Refine
Year of publication
Document Type
- Doctoral Thesis (15)
- Working Paper (15)
Keywords
- Nachhaltigkeit (6)
- Suffizienz (4)
- EnWG (2)
- Governance (2)
- Konsumentenverhalten (2)
- Ressourcenschutz (2)
- Abfallhierarchie (1)
- Agrarpolitik (1)
- Agrobiodiversität (1)
- Andean Countries (1)
- Anden (1)
- Aufsichtsrat (1)
- Ausgleichsflächen (1)
- BauGB (1)
- Bauleitplanung (1)
- Biodiversität (1)
- Decline (1)
- Deutschland (1)
- Developing politics (1)
- Dezentrale Stromspeicher (1)
- EEG (1)
- Economic growth (1)
- Elektrifizierung (1)
- Energie (1)
- Energiedienstleistung (1)
- Energieeffizienz (1)
- Energiepolitik (1)
- Energierecht (1)
- Energiewende (1)
- Energy Policy (1)
- Entwicklungsländer (1)
- Epikur (1)
- Erfolg (1)
- Failure (1)
- Fischerei (1)
- Fischereipolitik (1)
- Forschungsevaluation (1)
- Forstwirtschaft (1)
- Freileitung (1)
- Germany (1)
- Gewässerbelastung (1)
- Governance System (1)
- Governnace-Lernen (1)
- Grünflächen (1)
- Herkunftsnachweise (1)
- Indigenous peoples (1)
- Institutional Change (1)
- Institutioneller Wandel (1)
- Klimaänderung (1)
- Kollaborative Initiativen (1)
- Kreislaufwirtschaft (1)
- Landwirtschaft (1)
- Lebenskunst (1)
- Lebensstil (1)
- Ländlicher Raum (1)
- Marktintegration (1)
- Multifunktionalität (1)
- NABEG (1)
- Nachhaltigkeitstransformation (1)
- Photovoltaik (1)
- Regionalität (1)
- Rural Electrification (1)
- Socio-technical Systems (1)
- Sozio-technische Systeme (1)
- Stadtwewrke (1)
- Stoa (1)
- Stromkennzeichnung (1)
- Stromvermarktung (1)
- Sustainability (1)
- Sustainability Transformation (1)
- Sustainability governnace (1)
- Sustainable development (1)
- Sustainable rural development (1)
- Systemdenken (1)
- Systems thinking (1)
- Transdisziplinarität (1)
- Transformation (1)
- Verfall (1)
- Vollzugkontrolle (1)
- Wachstumsgrenzen (1)
- Wassergovernance (1)
- Wassergüte (1)
- Wasserqualität (1)
- Wasserrahmenrichtlinie (1)
- Wasserverschmutzung (1)
- Water pollution (1)
- Windenergie (1)
- Yoga (1)
- Zerstörung (1)
- agricultural policy (1)
- agriculture (1)
- agrobiodiversity (1)
- case survey (1)
- chance equality (1)
- climate change (1)
- collaborative initiatives (1)
- energetische Gebäudesanierung (1)
- energy transition (1)
- entrepreneurship (1)
- family Law (1)
- forestry (1)
- gender studies (1)
- gesellschaftliche Wirkungen (1)
- governance (1)
- governance system (1)
- gutes Leben (1)
- mixed methods (1)
- multifunctionality (1)
- nachhaltige ländliche Entwicklung (1)
- overhead power lines (1)
- partizipative Entscheidungsfindung (1)
- research evaluation (1)
- scientific impact (1)
- social sustainability (1)
- societal impact (1)
- sustainable energy (1)
- systematische Literatur-Review (1)
- transdisciplinarity (1)
- water framework directive (1)
- water quality (1)
- wind energy (1)
- wissenschaftliche Wirkungen (1)
- Übertragungsnetzbetreiber (1)
Institute
- Institut für Nachhaltigkeitssteuerung (INSUGO) (30) (remove)
Insbesondere in den sogenannten entwickelten Ländern findet Nachhaltigkeit immer mehr Anklang. Die meisten dort lebenden Menschen würden sowohl ihre Ziele befürworten, als auch ihre Hindernisse überwinden wollen. Aber wir stellen fest, dass Nachhaltigkeit im Augenblick der Handlungsentscheidung nicht vorrangig behandelt wird. Im Gegenteil, sie wird hinten angestellt. Dieser Aufsatz erklärt, woran es liegt, dass sich Menschen letztendlich kaum mit Nachhaltigkeit emotional identifizieren können - weder im positiven noch im negativen Sinne. Das Erreichen von Nachhaltigkeit kann somit nur dann gelingen, wenn ein Ziel gefunden wird, das Menschen tatsächlich motiviert - und das gleichzeitig Nachhaltigkeit hervorbringt
