Filtern
Erscheinungsjahr
- 2019 (73) (entfernen)
Dokumenttyp
- Dissertation (51)
- Bachelorarbeit (9)
- Masterarbeit (9)
- Arbeitspapier (2)
- Habilitation (1)
- Beitrag in Konferenzband (1)
Schlagworte
- Nachhaltigkeit (5)
- Baurecht (3)
- Governance (3)
- Landwirtschaft (3)
- Steuerungsprozesse (3)
- Sustainability (3)
- Agriculture (2)
- Ethiopia (2)
- Teilhabe (2)
- Äthiopien (2)
Institut
- Fakultät Nachhaltigkeit (25)
- Fakultät Wirtschaftswissenschaften (14)
- Fakultät Bildung (7)
- Institut für Ökologie (IE) (7)
- Fakultät Kulturwissenschaften (5)
- Institut für Management, Accounting & Finance (IMAF) (4)
- Institut für Psychologie (IFP) (4)
- Institut für Ethik und Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung (IETSR) (3)
- Institut für Nachhaltigkeitssteuerung (INSUGO) (3)
- Professional School (3)
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, an den im Ursprung der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) zugrundeliegenden Kooperationsgedanken anzuknüpfen und eine möglichst für alle an Bauvorhaben Beteiligten nachhaltige und akzeptable Lösung für eine gemeinsame Behebung der nicht vermeidbar auftretenden Bauablaufstörungen herauszuarbeiten. Im Rahmen dieser Lösung soll gewährleistet werden, dass die in der Regel notwendigen, baubegleitenden Fehlerkorrekturen effektiv und unkompliziert auf der operativen Ebene gemeinsam durchgeführt werden. Der sofortige Handlungs- und Entscheidungswille vor Ort soll durch die vereinbarten Vertragsordnungen begünstigt, unterstützt, gefördert und erleichtert werden. Dabei soll sichergestellt werden, dass eine gemeinsame Handlung oder Entscheidung vor Ort immer als grundsätzlich richtig eingestuft wird und durch die allgemeinen Vertragsordnungen im Gegensatz zu einer einseitigen Anordnung präferiert wird. Es muss sichergestellt werden, dass einerseits wieder die Zusammenarbeit und Kooperation im Fokus der Interessen aller Beteiligten stehen und andererseits klare gesetzliche oder vertragliche Regelungen existieren, die eine solche Mitarbeit fördern. Der Raum für eine potenzielle Konfliktentstehung soll maximal verringert werden. Als Ergebnis soll ein Formulierungsvorschlag für den § 19 VOB/B mit der Überschrift “Kooperationspflichten“ herausgearbeitet werden. Aus diesen Pflichten sollen auch Rechte und damit verbundene Vorteile ableitet werden, welche eine Kooperation fördern.
Seit über 25 Jahren wird der Einsatz von Bürgerbeteiligungsverfahren zu Fragen der Technikentwicklung und -implementierung von unterschiedlichsten Erwartungen auf verschiedenen Seiten begleitet und führt regelmäßig zu Ernüchterungen bei Beobachtern und Beteiligten. Ausgehend von dieser Beobachtung untersucht diese Arbeit, welche Zuschreibungen an die Rolle des Bürgers in der Governance neuer Technologien durch Bürgerbeteiligungsverfahren erzeugt bzw. zum Ausdruck gebracht werden. Die Untersuchung geht der Annahme nach, dass in organisierten Bürgerbeteiligungsverfahren sich jeweils eine bestimmte Form der Bürgerrolle manifestiert, die sich jeweils auf ein bestimmtes Verständnis der Wissenschafts- und Technikkultur sowie der Wissenschafts- und Technikgovernance der Sponsoren und/oder Organisatoren des Verfahrens zurückführen lässt. So lassen sich über die Analyse von Bürgerbeteiligungsverfahren dominante oder sich wandelnde Verständnisse von der Rolle der Bürger in der Technikkultur und Technikgovernance ablesen. Danach müsste sich im Ländervergleich zeigen, dass die Rolle der Bürger in Beteiligungsverfahren zu vergleichbaren soziotechnischen Fragestellungen jeweils durch den länderspezifischen Kontext geprägt wird. Empirisch wird diese Annahme in einem Vergleich von gut dokumentierten Beteiligungsverfahren zur Nanotechnologie aus Großbritannien, Frankreich und Deutschland überprüft. Der Untersuchungsansatz geht dabei über den vieler Fallstudien zur Bürgerbeteiligung in der Wissenschafts- und Technikforschung hinaus und analysiert nicht nur einzelne Beteiligungsverfahren nach normativen Kriterien im Hinblick auf ihre Qualität und Performance. Bürgerbeteiligungsverfahren sollen vielmehr als ein Phänomen betrachtet werden, an welchem sich die Sichtweisen und Einstellungen ihrer Auftraggeber, Organisatoren und Adressaten über das Verhältnis zwischen den Bürgern auf der einen und Politik, Forschung und sonstigen in der Technologieentwicklung und -governance involvierten Akteuren auf der anderen Seite ablesen lassen. Im Vordergrund der Untersuchung steht die Fragestellung, wie in Bezug auf die Beteiligungspraxis Bedeutungen von der Rolle des Bürgers in der Technologiegovernance hergestellt, kommuniziert und interpretiert werden. Beteiligungsverfahren und die durch sie konstituierte Bürgerrolle werden dabei auch als Bestandteile von Diskursen betrachtet. Damit verfolgt diese Arbeit ein Erkenntnisinteresse, welches dem interpretativ-hermeneutischen Ansatz der Policyanalyse nahesteht.
