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Governing rural development and biodiversity conservation. The case of Southern Transylvania (Romania)

Die Steuerung von ländlicher Entwicklung und dem Erhalt der Artenvielfalt. Der Fall Süd-Transsilvanien (Rumänien)

  • Traditional farming landscapes have been created in coexistence of rural dwellers and local ecosystems over long time spans, and can be considered tightly coupled ´social-ecological systems´ (SES). Since these landscapes typically embody exceptionally high levels of biological diversity and multiple socio-cultural values, their protection is critical from a sustainability perspective. Due to the pressures of globalization and social change, however, rural livelihoods and farmland biodiversity are at risk. While the focus of research is often on the Southern hemisphere, there are traditional farming landscapes in the former socialist countries of Central and Eastern Europe (CEE) which are equally affected by rapid change, and thus deserve particular attention. Since the institutional breakdown of socialism in 1989, the CEE states have not only been confronted with an unprecedented socio-economic and environmental transition. Their integration into the multi-level governance regime of the European Union (EU) further resulted in the transformation of decision-making structures and competition within the EU common market. In light of the profound changes traditional farming landscapes of Central and Eastern Europe are confronted with, they serve as a valuable source of learning about the institutional design necessary to harmonize socio-economic development and biodiversity conservation within regional social-ecological systems worldwide. This thesis is the result of an in-depth analysis of one traditional farming landscape of Central and Eastern Europe, namely Southern Transylvania (Romania). Based on empirical research involving diverse stakeholder groups, this thesis assessed the impact of EU policy on the area, the institutional features characterizing local-level governance in Southern Transylvania, and the barriers and bridges towards sustainable rural development. This thesis finds that while rural dwellers are highly dependent on smallholder farming and local ecosystems for their livelihoods, Southern Transylvania is currently confronted with a range of structural development barriers. These are likely to be exacerbated by a governance system consisting of historically grounded ´elite social networks´, and by EU policies which often do not fit rural realities. The findings of this dissertation underline that entrenched informal institutions, political will, and historical legacies play a critical role for the governance of traditional social-ecological systems since these ´social system features´ do not only mediate how external policies act on the local level. They may further restrict local adaptive and innovation capacities which, however, are critical for the transformation towards sustainable development. This thesis further finds that there are no blueprint solutions for the design of rural development strategies. Instead, (supra-) national policies should take better account of local socio-economic and cultural particularities.
  • Traditionelle Kulturlandschaften sind in Koexistenz zwischen ländlicher Bevölkerung und lokalen Ökosystemen entstanden, und können als sozial-ökologische Systeme betrachtet werden. Da diese Landschaften typischerweise eine überdurchschnittlich hohe Artenvielfalt und kulturelle Werte aufweisen, sind sie besonders schützenswert aus einer Nachhaltigkeitsperspektive. Globalisierung und gesellschaftlicher Wandel bedrohen jedoch den Erhalt sowohl ländlicher Lebensstile, als auch der Biodiversität in der Landwirtschaft. Da sich die Forschung in der Regel auf die südliche Hemisphäre beschränkt, bleiben die Auswirkungen der beschriebenen Wandlungsprozesse auf traditionelle Kulturlandschaften in anderen Weltregionen häufig unberücksichtigt. Dies trifft insbesondere auf die Landschaften Mittel- und Osteuropas zu. Seit dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes und Institutionengefüges im Jahr 1989 standen die Staaten Ost- und Mitteleuropas vor der Herausforderung, innerhalb kürzester Zeit einen bis dahin ungekannten sozio-ökonomischen und ökologischen Wandel zu gestalten. Ihre Einbindung in das System der Mehrebenenverwaltung (multi-level governance) der Europäischen Union führte zudem zu einer Transformation tradierter Governance-Strukturen, sowie zu einem wachsendem Wettbewerb im Rahmen des EU-Binnenmarktes. Durch die Untersuchung der neuen Governance-Strukturen und der Veränderungsprozesse in den Kulturlandschaften Mittel- und Osteuropas ergeben sich Rückschlüsse darüber, wie Institutionen auf lokaler Ebene gestaltet werden könnten, um eine nachhaltige ländliche Entwicklung zu gewährleisten. Die vorliegende kumulative Dissertation ist das Ergebnis einer umfassenden empirischen Analyse einer der artenreichsten Kulturlandschaften Ost- und Mitteleuropas, nämlich Süd-Transsilvanien (Rumänien). Auf Grundlage von qualitativen Interviews mit verschiedensten lokalen Akteuren untersuchte die vorliegende Arbeit die Merkmale der lokalen Governance-Strukturen, den Einfluss des EU-Systems der Mehrebenenverwaltung, und die Hemmnisse sowie Möglichkeiten auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region. Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Bewohner Süd-Transsilvaniens in hohem Maße auf kleinbäuerliche Landwirtschaft sowie lokale Ökosystemdienstleistungen zum Bestreiten ihres Lebensunterhalts angewiesen sind. Jedoch weist die Region verschiedene strukturelle Schwächen auf, die eine nachhaltige regionale Entwicklung erschweren. Die strukturellen Defizite sind mitunter Ergebnis lokaler Governance-Strukturen, die oftmals auf historisch gewachsenen ´Elitenetzwerken´ aufbauen. Zudem zeigt sich, dass bestehende entwicklungspolitische Maßnahmen der EU den regionalen Gegebenheiten oft nicht angemessen sind. Die Ergebnisse dieser Arbeit unterstreichen, dass tradierte informelle Institutionen, politischer Wille und das historische Erbe einer Region eine zentrale Rolle für die Governance von sozial-ökologischen Systemen spielen, da diese Systemeigenschaften die Auswirkung externer Politik auf die lokale Ebene entscheidend beeinflussen. Außerdem können diese Eigenschaften die Anpassungs- und Innovationsfähigkeit der lokalen Bevölkerung beeinträchtigen, welche jedoch grundlegend sind für eine nachhaltige regionale Entwicklung. Die Arbeit zeigt weiterhin, dass es keine Blaupausen für die Gestaltung ländlicher Entwicklungsstrategien gibt. Um wirklich effektiv zu sein, sollten diese vielmehr auf den lokalen sozio-ökonomischen und kulturellen Besonderheiten aufbauen.

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Metadaten
Verfasserangaben:Friederike Mikulčak
URN:urn:nbn:de:gbv:luen4-opus-143678
URL: https://pub-data.leuphana.de/frontdoor/index/index/docId/740
Betreuer:Jörn Fischer (Prof. Dr.)
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Englisch
Erscheinungsjahr:2015
Datum der Veröffentlichung (online):13.11.2015
Veröffentlichende Institution:Leuphana Universität Lüneburg, Universitätsbibliothek der Leuphana Universität Lüneburg
Titel verleihende Institution:Leuphana Universität Lüneburg, Nachhaltigkeit
Datum der Abschlussprüfung:06.07.2015
Datum der Freischaltung:13.11.2015
Freies Schlagwort / Tag:cultural landscape; governance; social-ecological systems; transformation
GND-Schlagwort:Kulturlandschaft; sozial; Ökologie; Governance; Transformation
Fakultät / Forschungszentrum:Fak 3 - Umwelt und Technik (alt) / Nachhaltigkeitsmgmt./-ökologie
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 33 Wirtschaft / 333.7 Natürliche Ressourcen, Energie und Umwelt