TY - THES A1 - Friedel, Agnes T1 - Artenvielfalt und Standort von Moosen und Flechten in unbewirtschafteten und bewirtschafteten Buchenwäldern des nordostdeutschen Tieflandes N2 - Der Einfluss der Bewirtschaftung auf die Artenvielfalt und Artenzusammensetzung epiphytischer Moose und Flechten in Buchenwäldern Nordost-Deutschlands wurde analysiert. Die Untersuchungen erfolgten in einem unbewirtschafteten und einem benachbarten bewirtschafteten Waldgebiet in jeweils 45 Untersuchungsflächen à 400 m2. In den Untersuchungsflächen wurden die Stetigkeit der Epiphyten an jeweils 2–4 zufällig ausgewählten Trägerbäumen (100 Bäume je Waldtyp) sowie sieben Umweltvariablen aufgenommen. Im Naturwald war die Gesamtartenzahl sowie die mittlere Artendichte der Flechten bezogen auf die Mantelfläche höher als im Wirtschaftswald. Die Regressionsanalysen und die DCA wiesen den Brusthöhendurchmesser (BHD) als den für die Artenvielfalt und Artenzusammensetzung bedeutsamsten Faktor aus. Der BHD korrelierte positiv mit der Anzahl an Wuchsanomalien und der Rindenrauigkeit der Trägerbäume und ist deshalb ein guter Indikator für die Habitatqualität. Weiterhin zeigten die Lichtverhältnisse einen signifikanten Einfluss auf die Artenzusammensetzung in beiden Waldtypen sowie auf die Artenvielfalt im Wirtschaftswald. Insbesondere schattentolerante und austrocknungsempfindliche Arten können durch die plötzliche Lichtstellung und Veränderung des Mikroklimas infolge von forstlichen Eingriffen geschädigt werden. Die Arten mit deutlich höherer Stetigkeit im Naturwald sowie die meisten seltenen Arten gelten als stenök, da sie die schattigen und luftfeuchten Bedingungen eines geschlossenen Waldinnenklimas benötigen und überwiegend an alten, starken Bäumen siedeln. Zur Erhaltung der Artenvielfalt epiphytischer Moose und Flechten, sollten daher im Rahmen forstlichen Managements starke Bäume über den Zieldurchmesser hinaus erhalten werden. Weiterhin ist eine einzelstammweise Nutzung anzustreben, um Schwankungen im Mikroklima zu minimieren. N2 - The impact of forest management on the species diversity and species composition of epiphytic bryophytes and lichens in beech forests (Fagus sylvatica) of NE Germany was analysed. The investigations were carried out in one unmanaged and one managed forest, with 45 sample plots of 400 m2 each. In the sample plots, the presence of the epiphytes on 2–4 randomly chosen trees (100 trees per forest) and seven environmental variables were recorded. The total number of species and the mean lichen density per mantle area was higher in the unmanaged forest than in the managed forest. Regression analyses and DCA revealed the diameter at breast height (dbh) as the most important factor affecting the species diversity and species composition in both forest types. The dbh was positively correlated with the number of growth anomalies and with the bark roughness of the phorophytes and thus a good indicator for the habitat quality. Moreover, the light conditions had a significant impact on the species composition in both forests types and on the species diversity in the managed forest. In particular, epiphytes demanding shady conditions and a consistent humidity may suffer from the abrupt exposition to radiation and the lower humidity after logging. Species typical for the unmanaged forest and most rare species must be considered as stenoecious as they demand the shady and humid conditions of the forest interior and grow on old, large trees. With the aim of sustaining the diversity of epiphytic bryophytes and lichens, forest management should ensure the continuous occurrence of big trees above the target diameter. In addition, a single tree selection felling method should be applied to minimise strong changes in the microclimate. KW - Epiphyten KW - Buchenwald KW - Moos KW - Flechten Y1 - 2005 UR - http://pub-data.leuphana.de/frontdoor/index/index/docId/422 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:luen4-opus-3746 ER -