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Personenzentrierung in der Eingliederungshilfe : eine wissenssoziologische Diskursanalyse des sozialpolitischen Diskurses zur Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen von 2005-2016

Person centering in the help system for disabled people : a sociologically discourse analysis of the discourse on reforming the assistance of disabled people from 2005-2016

  • Gegenstand der Wissenssoziologischen Diskursanalyse (WDA) ist der sozialpolitische Diskurs zur Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen in der Zeit von 2005 bis 2016. Im Rahmen der WDA wurden zwei Diskursformationen, die die Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe notwendig machen erarbeitet: Der Kapazitätendiskurs, der einen monetären Sachzwang konstituiert, auf der einen und der emanzipatorisch-bürger*innenrechtliche Diskurs, der die Nichtpassung des gegenwärtigen Hilfesystems mit menschenrechtlichen Bestrebungen einer gleichberechtigten und selbstbestimmten Teilhabe am Leben in der Gesellschaft thematisiert, auf der anderen Seite. Zudem wurde die diskursive Konstituierung des zentralen Reformkonzepts ´Personenzentrierung´, das produzierte Wissen über dieses Konzept, die Strategien der beteiligten Akteur*innen, die mit dem Konzept verfolgt werden, und die dahinter liegenden Deutungsmuster de- und rekonstruiert. Personenzentrierung konstituiert sich insbesondere durch ihre Abgrenzung zu der nicht mehr gewollten, paternalistischen und tendenziell kostenaufwendigen Institutionenzentrierung. Sie beschreibt einen Steuerungsmodus, der mit der Zentrierung des Individuums als zentrales Steuerungsmoment im Leistungsgeschehen und deren Vorstellungen, ihre Leben zu führen, die je passgenauen Leistungen je individuell komponiert (Hilfe folgt Bedarf). Die doppelte Anschlussfähigkeit von Personenzentrierung an die ausgehenden Problemdiskurse offenbart zwei zentrale Deutungsfiguren: Personenzentrierung wird einerseits zu einem sozialpolitischen Steuerungsinstrument, das bedarfsgerechtere und effizientere Leistungen organisiert und Leistungsberechtigte zur Mitwirkung aktiviert, um damit Kosten zu sparen, und andererseits zu einem Selbstbestimmungskonzept, das Leistungsberechtigte aus paternalistisch-fürsorglichen Strukturen befreit und sie als Expert*innen ihrer eigenen Teilhabebedarfe in den Mittelpunkt rückt.
  • This ´Wissenssoziologische Diskursanalyse´ (WDA; sociological discourse analysis) focuses on the discourse on reforming the assistance of disabled people from 2005 - 2016 in Germany. Within the framework of the WDA, two discourse formations were developed, which necessitate the further development of the integration assistance: the capacity discourse, which constitutes a monetary constraint, on the one hand, and the emancipatory-civic-internal discourse, on the other hand, which addresses the failure of the current system of help to meet human rights aspirations of equal and independent participation in life in society. In addition, the discursive constitution of the central reform concept ´Personenzentrierung´ (person centering), the knowledge produced on this concept, the strategies of the actors involved and the underlying patterns of interpretation were reconstructed. Person centering is constituted in particular by its demarcation to the no longer wanted, paternalistic and, in the end, costly institution centering. Person centering describes a control mode, which focusses on the individuals and their ideas how to live their lives as the central controlling moment in the performance process of composing the fitting helps (help follows demand). The double connectivity of person centering to the outgoing problem discourses reveals two central interpretive figures: on the one hand, person centering becomes a socio-political control instrument that organizes needs-based and more efficient services and activates beneficiaries to participate in order to save costs. On the other hand, a self-determination concept that frees beneficiaries from paternalistic and caring structures and empowers them as experts in their own participation needs the center moves.

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Metadaten
Verfasserangaben:Anneke Wiese
URN:urn:nbn:de:gbv:luen4-opus-145414
URL: https://pub-data.leuphana.de/frontdoor/index/index/docId/903
Betreuer:Maria-Eleonora Karsten (Prof. Dr.)
Gutachter:Matthias Nauerth (Prof. Dr.)GND, Waldemar Stange (Prof. Dr.)GND
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Erscheinungsjahr:2019
Datum der Veröffentlichung (online):16.05.2019
Veröffentlichende Institution:Leuphana Universität Lüneburg, Universitätsbibliothek der Leuphana Universität Lüneburg
Titel verleihende Institution:Leuphana Universität Lüneburg
Datum der Abschlussprüfung:05.04.2019
Datum der Freischaltung:16.05.2019
Freies Schlagwort / Tag:BTHG-Reform; Deutschland; Eingliederungshilfe; Personenzentrierung; Teilhabe
Person centered assistance; institution centered assistance; participation of disabled people; person centering
GND-Schlagwort:Behinderten-Eingliederungshilfe; Diskursanalyse; Sozialgesetzbuch
Fakultät / Forschungszentrum:Fakultät Bildung / Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (IFSP)
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 30 Sozialwissenschaften, Soziologie / 300 Sozialwissenschaften