Das Suchergebnis hat sich seit Ihrer Suchanfrage verändert. Eventuell werden Dokumente in anderer Reihenfolge angezeigt.
  • Treffer 37 von 44
Zurück zur Trefferliste

Zur Bedeutung von individualistischer und kollektivistischer Orientierung für die Ausprägung verschiedener Foci der Identifikation und Bindung - Eine empirische Studie in einem Industrieunternehmen

The Impact of individualistic and collectivistic orientation for the development of different foci of identification and commitment - An empirical study in an industrial organization

  • In Zeiten des technologischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und demographischen Wandels, zunehmenden internationalen Wettbewerbs und des daraus resultierenden Veränderungs- und Innovationsdrucks für Unternehmen, ist das psychologische Band zwischen Organisation und Mit-arbeiter vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Längst ist es nicht mehr selbstverständlich, dass Mitarbeiter ihr gesamtes Arbeitsleben in einem Unternehmen verbringen. Gleichzeitig ist es für den Erfolg von Unternehmen von großer Bedeutung, qualifizierte und engagierte Mitarbeiter an sich zu binden. Organisationale Identifikation und affektives Commitment beschreiben Formen emotionaler Bindung von Mitarbeitern an ihr Unternehmen, die zu hoher Leistung und freiwilligem Engagement motivieren. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage nach stabilen interpersonalen Unterschieden, die das Bedürfnis und die Fähigkeit zur sozialen Identifikation und emotionalen Verbundenheit mit Organisationen grundsätzlich determinieren. Zentral ist die Annahme, dass die soziale Orientierung von Mitarbeitern ihre Bindungs- und Identifikationsbereitschaft erheblich beeinflusst: Das Ausmaß von kollektivistischer und individualistischer Orientierung sollte die Erwartungen, das Erleben und Verhalten von Mitarbeitern in Organisationen erheblich mitprägen. Für Menschen mit ausgeprägt kollektivistischer Orientierung wird ein starkes Bedürfnis nach Gruppenzugehörigkeiten zur Ableitung sozialer Identität unterstellt. Die Mitgliedschaft in der Gruppe, ihre Merkmale und Erfolge sollten selbstbeschreibend wirken und das persönliche Verhalten stark an den Interessen und Normen der Gruppe orientiert sein. Bei Menschen mit ausgeprägt individualistischer Orientierung werden demgegenüber persönliche Merkmale, Eigenschaften und Leistungen als zentral für die Selbstbewertung und Selbstdefinition angenommen. Gruppenzugehörigkeiten werden als relativ austauschbare Bezugsrahmen für das eigene Handeln und die Erreichung persönlicher Ziele erwartet. Der Arbeit liegt die Annahme zugrunde, dass die Entstehung und Ausprägung von Commitment und Identifikation in Abhängigkeit von der sozialen Orientierung der Mitarbeiter variiert. Mitarbeiter mit stärker kollektivistischer Orientierung sollten eine größere Bereitschaft haben, sich mit ihrer Organi-sation und Arbeitsgruppe zu identifizieren. Die Entstehung von affektivem Commitment und Identifikation sollte dabei primär von Faktoren geprägt werden, die die Befriedigung ihres Bedürfnisses nach sozialer Zugehörigkeit und Anerkennung fördern, wie z.B. die Beziehung zu Vorge-setzten und Kollegen. Die emotionale Bindung und Identifikation von Mitarbeitern mit stärker individualistischer Orientierung wird demgegenüber als geringer ausprägt erwartet. Bei diesen sollte die kalkulatorische Bindung an das Unternehmen überwiegen. Anders als bei stärker kollektivistisch orientierten Mitarbeitern sollten vor allem die Möglichkeiten der Karriere und Weiterbildung sowie die Qualität der Arbeitsinhalte (Interessantheit, Eigenverantwortung, Herausforderung) eine gewichtige Rolle für das Ausmaß der emotionalen Verbundenheit spielen. Zur Untersuchung der vermuteten Zusammenhänge wurde im Jahr 2006 in einem namhaften Industrieunternehmen eine Fragebogenstudie durchgeführt, an der sich 499 Mitarbeiter beteiligten. Obwohl die Unterschiede zwischen „Kollektivisten“ (N = 154) und „Individualisten“ (N = 151) weniger deutlich ausfallen als erwartet, erweist sich ihre Beziehung zum Unternehmen doch als different. Bei den Individualisten überwiegt die kalkulatorische Bindung an die Organisation erwartungs-konform gegenüber der emotionalen Verbundenheit. Individualisten erscheinen, trotz grundsätz-licher Zufriedenheit und einer gewissen emotionalen Gebundenheit, als relativ autonom und bei attraktiven Alternativen geneigt, das Unternehmen zu wechseln. Eine übermäßige Verbundenheit mit der persönlichen Karriere kann nicht bestätigt werden. Bei den Kollektivisten erweist sich hypothesenkonform die Beziehung zu Organisation und Arbeits-gruppe als von tiefgehend emotionaler Natur, der das Karriere-Commitment nachgeordnet ist. Auch deuten sich in den Regressionsanalysen Unterschiede in den Entstehungsbedingungen der betrachteten Foci an, die ebenfalls einen signifikanten Einfluss der sozialen Orientierung nahelegen und zu weitergehenden Analysen ermutigen.