Überzeugungen gelten als eines der bedeutsamsten Konstrukte der empirischen Bildungsforschung (Fenstermacher, 1979) und als grundlegender Bestandteil der professionellen Kompetenz von Lehrkräften (Baumert & Kunter, 2006). Professionelle Kompetenz wird derzeit vor allem vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen der Lehrkräftebildung diskutiert, zu denen unter anderem der Umgang mit sprachlich-kultureller Heterogenität zählt (Koch-Priewe & Krüger-Potratz, 2016). Die vorliegende kumulative Dissertation untersucht die Überzeugungen angehender Lehrkräfte hinsichtlich sprachlich-kultureller Heterogenität in Schule und Unterricht anhand der folgenden Forschungsanliegen, die in jeweils einer Publikation umgesetzt wurden: 1. Ableitung eines theoretischen Modells zu den professionellen Überzeugungen von Lehrkräften hinsichtlich sprachlich-kultureller Heterogenität (Fischer, 2018) 2. Entwicklung eines Instruments zur empirischen Erfassung der professionellen Überzeugungen angehender Lehrkräfte zu sprachlich-kultureller Heterogenität (Fischer & Ehmke, 2019) 3. Untersuchung der Veränderbarkeit von professionellen Überzeugungen angehender Lehrkräfte zu sprachlich-kultureller Heterogenität (Fischer & Lahmann, 2020) Das sich nun anschließende Rahmenpapier bettet die Publikationen in einen übergeordneten theoretischen Kontext ein und diskutiert übergreifend die Frage, welche Beiträge die theoretische Konzeptualisierung und empirische Erfassung des Konstrukts der Überzeugungen hinsichtlich sprachlich-kultureller Heterogenität für die Lehrkräftebildung leisten können. Das Rahmenpapier schließt mit Empfehlungen für Forschung und Lehrkräftebildung.
Increasingly, researchers are expected to work in collaborative interdisciplinary teams to tackle more complex and interrelated problems. However, the prospect of collaborating with others, from different disciplines, exerts countervailing forces on researchers. There is the lure of transcending the limitations of one's own knowledge, methods and conventions, belonging to diverse intellectual communities and tackling, together, ambitious research topics. On the other hand, there is the risk that collaborating across disciplinary boundaries will be taxing, confounding at times, with no guarantee of success. This thesis is about collaborative interdisciplinary research from the perspective of a formative accompanying researcher. The author accompanied an interdisciplinary research team in the field of sustainability over three years for the duration of a collaborative project. Formative accompanying research (FAR) is an approach to "research into research" that learns about, with and for a collaborative interdisciplinary team. The author found - through immersion in the literature, her own daily experiences of collaborating, and her observations – that interdisciplinary collaboration is very difficult. It requires a basic understanding and appreciation of other disciplines and methods, as well as the skills to integrate research inquiries and findings across diverse epistemologies. It also requires awareness that collaborative interdisciplinary research is more than an intellectual task of knowledge creation. Other factors matter, such as interpersonal relationships, power differentials, different research tempos and a sense of belonging. And these factors have an impact on processes and outcomes of collaborative knowledge creation. Knowing this implies a willingness to keep learning and to tolerate discomfort so as to cultivate deeper levels of collaborative capacity. The author discovered that in these deeper levels lie skills for staying with inevitable tensions, for talking and listening to generate new understanding together, and for applying a researcher's frank curiosity to oneself too. A formative accompanying researcher, who is part of the team she is researching, has to navigate delicate terrain. In this thesis, the author develops a FAR methodology that takes seriously the questions of positionality and relationality, and reflects on the experiences of putting these into practice. A FAR practice involves remaining in dynamic movement between observing and participating, between exercising curiosity and care, and between the researchers' own sense of impartiality and investment in relation to the issues at hand. There is merit in furthering the methodology and practice of FAR on its own terms. This includes attending to the skills required by a formative accompanying researcher to remain oriented within the concentric circles of research, relationship and loyalty that make up a collaborative team. There is also the question of how FAR, and other forms of research into research, can help to advance collaborative interdisciplinary research. The author argues for creating the conditions in research teams that would enable treating collaboration as a capacity to develop, and that would facilitate team members' receptivity to learning with FAR. Furthermore, she explores dilemmas of intervening as a formative accompanying researcher and of sustaining dynamic positionality over the long-term.
