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Essays zur Verbreitung und den Auswirkungen der Drittelmitbestimmung in Deutschland

  • Betriebliche Arbeitnehmermitbestimmung stellt Gegenstand zahlreicher Studien dar. Unternehmerische Mitbestimmung konnte sich dagegen als Themenschwerpunkt in der ökonomischen Diskussion bisher nicht ausreichend durchsetzen, weshalb umfangreicher Forschungsbedarf angemerkt wird. Mit der vorliegenden Dissertation wird dieser Aufforderung in fünf Papieren nachgekommen. Dabei wird sich ausschließlich auf die Drittelmitbestimmung in GmbHs des westdeutschen Dienstleistungssektors konzentriert. In dem Papier „Die Aufsichtsratslücke im Dienstleistungssektor. Ausmaß und Bestimmungsgründe“ wird eine Analyse der Verbreitung der Drittelmitbestimmung im westdeutschen Dienstleistungssektor durchgeführt. Während im Industriebereich die Gewährung von Mitbestimmungsrechten äußerst verbreitet war, stellt sich die Frage, ob diese Tatsache auch für den Dienstleistungssektor zutrifft. Letzterer zeichnet sich in Deutschland, im Gegensatz zum verarbeitenden Gewerbe, durch kontinuierliches Wachstum aus. Die Arbeit demonstriert, dass - entgegen den rechtskräftigen Regelungen- weniger als die Hälfte aller GmbHs im westdeutschen Dienstleistungssektor mit 500 bis 2000 Beschäftigten einen Aufsichtsrat und folglich Mitbestimmung auf Unternehmensebene aufweisen. Zur Erklärung der ermittelten Aufsichtsratslücke wird in dem Papier eine ökonometrische Analyse potenzieller Bestimmungsgründe für das verbreitete Fehlen durchgeführt. Diese demonstriert, dass sich sowohl die Organisationsform des Hauptgesellschafters als auch die Beschäftigtenzahl auf die Wahrscheinlichkeit des Bestehens eines Aufsichtsrates auswirken. Das Unternehmensalter spielt als Einflussgröße hingegen keine wichtige Rolle. Das Papier wurde in der Zeitschrift für Industrielle Beziehungen Ausgabe 04/2009 veröffentlicht. Auf eine Replik, die mit dem Artikel veröffentlicht worden ist, wurde in der ersten Ausgabe der Zeitschrift Industrielle Beziehungen 2010 entsprechend mit einer Replik geantwortet (siehe Kapitel 3). Um die resultierenden Ergebnisse besser einordnen zu können, wurden für das zweite Papier „Recht und Realität von Mitbestimmung im westdeutschen Dienstleistungssektor: 11 Fallstudien“ Interviews durchgeführt. Ziel war es insbesondere, die im ersten Papier herausgearbeiteten Bestimmungsgründe für das verbreitete Nicht-Vorhandensein von Aufsichtsräten zu überprüfen. In 11 Befragungen in verschiedenen Regionen Deutschlands erklären Vertreter der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, weshalb in ihrem Unternehmen kein Aufsichtsrat existiert. Außerdem wird die Stellung des Betriebsrates sowie die Bedeutung von Mitbestimmung im Allgemeinen erläutert. Die Fallstudien demonstrieren, dass Arbeitgeber und Belegschaft die Bildung von Betriebsräten in der Regel begrüßen. Ein Aufsichtsrat wird hingegen als überflüssig erachtet. Insgesamt zeigt die Analyse, dass Arbeitnehmermitbestimmung auf Abteilungsebene mehr Bedeutung beigemessen wird als in den gesetzlich vorgeschriebenen Institutionen. In dem Papier „The Economic Consequences of one-third Co-determination in German Supervisory Boards: First Evidence for the Service Sector from a New Source of Enterprise Data“ werden mögliche ökonomische Auswirkungen des Drittelbeteiligungsgesetzes analysiert. Unternehmen mit und ohne Aufsichtsräte werden im Hinblick auf ihren Erfolg (Profitabilität und Value added per employee) verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen mit Aufsichtsrat im Schnitt eine höhere Produktivität aufweisen. Mögliche Einflüsse auf die Rentabilität einer Unternehmung erweisen sich als nicht signifikant. Schließlich geht es in dem fünften Papier „One-third Co-determination in German Supervisory Boards and its Economic Consequences. New Evidence for Employment“ um potenzielle Auswirkungen unternehmerischer Mitbestimmung auf die Beschäftigungsentwicklung. Der Aufsatz ist erst der zweite in der Mitbestimmungsforschung, der sich dieser Thematik widmet. In einem Regressionsmodell wird ermittelt, dass die Existenz eines Aufsichtsrates nicht signifikant mit dem Beschäftigungsniveau korreliert. Die Besonderheit des Forschungsdesigns besteht zunächst darin, dass erstmals Unternehmen gleicher Größenordnung und gleicher Branche, die sich insbesondere durch die Existenz eines Aufsichtsrates unterscheiden, in Hinblick auf ihre wirtschaftliche Performanz verglichen werden können. Zusätzlich stellt die Verwendung eines kombinierten Datensatzes ein Charakteristikum der vorliegenden Arbeit dar. Im Rahmen des Dissertationsvorhabens werden Mikrodaten aus Erhebungen der amtlichen Statistik mit Daten aus externen Quellen verknüpft. Grund dafür ist, dass die Erhebungen der amtlichen Statistik keine Informationen über das Vorhandensein eines Aufsichtsrates enthalten. Diese Informationen sowie die Angaben über die Eigentümerstruktur wurden aus einer kommerziellen Datenbank der Firma Hoppenstedt entnommen und im Falle unvollständiger Angaben durch eigene Recherchen ergänzt. Die Verknüpfung findet über einen sowohl in den Mikrodaten der amtlichen Statistik als auch in dem selbständig aufgebauten Datensatz enthaltenen Schlüssel statt, den Angaben zu Registergericht und Handelsregister-Nummer.