  • In times of technological, economical, social and demographic changes and increasing international competition, permanent organizational changes and innovations become absolutely necessary but may stress the psychological bond between organization and employee. It is no longer certain, that employees will spend their whole professional life in one organization. At the same time it is of essential importance for the success of modern enterprises, to oblige qualified and motivated employees. Organizational identification and affective commitment describe forms of the employees´ emotional attachment to the organization, motivating to high job performance and engagement. This study focuses on reliable interpersonal differences, which should determine an individuals need and ability of social identification and emotional commitment. It is assumed, that the social orien-tation of employees has a substantial effect on their willingness to identify with and commit to the organization: the extent of collectivistic and individualistic orientation should significantly shape their expectations, experiences and behavior. People with a more collectivistic orientation are characterized by deriving parts of their social identity from group memberships. According to this, attractive group memberships are most desirable. The attributes and successes of those groups appear to be self-defining and the individual´s behavior is based on the norms and interests of the group. For people with a more individualistic orientation, personal attributes, characteristics and achieve-ments are supposed to be essential factors of self-definition. Group memberships are presumed to be relatively convertible references of the individuals´ behavior and achievements. Based on this consideration, the origins and the occurrence of identification and commitment should vary according to the employees´ social orientation. Employees with a more collectivistic orientation ought to be willing to identify with and commit to the organization and the workgroup. The appearance of emotional commitment and identification must be primary based on factors, which satisfy the need of social affiliation and acceptance – such as the relation to superiors and colleagues. On the other hand, a lower degree of emotional commitment and identification is presumed for employees with a more individualistic orientation. Instead there is expected a preponderance of the calculative commitment. The emotional commitments´ extent should be particularly determined by the options of career and further education, as well as the contents of work (for example variety, personal responsibility, challenge). To analyze the assumed relations, a questionnaire had been developed and distributed to 750 employees of a well-known industrial enterprise in 2006. 499 of the invited employees took part in the study. Although the differences between the extreme groups of “collectivists” (n = 154) and “individualists” (n = 151) did not turn out as clearly as supposed, their organizational relationship has been confirmed as diverse. Congruent with the hypotheses, the organizational commitment of individualists is more continuous than emotional. Individualists appear relatively autonomous, although they feel basically satisfied with their jobs and emotionally linked to the organization. In case of an attractive alternative, they feel inclined to leave the organization. There is no evidence for an exceeding career-commitment. As expected, the collectivists identification with and commitment to the organization and the workgroup turns out as more emotional and serious than their career-commitment. The results of the regression analysis indicate different origins of the examined foci, which suggest a significant influence of the social orientation and encourage to continue research on this subject.

Volltext Dateien herunterladen

Metadaten exportieren

Weitere Dienste

Teilen auf Twitter Suche bei Google Scholar
Metadaten
Verfasserangaben:Christina Rempe
URN:urn:nbn:de:gbv:luen4-opus-142274
URL: https://pub-data.leuphana.de/frontdoor/index/index/docId/613
Betreuer:Lutz Schumacher (Prof. Dr.)
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Erscheinungsjahr:2012
Datum der Veröffentlichung (online):23.11.2012
Veröffentlichende Institution:Leuphana Universität Lüneburg, Universitätsbibliothek der Leuphana Universität Lüneburg
Titel verleihende Institution:Leuphana Universität Lüneburg, Bildung
Datum der Abschlussprüfung:24.05.2012
Datum der Freischaltung:23.11.2012
Freies Schlagwort / Tag:collectivism; commitment; identification; individualism; organization
GND-Schlagwort:Kollektivismus; Individualismus; Organisation; Identifikation; Commitment <Management>
Fakultät / Forschungszentrum:Fak 2 - Wirtschaft und Gesellschaft (alt) / Gesundheitswissenschaften
DDC-Klassifikation:1 Philosophie und Psychologie / 15 Psychologie / 150 Psychologie