In theory we pursue a sustainable development, but in reality we do not. An economy based on continuous growth, which evidently is not sustainable, is however the priority model almost everywhere. If we really aim at implementing sustainability, then we must radically change our economic model. Sufficiency - which calls for individuals mainly from so-called “developed countries” not to consume more than is really needed - may offer a useful alternative. We can still find some - last - examples of indigenous peoples living in a sufficient manner, all of them nowadays in those “developing countries”. We could learn at least from them that it is possible to live differently, i.e., in harmony with ourselves and our environment. This would pave the way for their - and for our all - protection, as well as the manner in which we understand at present development politics.
Many fewer women than men try the entrepreneurial way in Germany. Any explanation for this phenomenon must be complex, as many factors are relevant for its production. Among other things, it is possible to speculate on sexual/gender discrimination, on more or less voluntary decisions of women or on different starting conditions for potential entrepreneurs. We assume that these options are closely related. This paper will concentrate, though, on the third alternative. Its focus will be set on the “family field,” or more precisely, on the role of family law in hindering women from trying self-employment. The family field in Germany has not evolved in the sense of gender equality along with all other areas of society - e.g., entrepreneurship. No gender equality is possible if the family field is not part of it. This paper analyses causes and consequences for this phenomenon.
Key Words: Gender studies, Family Law, Entrepreneurship, chance equality, social sustainability
Vorbereitung zur Wiederverwendung: Regelung und Regelungsbedarf - Umsetzungs- und Erfolgsaussichten
(2013)
Wiederverwendung (WV) von Erzeugnissen ist als Ansatz hinsichtlich der Ressourcenschonung zu verstehen. Durch Verwertungsmaßnahmen mit dieser Zielsetzung - Vorbereitung zur Wiederverwendung (VWV) - kann man bewirken, dass einst als Abfall eingestufte Erzeugnisse ihre ursprüngliche Funktion wieder erfüllen, so dass im Prinzip weniger Ressourcen für die Bereitstellung von neuen Produkten beansprucht werden müs-sen. Zumindest theoretisch wäre es dann möglich, nachhaltige Entwicklung mit Wirtschaftswachstum zu vereinbaren. Aus diesem Potenzial ergibt sich die hohe Stellung sowohl von WV als auch von VWV in der so-genannten Abfallhierarchie. Nichtsdestotrotz zeigt die Realität, dass die Umsetzungsmöglichkeiten von WV bzw. VWV bescheiden sind. Auf die Ursachen und Folgen dieses Phänomens geht dieser Aufsatz ein.
Schlüsselwörter: Wiederverwendung, Abfallhierarchie, Effizienz, Suffizienz, Konsum-entenverhalten, Ressourcenschutz, Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft
Der massive Ausbau der Photovoltaik (PV) stellt das deutsche Stromversorgungssystem vor Herausforderungen. Es gilt, die Stromerzeugung aus PV dem Bedarf anzupassen, Netzüberlastungen durch Solarstrom zu verhindern und den Strom in den Markt zu integrieren. Diese Arbeit untersucht, inwiefern dezentrale Stromspeicher als Lö-sungsansatz zur Bewältigung dieser Herausforderungen geeignet sind und inwieweit der derzeitige Rechtsrah-men diesen Ansatz fördert. Es zeigt sich, dass dezentrale Speicher einen Beitrag zur System- und Marktintegrati-on der PV leisten könnten, die rechtliche Förderung aber unzureichend ist, um dieses Potential auszuschöpfen.
Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenmangel oder steigende Energiepreisen erfordern eine höhere Energieeffizienz. Der Gebäudesektor ist für hohe Energieverbräuche verantwortlich. Ein Instrument zur Steigerung
der Gebäudeenergieeffizienz ist das Energiespar-Contracting (ESC). Ein externer Contractor verpflichtet sich vertraglich zur Durchführung effizienzsteigernder Maßnahmen eines Gebäudes. Die Aufwendungen werden refinanziert durch realisierte Energiekosteneinsparungen. Obwohl das ESC Vorteile bietet wird es selten angewandt. Die
Arbeit fokussiert sich besonders auf Möglichkeiten und Probleme des ESC als Geschäftsmodell für Stadtwerke. Die Arbeit verknüpft wissenschaftliche Erkenntnisse und Praxiswissen und konzentriert sich auf rechtliche Aspekte.
Befreiung aus dem Kreislauf des Konsums. Über den Beitrag von Yoga zu einer suffizienten Lebensweise
(2014)
Suffizienz ist ein Strategieansatz, dessen Verfolgung für das Erreichen einer nachhaltigen Entwicklung unerlässlich ist. In ihrer praktischen Umsetzung trifft die Suffizienzstrategie jedoch auf vielfältige Hindernisse, die die Etablierung von konkreten Maßnahmen verhindern. Im Rahmen dieser Arbeit wurde untersucht, inwiefern die Philosophie und Praxis des Yoga einen Schlüssel für die Umsetzung der Suffizienz auf privater Ebene darstellen kann. Nach der Methodik der qualitativen Sozialforschung wurden Einzelinterviews mit Yogalehrer*innen durchgeführt, deren Auswertung das Transformationspotenzial des Yoga in Richtung einer suffizienten Lebensweise näher erläutert. Die Forschungsergebnisse bestätigen eine Suffizienzorientierung der befragten Personen seit dem Beginn ihrer Yogapraxis und deuten auf eine erhöhte Bereitschaft für die Akzeptanz von Suffizienzmaßnahmen hin. Ein direkter Zusammenhang zwischen Yoga und dem Wissen um die Notwendigkeit einer suffizienten Lebensweise konnte nicht nachgewiesen werden.
Die Ergebnisse dienen der Suffizienzforschung als Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer Umsetzungsstrategien.
Auch wenn das Entflechtungsmodell des Independent Transmission Operators vorsieht, dass die Muttergesellschaft durch Anteile Eigentum an dem Übertragungs- bzw. Fernleitungsnetzbetreiber behält, bestehen organisationsrechtliche Vorgaben, um die Unabhängigkeit zu gewährleisten. Allein durch den Aufsichtsrat kann die Muttergesellschaft ihre Interessen mittelbar vertreten. Doch über die Auslegung der Zusammensetzung gemäß § 10d Abs. 3 EnWG besteht Unklarheit. Vor allem bei Anwendung des DrittelbG besteht eine Inkompatibilität zwischen energie- und mitbestimmungsrechtlichen Vorgaben, die sich in der uneinheitlichen Zusammensetzung in der Praxis niederschlägt. Diese Arbeit beschäftigt sich daher mit Auslegungsmöglichkeiten und Vorschläge hinsichtlich der Zusammensetzung.
In dieser Arbeit wird das Thema der Überfischung vor der Küste Westafrikas behandelt. Der Schwerpunkt liegt auf der industriellen und auf der illegalen Fischerei, welche hauptsächlich von den Industrienationen ausgehen. Hierbei werden die Rechtslage und die Auswirkungen auf die Ökonomie und die Soziologie in Westafrika behandelt. Im Hinblick
auf die intensive Fischerei lautet die zentrale Frage, ob die industrielle und die illegale Fischerei zu einem Zusammenbruch des Fischereisektors in Westafrika führen. Fazit der Arbeit ist, dass die lokalen Fischer und die Arbeiter aus den Weiterverarbeitungsbetrieben massiven Existenzproblemen ausgesetzt sind. Des Weiteren führt der Mangel an Fischereiprodukten zu einer Vielzahl von Problemen in der Bevölkerung, als Beispiel ist hier die Mangelernährung zu nennen. Den Abschluss dieser Arbeit bilden umfassende Lösungsvorschläge aus den Bereichen Recht, Politik und
Sozialwissenschaften.
