TY - THES A1 - Engels, Eliane Stephanie T1 - Mehr Freude am Sport – Eine Analyse bedeutsamer Faktoren eines positiven Erlebens Jugendlicher im Schulsport T1 - More enjoyment of sports - An analysis of important factors for a positive experience of youth in physical education N2 - Vielen Menschen fällt es schwer, regelmäßig sportlich aktiv zu sein (Duttler, 2014). Diese Problematik ist bereits im Jugendalter zu beobachten und zeigt sich darin, dass viele Jugendliche nicht ausreichend körperlich aktiv sind (HBSC-Studienverbund Deutschland, 2015). Sportliche Inaktivität und Bewegungsmangel wirken sich sowohl negativ auf die Gesundheit als auch auf die gesamte psychische und physische Entwicklung eines Menschen aus (Hair, Park, Ling & Moore, 2009). Einer der wichtigsten Faktoren für eine langfristige und kontinuierliche sportliche Betätigung ist das Erleben von Freude während des Sports (Woods, Tannehill & Walsh, 2012). Freude am Sport sollte möglichst frühzeitig, beispielsweise im Schulsport, gefördert werden, da hier eine große Anzahl Jugendlicher erreicht werden kann. Diese Dissertation beschäftigt sich mit der zentralen Frage, auf welche Art und Weise Freude an sportlicher Aktivität im Rahmen des Schulsports gefördert werden kann, so dass Jugendliche animiert werden auch außerhalb der Schule regelmäßig sportlich aktiv zu sein. Insgesamt wurden vier Studien durchgeführt um diese Fragestellung zu beantworten. In der ersten Studie wurde ein Fragebogen entwickelt und validiert, um Freude am Schulsport im Jugendalter messen zu können. Basierend auf theoretischen Ansätzen fand eine Weiterentwicklung des Konstrukts „Sportfreude“ zu einem 3-Faktorenmodell (Vergnügen, Flow-Erleben, Erholung) statt. Die psychometrische Untersuchung erfolgte anhand einer Stichprobe mit N = 1 253 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 7 bis 10. Konfirmatorische Faktorenanalysen bestätigten die angenommene 3-Faktorenstruktur. Die Reliabilitätskoeffizienten der internen Konsistenz und der Retestung lagen im akzeptablen bis guten Bereich. Als Hinweise für die konvergente Validität liegen Korrelationen mit intrinsischer Motivation, allgemeiner Sportlichkeit, Sportnoten und dem Sportpensum in der Freizeit vor. Die zweite Studie zielte darauf ab, den in Studie I entwickelten Fragebogen zur Erfassung der Freude von Schülerinnen und Schülern im Schulsport hinsichtlich der Messinvarianz über verschiedene Schulformen zu überprüfen. Hierbei wurde untersucht, inwiefern die Messeigenschaften des Fragebogens für Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Schulformen (Gymnasium, Realschule, Hauptschule, Gesamtschule/Oberschule) vergleichbar sind. Darüber hinaus wurden Zusammenhänge der Freude (Vergnügen, Flow-Erleben, Erholung) am Schulsport mit den Sportnoten untersucht und über die unterschiedlichen Schulformen hinweg verglichen. Basierend auf einer Stichprobe von N = 1 351 Schülerinnen und Schülern wurden Nachweise für strikte Messinvarianz über Schulformen gefunden. Die drei Facetten der Freude korrelierten am höchsten mit den Sportnoten für Schülerinnen und Schüler der Hauptschule und am niedrigsten für die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums. Ziel der dritten Studie war es, den Einfluss von sieben Faktoren (wahrgenommene Kompetenz, soziale Eingebundenheit, sozialer Umgang, Autonomie/Mitbestimmung, Lehrkompetenz, allgemeine Sportlichkeit und elterliche Unterstützung) auf das Erleben von Freude am Schulsport zu untersuchen. Diese Faktoren wurden basierend auf der Selbstbestimmungstheorie (SDT; Deci & Ryan, 1985) und auf empirischen Befunden als besonders relevant für Freude erachtet. Diese Studie wurde mit N = 1 598 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 bis 10 durchgeführt. Sportfreude wurde anhand des in Studie I validierten Fragebogens erfasst. Die Ergebnisse zeigten moderate bis starke Zusammenhänge von Freude mit den sieben Einflussfaktoren, wobei soziale Eingebundenheit und wahrgenommenes Kompetenzerleben sich als stärkste Prädiktoren erwiesen. In der vierten Studie wurde basierend auf den Erkenntnissen der vorherigen Studien ein Interventionsprogramm für den Schulsport entwickelt und evaluiert. Das Ziel war hierbei zu untersuchen, ob der Einsatz kooperativer Spiele zum einen das Erleben von Freude bei Schülerinnen und Schülern steigert und zum anderen zu einem stärkeren Gefühl von sozialer Eingebundenheit und wahrgenommener Kompetenz führt. Zur Untersuchung wurde ein Zwei-Gruppen Design mit Messwiederholung mit N = 285 Schülerinnen und Schülern verwendet. Hierfür wurde die Freude am Schulsport sowohl vor Beginn der Intervention als auch nach deren Beendigung untersucht. Die Ergebnisse zeigten sowohl einen direkten Effekt kooperativer Spiele auf das Erleben von Freude als auch einen indirekten Effekt, der über das Gefühl sozialer Eingebundenheit und wahrgenommenes Kompetenzerleben im