Vocational Integration of Refugees - Chances and Challenges of Refugee (Social) Entrepreneurship
(2019)
In recent years, especially since 2015, Germany and other European countries have accepted high numbers of refugees. The social and vocational integration of these refugees and of those yet to come represents a challenge. (Social) entrepreneurship is one means to achieve this goal, to fully tap into the potential of refugees and to give them a chance to make a living in host countries. This dissertation examines the potential of vocational integration of refugees through (social) entrepreneurial activities. It includes a detailed literature review and suggests possible direction in the emerging field of refugee (social) entrepreneurship. This dissertation shows that to foster refugee (social) entrepreneurship, the identification and evaluation of specific and potential needs for support is essential. Incubators in particular have a high potential for supporting refugee entrepreneurs, in part it is possible for them to address some of the challenges faced by this target group, which differ from those of locals or migrant entrepreneurs. More specifically, this dissertation aims to answer two research questions: (1) What are relevant (social) entrepreneurial concepts that can contribute to the vocational integration of refugees? (2) What are the distinct contributions of and challenges faced by refugees when it comes to their vocational integration through (social) entrepreneurial activities? Analyzing select practical cases, this dissertation has several important implications for researchers who seek to bridge the gap between academia and society in the context of refugee entrepreneurship and refugee social entrepreneurship research. The findings presented here are also relevant for practitioners, for example those working at business incubators, who aim to facilitate the vocational and social integration of refugees in general and refugees with entrepreneurial aspirations in particular.
Ausgangspunkt der Untersuchung war die Feststellung, dass in einer Zeit des integrations-politischen Aufschwungs in den 2000er Jahren durch kulturpolitische Verbände sowie auf politischer Ebenen eine Position verbreitet wurde, wonach kulturelle Ausdrucksweisen wie Musik Potentiale zur gesellschaftlichen Integration aufweisen. Parallel gerieten Migranten als (Nicht-) Nutzer von Kultureinrichtungen in den kulturpolitischen Fokus. Aus integrations-, kultur- und bildungspolitischer Perspektive wurde untersucht, inwieweit Musikförderung zur gesellschaftlichen Integration beiträgt und wie sich dies in der Förderpolitik niederschlägt. Zunächst wurde auf Basis einer Sekundäranalyse hinterfragt, welche Funktionen Musik im Kontext von Migration und Integration zukommen. Im Rahmen einer Politikfeldanalyse wurden anhand des Policy Cycle aus Sicht der Integrations- und der Kulturpolitik politische Entscheidungsinhalte (Fördergegenstände, Förderziele) einschließlich Umsetzung (Förderstrukturen) und Ursachen (Förderverständnis) auf Landes- und Bundesebene analysiert. Dazu wurden Kultur- und Integrationskonzepte sowie Antragsformulare, Förderrichtlinien und Gesetze in den Bereichen Kulturpolitik, interkulturelle Kulturpolitik und Integration analysiert. Eine abgestimmte Herangehensweise an die Herausforderungen der Integration in der Bildungs-, Integrations- und Kulturpolitik sind nicht erkennbar. Handlungsfelder, Strukturen, Ziele, Fördergegenstände und die damit verbundenen Abhängigkeiten sind in den Kultur- und Integrationskonzepten nicht eindeutig abgrenzbar. Durch die interdisziplinäre Herangehensweise wurde gezeigt, dass die Erkenntnisse der verschiedenen Forschungsfelder (z. B. interkulturelle Musikpädagogik, Organisationsentwicklung) in den jeweils anderen kaum Beachtung finden.