Im Zuge der Energiewende wird Strom zunehmend in dezentralen erneuerbaren Energieanlagen produziert und der
Verbraucher für eine regenerative Energieversorgung sensibilisiert. Ökostromprodukte nehmen dadurch einen immer
höheren Stellenwert ein. Regionale Ökostromprodukte haben dabei das Potential, dem Verbraucher die Herkunft seines Stroms nachvollziehbar zu vermitteln und die Vermarktung von Ökostromprodukten zu erleichtern. Diese Arbeit untersucht daher die Frage, inwieweit der regionale Bezug von Ökostrom gegenüber dem Kunden ausgewiesen werden kann. Das Instrument der Stromkennzeichnung kann in Verbindung mit Herkunftsnachweisen eine solche Ausweisung ermöglichen. Die Arbeit zeigt jedoch, dass dies unter den aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen an einer zu geringen Wirtschaftlichkeit und mangelnden Vergleichbarkeit der Ökostromprodukte scheitert.
In dieser Arbeit wird das Thema der Suffizienz als Aspekt der Frage nach dem guten Leben betrachtet. Der Rekurs auf das gute Leben ermöglicht den Rückgriff auf die Konzeptionen des guten Lebens von Epikur und der Stoa. Diese Konzeptionen werden hinsichtlich ihrer Suffizienz untersucht und es wird der Frage nachgegangen, ob sich durch deren Aktualisierung individualethische Zugänge zu Suffizienz ergeben. Ergebnis der Arbeit ist, dass die von den Philosophen vorgeschlagenen Lebensweisen suffizient sind und sich unter verschiedenen Anknüpfungspunkten an heutige gesellschaftliche Probleme aktualisieren lassen. Über die in den Konzeptionen thematisierten Zielen des lustvollen Lebens (Epikur) und der Selbstmächtigkeit (Stoa) ergeben sich individualethische Zugänge zu Suffizienz. Diese benötigen nicht den Rückgriff auf das Konzept der Nachhaltigkeit.
Grünstrukturen und Ausgleichsflächen im Geltungsbereich von Bebauungsplänen (B-Plänen) tragen zu einer ökologischen Aufwertung von Siedlungsflächen sowie zur Steigerung der Lebensqualität für Bewohnerinnen bei. Entscheidend dafür ist die Qualität der Umsetzung. Vor diesem Hintergrund wurden 29 B-Pläne der Hansestadt Lüneburg, die der Eingriffsregelung nach § 1a Abs. 3 BauGB unterliegen, einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen. Ergebnis der Erhebung ist, dass Maßnahmen auf öffentlichen Flächen i.d.R. implementiert sind, wobei die Ausdehnung von Privatgär
ten in öffentliche Flächen hinein und z.T. die Pflege problematisch sind. Tendenziell zeigte sich auch, dass Maßnahmen auf Privatflächen weniger oft umgesetzt werden oder nur zufällig vorhanden zu sein scheinen. Hier wird zum
einen die Notwendigkeit eines konsequenteren Vollzugs deutlich; zum anderen sollte im Planungsprozess neben dem ökologischen Mehrwert der Planung die realistische Durchführbarkeit fokussiert werden.
