TY - THES A1 - Dorresteijn, Ine T1 - Biodiversity conservation in traditional farming landscapes : the future of birds and large carnivores in Transylvania T1 - Biodiversitätsschutz in tradiotionellen Agrarlandschaften : die Zukunft von Vögeln und Großraubtieren in Siebenbürgen N2 - Traditional farming landscapes typically support exceptional biodiversity. They evolved as tightly coupled social-ecological systems, in which traditional human land-use shaped highly heterogeneous landscapes. However, these landscapes are under severe threats of land-use change which potentially pose direct threats to biodiversity, in particular through land-use intensification and land abandonment. Navigating biodiversity conservation in such changing landscapes requires a thorough understanding of the drivers that maintain the social-ecological system. This dissertation aimed to identify system properties that facilitate biodiversity conservation in traditional farming landscape, focusing specifically on birds and large carnivores in the rapidly changing traditional farmland region of Southern Transylvania, Romania. In order to identify these properties, I first examined the effects of local and landscape scale land-use patterns on birds and large carnivores and how they may be affected by future land-use change (Chapters II-V). Second, to gauge the role of particular traditional land-use elements for biodiversity I focused on the conservation value of traditional wood pastures (Chapters VI-VIII). Third, I took a social-ecological systems approach to understand how links between the social and ecological parts of the system affect human-bear coexistence (Chapters IV and IX). Bird diversity was supported by the broad gradients of woody vegetation cover and compositional heterogeneity. Land-use intensification, and hence the loss of woody vegetation cover and homogenization of land covers, would thus negatively affect biodiversity. This was especially evident from predictions on the distribution of the corncrake (Crex crex) in response to potential future land cover homogenization. Here, a moderate reduction of land cover diversity could drastically reduce the extent of corncrake habitat. Further results showed that the brown bear (Ursus arctos) would mainly be affected by land-use change through the fragmentation of large forest blocks, especially if land-use change would reduce habitat connectivity to the presumed source population in the Carpathian Mountains. Moreover, this dissertation revealed that large carnivores (brown bear and wolf, Canis lupus) may have important and often ignored roles in structuring the ecosystem of traditional farming landscapes by limiting herbivores. Wood pastures were found to have a high conservation value. The combination of low-intensity used grasslands with old scattered trees provided important supplementary habitat for different forest species such as woodpeckers and the brown bear. Worryingly, current management of wood pastures differed from traditional techniques in several aspects, which may threaten their persistence in the landscape. The majority of people had a positive perception on human-bear coexistence. The use of traditional sheep herding techniques combined with the tolerance of some shepherds to occasional livestock predation facilitated coexistence in a region where both carnivores and livestock are present. More generally, the genuine links between people and their environment were important drivers of people´s positive views on coexistence. However, perceived failures of top-down managing institutions could potentially erode these links and reduce people´s tolerance towards bears. Through the consideration of two different animal taxa, this dissertation revealed six important system properties facilitating biodiversity conservation in traditional farming landscapes. Similar proportions of the main land-use types (arable land, grassland, and forests) support species richness at the regional scale possible through habitat connectivity and continuous spill-over between land-use types. Heterogeneous landscapes can further support biodiversity through complementation and supplementation of habitat at the landscape scale. Gradients of woody vegetation cover and heterogeneity, supported biodiversity at both local and landscape scales possibly through the provision of a wide range of resources. The heterogeneous character of the landscape is tightly linked to traditional land-use practices, which also maintain specific traditional land-use elements and facilitate human-carnivore coexistence. Top-down limitation of large carnivores on herbivores possibly enhances vegetation growth and tree regeneration. The genuine links between humans and nature support human-bear coexistence, and these links may form the core of people´s values and sustainable use of natural resources. N2 - Traditionell genutzte Agrarlandschaften unterstützen typischerweise eine außergewöhnliche Biodiversität. Sie haben sich als eng gekoppelte sozial-ökologische Systeme entwickelt, in denen die traditionelle menschliche Landnutzung hochgradig heterogene Landschaften formte. Durch Änderungen in der Landnutzung, insbesondere durch Landnutzungsintensivierung und Verbrachung nach Landaufgabe, sind diese Landschaften jedoch ernstlich bedroht, wodurch auch möglicherweise ihre Biodiversität direkt bedroht ist. Um einen erfolgreichen Schutz von Biodiversität