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Why do regional organisations legitimate via human rights? Set-theoretic configurations of localisation, agents, and audiences of legitimation

Warum legitimieren sich Regionalorganisationen über Menschenrechte? Mengentheoretische Konfigurationen von Lokalisierung, Agenten und Zuhörerschaften von Legitimation

  • As human rights evolved to become part of a dominant moral discourse in world politics, regional organisations (ROs) often portray themselves in the language of human rights. Facing growing contestation and politicisation, they have also gradually begun to legitimate their authority drawing on human rights. Yet not all ROs do so to the same extent, in the same manner, or consistently over time. ROs with a long tradition in human rights work and democratic membership, such as the Council of Europe use it highly consistently. ROs with no historical record of human rights protection and autocratic membership, such as the Arab League (LoAS) use it too, although more irregularly. This begs the question: why and how do ROs use human rights for self-legitimation? To answers this research question, I combine a macro analysis using qualitative comparative analysis (QCA) on 23 ROs from 1980 to 2019 with a micro analysis via process-tracing in two cases – LoAS and the Caribbean Community (CARICOM). Ultimately, ROs use human rights in their legitimation because they strive for congruence. When norms, values, and moral principles purported and embodied by the RO are congruent with those of its core constituency and all relevant audiences, I observe human rights legitimation. I argue that the degree of congruence combines with different degrees of delegitimation stemming from the distinct constellation of agents and audiences of legitimation. I circumscribe this via four types of human rights legitimisers. Testing existing theories on legitimacy, legitimation, and human rights, the QCA suggests that ‘Self-containing Legitimisers’ are ROs with a status quo of congruence between the RO and its core constituency. ‘Signalling Legitimisers’ irregularly use human rights legitimation as a signal to respond to additional audiences. Thanks to the case studies, I further refine existing theory. CARICOM constitutes a case of a ‘Reviving Legitimisers’ where delegitimation towards their core constituency occurs to which it reacts by reviving what it embodies which entails including human rights in its legitimation. With LoAS, I observe a ‘Brokering Legitimisers’ in which case delegitimation is on the verge of a legitimacy crisis, but its Secretary General manages to broker human rights to two diverging audiences thanks to localisation. Thus, this book contributes to existing research first by providing an explanation of how a distinct norm is used in self-legitimation, second by nuancing our understanding of agents and audiences of legitimation, and third by introducing the concept of localisation to the study of legitimation. Key words: Human Rights, Self-Legitimation, Regional Organisations, Legitimacy, International Authority, Norm Diffusion, League of Arab States, Caribbean Community, Global South, International Institutions
  • Seit sich die Menschenrechte zu einem vorherrschenden moralischen Diskurs in der Weltpolitik entwickelt haben, stellen sich Regionalorganisationen (ROs) häufig in der Sprache der Menschenrechte dar. Angesichts zunehmender Anfechtung und Politisierung haben jene ROs auch begonnen, ihre Autorität auf der Grundlage der Menschenrechte zu legitimieren. Allerdings tun sie dies nicht alle im gleichen Ausmaß, auf die gleiche Art und Weise oder gleichmäßig im Verlauf der Zeit. ROs mit einer langen Tradition in der Menschenrechtsarbeit und demokratischen Mitgliedern, wie zum Beispiel der Europarat, nutzen sie sehr konsequent. ROs wie die Arabische Liga (LoAS), die in der Vergangenheit keine Arbeit zum Schutz der Menschenrechte nachweisen und vorwiegend autokratische Mitglieder haben, nutzen sie ebenfalls, wenn auch unregelmäßiger. Dies wirft die Frage auf: Warum und wie nutzen ROs Menschenrechte zur Selbstlegitimation? Um diese Forschungsfrage zu beantworten, kombiniere ich eine Makroanalyse mittels der Methode der Qualitative Comparative Analysis (QCA) an 23 ROs von 1980 bis 2019 mit einer Mikroanalyse mittels process-tracing in zwei Fällen – LoAS und der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM). Es zeigt sich, dass ROs die Menschenrechte zu ihrer Legitimation nutzen, weil sie nach Kongruenz streben. Wenn die von der RO vorangetragenen und verkörperten Normen, Werte und moralischen Prinzipien mit denen ihrer Kernwählerschaft und aller relevanten Zuhörerschaften übereinstimmen, beobachte ich Legitimation durch Menschenrechte. Ich argumentiere, dass der Grad der Kongruenz mit unterschiedlichen Graden der Delegitimierung einhergeht, die sich aus der unterschiedlichen Konstellation von Akteuren und Zuhörerschaften der Legitimation ergeben. Ich beschreibe dies anhand von vier Arten von „Human Rights Legitimiser“. Die QCA testet bestehende Theorien zu Legitimität, Legitimation und zu Menschenrechten und zeigt, dass „Self-containing Legitimisers“ ROs sind, bei denen ein Status quo der Kongruenz zwischen der RO und ihrer Kernwählerschaft besteht. „Signalling Legitimisers’“ nutzen die menschenrechtliche Legitimation unregelmäßig als Signal, um zusätzliche Zuhörerschaften anzusprechen. Dank der Fallstudien verfeinere ich bestehende Theorien weiter. CARICOM stellt einen Fall von „Reviving Legitimisers“ dar, bei dem es zu einer Delegitimierung gegenüber ihrer Kernwählerschaft kommt, auf die sie mit der Wiederbelebung dessen reagiert, was sie verkörpert, was die Einbeziehung der Menschenrechte in ihre Legitimation mit sich bringt. Bei LoAS beobachte ich einen „Brokering Legitimisers“, bei der die Delegitimierung am Rande einer Legitimitätskrise steht, der Generalsekretär es jedoch dank der Lokalisierung schafft, Menschenrechte an zwei unterschiedliche Zuhörerschaften zu vermitteln. Somit leistet dieses Buch einen Beitrag zur bestehenden Forschung, indem es erstens erklärt, wie eine bestimmte Norm bei der Selbstlegitimation verwendet wird, zweitens unser Verständnis von Akteuren und Zuhörerschaften der Legitimation nuanciert und drittens das Konzept der Lokalisierung in die Legitimationsforschung einführt. Schlagwörter: Menschenrechte, Selbstlegitimation, Regionalorganisationen, Legitimität, internationale Autorität, Normdiffusion, Liga der Arabischen Staaten, Karibische Gemeinschaft, Globaler Süden, internationale Institutionen.

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Metadaten
Verfasserangaben:Swantje SchirmerGND
URN:urn:nbn:de:gbv:luen4-opus4-13678
URL: https://pub-data.leuphana.de/frontdoor/index/index/docId/1367
Betreuer:Tobias Lenz (Prof. Dr.)
Gutachter:Tobias Lenz (Prof. Dr.)ORCiDGND, Andreas von Staden (Prof. Dr.)GND, Nicole Deitelhoff (Prof. Dr.)ORCiDGND
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Englisch
Erscheinungsjahr:2023
Datum der Veröffentlichung (online):09.01.2024
Datum der Erstveröffentlichung:09.01.2024
Veröffentlichende Institution:Leuphana Universität Lüneburg, Universitätsbibliothek der Leuphana Universität Lüneburg
Titel verleihende Institution:Leuphana Universität Lüneburg
Datum der Abschlussprüfung:07.11.2022
Datum der Freischaltung:09.01.2024
Seitenzahl:348
Fakultät / Forschungszentrum:Fakultät Staatswissenschaften / Institut für Politikwissenschaft (IPW)
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 32 Politikwissenschaft / 323 Grundrechte und politische Rechte
Lizenz (Deutsch):License LogoDeutsches Urheberrecht