The future of forests is closely linked to climate change and energy transition because the preconditions for forest management are changed through climate and energy policies (Beland Lindahl and Westholm 2012). Forest management has multiple objectives, and different stakeholders have competing interests in forests. A strong dichotomy between environmental and economic interests has characterized forest policy and most conflicts about forests in the past (Winkel and Sotirow 2011). Climate change and energy transition modify this established conflict line because new conflicts related to climate mitigation, climate adaptation, and renewable energies have blurred the clear opposition between environmental and economic interest (Mautz 2010). In the context of the new challenges of climate change and energy transition, the need for effective, efficient and legitimate forest governance is gaining a new importance. Based on 86 qualitative interviews about forest conflicts and forest governance in five qualitative case studies, theoretical approaches focusing on multi-level and multi-scale governance are merged with the field of environmental and natural resource conflict research in this thesis. Forest conflicts and their governance are a multi-level and multi-scale issue. However, not so much is known about how collective and individual state and non-state actors act in complex governance systems and how they perceive governance systems. In order to contribute to the understanding of these knowledge gaps, this thesis tests the applicability of three theoretical perspectives on multiple scales and levels of decision-making (multi-level governance, polycentricity, politics of scale) to fruitfully study forest conflicts. Furthermore, the thesis provides empirical insights about forest conflicts in the face of energy transition and climate change. Based on the theoretical and empirical findings, this thesis provides practical recommendations to policy makers and practitioners on how to improve governance in forestry and the management of other natural resources. For example, this thesis shows the importance of considering different actor constellations in participatory processes at different governance levels, and that not every actor will react the same way to a certain method of decision-making. Furthermore, this thesis illustrates how trust building measures, such as enhanced communication between stakeholders, transparency in decision-making and forest education can reduce the risk of destructive conflict escalation. This thesis also demonstrates that energy transition and the discussion about climate change are sources of new conflicts, can change old conflicts, and add new, additional levels to forest governance. Thus, climate change and energy transition cause further fragmentation of forest governance and make forest governance more multi-level, create additional venue-shopping opportunities, and bring new actors into forest governance, causing new power constellations in the policy field. Forest governance is in a reconfiguration process which can be conceptualized as shift towards multi-level governance. Level choice and the relation of state and non-state actors in decision-making are important aspects of governance, thus the theoretical approach has yielded valuable insights in forest conflicts and the importance of scale construction in conflict discourses can be illustrated. Different levels are associated with different functions, strengths, and weaknesses of stakeholders; the perceptions of appropriate scale choice are often based on frames. The empirical findings have shown that level choice is often a normative and/or cultural decision, often no objective ´best´ decision-making level exists. Some actors consider different competing, overlapping, and nested decision-making levels to be an opportunity for interest realization; others feel helpless and overwhelmed in complex, multi-level systems. Different re-scaling strategies (up-scaling, down-scaling, fit re-scaling) are applied by actors to realize their interests. Non-state actors have an important function in linking processes from different levels. However, multi-level governance and related concepts have their limits for the explanation of forest conflict processes because some important factors cannot be captured with this approach. For example, social-psychological factors and conflict frames are important for the understanding of conflict development and governance and at a local level individual action and the relations between individuals crucially set the preconditions for the governance of conflicts.
Gentechnische Anwendungen werden in den USA über einen vertikalen Verfahrensansatz geregelt, der meist zu einer Gleichbehandlung konventioneller und genetisch veränderter Lebens- und Futtermittel führt. Im Gegensatz dazu resultiert die strengere europäische Regulierung mit ihrem horizontalen Verfahrensansatz in einer grundsätzlichen Unterscheidung konventioneller und genetisch veränderter Lebens- und Futtermittel. Diese Unterschiede bergen im Kontext bilateraler Handelsabkommen ein erhebliches Konfliktpotential, das sich durch die derzeit in Verhandlung stehende Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft noch verschärfen könnte. Trotz starker Geheimhaltung zeichnet sich ab, dass in dem Abkommen der vertikale Verfahrensansatz bevorzugt wird. In Verbindung mit den ebenfalls diskutierten Investor-Staat-Schiedsgerichten könnte dies langfristig die europäischen Gentechnikregulierungen aufweichen oder mit hohen Klagen auf Schadenersatz von US-amerikanischen Investoren einhergehen.