  • Worker participation at establishment level has been subject to numerous studies. Worker participation at enterprise level in a company’s supervisory board, however, has only rarely been subject to scientific investigations. This is why there still remains a great need of research. The present study serves this request by conducting five papers. It is focused exclusively on one-third co-determination in limited liability companies of the western German service sector. In the first paper „Die Aufsichtsratslücke im Dienstleistungssektor. Ausmaß und Bestimmungsgründe“ an analysis of the incidence of one-third co-determination in the western German service sector is carried out. While in the industrial sector the granting of participation rights has been very widespread, the question arises whether this fact holds true for the service sector as well. In contrast to the manufacturing sector the German service sector is characterized by continuous growth. The essay demonstrates that - contrary to the regulations - more than 50 per cent of all companies observed do not employ a supervisory board and therefore do not provide co-determination at company level. In order to explain this co-determination gap, an econometric analysis of potential determinants of the presence or absence of a co-determined supervisory board is carried out. It is demonstrated that the organizational form of the main shareholder and the number of employees affect the probability of the existence of a supervisory board. The company's age, however, does not have any impact. The essay has been published in the German Journal of Industrial Relations (Zeitschrift für Industrielle Beziehungen) No. 04/2009. An answer to a critical reply has also been published in this journal (see chapter three). In order to get a better understanding of the results obtained in the first paper, 11 interviews were conducted for the essay „Recht und Realität von Mitbestimmung im westdeutschen Dienstleistungssektor: 11 Fallstudien“. The objective of the paper was to review the determinants of the presence or absence of supervisory boards. In the course of 11 surveys in different western German regions officials from the employer and employee side explain, why their company does not establish a supervisory board. In addition, the position of the works council and the general importance of co-determination are analyzed. The 11 cases demonstrate that both employers and employees usually welcome the formation of a works council. A supervisory board, however, is considered to be unnecessary. Overall, the analysis shows that employee participation at department level is considered more important than participation in the statutory bodies. In the fourth essay „The Economic Consequences of one-third Co-determination in German Supervisory Boards: First Evidence for the Service Sector from a New Source of Enterprise Data“ potential economic effects of the 2004 Co-determination Act are analyzed. Companies with and without supervisory board are compared with respect to different business metrics (profitability and value added per employee). The results show that companies with supervisory board are -on average- more productive than their counterparts without this institution. Potential impact on a firm’s profitability is not significant at any conventional error level. In the fifths paper „One-third Co-determination in German Supervisory Boards and its Economic Consequences. New Evidence for Employment“ talk is about potential economic effects of co-determination on employment growth. The paper is only the second in the co-determination field of research dedicated to this topic. Several regression models show that the existence of a supervisory board does not significantly correlate with employment growth. The present investigation of co-determination in German supervisory boards comprises a novelty: For the first time companies of the same magnitude and same industry are compared that mainly differ in the existence or absence of a supervisory board in terms of their economic performance. In addition, the use of a combined data set is a characteristic of the present work. Initial information was collected from the Hoppenstedt Database. As not for all companies examined information on the existence or non-existence of a supervisory board was available, missing data were collected via telephone calls. In order to analyse the economic consequences of the 2004 Co-determination Act, however, details about productivity and profitability of the firms observed is needed. These are obtained from official German statistics. By merging the information of the Hoppenstedt Database and the official statistics it is possible to examine the economic consequences of companies engaging a supervisory board and those not doing so.

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Metadaten
Verfasserangaben:Franziska Sophie Boneberg
URN:urn:nbn:de:gbv:luen4-opus-141943
URL: https://pub-data.leuphana.de/frontdoor/index/index/docId/582
übersetzter Titel (Englisch):Essays on the existence and consequences of oen-third co-determination in Germany
Gutachter:Joachim Wagner (Prof. Dr.)ORCiDGND, Christian Pfeifer
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Erscheinungsjahr:2010
Datum der Veröffentlichung (online):23.12.2010
Veröffentlichende Institution:Leuphana Universität Lüneburg, Universitätsbibliothek der Leuphana Universität Lüneburg
Titel verleihende Institution:Leuphana Universität Lüneburg, Fak 2 - Wirtschaft und Gesellschaft (alt)
Datum der Abschlussprüfung:10.12.2010
Datum der Freischaltung:23.12.2010
GND-Schlagwort:Mitbestimmung; Aufsichtsrat
Fakultät / Forschungszentrum:Fak 2 - Wirtschaft und Gesellschaft (alt) / VWL
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 33 Wirtschaft / 330 Wirtschaft
Lizenz (Deutsch):License LogoDeutsches Urheberrecht