in solchen sich verändernden Landschaften zu erreichen, benötigen wir ein gründliches Verständnis der Triebkräfte, die diese sozial-ökologischen Systeme erhalten. Das Ziel dieser Dissertation ist die Identifikation von Systemeigenschaften, die den Biodiversitätsschutz in traditionellen Agrarlandschaften ermöglichen, mit besonderem Fokus auf Vögel und Großraubtiere in der sich rapide verändernden traditionellen Agrarlandschaft Süd-Siebenbürgens (Rumänien). Um diese Eigenschaften zu identifizieren, untersuchte ich zuerst die Auswirkungen von Landnutzung (auf lokaler und auf Landschaftsebene) auf Vögel und Großraubtiere, und wie diese durch zukünftige Landnutzungsänderungen beeinflusst werden könnten (Kapitel II-V). Um die Rolle besonderer traditioneller Landnutzungelemente für Biodiversitätsschutz zu messen, untersuchte ich in dieser Hinsicht zweitens den Nutzwert von traditionellen Waldweiden (Kapitel VI-VIII). Drittens wendete ich sozial-ökologisches Systemdenken an um zu verstehen, wie Verbindungen zwischen den sozialen und ökologischen Teilen des Systems das Zusammenleben von Mensch und Bär beeinflussen (Kapitel IV und IX). Die Diversität von Vögeln wurde durch Gradienten holziger Vegetation und Zusammensetzungsheterogenität (compositional heterogeneity) unterstützt. Landnutzungsintensivierung, und somit Verlust von holziger Vegetation und Homogenisierung der Landbedeckung, würde sich also negativ auf die Biodiversität auswirken. on und Homogenisierung des Landes deckt, wäre also negativ auf die Biodiversität. Dies wurde besonders in meinen Prognosen zur Verteilung des Wachtelkönigs (Crex crex) im Zuge einer potenziellen künftigen Landbedeckungshomogenisierung deutlich. Hier könnte ein moderater Rückgang der Landbedeckungsdiversität den Lebensraum des Wachtelkönigs drastisch reduzieren. Weitere Ergebnisse zeigten, dass der Braunbär (Ursus arctos) vor allem von der durch Landnutzungsänderungen verursachten Fragmentierung großer Waldblöcke betroffen sein würde, insbesondere wenn Landnutzungsänderungen die Lebensraumkonnektivität zur mutmaßlichen Quellpopulation in den Karpaten reduzieren würde. Darüber hinaus zeigt diese Dissertation, dass Großraubtiere (Braunbär und Wolf, Canis lupus) wichtige und oft ignorierte Rollen bei der Strukturierung des Ökosystems (durch die Kontrolle von Herbivoren) in traditionellen Agrarlandschaften haben können. Für Waldweiden ergab sich ein hoher Nutzwert im Biodiversitätsschutz. Die Kombination aus mit niedriger Intensität bewitschafteten Grünlands und alten verstreut wachsenden Bäumen stellt einen wichtigen ergänzenden Lebensraum für verschiedene Waldtierarten wie Spechte und Braunbären dar. Besorgniserregend ist dabei, dass die derzeitige Bewirtschaftung von Waldweiden in mehreren Aspekten von traditionellen Methoden abweicht, die ihr Bestehen in der Landschaft bedrohen könnte. Die Mehrzahl der Menschen hatte eine positive Wahrnehmung vom Zusammenleben mit Bären. Der Einsatz traditioneller Schafhütetechniken kombiniert mit der von einigen Hirten gezeigten Toleranz gegenüber gelegentlicher Prädation ihres Viehs erleichterte das Zusammenleben in einer Region, in der sowohl Raubtiere als auch Vieh vorhanden sind. Allgemeiner gesagt waren authentische Beziehungen zwischen Mensch und Umwelt wichtige Triebkräfte positiver menschliche Ansichten zum Zusammenleben. Allerdings könnten ein von Menschen wahrgenommes Versagen verwaltender Institutionen diese Links möglicherweise erodieren und die Toleranz der Menschen gegenüber Bären reduzieren. Durch die Berücksichtigung zweier verschiedener Tiergruppen identifizierte diese Dissertation sechs wichtige Systemeigenschaften, die den Biodiversitätsschutz in tradiotionallen Agrarlandschaften erleichtert. Ungefähr gleiche Anteile an Hauptlandnutzungstypen (Ackerland, Grünland und Wälder) unterstützen durch Lebensraumkonnektivität und den stetigen Austausch (spill-over) zwischen Landnutzungstypen den Artenreichtum auf regionaler Ebene. Heterogene Landschaften können Artenvielfalt darüber hinaus durch Komplementierung und Supplementierung von Lebensraum auf Landschaftsebene unterstützen. Gradienten in holziger Vegetation und Heterogenität unterstützen Biodiversität auf lokaler und Landschaftsebene, möglicherweise durch die Bereitstellung einer breiten Auswahl an Ressourcen. Der heterogene Charakter der Landschaft ist eng mit Methoden der traditionellen Landnutzung verknüpft, welche mitunter bestimmte traditionelle Landnutzungselemente aufrecht erhalten und das Zusammenleben von Menschen und Raubtieren erleichtern. Die Kontrolle von Herbivoren durch Großraubtiere verbessert möglicherweise Vegetationswachstum und die Regeneration von Bäumen. Authentische Verbindungen zwischen Mensch und Natur unterstützen das Zusammenleben von Mensch und Bär, und diese Verbindungen könnten den Kern menschlicher Werte und der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen bilden. KW - Landschaft KW - Landschaftsschutz KW - Vögel KW - Agrarsystem KW - Landwirtschaft KW - Landschaftsökologie KW - sozial-ökologische Systeme KW - Vögel in Agrarlandschaften KW - Mensch-Raubtier-Konflikte KW - Landschaftsbiogeographie KW - landscape ecology KW - social-ecological systems KW - farmland birds KW - human-carnivore conflicts KW - countryside biogeography Y1 - 2015 UR - http://pub-data.leuphana.de/frontdoor/index/index/docId/722 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:luen4-opus-143486 ER -