Die Vogelschutzrichtlinie verpflichtet die EU-Mitgliedstaaten dazu, Vogelschutzgebiete (VSG) nach nationalem Recht zu besonderen Schutzgebieten zu erklären. Am Beispiel des VSG Unterelbe wurde die Eignung der ordnungsrechtlichen Instrumente des Natur- und andschaftsschutzgebietes (NSG, LSG) sowie normersetzender Verträge zur Sicherung von VSG untersucht. Oft gehen Schutzgebietsausweisungen mit Konflikten zwischen Naturschutz und Landwirtschaft einher. Neben einer detaillierten Betrachtung der europa-, bundes- und landesrechtlichen Vorgaben zur Sicherung von VSG, fanden daher Agrarumweltmaßnahmen Beachtung. Im Ergebnis zeigt sich, dass normersetzende Verträge europarechtswidrig sind, während das Instrument des NSG rechtlich uneingeschränkt geeignet ist. Ob ein LSG zur Sicherung eines VSG rechtskonform ist, muss stets in einer Einzelfallprüfung geklärt werden.
Agrobiodiversität besitzt vielfältigen ökologischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Wert. Sie ist eine grundlegende Voraussetzung für zukünftige Nutzungen und steht gleichzeitig in einem besonderen Verhältnis zu menschlichem Handeln. Zwar basiert Agrobiodiversität auf Natur, sie ist jedoch wesentlich durch landwirtschaftliche Tätigkeiten gestaltet worden und kann ohne weitere Nutzung durch den Menschen nicht erhalten und erneuert werden. Die vorliegende Dissertation analysiert die Gestaltung gesellschaftlicher Naturverhältnisse in der ländlichen Entwicklung am Beispiel der nachhaltigen Nutzung von Agrobiodiversität. Schutz und Nutzung von Agrobiodiversität wird hierfür in einem ersten Schritt als sozial-ökologisches Phänomen konzipiert. Daran schließen sich Analysen auf agrarpolitischer und landwirtschaftlich praktischer Ebene an. Anhand einer Analyse der der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) und im speziellen der Politik zur ländlichen Entwicklung wird deutlich, dass eine programmatische Orientierung an Wettbewerbsfähigkeit und einer nachhaltigen Entwicklung besteht und das Paradigma einer multifunktionalen Landwirtschaft integrierende Ansätze bietet. Diese Ansätze werden jedoch weiterhin vor dem Hintergrund einer unhinterfragten Logik realisiert, die davon ausgeht, dass naturerhaltendes Wirtschaften nicht wettbewerbsfähig sein kann. Die GAP löst somit die hierarchische Trennung zwischen Schutz und Nutzung von Agrobiodiversität nicht auf. Trotz der Wirkmächtigkeit der GAP kann mittels der Fallstudie ´Arche-Region Flusslandschaft Elbe´ an einem konkreten Beispiel aus der landwirtschaftlichen Praxis dargestellt werden, wie nachhaltige Agrobiodiversitätsnutzung umgesetzt wird. Aus den Ergebnissen der Fallstudie werden abschließend Schlussfolgerungen für eine Weiterentwicklung der Politik zur ländlichen Entwicklung und EU-Agrarpolitik im Allgemeinen abgeleitet.