Schulsport vermittelt wird. Der systematische Einsatz von kooperativen Spielen im Schulsport bietet somit eine Möglichkeit bei Jugendlichen positives Sporterleben zu fördern. Auf diese Weise kann Schulsport Jugendliche anregen auch außerhalb der Schule sportlich aktiv zu sein und bei der Entwicklung eines aktiven Lebensstils unterstützen. N2 - Many people experience problems to regularly exercise (Duttler, 2014). This problem is already present among adolescents and is observable in the fact that adolescents are not sufficiently physically active (HBSC-Studienverbund Deutschland, 2015). Physical inactivity and a lack of exercise have negative effects on health as well as the overall psychological and physiological development of an individual (Hair, Park, Ling, & Moore, 2009). One of the most important factors driving continuous engagement in sports is perceived enjoyment (Woods, Tannehill, & Walsh, 2012). Thus, enjoyment of sports should ideally be promoted from an early age, e.g., in physical education, where a large number of young people can be reached. However, this poses the question of how students’ enjoyment of sports may be increased through physical education to foster regular physical engagement and a physically active lifestyle outside of school. To answer this question, four studies were conducted. In the first study, a questionnaire was developed and validated measuring students’ enjoyment of physical education. Based on an extensive review of the existing theoretical and empirical literature, the construct sports enjoyment was conceptualized as a 3-factor model (pleasure, flow, recovery). The psychometric examination was realized with N = 1,253 students from grade 7 to 10. Confirmatory factor analysis generally supported the hypothesized 3-factor structure. Reliability coefficients for internal consistency and retest reliability ranged from acceptable to good. Correlations with intrinsic motivation, general physical ability, distraction, marks in physical education, and physical activity in leisure were consistent with theoretical assumptions and gave information about the convergent validity. The second study set out to test the measurement invariance of the questionnaire developed in the first study for the assessment of student’s enjoyment in physical education across different school tracks. Specifically, it was examined to what extent the measurement characteristics of the questionnaire were comparable for different German school tracks (Gymnasium, Realschule, Hauptschule, Gesamtschule/Oberschule). Additionally, interdependencies between enjoyment (pleasure, flow, recovery) of physical education and grades were analyzed and compared across the different school tracks. Based on a sample of N = 1,351 students, evidence for strict measurement invariance across school tracks was provided. The three facets of enjoyment correlated most strongly with grades in physical education of students from Hauptschule (lowest track) and on the weakest with grades of students from Gymnasium (highest track). The aim of the third study was to assess the influence of seven factors (perceived competence, social relatedness, social interaction, autonomy, teaching skills, general physical ability and parental support) on enjoyment of physical education. These factors were determined as highly relevant for enjoyment based on the Self-determination theory (Deci, & Ryan, 1985) and empirical evidence. This study was realized with N = 1,598 students from grade 7 to 10. Sports enjoyment was measured utilizing the validated questionnaire of the first study. Results indicated moderate to strong correlations of sports enjoyment with all factors. A strong positive influence of perceived competence and social relatedness on sports enjoyment in physical education was found. In the fourth study, an intervention program was developed and evaluated based on the evidence of the previous studies. The aim was to examine whether cooperative games in physical education increase the perception of sports enjoyment in students, and whether cooperative games lead to higher perceptions of social relatedness and competence. A two-group design with repeated measures with N = 285 students was initiated. Results showed a direct effect of cooperative games on the enjoyment of sports as well as an indirect effect mediated by the perception of social relatedness and competence in physical education. The inclusion of systematically designed cooperative games is a good way to increase enjoyment of sports in teenagers so that adolescents are encouraged to be physically active outside of school. In this way, the implementation of cooperative games into physical education can support an active lifestyle. Y1 - 2019 UR - http://pub-data.leuphana.de/frontdoor/index/index/docId/955 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:luen4-opus-145956 ER -