Die in dieser Sammlung zusammengetragenen Texte reichte der Autor als kumulative Habilitationsleistung bei der Fakultät Kulturwissenschaften der Leuphana Universität Lüneburg zum Zwecke des Erwerbs der Lehrbefugnis für die Fachrichtung „Medien- und Kulturwissenschaften“ ein. Als Einzelveröffentlichungen behandeln die Buchkapitel und Journalbeiträge jeweils unterschiedliche Themen, sind aber alle den Fragestellungen der Game Studies und insbesondere dem Phänomen der Gamification verpflichtet. Seit dem Zeitpunkt der ersten hier zusammengestellten Publikation hat sich das Fachgebiet der Gamification Forschung gewaltig weiterentwickelt. Von verschiedenen Autoren wird das Jahr 2010 als die Geburtsstunde der Gamification Forschung angegeben Yongwen Xu (2011) bezieht sich auf einen Vortrag Jesse Schells aus dem Jahr 2010 auf der D.I.C.E.- Konferenz in Las Vegas. Fast zeitgleich erschien Sebastian Deterdings Vortrag „Pawned. Gamification and its Discontents“ (2010). Der Zeitraum von 2010 bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist daher bedeutsam für das Verständnis digitaler Formen von lediglich ludisch drapierten oder vollständig ins Spiel implementierten Praxen. Ich möchte allerdings mit den hier vorgelegten Schriften die Behauptung ausführen, dass vordigitale Formen von Gamification entscheidend für das Verständnis zeitgenössischer Verschiebungen ins Ludische sind und den kulturwissenschaftlichen Hintergrund dafür auffächern, wie das Gegenwartsphänomen aus seinen kulturhistorischen, medienwissenschaftlichen, politischen und ästhetischen Rahmenbedingungen heraus begriffen werden kann.
Nur verhältnismäßig kurze Zeit nach der Gründung der Plattform Airbnb, auf der Privatanbieter ihren Wohnraum an Touristen vermieten können, entscheiden sich auch in Deutschland jedes Jahr Millionen von Städtereisenden für eine Übernachtung in der Wohnung Fremder – und damit auch gegen die Hotellerie. Dass in großen Teilen der Hotellerie kaum Reaktionen auf den Trend der Sharing-Angebote festzustellen sind, ist unter anderem auf ein fehlendes Verständnis der Bedürfnisse und Motive der Nutzer der Plattformen zurückzuführen. In dieser Arbeit wird deshalb mit Hilfe einer umfassenden Online-Befragung zunächst eine Kundentypologie von Hotelkunden und Sharing-Nutzern erstellt, bevor auf der Grundlage von Experteninterviews Handlungsempfehlungen für die Hotellerie abgeleitet werden.
In der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung sollen mit partizipativen Forschungsansätzen Lösungen für einen gesellschaftlichen Wandel hin zur Nachhaltigkeit generiert werden. Allerdings fehlen bisher Begründungen und Belege für die Erwartungen, die mit der Partizipation verbunden werden, und auch die mangelnden gesellschaftlichen Veränderungen durch die transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung wurden kritisiert. Gleichzeitig legen Forschungen aus dem Feld der governmentality studies nahe, dass partizipative Prozesse auch ein gewisses Risiko bergen, Herrschaftszustände aufrechtzuerhalten. Um einen Wandel hin zur Nachhaltigkeit zu befördern, sollen in dieser Arbeit daher mit der Regierungskonzeption von Michel Foucault die Ausgestaltung der Partizipation in der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung untersucht werden und insbesondere inwieweit diese stabilisierend für die gesellschaftlichen Verhältnisse wirken kann. Dementsprechend wird die transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung auf Übereinstimmungen und Unterschiede zur neoliberalen Gouvernementalität untersucht und die Implikationen des Ergebnisses vor dem Hintergrund eines an den Brundtland Berichts angelehnten Nachhaltigkeitsverständnisses diskutiert. Die Untersuchung zeigt starke Parallelen zwischen der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung und einer neoliberalen Regierungsweise. Auch wenn diese Regierungsweise durchaus Vorteile mit sich bringt, gibt es doch Anzeichen, dass sie, und damit auch die transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung, dazu neigt, soziale Ungleichheit zu verstärken und strukturelle Gründe für Armut und die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlage zu vernachlässigen. Dies würde den Hauptmotiven des Nachhaltigkeitsverständnisses entgegenwirken.
