegen, b) die stärksten Unterschiede zwischen hoch und niedrig kompetitiven Schülern in den beiden Lernumweltbereichen Hilfsbereitschaft und Konkurrenzorientierung von Mitschülern liegen, und dass c) die Wettbewerbsorientierung mit dem geringsten Partnerbezug (individualistisch) die höchsten Effekte aufweist. Vor allem das letzte Ergebnis deutet darauf hin, dass den kategorialen Unterscheidungen motivationaler Orientierungen aufgrund des Partnerbezuges (DEUTSCH, 1973) bisher zu wenig Beachtung geschenkt wurde.