I aim to assess the sustainability of rural electrification efforts based on off-grid photovoltaic (PV) systems in three Andean countries: Chile, Ecuador, and Peru. Although deployment of off-grid PV solutions for rural electrification began in the early 1990s in the Andean region, most of the projects turned out to be unsustainable and did not last. Prior efforts have addressed the different issues and barriers that plagued these projects and inhibited their sustainability. However, these prior analyses were mostly quantitative; systematic qualitative evaluations have been scarce. In this thesis, I address the following research question: ´Are the rural electrification programs (based on off-grid PV Systems) in the Andean countries sustainable?´ In order to answer this research question, I conducted an exhaustive qualitative document analysis complemented by semi-structured expert interviews. The interviewees included experts from different ministries, project managers from leading Non-Governmental Organizations (NGOs), public and private companies´ representatives, supervisors, and researchers. Although I also describe several relevant PV-based electrification efforts in the Andean countries, my research was aimed at providing an overall picture of the rural electrification efforts in these countries, rather than measuring the success or failure of specific projects. The gathered information allowed me to assess the sustainability of rural electrification efforts in the Andean countries. This assessment was based on a set of indicators corresponding to the four dimensions of sustainability considered in this thesis: institutional, economical, environmental, and socio-cultural. I found that Ecuador and Chile have consistently failed to ensure mechanisms for the operation and maintenance of the deployed off-grid systems, which has made these solutions in poor Chilean and Ecuadorian communities inevitably unsustainable. Although Peru has adopted a cross-tariff scheme, the Peruvian case shows that ensuring the funding of off-grid PV solutions is not enough. Peruvian officials appear to be unaware of the importance of local participation (local values and lifestyles are constantly disregarded) and most of the projects have been designed without the participation and engagement of the communities, which has often led to project failures and payment defaults. Although each country has its particular challenges, I found that the three Andean countries have consistently neglected the importance of strong formal institutions with a flexible and decentralized structure, which in turn significantly compromised the rural electrification effort in these countries.
Over 25 years after the UNCED conference in Rio de Janeiro in 1992, agriculture in the European Union (EU) has below the line not come much closer to being sustainable. By now, efforts to promote sustainability in agriculture have predominantly been based on “mainstream science”. This has resulted in strategies directed mainly at agricultural production, measures targeted at individual farms, and a major focus on technology-centered solutions. Yet, there have been many claims emphasizing that such approaches are insufficient to deal with wicked, sustainability-related problems. Rather, it has been argued, we need to question the governance of sustainability issues, i.e. who makes which decisions in which way. A central aspect of sustainability governance is collaboration, which has been lauded for its benefits but also criticized for its challenges. The potential benefits of collaboration have apparently been recognized also in the context of EU agriculture. Yet, there has been a lack of holistic consideration of how collaboration can be systematically integrated and promoted in the governance of EU agriculture. Sustainable agriculture cannot only be encouraged through changes in the overall governance system but also through the support of existing and emerging small-scale collaborative initiatives for sustainable agriculture. Indeed, there has been substantial research on the conditions that influence success of similar collaborative initiatives. However, the knowledge resulting from this research remains rather scattered and does not allow for the identification of overall patterns. Additionally, little of this research specifically focuses on sustainable agriculture. What is more, the promotion of collaboration for sustainable agriculture is further complicated by the lack of clarity of the meaning of sustainable agriculture, which is an inherently ambiguous and contested concept. This cumulative dissertation aims to address these gaps by contributing to a better understanding of how collaboration can be facilitated and designed as a means to govern for and advance sustainable agriculture. For this purpose, the dissertation addresses three sub-aims: 1) Advancing the understanding of the concept of sustainable agriculture; 2) scrutinizing the current governance system regarding its potential to facilitate or hamper collaboration; 3) assessing conceptually and empirically how actor collaboration can be facilitated as a means to govern for sustainable agriculture, both from a top-down and a bottom-up perspective. In doing so, this dissertation focuses on EU agriculture and applies a mix of methods, ranging from qualitative to quantitative dominant. The findings of this dissertation highlight that collaboration has been underappreciated and even hampered as an approach to governing for sustainable agriculture. In contrast, this dissertation argues that collaboration offers one promising way to promoting and realizing agriculture and emphasizes the need to integrate different approaches to collaboration and to sustainable agriculture. Thus, the findings of this dissertation encourage and justify more research, discussion, and action around collaboration in the context of sustainable agriculture. Additionally, the dissertation provides first tangible insights both on principles for systemic change to promote governance for sustainable agriculture and on factors that are crucial for the successful management of small-scale collaborative initiatives. Most importantly, this dissertation advocates an ‘integrative attitude’ among and between scientists and practitioners which could enable more collegial, collaborative and hopefully more constructive research, discussion and action for sustainable agriculture.