Fostering sustainable urban mobility at neighborhood-based mobility stations with cargo bikes
(2019)
Die Kulturlandschaft im Alpenraum war in den letzte Jahrzehnten einem besonders starken Strukturwandel ausgesetzt. Als Region mit einem hohen Anteil an Grenzertragsstandorten lassen sich hier zwei gegenläufige Entwicklungen feststellen: zum einen findet eine Intensivierung der Landnutzung in Bereichen mit guter Zugänglichkeit und maschineller Nutzbarkeit statt, zum anderen kommt es häufig zu einem Rückgang der Nutzungsintensität oder Nutzungsaufgabe in Bereichen, in denen die landwirtschaftliche Bearbeitung schwierig ist. Die Auswirkungen auf die Biodiversität werden bei beiden Entwicklungen kritisch gesehen, allerdings mangelt es an detaillierten Untersuchungen.
Im Rahmen eines sechsjährigen Forschungsvorhabens wurden auf einer Weidefläche in den Allgäuer Alpen Laufkäfer, Spinnen und Vegetation untersucht. Auf der Fläche fand zu Beginn der Untersuchung eine Nutzungsänderung statt: ein großer Teil der vormals intensiv von Schafen beweideten Fläche wurde auf extensive Rinderbeweidung umgestellt, kleine Teilflächen wurden aus der Nutzung genommen.
Der Fokus dieser Dissertation liegt in den Untersuchungen der Laufkäfer. Hier wurde zunächst ein Erfassungsschema für Laufkäfer in schwer erreichbaren Gebieten der Alpen erarbeitet, um intensive und mehrjährige Untersuchungen logistisch durchführen zu können. Dabei wurden die Ergebnisse der Laufkäfererfassung über die gesamte Vegetationsperiode mit den Ergebnissen einer reduzierten Erhebung verglichen. Es konnte gezeigt werden, dass eine Beprobung über jeweils zwei Wochen Anfang Juni und Anfang Juli den gesamten Datensatz hinreichend repräsentiert.
Des weiteren wurde untersucht, ob die Vegetation als Surrogat für die beiden untersuchten Arthropodengruppen (Spinnentiere und Laufkäfer) dienen kann, d.h. die Ergebnisse der Vegetation auf die anderen Artengruppen übertragbar ist. Dies wurde sowohl auf Ebene der Artzusammensetzung als auch des Artenreichtums für die drei Taxa geprüft. Zudem wurde überprüft, ob die unter vegetationskundlichen Aspekten abgegrenzten geschützten Lebensraumtypen auch besonders wertvolle Habitate für die Arthropodengruppen darstellen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass eine ausreichende Kongruenz nicht gegeben und damit die Übertragbarkeit von Ergebnissen bei der Vegetation auf die untersuchten Arthropodengruppen in den Gebirgslebensräumen nicht gewährleistet ist. Dies hat eine hohe praktische Relevanz, da im Rahmen von Managementplanungen für die FFH-Richtlinie als auch bei der Bayerischen Alpenbiotopkartierung überwiegend ein starker Fokus auf vegetationskundlichen Aspekten liegt und insbesondere artenreiche Arthropodengruppen meist nicht betrachtet werden.
Abschließend wurde mittels gemischter Modelle (mixed effects models) untersucht, welche Veränderungen bei den Laufkäfern nach der Nutzungsänderung im Untersuchugnsgebiet auftraten. Sämtliche errechneten Modelle zeigten Veränderungen der abhängigen Variablen über die Zeit: nach Aufgabe der intensiven Schafbeweidung nahmen die Arten- und Individuenzahlen sowie die Biomasse an Laufkäfern zu. Die Tiere wurden durchschnittlich größer und es traten mehr herbivore Laufkäfer auf. Auch konnten unterschiedliche Entwicklungen zwischen den Standorten beobachtet werden. Die beobachteten Veränderungen werden im Artikel detailliert diskutiert. Die meisten Veränderungen, insbesondere die Zunahme der Artenzahlen sowie der durchschnittlichen Körpergröße, deuten auf eine Erholung der Laufkäferfauna von der intensiven Schafbeweidung hin. Die Nutzungsumstellung und die aktuell praktizierte extensive Rinderbeweidung werden im Gebiet naturschutzfachlich positiv bewertet. Die Arbeit liefert eine gute Vorlage und fundierte Begründung, gerade auch im Alpenraum verstärkt Laufkäfer bei der Beantwortung naturschutzfachlicher Fragestellungen einzubinden.