Die schlechte Qualität von Binnengewässern ist ein weit verbreitetes und herausforderndes Problem für die Menschheit. Das Konzept der Komplexität ist ein besonders vielversprechendes Konzept zur Analyse und Lösung dieses Problems und von Problemen der öffentlichen Ordnung im Allgemeinen. Der Hauptgrund ist die Stärke des Konzepts, strukturelle Problemmerkmale innerhalb eines umfassenderen strukturellen Ansatzes für die politische Problemlösung zusammenzufassen. Bislang blieben diese möglichen Vorteile jedoch verborgen, da kein klares Verständnis der Komplexität vorhanden war, was letztendlich eine systematische Analyse der Auswirkungen der Komplexität auf Lösungen und Governance-Strategien behinderte. Diese Studie zielt darauf ab, den Wert des Komplexitätsbegriffs für systematische vergleichende Analysen von Wasserproblemen und von Problemen der öffentlichen Politik im Allgemeinen zu stärken. Um dieses Ziel zu erreichen, werden in dieser Arbeit das Konzept der Komplexität sowie die Implikationen der Komplexität für Lösungen und Governance-Strategien sowohl aus theoretischer als auch aus empirischer Sicht spezifiziert. Zu diesem Zweck werden fünf grundsätzliche Ansätze angewandt, die sich auf die zugrunde liegenden Prämissen, die Rolle eines interdisziplinären Ansatzes, die Europäische Wasserrahmenrichtlinie als empirischen Bezugspunkt, die Integration von praktischem Wissen und den Fokus auf externe Validität beziehen. Hauptergebnisse sind: Operationalisierung und Messung: Diese Dissertation bietet eine detaillierte Operationalisierung der Komplexität in Bezug auf die Dimensionen der Ziele, Variablen, Dynamiken, Vernetzungen und Informationsunsicherheiten. Sie zeigt zudem, dass sich Wasserqualitätsprobleme in Deutschland entlang dieser fünf Komplexitätsdimensionen unterscheiden. Dies gilt für 37 Typen von Wasserqualitätsproblemen und vier Problemcluster, die sich hier auf ´zahme´, ´bösartige´, ´sysytemkomplexe´ und ´mit Unsicherheit behaftete´ Probleme beziehen. Implikationen von Komplexität für Lösungen: Diese Dissertation legt nahe, dass die Beziehungen zwischen Komplexität und Politikumsetzung sowohl positiv als auch negativ sein können und je nach Dimension der Komplexität und Politikumsetzung variieren können. In Bezug auf die untersuchten Wasserqualitätsprobleme zeigt diese Arbeit zudem verschiedene Auswirkungen der Komplexität auf die Politikumsetzung auf, sowohl bei den 37 Problemtypen als auch bei den vier Problemclustern. Implikationen von Komplexität für die Governance: Diese Dissertation schlägt einen differenzierten theoretischen Ansatz vor, um Governance-Strategien für komplexe Problemlösungen zu definieren. Dabei wird gezeigt, dass die Rolle verschiedener Institutionen, Akteure und Interaktionen für Lösungen entlang der fünf Schlüsseldimensionen der Komplexität (Ziele Variablen, Dynamiken, Vernetzungen und Informationsunsicherheiten) sowie entlang verschiedener Managementstrategien (Informationsgenerierung, Modellierung, Verwendung von Entscheidungsunterstützungs-instrumenten, Priorisierung von Maßnahmen, Konfliktlösung, Entscheidung unter Unsicherheit und Anpassungsfähigkeit und Flexibilität) variieren. Zukünftiger Forschung wird empfohlen, auf diesen Ergebnissen aufzubauen, indem weitere empirische Nachweise geliefert werden und der Governance-Ansatz für komplexe Problemlösungen weiter kontextualisiert wird. Auf diesem Weg kann dazu beigetragen werden, die ´Logik des Scheiterns´ (Dörner 1996) in Bezug auf komplexe Problemlösungen in eine ´Erfolgslogik´ umzuwandeln, um Probleme unterschiedlicher Komplexität im Wasserressourcenmanagement und bei Problemen öffentlicher Ordnung anzugehen.