Der Wandel des Energiesystems ist eine der zentralen Nachhaltigkeitstransformationen, denen sich die Forschung widmet. Wie für die Transition-Forschung verschiedenlich festgestellt, besteht allerdings eine gewisse Lücke bei der Frage, wie Nachhaltigkeitstransformationen organisiert und finanziert werden. Insbesondere fehlt es erstens an einer Ausdifferenzierung und vertieften Analyse einzelner institutionell-organisatorischer Lösungen und zweitens an einer Darstellung im Zusammenhang der komplexen sozio-ökologisch-technischen Systeme, in die konkrete Organisationslösungen für eine nachhaltige Energieversorgung eingebunden sind. In der vorliegenden Arbeit werden mit genossenschaftlichen Ansätzen, also Organisationslösungen mit (Teil-)Eigentum der Bürgerinnen und Bürger an den Anlagen, spezifische hybride finanzielle Arrangements im Energiesektor in den Fokus gerückt. Dem institutionenanalytischen Ansatz der Bloomington School folgend wird im Rahmenpapier und insgesamt sechs Fachartikeln der Frage nachgegangen, welche Formen genossenschaftlicher Ansätze im Global Norden und Globalen Süden anzutreffen sind und welche Rolle diesen in den Transformationsprozessen des jeweiligen Energiesystems zukommt. Für die Analyse wird auf das Social-Ecological Systems Framework zurückgegriffen, das für die einzelnen Untersuchungen modifiziert bzw. konkretisiert wird. Im Einzelnen wird in den Fachartikeln ein Überblick über die Erkenntnisse zu genossenschaftlichen Ansätzen im Globalen Süden gegeben, auf der Makroebene den wechselnden politischen Prozessen von Koordination und contestation nachgegangen, auf der Mesoebene die Entwicklungen von Windenergiegenossenschaften in Belgien, Dänemark, Deutschland und dem Vereinigten Königreich vergleichend analysiert, der Zusammenhang von Finanz- und Energiesystem untersucht und für diesen Kontext Gerechtigkeitsnormen konkretisiert und schließlich auf der Mikroebene die Inklusivität von Bürgerenergieinitiativen näher betrachtet und Unterschiede in den Investitionsmotiven verschiedener Bürgerenergieakteure herausgearbeitet.
Ensuring food security and halting biodiversity loss are two of the most pressing global sustainability challenges. Attempts to identify pathways have been dominated with a biophysical-technical focus that provides technical solutions to the integration of food security and biodiversity conservation. The social-political dimension, however, including equity, governance, and empowerment received little to no attention. By focusing on the poorly investigated social-political dimension, this dissertation aimed to identify governance properties that facilitate and impede the integration of food security and biodiversity conservation through an empirical case study conducted in a multi-level governance setting of southwestern Ethiopia. To address the overarching goal of this dissertation, first the author examined how the existing widely discussed food security approaches and agricultural land use framework, land sparing versus land sharing unfold in the local context of southwestern Ethiopia. The finding in this dissertation indicated that the existing global framing of food security approaches as well as frameworks around agricultural land use has limited applicability in on-the-ground realities mainly because landscapes are complex systems that consist of stakeholders with multiple and (often) conflicting interests. This was evident from the finding that local land use preference was not a matter of "either/or", but instead involved mixed features exhibiting properties of both land sparing and land sharing. Moreover, in addition to the biophysical factors embedded in the existing food security approaches and land use frameworks, stakeholders preference involved social factors such as the compatibility of land use strategy with local values and traditions, which are mainly unaccounted in the existing global frameworks. Findings in this dissertation revealed that the existing reductionist analytical framings to the issues of food security and biodiversity conservation seldom address the complexity inherent within and between food security and biodiversity conservation sectors. Second, this dissertation identified governance structural and process related challenges that influence individual as well as integrated achievements of food security and biodiversity conservation goals. The result of the study showed that the governance of food security and biodiversity conservation was characterized by a strongly hierarchical system with mainly linear vertical linkages, lacking horizontal linkages between stakeholders that would transcend administrative boundaries. Furthermore, with regard to the governance process, three key and interdependent categories of governance process challenges namely, institutional misfit, the problem of interplay, and policy incoherence influenced the achievement of individual and integrated goals of food security and were identified. Given the interdependence of these governance challenges, coupled with the complexity inherent in the food security and biodiversity conservation, attempts to achieve the dual goals thus needs an integrative, flexible and adaptive governance system Third, to understand how food security and biodiversity conservation unfold in the future, the author explored future development trajectories for southwestern Ethiopia. Iterative scenario planning process produced four plausible future scenarios that distinctly differed with regard to dominating land use strategies and crops grown, actor constellations and governance mechanisms, and outcomes for food security and biodiversity conservation. Three out of the four scenarios focused on increasing economic gains through intensive and commercial agricultural production. In contrast, one scenario involved features that are widely considered as beneficial to food security and biodiversity conservation, such as agroecological production, diversification practices, and increased social-ecological resilience. In smallholder landscapes such as the one studied here, such a pathway that promises benefits for both food security and biodiversity conservation may need to be given greater emphasis. In order to ensure the integration of food security and biodiversity conservation, recognizing their interdependence and addressing the challenges in a way that fits with the local dynamics is essential. In addition, addressing the food security-biodiversity nexus requires a holistic analytical lens. Moreover, this dissertation indicated that there is a clear need to pay attention to the governance structure that accommodates the diversity of perspectives, enable participation and strong coordination across geographical boundaries, policy domains and governance levels. Finally, this dissertation revealed opportunities to integrate food security and biodiversity through the pro-active management of social-ecological interactions that produce a win-win outcome. The win-win outcome could be achieved in a system that involve properties such as diversification and modern agroecological techniques, smallholders empowerment, emphasize adaptive governance of social-ecological systems, value local knowledge, culture and traditions, and ensure smallholders participation.
Supporting sustainability transformation through research requires, in equal parts, knowledge about complex problems and knowledge that supports individual and collective action to change the system. Recasting the conditions, characteristics, and modes of research processes that address these needs leads to solution-oriented research in sustainability science. This is supported by systematically analyzing the system’s dynamics, envisioning the desired future target state, and by engaging and designing strategic pathways. In addition, learning and capacity building are important crosscutting processes for co-producing required knowledge. In research, we use sophisticated representations as mediators between theories and objects of interest, depicted as visualizations, models, and simulations. They simplify, idealize, and store large and dense amounts of information. Representations are already employed in the service of sustainability, e.g., in communication about climate change. Understanding them as tools to facilitate processes, dialogue, mutual learning, shared understanding, and communication can yield contributions to knowledge processes of analyzing, envisioning, and engaging, and has implications on the design of the sustainability solution. Therefore I ask, what role do representations and representational practices play in the generation of sustainability solutions in different knowledge processes? Four empirical case studies applying rough set analysis, multivariate statistics, systematic literature review, and expert interviews target this research question. The overall aim of this dissertation is to contribute to a stronger foundation and the role of representation in sustainability science. This includes: (i) to explore and conceptualize representations for the three knowledge processes along selected characteristics and mechanisms; (ii) to understand representational practices as tools and embedded into larger methodological frameworks; (iii) to understand the connection between representation and (mutual) learning in sustainability science. Results point toward crosscutting mechanisms of representations for knowledge processes and the need to build representational literacy to responsible design and participate in representational practices for sustainability.
Poor quality of freshwaters is a widespread problem. The concept of complexity is a particularly promising concept to analyse and address this problem, and public policy problems more generally. The main reason is the concept's strength in unifying structural features of problems within a more comprehensive structural approach to political problem-solving. So far, however, these possible benefits remained hidden given the lack of a clear understanding of complexity, ultimately hampering a systematic analysis of the implications of complexity for solutions and governance strategies. This study aims at strengthening the value of the concept of complexity for systematic comparative analyses of water-related problems and public policies in general. To achieve this goal, this work is to specify the concept of complexity as well as the implications of complexity for solutions and governance strategies, both from a theoretical and an empirical point of view. To this end, five main basic approaches are applied, referring to underlying premises, the role of an interdisciplinary approach, the European Water Framework as an empirical reference point, the integration of practical knowledge, and the focus on external validity. This dissertation provides a detailed operationalisation of complexity related to the dimensions of goals, variables, dynamics, interconnections, and informational uncertainty. It also shows that freshwater pollution-related problems in Germany differ along these five complexity dimensions. This applies to 37 types of pollution-related problems and four clusters of problems, which refer here to tame, wicked, system complexity, and uncertainty problems. This dissertation suggests that relations between complexity and policy delivery can be both positive and negative and vary along dimensions of complexity and policy delivery. Regarding the analysed freshwater pollution problems, this work also shows various effects of complexity on policy delivery, both along the 37 types of problems, and along four clusters of wicked problems. This dissertation suggests a differentiated theoretical approach to define governance for complex problem-solving, demonstrating that the role of diverse institutions, actors, and interactions differs for solutions along five key dimensions of complexity and different management strategies that are information gathering, modelling, using decision-support tools, prioritising of measures, conflict solving, deciding under uncertainty, and being adaptive and flexible.
Global climate change and environmental degradation are largely caused by human activity, thus progress towards a sustainable future will require large-scale changes to human behavior. Human-nature connectedness (HNC) - a measure of cognitive, emotional, spiritual and biophysical linkages to natural places - has been identified as a positive predictor of sustainability attitudes and behaviors. While calls to "reconnect to nature" in order to foster sustainability outcomes have become common across science, policy and practice, there remains a great deal of uncertainty, speculation, and conceptual vagueness around how this ought to be implemented. The overarching aim of this thesis is to advance conceptual and empirical understandings of HNC as a leverage point for pro-environmental outcomes and sustainability transformation. In particular, the thesis attempts to assess the nuances of the HNC-PEB (pro-environmental behavior) relationship by investigating the scalar relationships between where someone feels connected to nature and where someone acts pro-environmentally. This research was conducted through conceptual exploration, systematic literature reviews using hierarchical cluster analysis, and empirical case studies relying on structural equation modeling and two-step cluster analysis. The relationship between HNC and pro-environmental attitudes and behaviors was investigated in a small microregion of Transylvania, Romania, where traditional relationships with the land and changing socio-economic characteristics provided an interesting case study in which to explore these connections. The key findings can be organized into three sections: Section A, which addresses HNC and its potential for sustainability transformation; Section B, which addresses HNC as a determinant of PEB outcomes, and Section C, which explores the relationships between human-nature connectedness and energy conservation norms, attitudes, and behaviors. Results cumulatively suggest that HNC is a multidimensional construct that requires greater integration across heterogeneous disciplinary and methodological boundaries in order to reach its potential for meaningful sustainability transformation. Results also highlight the critical need to adopt systemic approaches to understanding how interactions between human-nature connections, norms, attitudes, and behaviors are hindering or promoting sustainability outcomes.
This cumulative dissertation deals with the association between corporate governance, corporate finance and corporate tax avoidance in four scientific articles. The aim of this dissertation is to explain corporate tax avoidance by (a) focusing on corporate governance institutions as determinants of tax avoidance and (b) focusing on financial consequences of tax avoidance. Due to the close association between corporate governance and the concept of corporate social responsibility (CSR), the relationship between CSR and tax avoidance is also addressed. The first article using structured literature review methodology, analyzes extant research on the association between corporate governance and tax avoidance based on stakeholder-agency theory. However, also classical principal-agent theory is taken into account as its classical foundation. The first article identifies a number of open research questions and thereby serves as a theoretical basis for the subsequent articles. The second article also using structured literature review methodology, analyzes extant research on the association between CSR and tax avoidance. This article is also based on stakeholder-agency theory and identifies open research questions. The third article based on results of the first article, investigates tax avoidance by German private family firms as a specific variant of corporate governance, using an empirical quantitative approach. The article finds that (a) German private family firms avoid more tax than non-family firms, that (b) tax avoidance is positively associated with the capital stake of the family and that (c) tax avoidance is positively associated with the number of shareholders in both family and non-family firms. Results reinforce that corporate tax avoidance is associated to conflicts among the shareholders of private firms. The fourth article investigates the cost of debt of German public firms as a function of tax avoidance and tax risk. The article finds that (a) tax avoidance is negatively associated to the cost of debt, that (b) tax risk is positively associated to the cost of debt and that (c) the association between tax avoidance and the cost of debt becomes negative when a high level of tax risk is present.